Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?

Internationale Politik Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf ingo vom 09.11.2021, 11:26:04
Erschwert wird die Situation, weil Polen an der Grenze sein eigenes Süppchen kocht. Polen könnte Frontex zur Unterstützung anfordern. Das tun sie aber nicht, weil sie sich nicht in die Karten gucken lassen wollen.
geschrieben von ingo
Wäre das wirklich ein Unterschied? Die Kernfrage ist doch, ob man die Flüchtlinge in die EU lässt oder nicht! Ich habe den Eindruck, dass niemand so richtig wissen will was da genau an den jeweiligen Grenzen zu Weißrussland passiert.

Wenn es sich nun bei den "paar" Flüchtlingen um eine fixe Größe handeln würde, könnte man die sicher unterbringen, notfalls in einer Aktion der "Willigen" ... ist es aber leider nicht!

Es wäre für Belarus überhaupt kein Problem in kurzer Zeit das Szenario mit anderen, noch mehr Menschen zu wiederholen ... und dann könnte Lukaschenko auch noch mit der wahren Aussage werben: Es hat doch prima geklappt!

Ich fürchte es werden in den nächsten Wochen Bilder auf uns zukommen, die kaum auszuhalten sind! Es wird Winter, die Flüchtlinge sind nicht versorgt, die Verzweiflung ( und in der Folge natürlich auch die Gewaltbereitschaft! ) nimmt zu ... die ersten Schüsse sind nur eine Frage der Zeit!

Es ist zum Verzweifeln!

... aber wir dürfen uns nicht von diesem Verbrecher erpressen lassen: die Grenze muss dicht bleiben!
MarkusXP





 
olga64
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Mitglied

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 09.11.2021, 16:20:32

Ich sehe das ähnlich wie Sie und empfinde es als gigantischen Humbug, hier jetzt  lesen zu müssen, dass Frau Merkel als geschäftsführende Kanzlerin "an die Grenze zu Belarus (oder Polen?)" fahren müsse,weil anscheinend sie bis heute Schuld daran hat, wenn sich weltweit Menschen auf die Flucht begeben.

Das wird auch nach derRegierungszeit von Frau Merkel nicht aufhören, bzw. werden es immer mehr Menschen werden. Noch vor wenigen Wochen konnte man hier überbordendes Mitleid mit den Afghanen lesen (und über die Fehler, die "die Politik" hier machte). Und nun schaffen es einige der Afghanen nach einer extrem beschwerlichen Flucht zu uns - und jetzt belassen wir sie bei Minusgraden im Wald ohneBetreuung.

Für Lukaschenko ist das alles ein gutes Geschäft: jeder Flüchtling muss an ein von Belarus gegründetes Reisebüro für Ticket und Hotel und Transport einige Tausend Dollar bezahlen; dazu ein Deposit, das ebenfalls ca 3.000.- Dollar kostet.
Dann werden sie mit LKW's aus Belarus und der Armee zur polnischen Grenze verbracht. Dort werden sie von polnischen Zöllner "zurückgejagt" nach Belarus und die jagen sie wieder nach Polen.

Wie viele sich immer noch auf den Weg nach Belarus machen,bzw. in den Hotels in Minsk sitzen und auf ihren Abtransport warten, weiss keiner und wird wohl auch keiner erfahren.
Journalisten usw. ist der Zutritt verweigert - es sind wohl private Videos, die die Kolonnen von Flüchtlingen zeigen, die den Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Polen einzureissen versuchen.

Markus - Ihren letzten Satz verstehe ich nicht ganz: welche Grenze muss dicht bleiben? Die Aussengrenze zu Belarus oder die deutsche zu Polen? Olga

novella
novella
Mitglied

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von novella
als Antwort auf MarkusXP vom 09.11.2021, 16:20:32

Tja, und dann taucht die Frage auf, ob die EU wirklich etwas tun will, um die sogen. "westlichen Werte " (Menschenrechte, Recht auf Asyl, Hilfe für Menschen in Not usw.) tatsächlich zu verteidigen.
Für mich sind all die empörten Äußerungen gegenüber Belarussland oder Polen oder auch Ungarn ein Ausdruck einer grenzenlosen Heuchelei und Verlogenheit. Denn die EU tut nichts anders als die polnische Regierung. Sie hält ihre Grenzen dicht und will nichts anderes.
 


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olga64
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf novella vom 09.11.2021, 18:07:57

Novella, die 'EU ist eine grosse Behörde,die 27 Staaten zusammenfasst und vertritt. Es ist letztendlich nicht die Unfähigkeit dieser grossen Behörde, die keine Massnahmen treffen kann ohne die einstimmige Zustimmung dieser 27 Staaten.
Direkt involviert ist das EU-Mitglied Polen, das sich aber vom Anfang der Flüchtlingswellen zusammen mit Ungarn dagegen positionierte, diese Menschen aufzunehmen.
Die EU als Behörde hat kein Verfügungsrecht über alle Grenzen d er Nationalstaaten; dafür sind diese selbst zuständig.
Es muss endlich ein Umdenken bei diesen EU-Staaten erfolgen und zwar hin zu einer fairen Verteilung der Flüchtlinge, basierend auf der Grösse eines Landes, der wirtschaftlichen Gegebenheiten und proportional zur Einwohnerzahl.
Da nicht zu erwarten ist, dass die Flüchtlingsströme sich reduzieren (das Gegenteil wird der Fall sein) ist dies heute noch dringender als 2015 als Deutschland und auch die skandinavischen Staaten einen Grossteil der damaligen Flüchtlingskontingente aufgenommen haben. Olga

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von Rispe
als Antwort auf novella vom 09.11.2021, 18:07:57

Ich habe schon lange gesagt, dass die EU ihren Friedensnobelpreis zurückgeben sollte.
Es werden heuchlerisch Krokodilstränen geweint, wenn in Afghanistan die Taliban die Herrschaft übernehmen und die Leute nicht rauskönnen
Aber wehe, es gelingt ihnen rauszukommen, dann möchte man sie am liebsten gleich wieder zurück zu den Taliban schicken. Denn aufnehmen, nein, das wollen wir nicht, Hauptsache, wir bleiben von ihnen verschont. Und uns zu verschonen, das ist Sache der bösen anderen Länder, die man dann kritisieren kann, ohne sich selbst den Pelz nass zu machen.
Im Grunde genommen sind die meisten doch froh, wenn diese Menschen ihnen vom Hals bleiben. Und die sind mit Schlagstöcken und Tränengas malträtiert worden. Da sind kleine Kinder dabei, alles egal? Und wenn sie im Niemandsland verrecken, was kümmert es die Wohlstandsmenschen?
Hauptsache, sie bleiben da und belästigen uns nicht.
Denn 2015 darf nicht mehr passieren. Das ist das Mantra von heute. Alles andere ist uns egal. Oder? Ich bin jeden Tag neu entsetzt, wenn ich sehe, wie gleichgültig das alles hingenommen wird, was da passiert.
Nur einige wenige "Gutmenschen" kümmern sich um sie, und die werden dann noch als naiv abgestempelt.

Genauso ist es ja auch mit den Seenotrettungen. Die Menschen werden fast nur noch von privaten Rettungsbooten gerettet, die Frontex sorgt dafür, dass sie zurückgeführt werden in ihre Folterknäste.Oder sie überhören absichtlich die Hlferufe und lassen sie im Meer verrecken.

Traurig das alles, einfach nur traurig!
Seebrücke

 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 09.11.2021, 18:26:59

Ja, liebe Rispe, so ist das.
Die EU-Länder (und diese sind es ja und nicht ausschliesslich die Behörde in Brüssel und Strassburg) verlagern auch seit Jahren die Problematik an ihre Aussengrenzen nach Italien und Griechenland, bzw. auch Spanien.
Und immer das gleiche Prozedere: Diskussionen und Versprechungen, dass man diese armen Menschen verteilen und aufnehmen wird - dann dürfen einige wenige Tausend mit medial gut sichtbaren kleinen Kindern kommen und dann ist wieder Ruhe und keiner befasst sich mit der Problematik.

Und nun stehen wir wieder vor Weihnachten,dem Fest, wo unsere 'Werte, unsere Grosszügigkeit unser Christentum gefeiert werden soll. An diese armen Menschen, unversorgt bei Minusgraden im Wald, denkt keiner - aber daran, ob man trotz Pandemie wieder ausgelassen essen und trinken kann, ob alle Geschenke erhältlich sind (und keine Verknappung zu verspüren ist) - darauf liegt der Focus.

Im Sommer hatten wir in NRW und RP eine sog. Jahrhundert-Hochwasser.Menschen verloren alles und sind bis heute stark betroffen von diesem Ereignis.
Aber wir leben in einem Land, wo es hohe Spendenaufkommen und staataliche Unterstützung gibt und auch Versicherungen für diejenigen, die über solche verfügen und ihre Prämien bezahlt haben.
Wäre das nicht auch ein Anlass, an Menschen zu denken, die all das nie hatten oder haben werden - die nur für das eigene Überleben und die Zukunft ihrer Kinder kämpfen, in dem sie ihre Heimat verlassen und anderswo Hilfe erbitten?
Sind wir wirklich als Gesellschaft so verroht, wenn es um Andere geht? Olga
 


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Mitglied_a867230
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RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf novella vom 09.11.2021, 18:07:57

@ novella

Für mich sind all die empörten Äußerungen gegenüber Belarussland oder Polen oder auch Ungarn ein Ausdruck einer grenzenlosen Heuchelei und Verlogenheit. Denn die EU tut nichts anders als die polnische Regierung. Sie hält ihre Grenzen dicht und will nichts anderes.
Doppelmoral eben, EU-Grenzstaaten bekommen, ohne aufzeigen jeglicher Alternative, seitens der Binnenstaaten "Prügel" dafür, dass sie in deren Interessen die (Schmutz-)Arbeit erledigen. Da passt sehr wohl moralische Verlogenheit.
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von freddy-2015
Die Eu ist die Summe der Staaten.

Deutschland hat innerhalb der EU die meisten Afghanen aufgenommen.
Weltweit an dritter Stelle steht Deutschland mit der Aufnahmer der Afghanen.
An Zahl natürlich wesentlich weniger als 1. Pakistan und 2. Iran, aber dort werden sie nicht eingebunden, hier in Deutschland ja. Hinter jedem Flüchtling steht hier ein Programm was woanders fehlt und die Afghanen haben sich in Deutschland am besten eingelebt. Wenn wir so weiter machen wollen, allen eine Zukunft anzubieten, dann können wir nicht jedes Jahr 1 Million aufnehmen, also aufteilen ist die Devise oder nur begrenzte Mengen (wie jetzt) nach Deutschland kommen lassen.
Wir haben doch nicht mal alle Flüchtlinge der letzten Jahre mit dem nötigen Dingen versorgt, wer soll es denn machen, ausser Deutschland reisst sich keiner,
um ordentliche Aufnahme, Unterbringung und alles was nötig ist um richtig zu leben.
Polen, Ungarn, ja eigentlich auch die nord. Staaten blocken ab.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Rispe vom 09.11.2021, 18:26:59

Im Grunde genommen sind die meisten doch froh, wenn diese Menschen ihnen vom Hals bleiben. Und die sind mit Schlagstöcken und Tränengas malträtiert worden. Da sind kleine Kinder dabei, alles egal? Und wenn sie im Niemandsland verrecken, was kümmert es die Wohlstandsmenschen?
Hauptsache, sie bleiben da und belästigen uns nicht.

Seebrücke

 
Falscher Ansatz Rispe.

Die 2021-er Flüchtlinge wissen genau, auf was sie sich einlassen, was auf sie zukommt in der Herbstkälte der weißrussischen Wälder.
Die Bilder frierender, weinender Kinder werden einmal mehr medienwirksam in Szene gesetzt, wohl wissend, dass das immer funktioniert, bei Konsumenten die nicht weiter nachdenken und mehr oder weniger auf der schlichten emotionalen Schiene unterwegs sind. Der angeschwemmte Junge im roten T-Shirt am Strand, der verdreckte Junge im Notarztwagen - wir kennen ja alle die Bilder und  auch das, was sie mit uns machen sollen.


 
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Flüchtlinge an der Grenze zur EU! Was tun?
geschrieben von MarkusXP

Ich hatte den Text von diesem Thread schon fertig ... da habe ich noch "Was tun?" dran gehängt. Es geht ja um "konkrete Politik", denn, es muss gehandelt werden, die Menschen frieren sich den Arsch ab, die Politik muss handeln!

Moira ...   verweist auf Brüssel
Bias ...     was sagen Kirchen, Moschen und Synagogen, was Bundes- und Landtagsabgeordnete? ... ( es                      fehlt nur noch "was würde Sokrates sagen?" )
ingo ...     die Polen kochen ihre eigene Suppe
JürgenS ... es liegt an Merkel
Andatino ... der "Westen" soll aufnehmen
Olga ...        beschreibt das üble Geschäftsgebaren in Belarus
novella ...  keine Ahnung, allg. Empörung
Rispe ...     EU ist herzlos
Waldemar ... ?
Feddy ...    will die Flüchtlinge nicht
MarkusXP ... EU-Grenzen müssen geschlossen bleiben

Was ich geschrieben habe ist natürlich alles, nahezu unzulässig, verkürzt! Sorry for that! 

Man muss sich aber immer vor Augen halten was Politik ist: es muss entschieden, es muss gehandelt werden!

Muss nicht sein ... aber vielleicht sieht der eine oder andere nun 2015 in einem anderen Bild!

Als KanzleramtsministerIn wären wir wohl alle nicht geeignet!
MarkusXP


 


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