Internationale Politik Der mittlere Osten brennt

ingo
ingo
Mitglied

Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von ingo
als Antwort auf hobbyradler vom 07.10.2015, 13:38:05
"""Wäre es nicht besser die USA und Russland würden am gleichen Ende des Strangs ziehen?"""
DAS war mein erster Gedanke, als ich gelesen habe, dass die Russen in Syrien einmarschieren. Aber, bitte, hobbyradler, das ist doch nur ein Wunschtraum....Die Amerikaner und die Russen gemeinsam könnten dem IS ganz schnell der Garaus machen. Russland und Amerika hätten gemeinsam auch schon vor Jahren Afghanistan befrieden können.......Hätten....könnten....würden....
"""Was hätten dann die Menschen der Region und der Welt von diesem zweiten Afghanistan?"""
DAS war nicht mein Thema. Man muss aber auch mal Gedanken äußern können, ohne den "Bauch" daran zu beteiligen. Die Russen haben damals Afghanistan verlassen, weil sie nicht gewinnen konnten. Die Amerikaner waren so dumm und sind in Afghanistan eingestiegen. Putin reibt sich die Hände, wenn er beobachtet, welche Pleiten die USA und Europa in A. erleben. Pervers! Vielleicht wünsche ich mir ,dass Putin in Syrien mit seiner Strategie keinen Erfolg hat, damit in Syrien irgendwann einmal alle an einem Strang ziehen. Aber das ist ein Wunschtraum; ich weiß. Keine Ahnung, wie man den Syrern helfen kann. Selbst wenn Assad weg wäre, würde das Land auch nicht befriedet werden. Mein Fazit: Wir können Syrien nciht helfen. Die Syrer können nur sich selbst helfen. Dass das mit vielen Toten verbunden wäre, weiß ich auch; aber auch Europa musste den heutigen Stand mit vielen Toten erkaufen. Oder?
hobbyradler
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Mitglied

Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf hobbyradler vom 07.10.2015, 13:38:05
..............Russland scheint Kooperationsbereitschaft zu zeigen.
Link

Ciao
Hobbyradler
Aktualisiert vor 9 Minuten
Das ist der lapidare Hinweis wenn eine Zeitung einen Artikel inhaltlich völlig ändert. Um 12:00 Uhr hatte ich noch gelesen, dass Russland den USA einen Kooperationsvorschlag gemacht hat.
Ciao
Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 07.10.2015, 17:27:35
Das verwundert Dich aber jetzt nicht, oder? Ich mache mir schon lange keine Illusionen mehr, indem ich auf differenzierte Medienmeinungen hoffen würde.
Bruny

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.10.2015, 17:42:29
Ich mache mir schon lange keine Illusionen mehr, indem ich auf differenzierte Medienmeinungen hoffen würde.
Bruny


Ganz abgesehen davon, dass sicher in Ihrer Anschauung "differenzierte Medienmeinungen" nur dann existent sind, wenn diese Ihren eigenen voll und ganz entsprechen - wie sollte es dazu kommen?
Glauben Sie wirklich, in Syrien sitzen nach wie vor Korrespondenten aus aller Welt geschützt in Hotels und berichten unerlässlich, was vor Ort passiert? Wie kommen dann die Internet-Aufnahmen zustande, die verschwommen Feuerblitze und ähnliches zeigen - aber auch nicht mehr?
Es liegt in der Natur der Sache, wenn verschiedene Parteien Krieg gegeneinander führen, werden alle immer so positiv aus ihrer Sicht berichten, um die Soldaten und das dahinterstehende Volk zu motivieren. Differenziert ist dies dann nur aus der Sicht des jeweiligen Staates, bzw. dessen "Lenkers" - darauf sollte keiner reinfallen, auch Sie nicht, Senora. Olga
Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 08.10.2015, 15:31:50
Olga, eine differenzierte Meinung zu haben, bekommt man automatisch wenn man in mehreren Ländern dieser schönen Welt gelebt hat. Die Unterschiede werden einem im täglichen Leben aufgezeigt.
Differenziert wäre in meinen Augen, wenn unabhängige Journalisten bzw. Experten eine Berichterstattung bzw. ihre Einschätzung geben würden.
Ich, z.B. hätte es begrüßt wenn sowohl Obama als auch Putin über ihren jeweiligen Schatten gesprungen wären und mit el-Assad einen Beschluss gefasst hätten, wie die Aufständischen, Rebellen, moderaten Rebellen, Extremisten, Terroristen und als was sie sonst noch alles bezeichnet werden, bekämpft werden können.
Aber stattdessen bezeichnet McCain Herrn Putin öffentlich als Schurken den es zu bekämpfen gilt.
Sowas halte ich für kontraproduktiv und dient keiner Seite.

Und machen Sie sich doch bitte nicht ständig Gedanken über mich oder meine Weltanschauung. Ich komme damit gut zurecht und Sie braucht es nicht zu kümmern.
Bruny
olga64
olga64
Mitglied

Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2015, 16:06:53
Die unabhängigen Journalisten und Experten werden Sie derzeit nicht in grossen Mengen im Kriegsgebiet finden -warum wohl?
Es ist richtig, dass man Länder und Menschen etwas besser einschätzen kann, wenn man in einem anderen Land gelebt hat und - das ist das Wichtigste - sich wirklich darauf eingelassen hat. Aber was hilft es Ihnen z.B. heute, wenn Sie Syrien beurteilen wollen, wo Sie mit Sicherheit seit Jahrzehnten nicht mehr lebten?
Ihre Weltanschauung belasse ich Ihnen natürlich - was bleibt mir auch anderes übrig? Allerdings wenn Sie diese öffentlich dokumentieren, lädt sie zur Diskussion ein. Möchten Sie dies nicht und insbesondere keine abweichenden Meinungen zu Ihren, sollten Sie doch besser ein Tagebuch führen (oder wie so viele andere ein Buch schreiben) ,das anderen nicht zugänglich ist. Olga

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Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 08.10.2015, 16:14:29
Olga, auf Ihre sarkastischen Bemerkungen hat hier wohl niemand so richtig Lust und ich schon gleich gar nicht.
Experten müssen nicht vor Ort sitzen um eine Lage richtig einschätzen zu können, soviel sollten Sie wenigstens wissen.
Ja, es ist ein paar Jährchen her dass ich in Syrien war, aber das tut auch nichts zur Sache, denn ich bin weder Experte noch Journalist.
Bruny
Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2015, 16:06:53

Ich, z.B. hätte es begrüßt wenn sowohl Obama als auch Putin über ihren jeweiligen Schatten gesprungen wären und mit el-Assad einen Beschluss gefasst hätten, wie die Aufständischen, Rebellen, moderaten Rebellen, Extremisten, Terroristen und als was sie sonst noch alles bezeichnet werden, bekämpft werden können.

Bruny

Bruny, ich fürchte, dir ist immer noch nicht, klar, zu wessen Beistand du hier aufrufst.
Die gemäßigten Aufständischen sind die, die völlig zu Recht Aufständische sind. Sie kämpfen gegen ein verbrecherisches, diktatorisches Regime, das seit Jahren sein eigenes Volk umbringt. Durch diesen Diktator (Assad) sind bereits viel mehr Menschen umgekommen als durch die Aufständischen, die du mit Putins Hilfe bekämpfen willst. Sogar der IS hat noch nicht so viele Menschen in Syrien umgebracht wie Assad.
Und ausgerechnet dem soll also mit Putins Hilfe, der seine eigenen Interessen dabei verfolgt, geholfen werden, seine Macht zu stärken?

Ich hatte schon längst darauf aufmerksam gemacht, dass die meisten Flüchtlinge vor Assad und nicht vor dem IS fliehen. Du willst es ja nicht glauben.
Assad oder IS? Eine große Mehrheit der Befragten gab an, vor der Gewalt des Assad-Regimes oder seiner Verbündeten geflohen zu sein - rund 70 Prozent sagten das. Nur ein knappes Drittel erklärte den IS verantwortlich für die Kämpfe, vor denen sie geflohen sind. Knapp 18 Prozent sagten, sie seien vor der Gewalt der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) geflohen. Mehrfachnennungen waren hier möglich.
geschrieben von Der Spiegel


Lies doch mal den Artikel unten (aber ich fürchte, das wird auch nichts mehr nützen):
Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2015, 17:14:09
Ach Marina, es nützt gar nichts meine Meinung revidieren zu wollen. Die "Aufständischen" waren die einstiegen Überläufer der syrischen Armee und sie gründeten mit einigen Dorfbewohnern die freie syrische Armee. Diese wiederum hatte sich bereits vor Jahren fast aufgelöst und ist erst wieder im arabischen Frühling entstanden, allerdings waren es nicht mehr die Aufständischen sondern Extremisten aus dem Irak, die mit den dort zurückgelassenen Waffen der amerikanischen Soldaten eine Gegenwehr zur syrischen Armee gründeten. Später wurden sie dann durch die Amerikaner finanziert im Wert von USD 400 Mio. Das alles hatte ich bereits früher schon einmal mit Links hier eingestellt. Nochmal suche ich diese Links nicht heraus. Und in einem anderen Thread habe ich bereits meine gedankliche Übereinstimmung mit Peter Scholl-Latour bekundet. Tina hatte ein entsprechendes Video eingestellt. Es lohnt sich dies anzusehen. Aber ändern bei den Lesern und Schreibern des ST wird es ohnehin nichts. Schade, dass Herr Scholl-Latour so schlecht zu verstehen ist, vielleicht hören ihm deswegen manche Menschen nicht zu.
Aber vielleicht hörst Du ihm ja mal zu. Er hat auch eine differenzierte Meinung zu den Medien, wie ich übrigens auch. Und den Spiegel bezeichne ich nun wirklich nicht als das Maß aller Dinge wenn es um komplexe Situationen im mittleren und nahen Osten geht.

Bruny
Re: Der mittlere Osten brennt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2015, 17:24:48
Bruny, hast du den Artikel überhaupt gelesen? Ganz offensichtlich nicht.
Es geht nämlich hier nicht um eine Spiegel-Meinung, sondern um eine Umfrage unter den Flüchtlingen selber. Die und nicht der Spiegel, haben gesagt, dass sie vor Assads Fassbomben und nicht vor den Aufständischen fliehen.

Aber wenn du schon den Spiegel für unglaubwürdig hältst, vielleicht glaubst du dann eher einer Menschenrechtsorganisation. Ich verlinke mit Absicht nicht mit Amnesty, die wurden ja auch schon als unglaubwürdig denunziert.
Hier also ein Artikel von Human Rights Watch. Und der ist aktueller als eine Scholl-Latour-Meinung von Anno dazumal, möge er in Frieden ruhen.
(Im übrigen war auch Scholl-Latour sehr umstritten und ist für mich keine Bibel)
Assads verheerendste Waffe in diesem Krieg sind sogenannte Fassbomben - Kanister gefüllt mit Sprengstoff und Metallteilen. Helikopter werfen die Bomben ungesteuert aus großer Höhe, beim Aufprall am Boden verursachen sie gewaltige Explosionen. Zeitweise sind täglich Dutzende dieser Geschosse auf Oppositionsgebiete in Aleppo, Idlib, Daraa und anderswo niedergegangen und haben ganze Stadtviertel dem Erdboden gleichgemacht.

Wo Märkte, Schulen, Kliniken und Wohnhäuser standen, sind nur Schneisen des Todes und der Zerstörung geblieben. In Schilderungen von Syrern ist immer wieder die Rede vom unermesslichen Grauen des Wartens: Die Fässer sind schon im Fall zu hören, doch erst kurz vor Schluss ist abzusehen, wohin sie den Tod tragen.

Auch der rücksichtslose Einsatz anderer Waffen durch verschiedene Kriegsparteien tötet Zivilisten. Doch Assads Fassbomben treiben besonders viele Syrer aus ihrem Land.
geschrieben von Human Rights Watch

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