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Internationale Politik Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

nerida
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nerida
als Antwort auf olga64 vom 28.10.2013, 15:51:29

Ausserdem ist es sicher nicht vergleichbar mit Flüchtlingen aus Syrien, Libyen, Afghanistan usw. - wie sollen die in ihre Länder zurückkehren können?

ich weiss zuverlässig, dass es finanzielle Fördermittel aus staatlichen bzw. EU Töpfen gibt , die z.B. Flüchtlingen aus dem Kosovo und Afghanistan eine Rückkehr ermöglichen. Da wird ein Startkapital für Existenzgründungen gewährt und diese Aktionen werden von Wohlfahrtorganisationen, die als Träger dieser Projekte fungieren, begleitet.
Da werden u.a. gute Verbindungen zu Behörden genutzt um eine reibungslose Wiedereingliederung zu ermöglichen.

Nur weil soetwas nicht jeden Tag in den Medien spektakulär aufbereitet wird, heisst es noch lange nicht, dass es solche Möglichkeiten nicht gibt.
dutchweepee
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf nerida vom 29.10.2013, 09:37:13
Du hast recht nerida ...eine Starthilfe im Heimatland der Flüchtlinge ist die absolut bessere Lösung für Wirtschaftsflüchtlinge. Sie hier bei uns zu integrieren ist wesentlich komplizierter und nahezu unlösbar.

Allerdings ist diese Lösung nur ein Ausweg, wenn im Heimatland der Flüchtlinge auch tatsächlich Frieden herrscht. Es wäre pervers Menschen, die um ihr nacktes Leben rennen, mit ein paar Euro in der Hand zurück in den Krieg und Tod zu schicken.
nerida
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von nerida
als Antwort auf dutchweepee vom 29.10.2013, 10:37:59

Allerdings ist diese Lösung nur ein Ausweg, wenn im Heimatland der Flüchtlinge auch tatsächlich Frieden herrscht. Es wäre pervers Menschen, die um ihr nacktes Leben rennen, mit ein paar Euro in der Hand zurück in den Krieg und Tod zu schicken.

Na, da hast Du wiederum recht
Aber lass uns doch ein paar ideologiefreie Ideen beisteuern.
Man nennt es ja wohl neudeutsch brainstorming.

Ich könnte mir vorstellen, dass man Kriegsflüchtlingen hier die Möglichkeiten bietet berufliche Ausbildungen oder Weiterbildung zu absolvieren.
Diese Möglichkeiten gibt es zwar inzwischen schon vereinzelt, aber ich würde diese Fördermaßnahme mit einer verpflichtenden Rückkehr in Friedenszeiten mit einem Startgeld verbinden.

Diese Angebote an die Flüchtlinge könnten vielleicht auch ein Abrutschen in die Prostitution oder oder das kriminelle Milieu teilweise verhindern.

Mir ist auch klar, dass solche Massnahmen keine globalen Lösungen bietet, auch hier mit Missbrauch zu rechnen ist - aber möglichweise für einzelne eine Chance für einen Neuanfang im Herkunftsland sein könnte.

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olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 29.10.2013, 10:37:59
eine Starthilfe im Heimatland der Flüchtlinge ist die absolut bessere Lösung für Wirtschaftsflüchtlinge. Sie hier bei uns zu integrieren ist wesentlich komplizierter und nahezu unlösbar.


Wir sprechen ja hier mehrheitlich von afrikanischen Staaten und nicht von Roma aus Bulgarien oder Rumänien, die ja Freizügigkeit haben, wo sie leben möchten und ein Anrecht auf unsere Sozialleistungen.
In Afrika werden solche Starthilfen jedoch dank hoher Korruption im Staatssäckel verschwinden und oft auch für Waffenlieferungen verwendet - der arme Mensch sieht nichts davon.
Ich halte Integration starker, junger Menschen für eminent wichtig - auch für das vergreisende Deutschland, das dringend Nachwuchs benötigt, auch um den finanziell hochstehenden Sozialhaushalt weiter am Leben zu erhalten. Olga
Loana
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Loana
Hallo dutchweepe,

um den Menschen mit einer Starthilfe im Heimatland zu helfen, müssen sich dort die Lebensumstände ändern.
Deutschland ist reich genug, Flüchtlinge aufzunehmen u. wir sollten uns ein Beispiel an den umliegenden Ländern nehmen.

Wir sollten uns immer fragen, wie wir uns in einer solchen Situation verhalten würden :

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen galten 2012 über 2 Mio. Menschen als Binnenflüchtlinge und fristeten in Syrien ein Leben in bitterer Not. Fast 600000 Menschen seien seit Beginn des Konflikts in die Nachbarländer geflüchtet, wo die Bedingungen oft ebenfalls hart seien. Es lagen keine bestätigten Informationen darüber vor, ob im Berichtsjahr Todesurteile verhängt oder vollstreckt wurden. (Stand: 31.12.2012)

http://www.amnesty.de/laenderbericht/syrien

Diese Menschen muss geholfen werden und wenn wir sie in D aufnehmen. Hier in Spanien kommen auch ständig Flüchtlinge auf Booten an. Sie werden gerettet und aufgenommen. Spanien geht es wirtschaftlich nicht so gut wie Deutschland !

LG Loana
olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Loana vom 02.11.2013, 19:01:08
Zusammen mit einer Freundin haben wir uns Pro Asyl angesprochen; den ersten Besuch in einem Asylantenheim in der Nähe von München haben wir gemacht. Wir organisierten daraufhin eine Sammelgruppe - auch Kinder sind dabei. Am Wochenende waren wir wieder in "unserem" Asylantenheim und brachten Spielsachen, warme Kleidung, nicht mehr benötigte Laptops, Handys usw. Es war schön, wie sich die Menschen freuten. Es ist nicht viel - aber wir denken, ein wenig können wir schon helfen. So kurz vor Weihnachten sollte dies auch für andere Deutsche ein Anreiz sein, einfach zu helfen und den traumatisierten Menschen ein kleines Willkommensgefühl zu geben. Olga

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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 04.11.2013, 17:43:11
olga 64,

ich bin auch dafür, dass man immer
zu Weihnachten helfen sollte.
Das steigert das Selbstwertgefühl erheblich.

Das ist auch im Sinne der politisch
agierenden Kirchen.

Grums
Loana
Loana
Mitglied

Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von Loana
als Antwort auf olga64 vom 04.11.2013, 17:43:11
Hallo Olga,

das war eine super Idee u. sollte zur Nachahmung animieren ;)

Wir sammeln hier zum Nikolaus Geschenke u. Süßigkeiten für Kinder, deren Eltern sich das nicht leisten können.

LG Lo
olga64
olga64
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Loana vom 04.11.2013, 17:48:33
Die Anregung mit Weihnachten machte ich nur, weil es ja deutsche Menschen gibt, die dann eher dazu bereit sind als sonst. Wir wollen dies aber nicht auf Weihnachten beschränken und Süssigkeiten usw. finden wir nicht so gut - schadet den Zähnen, z.B. der Kinder.
Da es sich ja meist um Muslime handelt in diesen Asylantenheimen ist unser Weihnachtsfeiern für die nicht so wichtig - die haben Bedarf in ganz irdischen Dingen,wenn sie z.B. erstmals einen deutschen, kalten Winter erleben. Olga
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das ist die Freiheit, die den ärmsten dieser Welt vom reichen Europa zugestanden wird. Die Bürgermeisterin von Lampedusa spricht von Verhältnissen wie in den KZs während der Nazizeit und die italienische Regierung sollte sich was schämen.

Der schweizer Tagesspiegel titelt seinen Bericht: Man behandelt uns wie Tiere

Schöne Weihnachten

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