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Internationale Politik Die weltweiten Migrationsbewegungen

silhouette
silhouette
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Re: Die weltweiten Migrationsbewegungen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 20.06.2013, 20:23:00
Von diesem mangelnden Heimatgefühl ist auch in dem von dir verlinkten Wiki-Artikel die Rede - bei Akademikern. Und genau da kann ich es nicht glauben, das widerspricht einfach dem globalisierten, polyglotten Hintergrund, den ich ihnen insgesamt unterstelle.

Wenn es hieße, die Akademiker hätten in der Türkei mit ihrem deutschen Studienabschluss eine doppelt so gut dotierte und unbefristete!!! Stelle in Aussicht, würde ich das verstehen.

Wie auch immer, ein Bericht, eine Untersuchung mit ein paar wenig detaillierten Grafiken reichen längst nicht aus, um den Motiven mancher Hin- oder Zurückwanderung auf den Grund zu kommen. Und uns fehlen die neutralen und mehrfachen Quellen allemal.

Dass den Mittelmeerländern die in ihrer Heimat gut ausgebildeten mittleren Bildungsschichten (analog ungefähr zu Fachhochschule und Technikum) davonlaufen, weil es einfach keine Arbeit gibt, wird nicht beseitigt, indem Deutschland sie nicht nimmt, um die Herkunftsländer nicht zu schädigen. Genauso gut könnte ja Spanien in den Pyrenäen eine Mauer bauen. Das liegt an dem Trümmerfeld, das die "Finanzmärkte" in diesen Ländern hinterlassen haben, für das sie auch noch von der EU "gerettet" wurden.
Karl
Karl
Administrator

Re: Die weltweiten Migrationsbewegungen
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 20.06.2013, 18:37:31
Uns nutzt die Einwanderung, aber nutzt sie auch den Ländern, die uns ihre Besten überlassen sollen?
geschrieben von adam
karl,
ist die zitierte Aussage von Dir aufrecht zu erhalten?
geschrieben von karl
Hallo Adam,

der erste Teil meines Satzes ist die Feststellung, dass uns Einwanderung gut tut. Dies wird m. W. von vielen Fachleuten bestätigt und ist angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland einsichtig und wurde von mir auch schon öfters hier im ST thematisiert.

Der zweite Teil meines Satzes ist eine Frage und auch die erhalte ich aufrecht, weil ich die genaue Antwort nicht weiß. Ich sehe durchaus auch so wie Du die Chance, dass diese Länder von Rückkehrern profitieren könnten. Die Frage ist aber, was überwiegt, der Schaden oder der Nutzen für diese "Geberländer"? Ich vermute, dass es da keine allgemeingültige Antwort geben wird, weil die Ein- und Auswanderungsbilanz für jedes Land anders aussieht. Das sollte ja der von mir im Eingangsbeitrag verlinkten Infografik entnommen werden.

Der Anlass für diesen Thread war diese weltumspannende Infografik und ich hatte nicht nur die Nabelschau für Deutschland im Sinn. Angesichts der großen individuellen Not, die Menschen dazu bewegt ihre Heimat zu verlassen, selten ist es Abenteuerlust, verblassen unsere "Luxus-" und "Wohlstandsprobleme". Wir leben aber nicht in Isolation und natürlich ist auch Deutschland von dem weltweiten, sich dynamisch verändernden Wohlstandsgefälle betroffen.

Karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: Die weltweiten Migrationsbewegungen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 21.06.2013, 00:10:48
Viele der sehr gut ausgebildeten Migranten oder solchen, die es werden wollen, haben keinerlei Interesse, zu uns zu kommen. DAs grosse Problem ist und bleibt die deutsche Sprache. Diese Menschen sprechen meist sehr gut Englisch und sind natürlich daran interessiert, z.B. in England oder den USA zu studieren und evtl. zu leben. Auch unsere Einwanderungsgesetze und Attentate auf anders aussehende Menschen haben es nicht unbedingt befördert, dass diese Menschen zu uns kommen wollen.
Auf unseren Unis ändert es sich allmählich,dass auch fremdsprachlich gelehrt wird - oft klappt dies nicht, weil auch die Professoren - zumindest die älteren - noch nicht dazu in der Lage sind, weil sie selbst ihre Ausbildung nur innerhalb Deutschlands erfahren haben. Aber das ändert sich derzeit, da auch immer mehr Lehrstühle von Experten aus anderen Ländern besetzt werden.
Zuzüge haben wir z.B. aus Spanien und Griechenland - dies sind oft verzweifelte Menschen, die sicher die grosse Hoffnung haben, bald wieder in ihre Heimatländer zurückkehren zu können. ABer schaden wirid es auch diesen nicht, mal woanders zu leben und zu arbeiten (dies schadet niemanden) - insbesondere nicht in unserer globalen Welt, die ja nicht zurückgedreht werden wird. Olga

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