Internationale Politik Chinas Weg in die Perfektion

RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.03.2019, 10:16:08
Als ich vor einem Jahr die Bundeskanzlerin auf einer China-Reise begleitete, bekam ich zum ersten Mal einen direkten Einblick in das virtuelle Sozialpunktesystem.
Bislang beruht es offiziell auf Freiwilligkeit, aber der soziale Druck ist so hoch, dass kaum jemand sich einer Teilnahme verwehren kann.
Schon jetzt macht mehr als die Hälfte der 1,4 Milliarden Chinesen mit und bemüht sich, ein gutes Ranking auf dem digitalen Punktekonto zu erreichen.
Wer fleißig arbeitet und der Obrigkeit gehorcht, bekommt Punkte gutgeschrieben.

Wer Gesetze missachtet, politisch aufmuckt oder einfach nur über eine rote Ampel geht, kriegt Punkte abgezogen.
Und wer studieren, im Beruf aufsteigen oder sonstige Privilegien genießen will, braucht, genau, ein gut gefülltes Punktekonto.
Ein ständiger Kampf, bei dem jeder sich immerzu fragt:
Wie kann ich mich weiter verbessern?
Wie kann ich noch besser gehorchen?
So werden Hunderte Millionen Menschen für einen moralisch konformen Lebenswandel im Sinne der kommunistischen Führung gedrillt.
Der Staat lagert die Kontrolle also aus  :
Die Menschen überwachen sich selbst.
Der Belohnungseffekt, der Wunsch nach gesellschaftlichem Aufstieg, der eiserne Polizeistaat und wohl auch der Konfuzianismus mögen dazu beitragen.
Und was macht der Staat mit den gesammelten Daten?
Er benutzt sie, um aus seinen Untertanen die besonders willfährigen für höhere Aufgaben in den Behörden und der Staatswirtschaft auszuwählen –
und um Unliebsame zu bestrafen.

Kurz vor dem am Dienstag beginnenden Volkskongress ist nun bekannt geworden, dass die Staatsführung im vergangenen Jahr in mehr als 20 Millionen Fällen Menschen verboten hat, mit dem Zug oder dem Flugzeug zu reisen.

Grund: zu wenig Sozialpunkte.

Die Staatspropaganda feierte die Meldung als tolle Maßnahme im Kampf gegen "unehrliche Subjekte".
Und sie zieht die Zügel weiter an.
Nun verlangt die Führung vielen Untertanen auch noch ab, sich jeden Tag mit den geistigen Ergüssen des gottgleich verehrten Präsidenten Xi Jinping zu beschäftigen.

Wer in China etwas werden will, muss Mitglied der Kommunistischen Partei sein.
Sowas nennt man "moderne Sklaverei" - denn nichts anderes ist es. Ansonsten sehe ich China eher als Weltmeister im kopieren. Wenn die ins Ausland fahren haben sie eine Kamera dabei und den obligatorischen Rucksack voller Filme. Aber sie sind ja nur Touristen, wer's glaubt..?
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.03.2019, 10:16:08

Ich hab mir das bei t-online nochmals angeschaut.

Das ist ja besorgniserregend, egal wo dasselbe passieren könnte.

Im Prinzip müsste man diesen Staat sofort ächten, geht aber nicht, wir kaufen alle chinesiche Waren, reisen dorthin, sind bestens informiert, aber ohne Zwang.

Was sagen eigentlich unsere versprengten China-Versteher zu diesem Artikel, hoffentlich nicht Lügenpresse.

Mir graut vor dem,was ich da bei t-online gelesen habe.
 

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2019, 10:22:37
Sowas nennt man "moderne Sklaverei" - denn nichts anderes ist es. Ansonsten sehe ich China eher als Weltmeister im kopieren. Wenn die ins Ausland fahren haben sie eine Kamera dabei und den obligatorischen Rucksack voller Filme. Aber sie sind ja nur Touristen, wer's glaubt..?


Das mit dem Fotografieren haben die Japaner auch mal gemacht.
Nur nützt das wenig bzw. sie brauchen das garnicht,
denn China und die gierigen Konzerne haben das anders gelöst.
Olga hatte das gut beschrieben,
aber das weiss/wusste jeder der lesen kann und TV Berichte/Nachrichten
schauen kann.
JointVenture Unternehmen mit dem Kopiereffekt.

Jetzt sieht es anders aus, die Technik kommt mittlerweile aus China.
Was fehlt wird komplett (ein)gekauft.

Ich denke das System der Überwachung ist ja im Prinzip nicht neu,
nur wird es dort in China konsequent durchgezogen.
Einige Staaten,
vielleicht sogar alle Staaten werden folgen.
Natürlich nicht mit den Konsequenzen wie in China.
In UK/England gibt es sehr viele Kameras.
Die USA haben ein ähnliches System mit ihren Strassenüberwachungskameras und die Auswertung mit der Gesichtssoftware ist dort auch bekannt und wird genutzt.

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freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf JuergenS vom 04.03.2019, 10:26:33
Was sagen eigentlich unsere versprengten China-Versteher zu diesem Artikel,
hoffentlich nicht Lügenpresse.

Mir graut vor dem,was ich da bei t-online gelesen habe.

 
Heigl, es gibt keine China-Versteher.

Wer sich einbildet China zu verstehen,
der müsste da zumindestens 50 Jahre leben, aber nicht in HongKong.
Und dann ist immer noch ungewiss ob man da eintaucht, denn vieles liegt in der Geschichte und der Religion begründet.
Konfuzius, etc.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.03.2019, 10:50:18
 
Heigl, es gibt keine China-Versteher.
 
 
o.k., ich müsste sagen, Xi-China Versteher, aber die gibt es sicher, sogar bei ST, möglicherweise ohne sich outen zu wollen, was man verstehen könnte. 
RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 04.03.2019, 10:56:24
 
Heigl, es gibt keine China-Versteher.
 
 
o.k., ich müsste sagen, Xi-China Versteher, aber die gibt es sicher, sogar bei ST, möglicherweise ohne sich outen zu wollen, was man verstehen könnte. 
Doch, können sie, wenn sie masochistische Neigungen haben....f040.gif

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.03.2019, 10:50:18
Heigl, es gibt keine China-Versteher.

Wer sich einbildet China zu verstehen,
der müsste da zumindestens 50 Jahre leben, aber nicht in HongKong.
Und dann ist immer noch ungewiss ob man da eintaucht, denn vieles liegt in der Geschichte und der Religion begründet.
Konfuzius, etc.
Am lautesten referieren diejenigen über China, die nie in diesem Land waren. Aber das ist ja in vielen Bereichen so.
Es stimmt ,dass gerade Europäer sicher China (oder andere asiatische Länder) nie verstehen werden; das ist auch die Stärke dieser LÄnder, weil sich dort vieles nicht so offensichtlich in der Mimik, den Gesten und dem äusseren Gehabe abspielt wie in westlich, sozialisierten Gegenden.
Man kann alle Länder und Nationen erst dann ein wenig verstehen, wenn man mal persönlich in sie eingetaucht ist, d.h., seine eigenen Vorurteile und Klischees über den Haufen geworfen hat und zugelassen hat, dass die andere, fremde Mentalität zumindest ansatzweise begriffen werden kann.
Aber 50 Jahre sind natürlich eine sehr grosse Zeitspanne, die mehrere Generationen umfasst. Und gerade in China hat sich in den letzten 40 Jahren gigantisch viel verändert (übrigens auch in Hongkong).
Besonders wichtig ist es aber dann, die Sprache des anderen zu sprechen. Ohne Austausch im Gespräch begreift man noch weniger.
Aber das werden die Menschen nicht verstehen oder akzeptieren und spielen sich dann lieber doch als selbsternannte ....Versteher/bzw. Experten auf. Olga
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf JuergenS vom 04.03.2019, 10:56:24
@ Heigl  :  o.k., ich müsste sagen, Xi-China Versteher, aber die gibt es sicher, sogar bei ST, möglicherweise ohne sich outen zu wollen, was man verstehen könnte. 

Heigl,
ich bleibe bei meiner Aussage,
die Materie ist zu komplex, wir können nur an der Oberfläche kratzen
und wie hier in dem Thema  :

Chinas Weg in die Perfektion

Stellung nehmen und eine pers. Beurteilung abgeben,
über diese totale Überwachung.


 
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.03.2019, 22:52:35
Chinas Weg in die Perfektion treibt in den Augen der restlichen Welt seltsame Blüten.

Laut Aussagen von chin. Menschenrechtlern
und anderen Organnisationen betreibt China im Land der Uiguren
einen Bevölkerungstausch voran.
In Russland bekannt als Russifizierung.
So werden im betroffenen Gebiet seit Jahrzehnten Han-Chinesen angesiedelt und  :

Die Moscheen verschwinden zu tausenden lt Aussagen der Menschenrechtler etc.

Hand und stichhaltige Beweise fehlen noch.

Verboten sind Gebetsteppiche, Beten, Koran............und vieles mehr in dieser Richtung.
Umerziehung im Sinne des Kommunismus.
Wer immer noch den Traum träumt, China würde sich den kapitalistischen Ländern nähern, irrt gewaltig.

Chinas Weg in eine Zukunft ohne Muslime und andere nicht gewünschte Religionen es sei denn sie stören nicht das System
.


Zitat  :  https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_85616906/uiguren-in-china-laesst-die-chinesische-regierung-heimlich-moscheen-abreissen-.html

20.04.2019, 16:43 Uhr | rew
Seit fast 800 Jahren stand die Keriya-Aitika-Moschee in Xinjiang. Doch nun sieht es so aus, als wäre sie abgerissen worden. Was passiert mit den muslimischen Gebetshäusern in China?
In der chinesischen Region Xinjiang sollen laut einer Recherche von Aktivisten mehrere Moscheen verschwunden sein, darunter auch die fast 800 Jahre alte Keriya-Aitika-Moschee. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Demnach hat China die Maßnahmen gegen den Volksstamm der Uiguren erneut ausgeweitet.
Die Uiguren sind eine muslimische Minderheit aus der chinesischen Region Xinjiang. Seit 1955 gehört das Gebiet offiziell zu China, lange bestand die Bevölkerung hier größtenteils aus Uiguren. Doch der Anteil der Uiguren geht stetig zurück. Zum einen siedelte China gezielt Han-Chinesen in dem Gebiet an, um den Anteil der Minderheit sinken zu lassen. Zum anderen geht die Regierung seit Jahren systematisch gegen die Muslime vor.

Die Uiguren dürfen weder beten noch einen Koran besitzen
Auch außerhalb der Lager werde jede Form von religiöser Handlung geahndet, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Den Uiguren sei es untersagt, im Ramadan zu fasten oder einen Gebetsteppich zu besitzen. Schon seit längerem seien Moscheen geschlossen worden.

Doch dass die chinesische Regierung Moscheen abreißen lasse, sei neu.

 
RE: Chinas Weg in die Perfektion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2019, 10:22:37

Sowas nennt man "moderne Sklaverei" - denn nichts anderes ist es.

Oh wie schön, genau meine Worte!
Allerdings habe wir auch schon sehr viel davon übernommen.....

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