Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.

Internationale Politik Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.

Juro
Juro
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von Juro
als Antwort auf Granka vom 22.12.2023, 04:33:43

Hallo Granka,
ich wünsche dir beste Genesung. Gestern habe ich meiner Nachbarin auch helfen müssen, einen Corona-Test zu machen. Sie ist 88 Jahre und konnte die Beschreibung nicht mehr lesen und war auch sonst unsicher in der Handhabung. Vorher war sie bei der Hausärztin und in zwei der 4 Apotheken im fußläufigen Bereich. Keiner hat ihr den Test gemacht. Es wird nicht mehr abgerechnet.

Zu den legalen und illegalen Geflüchteten bin ich gespaltener Meinung. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren, wie es unsere Ämter mitunter machen. Wenn eine Frau aus Pakistan, promovierte Wissenschaftlerin und als Fachkraft in Deutschland dringend gesucht, von dort auswandert, aber keinen Status im Fachkräfte-Einwanderungsgesetz erhält, sondern als "normale Geflüchtete" behandelt wird und in Deutschland ein Arbeitsverbot erhält, so dass sie sich nicht auf die Angleichungsprüfungen vorbereiten kann, dann finde ich das schon frustrierend. Stillstand, obwohl hoher Bedarf in Deutschland besteht. Als "Illegale" wird sie zudem halbjährig mit Abschiebung bedroht, obwohl sie mit ihrem Ehemann zusammenlebt und ihre kranken Eltern bei sich hat, die die beiden versorgen. 
Das hört sich in den Politikerreden immer so leicht und gut geregelt an. Aber die Realität ist vielfältiger.
Wenn, wie nun geschehen, Jesidische Familien auseinandergerissen und abgeschoben werden, noch dazu in Gebiete, in denen sie verfolgt wurden und aus denen sie geflohen sind, dann hört für mich das Verständnis auf. Ein Beispiel: Zwei Schwestern durften in DE bleiben, weil sie eine Ausbildung zu Pflegehelferinnen machen, die Eltern mit den kleinen Geschwistern sitzen jetzt im Irak in einem Lager ohne Schule, ohne Arbeit und ohne Zukunft, obwohl sie schon gut integriert waren in DE. Das alles nur, um Sollzahlen bei Abschiebungen zu erfüllen?

Juro

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Granka vom 22.12.2023, 04:33:43

Komme schnell wieder auf die Beine Granka. 💗Phil.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 21.12.2023, 23:33:27


Es mag noch einige Jahrzehnte dauern bis weite Teile der Erde durch den Klimawandel nicht mehr bewohnbar sind. Die Anzahl der Menschen wird aber erst einmal noch weiter zunehmen ... und zwar in erster Linie da, wo sie es eigentlich gerade nicht sollten. Dann wird die "Weltgemeinschaft" eine Lösung finden müssen, daran geht kein Weg vorbei.
MarkusXP
Das geht ja sukzessive: Flutkatastrophen,Erdbeben,starke Stürme,extreme Hitze und Trockenheit u.v.m.
Wir Älteren können uns natürlich zurücklehnen, weil wir das gesamte Ausmass nicht mehr erleben werden, obwohl wir die Basis dafür in Jahrzehnten legten und immer gewarnt wurden, aber das meiste ignorierten und dachten mit Mülltrennung hätten wir unseren Anteil geleistet.
ABer letztendlich werden die Fluchtbereiten aus anderen Kontinenten entscheiden, wie viele zu uns kommen werden - und wir in den wohlhabenden LÄndern sind dann wieder ausgiebig mit der Abwehr beschäftigt,bzw. mit der Auswahl, wen wir dringend in unserem Wirtschaftssystem benötigen.

Bei letzterem ist aber mittlerweile die interessante Tatsache zu vermerken, dass Deutschland hier nicht mehr eines der vorrangigsten Wunschländer ist: unsere Sprache ist zu schwierig zu erlernen, die Atmosphäre oft zu unfreundlich und die Gefahr, dass rechtsextreme Parteien bie uns wieder mehr mitbestimmen, schreckt ebenfalls Leute ab.
Diese konzentrieren sich vermutlich mehr auf die USA, Canada, Australien usw.Olga

Anzeige

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von Rispe

Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben und wiederhole es hier, dass dieser neue Asylbeschluss mich total empört.
Er ist aus dem Horrorkabinett, und ich beginne mich zu fragen, ob der von der AFD diktiert wurde.

Ich stelle mal einen Beitrag von Pro Asyl ein und zitiere einen Passus, der lautet:
Besonders dramatisch ist, dass es nicht einmal Ausnahmen für Kinder und ihre Familien geben wird. Das bedeutet letztlich die monatelange Inhaftierung Minderjähriger, die mit den UN- Kinderrechtskonventionen nicht zu vereinbaren sind. Dies zu verhindern war ein Ziel der Bundesregierung in den Verhandlungen, an dem sie aber offensichtlich gescheitert ist. Das EU-Parlament hatte zumindest eine Altersgrenze von zwölf Jahren in seiner Verhandlungsposition, die sie in den Verhandlungen jedoch aufgegeben hat“.

Quelle: 
Abbau der Menschenrechte von Geflüchteten in Europa beschlossen!

Mir reicht es, ich werde bei den nächsten Bundestagswahlen die Linke wählen, sofern sie sich wieder so aufstellt, dass sie wählbar ist! Diese Ampel ist für mich nicht mehr tragbar. Ich bin zutiefst enttäuscht von ihr.

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Rispe vom 22.12.2023, 16:24:27

Mir reicht es, ich werde bei den nächsten Bundestagswahlen die Linke wählen, sofern sie sich wieder so aufstellt, dass sie wählbar ist! Diese Ampel ist für mich nicht mehr tragbar. Ich bin zutiefst enttäuscht von ihr.

Verstehe ich gut, liebe Rispe. Ich bin maßlos enttäuscht von der SPD, meiner alten Partei. Wäre ich nicht vor Jahren ausgetreten, wäre jetzt für mich der Zeitpunkt gekommen, dies zu tun. Mit der FDP konnte ich nie etwas anfangen, ich gehöre nicht zur Klientel dieser Partei und sie nicht zu der Politgruppe, der ich vertraue. Die Grünen enttäuschen auch, aber ich muss sagen, seit Ditfurths Kritik vor zig Jahren sind die mir nicht geheuer, auch wenn ich Frau Ditfurth heute unerträglich finde. Damals hatte sie Recht, m.M.n.

LG

DW

 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 22.12.2023, 16:24:27
 
Mir reicht es, ich werde bei den nächsten Bundestagswahlen die Linke wählen, sofern sie sich wieder so aufstellt, dass sie wählbar ist! Diese Ampel ist für mich nicht mehr tragbar. Ich bin zutiefst enttäuscht von ihr.
Es bleibt Dir natürlich unbenommen ,was Du in zwei Jahren wählen wirst. ABer eine Stimme an die Linken ist auch eine verlorene Stimme wie vermutlich alle,wo vorherzusehen ist, dass die Parteien nie in Regierungsverantwortung kommen.
ABer hier, liebe Rispe, bist Du ein wenig ungerecht. Bei dieser Asylgesetz-Änderung handelt es sich um ein EU-Gesetz. Insbesondere betroffen sind die Verfahren an den EU-Aussengrenzen, von denen Deutschland ja keine hat.
Ich denke auch,dass sich dies alles relativieren wird, weil es 2 - 3 Jahre dauern wird, bis die jetzt beschlossenen Änderungen überhaupt in Kraft treten können.

Mich verwundert seit einiger Zeit mehr auf der individuellen Ebene: unsere Generation und nachfolgende, die nach dem 2. Weltkrieg auf die Welt kamen, erhielten in der Lebens-Lotterie das Grosse Los. Frieden, keine Hungersnöte, beste Chancen für Beruf und Lebensführung ,dazu so hervorragende medinzische Versorgung ,dass die Menschen immer älter wurden und auch noch werden.
Bei uns in der westlichen Welt war das so - aber nicht in Afrika, Teilen von Asien usw.

Und bei uns war und ist es leidier auch so und dies sogar in diesen Katastrophenzeiten wie diesen,d ass wir dies nie richtig schätzten, dafür dankbar waren und sind, sondern immr noch mehr forderten, egal auf wessen Kosten das ging.
Verstehen kann ich das alles nicht, weil ich auch seit einigen Jahren (zu Beginn der Pandemie) darauf hoffte, dass der Teil der Bevölkerung, zu dem wir gehören, allmählich lernt, umzudenken. Olga

Anzeige

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 22.12.2023, 12:15:49


 

Wir Älteren können uns natürlich zurücklehnen, weil wir das gesamte Ausmaß nicht mehr erleben werden, obwohl wir die Basis dafür in Jahrzehnten legten und immer gewarnt wurden, aber das meiste ignorierten und dachten mit Mülltrennung hätten wir unseren Anteil geleistet.
Aber letztendlich werden die Fluchtbereiten aus anderen Kontinenten entscheiden, wie viele zu uns kommen werden - und wir in den wohlhabenden Ländern sind dann wieder ausgiebig mit der Abwehr beschäftigt, bzw. mit der Auswahl, wen wir dringend in unserem Wirtschaftssystem benötigen.

 
Ich denke schon "über den Tag hinaus", aber das machen Millionen andere auch. Es ist ja bekannt, dass zu wenig getan wird den Klimawandel zu stoppen bzw. zu verlangsamen. Deutschland macht da sicher global nicht die schlechteste Figur denke ich.

Wir wissen ja, dass es eine Korrelation zwischen wirtschaftlichem Wohlstand und ökologischen Fußabdruck gibt, also je mehr Geld, je höher der Lebensstandard um so ungünstiger das Umweltverhalten. Es ist übrigens gar nicht so einfach bei einem hohen bzw. sehr hohen Einkommen einen gehobenen Lebensstil zu pflegen und sich dennoch nicht weiter umweltschädlich zu verhalten ... wir brauchen ja auch Leute, die in der Wirtschaft mit Begabung und Einsatz voran gehen.

Was wir allerdings nicht brauchen sind reiche Leute, die sich erlauben können von Beruf "Tochter" oder "Sohn" zu sein. Stichwort Erbschaftssteuer ( das aber nur am Rande! ).

Die Experten sprechen ja von einer Zuwanderungsrate für die kommenden etwa 10 Jahre von 350 bis 400.000 Fachpersonal. Mit teilweise Familien kommt da schon einiges zusammen! Ob die Leute überhaupt kommen, dahinter haben wir ja beide schon einige Male große Fragezeichen gesetzt.

Aber selbst wenn eine Zahl in dieser Größenordnung käme, sind wir nicht einmal annähernd darauf vorbereitet, es fehlt an nahezu allem ... und das kann man unserer Generation nicht einfach "anhängen", da müssen sich auch die jüngeren Leute kümmern und Lösungen finden.
MarkusXP
olga64
olga64
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 22.12.2023, 18:03:17

Natürlich, Markus, kann man diese Zukunftsprobleme nicht unserer Generation "anhängen" - dafür haben wir ja viel zu wenig Zukunft vor uns.
Aber gegenwärtig ist es seit Jahren in unserer Politikgestaltung schon so,dass aufgrund der Vergreisung unserer GEsellschaften die meisten politischen Programme auf die älteren Menschen ausgelegt sind,weil sich diese auch als die stabilsten und treuesten WählerInnen erweisen.
Aber damit lässt man die jungen Menschen zurück, die dann all das auszubaden haben und auch die Schulden zu übernehmen haben, die wir ihnen hinterlassen.

Den gewünschten Zuzug von Fachkräften nach Deutschland müssen wir unter dem Aspekt sehen,dass unsere Geburtenraten seit Jahrzehnten viel zu gering sind und wir diese Menschen dringend benötigen würden (allerdings kann man sie nicht von den Bäumen pflücken).
In Relation dazu und den dadurch entstehenden Bedarfen an Infrastruktur, Schulen usw. muss man auch die jährlichen Sterbe-Raten mit berücksichtigen. Gerade, wenn sich eine Gesellschaft stark veraltert, sterben diese natürlich auch kontinuierlicher als wenn es sich um junge Gesellschaften handelt.

Auch ich wäre für eine Änderung der Erbschaftssteuern; es gibt dafür auch zu viele Ausnahmen oder auch zu hohe Freibeträge, um sie nicht angemessen zu bezahlen.
Aber Beruf "Sohn/Tochter" sind natürlich in einer Gesellschaft mit immer weniger jungen Menschen auch seltener geworden. Beispiel: zu viele mittelständische Unternehmen haben grösste Probleme, geeignete Nachfolger zu finden und geben dann ihre Firmen auf, bzw. verkaufen sie an oft ausländische Investoren. Olga



 

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von Elbling
als Antwort auf MarkusXP vom 22.12.2023, 18:03:17
Es ist ja bekannt, dass zu wenig getan wird den Klimawandel zu stoppen bzw. zu verlangsamen.
Markus man könnte so manches - wenn man denn wollte un vieles bräuchte nicht mal so viele Investitionen. Würde aber so manchem "Investor" reinweg garnicht schmecken - er könnte ja nicht verdienen dabei.

Geschwindigkeitsbegrenzungen erfordern als Investition nur ein Blatt Papier auf dem der 'Erlaß' geschrieben steht. BAB 129km/h und Bundesstraße 80km/h. Man würde sogar noch Schilder einsparen.

Um noch mehr CO² einzusparen braucht man nur einen erstklassig ausgebauten ÖPNV. Leider hat man die Straßenbahnschienen vielerorts bereits verschrottet, so manches 'Rübenbahn-Gleis' ist abgebaut und heute stehen vielerorts bereit dort Wohnhäuser, Fahrradwege fehlen allerort's.

Ich glaube schon das die Politiker schon gerne möchten - nur die Finanz-Haie gehen dann leer aus - und das ist das eigentliche Problem. Diese Leute scheinen eine Welt 2.0 irgendwo zu haben......
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Asylpolitik: Das wird nicht im Sinne der Grünen sein.
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Elbling vom 22.12.2023, 20:37:23
 
Markus man könnte so manches - wenn man denn wollte und vieles bräuchte nicht mal so viele Investitionen. Würde aber so manchem "Investor" reinweg gar nicht schmecken - er könnte ja nicht verdienen dabei.

Geschwindigkeitsbegrenzungen erfordern als Investition nur ein Blatt Papier auf dem der 'Erlass' geschrieben steht. BAB 120km/h und Bundesstraße 80km/h. Man würde sogar noch Schilder einsparen.

Um noch mehr CO² einzusparen braucht man nur einen erstklassig ausgebauten ÖPNV. Leider hat man die Straßenbahnschienen vielerorts bereits verschrottet, so manches 'Rübenbahn-Gleis' ist abgebaut und heute stehen vielerorts bereit dort Wohnhäuser, Fahrradwege fehlen allerort's.

Ich glaube schon das die Politiker schon gerne möchten - nur die Finanz-Haie gehen dann leer aus - und das ist das eigentliche Problem. Diese Leute scheinen eine Welt 2.0 irgendwo zu haben......
Da kann ich dir nur zustimmen Elbling!

Ich denke, der alte Slogan "Freie Fahrt für Freie Bürger" hallt noch immer in den Köpfen nach. Die Amis mit ihren Waffen und die Germanen mit ihrem Tempolimit ... das entspringt den gleichen Hirnwindungen.

In Frankfurt wird soeben der gesamte ÖNPV an die Wand gefahren. Busse fallen einfach aus, es gibt keine Informationen, oft 2 ... 3 hintereinander, U-Bahnen ebenfalls. Wer da irgendeinen Termin einhalten muss, z.B. eine Klausur schreibt oder einen Arzttermin hat, der ist gekniffen, muss sehen wie er klar kommt. Über die Pünktlichkeit DB brauchen wir erst gar nicht reden.

Was da an Imageverlust gerade abläuft, dauert Jahre dies wieder einzufangen.
MarkusXP
 

Anzeige