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Internationale Politik Gadhafis Sicht auf Afrika und Demokratie

pea
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Re: Gadhafis Sicht auf Afrika und Demokratie
geschrieben von pea
als Antwort auf luchs35 vom 08.02.2009, 16:55:03
Mit dem Thema Demokratie beschäftigt sich auch ein
umfassendes Afrika-Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung.

Dort auch ein Interview mit Peter Eigen über Korruption

Aber allgemein muss man sagen, dass die großen Unternehmen in den reichen Staaten systematisch die Korruption in die Länder des Südens hineingetragen haben. Und deswegen ist die Bemerkung von Bundespräsident Köhler richtig, wenn er sagt, dass ein großer Teil der Verantwortung für die Korruption bei uns liegt – bei uns im Norden, bei unseren Unternehmen, die sich nicht geschämt haben, systematisch die falschen Entscheidungen zu kaufen von den Ministern, von den Präsidenten, von den hohen Beamten - und dadurch eben Afrika zum Beispiel in Armut und Verderben gestürzt haben.
geschrieben von Peter Eigen


"Bekämpfung der Korruption"



Vielleicht auch von Interesse:

Ein Skandal der zur Zeit Nigeria beschäftigt



Tödliche Medizin

Mehr als 80 Kinder sterben in Nigeria nach der Einnahme der mit Frostschutzmittel gepanschten Arznei "My Pikin". Der Staat wirkt ohnmächtig - obwohl er Erfahrung mit vergifteten Medikamenten hat.
Von Arne Perras
geschrieben von sueddeutsche



Schmerzmittel-Skandal in Nigeria





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pea
hema
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Re: Gadhafis Sicht auf Afrika und Demokratie
geschrieben von hema
als Antwort auf pea vom 12.02.2009, 06:29:18
Gadhaffis ehrgeiziger Traum ist meiner Meinung nach die logische Folge auf die Vereinigten Staaten von Amerika und auf die EU:

why not?



Gaddafi, der sich schon länger als überzeugter Pan-Afrikaner gibt, schwebt ein riesiger, vereinter Staat Afrika vor mit gemeinsamer Währung, gemeinsamen Pässen und gemeinsamer Armee. Diese "Vereinigten Staaten von Afrika" würden in Gaddafis Phantasie eine gewichtige Rolle in der Weltpolitik spielen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/319/456982/text/


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hema
florian
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Re: Gadhafis Sicht auf Afrika und Demokratie
geschrieben von florian
als Antwort auf hema vom 12.02.2009, 16:36:34
Hema, denkst du wirklich es wäre möglich, alle Stämme Afrikas unter einem Hut zu bekommen, wenn sie sich so schon teilweise abschlachten?

@Luchsi
Es ist sicherlich schwer, die Kolonialzeiten etwas zu verdrängen, da Afrika sehr gebeutelt wurde und in beiden Weltkriegen in Kämpfe einbezogen wurde, die eigentlich außerhalb Afrikas hätten stattfinden müssen, nein falsch, sie hätten nie stattfinden dürfen!!!

Jahr Staat(en)
1922 Ägypten
1951 Libyen
1956 Sudan, Marokko, Tunesien
1957 Ghana
1958 Guinea
1960 ("Afrikanisches Jahr") Madagaskar, Mauretanien, Mali, Niger, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Demokratische Republik Kongo (ehemals Belgisch-Kongo), Republik Kongo (ehemals Französisch-Kongo), Gabun, Kamerun, Nigeria, Dahomey (Benin), Togo, Obervolta (Burkina Faso), Elfenbeinküste, Senegal, Somalia
1961 Sierra Leone, Tanganjika (Tansania)
1962 Algerien, Uganda, Ruanda, Burundi
1963 Kenia
1964 Sambia, Malawi
1965 Simbabwe, Gambia
1966 Botswana, Lesotho
1968 Swasiland, Äquatorialguinea
1974 Guinea-Bissau
1975 Angola, Mosambik, Kap Verde, Komoren, São Tomé und Príncipe
1976 Sahara
1977 Dschibuti
1990 Namibia
geschrieben von Wiki Zeitpunkt der Unabhängigkeit


Wie man sieht, sind viele Staaten nicht mal 50 Jahre unabhängig.


Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/Africa.gif


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florianwilhelm18

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heijes
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Re: Gadhafis Sicht auf Afrika und Demokratie
geschrieben von heijes
als Antwort auf florian vom 12.02.2009, 16:59:15

In gewisser Weise muss man die Kolonialzeit schon einbeziehen, denn die Ländergrenzen in Afrika sind willkürlich gezogene Grenzen und nehmen keine Rücksicht auf die verschiedenen Stämme, Sprachen, Kulturen. Dies ist doch mit ein Grund für die kriegerischen Auseinandersetzungen innerhalb der verschiedenen Länder.
Zu Bedenken ist auch, wer ist Nutzniesser der Bodenschätze, wohl kaum der normale Bürger. Die Bodenschätze werden doch noch heute oft von Firmen ehemaliger Kolonialmächte bzw. USA gefördert und vermarktet und die Regierungen erhalten für die Abtretungen entweder eine Beteiligung oder eine Bezahlung. Und was mit diesen Geldern dann passiert?
Ausser Acht lassen, darf man auch die Schulbildung nicht, wie sieht es da in den Städten und auf dem Lande damit aus.

Und zu Plänen zu einem Vereinigten Afrika, kann ich mich jetzt noch nicht äussern, muss mich erst mal einlesen. Einfach wird ein Vereinigtes Afrika bestimmt nicht zu gründen sein, verschiedene Staatsinteressen, Machtverteilung etc. Denke da nur an die Schwierigkeiten bei der Gründung und Erweiterungen in der EU.

--
heijes
hema
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Re: Gadhafis Sicht auf Afrika und Demokratie
geschrieben von hema
als Antwort auf florian vom 12.02.2009, 16:59:15
Hema, denkst du wirklich es wäre möglich, alle Stämme Afrikas unter einem Hut zu bekommen, wenn sie sich so schon teilweise abschlachten?


Dass es nicht von heute auf morgen geht, glaube ich schon. Aber bedenke vor 100 und weniger Jahren haben sich die Europaeer auch noch gegenseitig "abgeschlachtet"!
Denke da an den 1. Weltkrieg.
Sogar Giftgas wurde eingesetzt.


--
hema

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