Internationale Politik Der Krake wankt!

hugo
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Re: Krake ist mir zu diffus
geschrieben von hugo
als Antwort auf fritz_the_cat vom 04.03.2010, 20:42:09
Die Stunde war reif geworden, daß anschließend die DDR plattgemacht wurde, hat auch nichts mit Prestige zu tun, sondern mit Marktausdehnung der BRD-Kapitalisten. (fritz)

gefällt mir, dieser Vergleich "Marktausdehnung"

ja, die DDR war fällig im wahrsten Sinne des Wortes, sie hatte sich selber sturmreif geschossen und die Bevölkerung war gerade beim Schütteln (Montagsdemos, Abwanderung,,) aber die von Dir benannten BRD-Kapitalisten waren schneller und ließen sich die reife Frucht in den Schoß fallen,,,

hugo
hema
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Re: Krake, ein meist unsichtbares Tier mit vielen Armen
geschrieben von hema
als Antwort auf Karl vom 04.03.2010, 20:30:31
"Krake" ist mir zu diffus und soll wohl an Dämonen erinnern, dabei sind es handfeste wirtschaftliche Fehler, die der Krise, die noch nicht überwunden ist, zugrunde liegen.



Nein, der KRAKE hat nichts mit Dämonen zu tun.

Er ist eher das Symbol für eine Organisation, die viele Arme hat (Octopus) und deren Finger überall "drinnen" sind. In der Wirtschaft, der Poltik und in der Finanzwelt. Besonders aber bei den Spekultaionen

Mit den wirtschaftlichen Fehlern, viele auch bewußt in Kauf genommen, gebe ich dir recht und es war nicht EIN Fehler, sondern VIELE.


Mitglied_bed8151
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Re: Der Krake wankt!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 04.03.2010, 20:30:31
Man kann sagen (die Meisten sagen so), dass die Krisen Fehler im System seien, die mit den richtigen Maßnahmen und mit gutem Willen behoben werden können. Ich sage, dass das keine Fehler sind, sondern die Folgen des Systems, das (systemisch gesehen) äusserst erfolgreich arbeitet. Solch ein System muss wachsen. Wächst es nicht mehr, stirbt es. Nun hat aber alles Natürliche seine Grenzen - die eingesetzten Rohstoffe, die eingesetzte Energie, die angebotenen und nachgefragten Produkte. In diesem Bereich der Wirtschaft - oft Realwirtschaft genannt - stießen die Akteure schnell an Grenzen.

Ein Ausweg musste her. Der wurde geschaffen in einem Bereich, der grenzenlos schien. Die fiktionale Wirtschaft, die ausschließlich geldgetriebene Wirtschaft entstand, mit ungeheuren Wachstumsraten, mit so hohen Wachstumsraten, wie sie in der Realwirtschaft längst nicht mehr möglich waren.

Das Unheil nimmt seinen Lauf

Wohin mit den gigantischen Geldvermögen (ursprünglich noch in der Realwirtschaft erzeugt)? Woher die Zinsen und Zinseszinsen auf diese gigantischen Geldvermögen? Mit der scheinbaren 'Lösung' ging es ein paar Jahre weiter 'aufwärts'. Das Ende dieser 'Lösung' ist in Sicht. Erschreckt registrieren ihre Erfinder, dass die Blase geplatzt ist. Aber selbst im Platzen kann der Eine oder der Andere noch Geld (die heisse Luft in der Blase) machen.

--
Wolfgang

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hema
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Re: Krake, ein meist unsichtbares Tier mit vielen Armen
geschrieben von hema
als Antwort auf hema vom 04.03.2010, 21:16:31
Ein kleines Exemplar (Symbolfoto).
Er saugt sich fest, umklammert und läßt sein Opfer nicht mehr los.




Karl
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Administrator

Re: Krake, ein meist unsichtbares Tier mit vielen Armen
geschrieben von Karl
als Antwort auf hema vom 05.03.2010, 16:54:36
Ein sehr schönes Exemplar. Ich weiß nicht, wie weit die Bildsprache trägt. Mir wäre es lieber, wir würden sachlich die Systemfehler beschreiben, damit sie abstellbar werden.

@ wolfgang,

notfalls muss auch die Systemsoftware ausgetauscht werden. Das ist aber nur dann Erfolg versprechend, wenn die neue ausgiebig ausgetestet wurde. Für das Wirtschaftssystem ist mir keine Lösung aller Probleme bekannt, nur die Formulierung von Zielvorstellungen: Erhaltung des Ökosystems, nachhaltiges Wirtschaften. Wie können diese Ziele konkret erreicht werden? Was muss getan werden?

--
Karl
hema
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Re: Krake, ein meist unsichtbares Tier mit vielen Armen
geschrieben von hema
als Antwort auf Karl vom 05.03.2010, 17:24:50
Ich weiß nicht Karl, ob wir das können.

Da sind die ganz großen und ganz Mächtigen dieser Welt am Werk.
Die hören sicher nicht auf das was wir wollen oder sagen. Sie wollen Macht ausüben, beherrschen und das Geschehen auf dieser Erde nach ihrem Willen beeinflussen.

Vielleicht wollen sie in nächster Zeit Europa in die Knie zwingen?
Ich schließe das nicht aus, wenn ich so beobachte was läuft.

Gott möge ihnen Einhalt gebieten!

Denn der Krake frißt am Ende ihre Opfer auf!



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Mitglied_bed8151
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Re: Der Krake wankt!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 05.03.2010, 17:24:50
Von der Lösung der offensichtlichen Probleme reden viele. Aber niemand löst die Probleme. Wenn so eine "Software" einmal da ist (was ja Jahrhunderte gedauert hat, bis sie flächendeckend implementiert war), und sie ihre alles zerstörende Kraft entfaltet, dann ist es sehr schwer, diese zu deimplementieren. Zumal, wenn diese "Software" ein Monopol innehat und alle Welt sagt, dass es keine Alternative gebe.

Ich glaube nicht mehr an rechtzeitigen Wechsel. Dazu bräuchte es kluge Administratoren. Ich sehe weit und breit keine. Wir beobachten gerade erhebliche Verwerfungen, Zeichen an der Wand, Vorboten von noch erheblicheren Verwerfungen. Doch keine Sorge: Nichts bleibt ewig, alles fließt!
Eins und Alles (von J.W. Goethe)

[...]

Und umzuschaffen das Geschaffne,
Damit sich's nicht zum Starren waffne,
Wirkt ewiges lebend'ges Tun.
Und was nicht war, nun will es werden
Zu reinen Sonnen, farbigen Erden,
In keinem Falle darf es ruhn.

Es soll sich regen, schaffend handeln,
Erst sich gestalten, dann verwandeln;
Nur scheinbar steht's Momente still.
Das Ewige regt sich fort in allen:
Denn alles muß in Nichts zerfallen,
Wenn es im Sein beharren will.

--
Wolfgang
Karl
Karl
Administrator

Re: Der Krake wankt!
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.03.2010, 19:02:43
@ wolfgang,

bedeutet dies, dass Du - fast in ähnlicher Weise wie hema - davon ausgehst, dass es sinnlos ist nach Lösungen zu suchen und wir uns einfach nur als Teilchen im Strudel treiben lassen sollen? Kann der Mensch wirklich nicht gestalten, ist er nur Getriebener und alles (Nach)Denken sinnlos?


@ hema,

Du redest von "denen da oben" wie von Göttern, die mit uns nichts zu tun haben. Das ist m. E. nicht richtig. Ich glaube nicht an Schicksal und Kismet. Der Mensch kann sehr wohl kraft Einsicht handeln. Wir müssen nur dafür sorgen, dass diejenigen "da oben" ankommen, die auch Einsicht haben, nicht nur solche, die populistisch dem Volk nach dem Mund reden.

--
Karl
hema
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Mitglied

Re: Der Krake wankt!
geschrieben von hema
als Antwort auf Karl vom 05.03.2010, 19:20:34
Der Mensch kann sehr wohl kraft Einsicht handeln. [/indent]

Ja, das kann er. Nur muß er den Willen und eben die Einsicht haben etwas zu ändern.

Ich verweise noch einmal auf meinen ersten Bericht. Übrigends habe nicht ich die Goldman Sachs-Bank Kraken genannt, das war die Zeitung und ich bin der Meinung sie hat den Ausdruck gut gewählt.

Mithilfe zur absichtlichen Verschleierung der Schulden um sich "Vorteile" zu verschaffen, ist vorsetzlicher Betrug, ein strafbarer Tatbestand!

Karl, glaubst du wirklich, dass diese Manager einsichtig werden und plötzlich ehrliche und anständige Arbeit machen? Schön wär´s; allein mir fehlt der Glaube daran.
Aber ich gebe Wolfgang recht. Frei nach dem Sprichwort: Was faul ist muß fallen und was fällt soll nicht gehalten werden!

Ich wiederhole:

[i] Goldman Sachs: Druck auf den Kraken

Mit einer Marktkapitalisierung von 74 Milliarden Dollar und rund 28.000 Mitarbeitern weltweit ist Goldman Sachs nicht nur wirtschaftlich potent. Die Bank hat dank eines unglaublichen Netzwerks beste Kontakte in die Politik und in die Welt der Notenbanken. Und sie hat nicht zuletzt deshalb die Finanzkrise erstaunlich gut überstanden.

Doch jetzt verstärkt sich der Widerstand gegen die als arrogant und intransparent verschriene Bank. 2001 soll Goldman Sachs der griechischen Regierung geholfen haben, mit Devisentauschgeschäften den wahren Umfang ihrer Schulden zu verschleiern.


Mitglied_bed8151
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Re: Der Krake wankt!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 05.03.2010, 19:20:34
Ausgerechnet Du fragst mich das? Wenn der 'Krake' wankt, dann freut es mich. Und wenn er sich, gefräßig, wie er ist, selbst gekillt hat, dann werde ich mich noch mehr freuen. Niemals würde ich auch nur einen Finger rühren, um diesem Untier in irgendeiner Art und Weise zu Hilfe zu kommen. Wenn es GEGEN den 'Kraken' geht (z.B. gegen die Monsantos et al. und ihre furchtbaren Forscher, ein wichtiger und für die Welt äusserst gefährlicher Fangarm des 'Kraken'), dann bin ich dabei. Sonst sage ich: Nein, danke! Ohne mich!

Ich nehme die Schriftstellerin Margaret Atwood als meine Zeugin und lasse sie für mich antworten und empfehle ihren aktuellen WELT-Artikel:
Wie wahnsinnig sind wir? Wir ähneln diesem Narren auf alten Cartoons, der an dem Ast sägt, auf dem er sitzt, während unter ihm das schiere Nichts wartet. Man möchte seinen Kopf in den Sand stecken wie es - offenbar - auch alle anderen tun, viel essen, alte Filme schauen aus der Zeit, bevor alles so beängstigend wurde, und Shoppen gehen.

aus... Sag' mir, wo die Vögel sind (von Margaret Atwood), WELT ONLINE, 06. März 2010

--
Wolfgang

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