Internationale Politik IHH verboten

miriam
miriam
Mitglied

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 20.07.2010, 07:57:13
Webmaster - warum lässt du nicht alles so stehen wie es geschrieben wird?

Ich vermisse den Beitrag von Schorsch, der zuvor als letzter hier zu lesen war, und in dem die Israelis mit Grossgrundbesitzern(!) verglichen wurden, die sich die Palästinenser einverleiben.

Einen herzlichen Dank an jene, die diesen beschämenden Trend nicht mitmachen und auch nicht erneut zur schweigenden Masse gehören.

Miriam -
die nie gedacht hätte, dass im Deutschland des Jahres 2010, ein solcher Antisemitismus wieder besteht und auch unterstützt wird.
Mit "wie kann man den Menschen in Gaza helfen?" - hat das alles nichts zu tun.


hugo
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Mitglied

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 20.07.2010, 00:07:55
Was ist richtiger? Für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft versuchen zu ergründen, wer verantwortlich ist für das Leiden und Sterben oder die Frage einfach zu übergehen und einen Ausweg zu suchen? (adam)

ich werde mich schwer davor hüten das vorhergegangene einfach zu übergehen und nur einen Weg für die Zukunft suchen,,,das muss schief gehen, das ist der Anfange neuen Übels.

So hat ja auch vieles begonnen mit solchem Denken und Handeln,,

Die Briten dachten nach dem 1. Weltkrieg auch nicht an Vergangenheit und Gegenwart, sondern daran wie sie am Besten und Sichersten ihren kolonialen Einfluss im Nahen Osten behalten bzw ausweiten könnten.

Dazu waren sie bereit, massenhaft Juden in ihr Mandatsgebiet einwandern zu lassen. Ok es gab dort auch vorher schon jüdische Siedler, jedoch nicht in so großer Zahl mit solch schlimmen Folgen für die Einheimischen.

Naja und als diese Siedler begannen von den angestammten Grundbesitzern Land aufzukaufen und die dort befindlichen Araber zu vertreiben,,,war deren Freude natürlich sehr begrenzt und es begannen schon damals die ersten Auseinandersetzungen, Kämpfe, ja sogar Pogrome,,

Nun gibts diese Vertreibungen also schon seit fast 100 Jahren,,und immer immer immer waren es Palästinenser die vertrieben wurden, die mit ansehen mussten wie stets neue Zuwandererwellen über ihre Heimat hereinbrachen.

Damit verbunden war eben nicht nur das übliche britische Dogma, teile und Du kannst besser herrschen, das funktionierte ja nur bis zum 2 Weltkrieg, danach wurde diese Massenausbreitung der Juden und Vertreibung der Palästinenser (durch die UN-Beschlüsse noch unterstützt) zum Selbstläufer.

Es gibt keinen einzigen Grund -zumindest kann ich den nicht erkennen- warum die Palästinenser irgendjemandem auf dieser Erde glauben schenken sollten das sich an der 100 Jahre langen Zunahme und Ausbreitung dieser Eindringlinge (denn diese als willkommene Freunde zu betrachten das dürftest sogar Du etwas seltsam empfinden,,)demnächst etwas ändern wird.

Ich möchte den Menschen sehen der sich noch wohlfühlt wenn sich in seinem Haus zunehmend ungebetene Gäste breit machen, er selber hinausbugsiert und irgendwo im Hinterhaus zwangseinquartiert wird.

Das zumindest ist meine Meinung aus Palästinensersicht.

Zu der Sicht auf israelischer Seite hab ich ja schon geschrieben das viele Juden aus aller Welt hingetrieben oder angelockt wurden mit der Hoffnung dort sehr willkommen zu sein und endlich ein befreites Leben leben zu können.

das sie nun selber die Ursache von Vertreibungen sind wollen viele nicht wahrhaben,,ich seh jedoch keine andere Version.

Wenn Du die Geschichte mit irgendeinem Punkt beginnst z.B sagen wir mal 1947 nach der Staatsgründung Israels,,
und die vorhergehenden zahlreiche wechselseitigen Terroranschläge radikaler Zionisten und arabischer Nationalisten unterschlägst und nur aus israelischer Brille guckst dann kommste folgerichtig (folgefalsch)auf ein Überfallenes junges Land Israel.

das kannste danach wiederholen zur Suezkrise, zum 6 Tagekrieg, dem Jom-Kippur-Krieg und immer wieder auf die Verteidigung Israels verweisen,,,und da sich nun Israel auf Prävention eingeschossen hat, kannste sämtliche Schweinereien gegenüber den Palästinensern (und viele machen das ja auch -auch hier) sämtliche Übergriffe, Angriffe und Mordaktionen darunter abhaken,,es seien alles nur Notwehrmaßnahmen zur Selbstverteidigung usw,,

aber wehe die provozierten Palästinenser ballern mal eine Kassam ab, das ist dann das berühmt-berüchtigte Vertreiben aller Juden ins Mittelmeer dem man sofort mit dem Totschlagen von tausend Zivilisten antwortet
hugo


Karl
Karl
Administrator

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von Karl
als Antwort auf miriam vom 20.07.2010, 09:23:37
Was jetzt Miriam?

In der Tat hat das, was hier geschrieben wird, sehr selten etwas damit zu tun, wie man den Menschen in Gaza helfen kann.

Aber kritisierst Du den Webmaster jetzt, weil er einen unsäglichen Text von Schorsch (die Schweiz ist übrigens nicht Deutschland) gelöscht hat und siehst Du in dem Löschen dieser Anwürfe gegen Israel sogar eine Unterstützung von Antisemitismus?

Wie würdest Du als Webmasterin ein solches Forum führen? Wie würden für Dich Maßnahmen aussehen, die eine faire Diskussion herbeiführen könnten, bei der alle Probleme offen angesprochen werden dürften und keine einäugigen verbalen Krieger (nicht immer nur die der jeweiligen Gegenseite!) sich primär auf die Diskutanten der Gegenposition stürzen und die Sachdiskussion meiden dürften?

Karl

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Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 20.07.2010, 09:48:57
Es gibt Fakten, die nicht durch Antisemitismusvorwürfe, eine beliebte und bewährte Strategie, um Kritiker mundot zu machen, aus der Welt geschafft werden können.

Ich empfehle einen Artikel unbedingt zu lesen (s. Link) in den Blättern für deutsche und internationale Politik von Heike Flottau, einer bekannten und seriösen Journalistin, deren Namen ich auch aus anderen überregionalen Zeitungen kenne. Hier wird von der Annektierung des Landes „zu Lande, zu Wasser und in der Luft“ ausführlich berichtet. Willst du, Miriam, denen auch Antisemitismus vorwerfen? Aber ja, die pro-israelischen Fanatiker schrecken vor nichts zurück, sie werfen ja auch Menschenrechtsorganisationen, die darüber berichten, Antisemitismus vor.

Zitat:
„Die neueste und in der jüngsten Geschichte wohl unmenschlichste Mauer wird seit 2002 von Israel gebaut. Sie trennt nicht nur Israelis von Palästinensern, sondern, wieder einmal, ein ganzes Volk, nämlich Palästinenser von Palästinensern. Gleichzeitig verstärkt Ägypten die schon seit Jahren bestehende Abriegelung der etwa 1,5 Millionen Menschen des Gazastreifens. Um, wie es offiziell heißt, den Bau von Schmugglertunneln zu unterbinden, durch die von Ägypten aus die Menschen in Gaza weitgehend mit dem Lebensnotwendigsten versorgt werden, baut Ägypten eine unterirdische Mauer – eine in den Erdboden versenkte Barriere aus Stahl. Damit folgt Ägypten dem israelischen Beispiel. Denn dort, wo Israel seine Grenzbarriere als Mauer baut, ist diese Mauer mehrere Meter tief in den Boden eingelassen – ebenfalls um den Bau von Tunneln zu verhindern.
Nun aber hat Israel auch noch eine militärische Mauer auf hoher See errichtet. Am frühen Morgen des 31. Mai 2010 enterte ein israelisches Militärkommando die „Mavi Marmara“, das größte, unter türkischer Flagge fahrende Schiff einer internationalen Flottille, die Hilfsgüter für die 1,5, Millionen Palästinenser in den von Israel belagerten Gazastreifen bringen wollte. Neun Begleiter der Hilfskonvois starben, 34 wurden verletzt. Niemand, so lautet die Botschaft der israelischen Regierung, darf sich den Gefangenen in Gaza nähern. Wenn schon der Zaun, der Gaza von Israel hermetisch abschließt, und die Seeblockade in diesem Fall nichts nutzen, dann wird die Mauer eben auf hohe See verlegt.
Der amerikanische Professor Richard Falk, UN-Beauftragter für die palästinensischen Gebiete, erklärte, die Erstürmung eines friedlichen Schiffes sei mit einer Landinvasion zu vergleichen. Dieser „kriminelle Akt“ sei umso mehr zu verurteilen, als die Passagiere humanitäre Hilfsgüter für eine belagerte Bevölkerung mit sich führten. Selbstverständlich hätten die Passagiere ein Recht auf Selbstverteidigung gehabt.
Mit dem Piratenakt auf offener See wird wieder einmal deutlich: Israel hat sich eingemauert – zu Lande: durch den im Bau befindlichen etwa 700 Kilometer langen Sperrwall entlang des Westjordanlands und den Zaun um den Gazastreifen; zu Wasser: durch eine schon lange bestehende Seeblockade Gazas (und nun auch durch Tötung, Gefangennahme und Freiheitsberaubung überwiegend gewaltfreier für die Rechte der Palästinenser demonstrierender Schiffspassagiere); und in der Luft: durch seine mächtige Luftwaffe. Rechnet man die Grenzbefestigungen hinzu, die Israel vom Libanon sowie von Syrien und Jordanien trennen, so wird evident, dass Israel wohl der einzige Staat auf der Welt ist, der sich komplett mit einer Mauer umgeben hat.“


Der Artikel beleuchtet alle grundlegenden Probleme der Annektierung palästinensischen Landes und der inhumanen Strangulierung der Palästinenser unter Einbeziehung historischer Fakten. Ich halte ihn für einen der wichtigsten, die ich seit langem gelesen habe, weil er ganz und gar aufklärerisch im guten Sinne ist, ohne zu hetzen (auch Amira Hass findet darin wieder Erwähnung). Deshalb hoffe ich, dass er nicht nur von Karl, sondern auch von denen gelesen wird, die nichts anderes zu tun haben als stereotyp die Argumente der israelischen Regierungsvertreter zu wiederholen.
stange
stange
Mitglied

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von stange
als Antwort auf hugo vom 20.07.2010, 09:44:40
Um den Beitrag von Hugo noch etwas Gewicht zu verleihen, und um die Gedanken zum Isreal-Palestina-Prozess noch einmal auf eine einheitliche Grundlage zu stellen, habe ich als Gedächtnisstütze noch einmal versucht einen Link einzustellen, der den ganzen chronologischen Ablauf in Nah-Ost widerspiegelt.
http://www.europainstitut.at/upload/publikationen/publikation_11.pdf
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf stange vom 20.07.2010, 10:24:55
Dann mach ich den Link mal anklickbar.

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stange
stange
Mitglied

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von stange
als Antwort auf rolf † vom 20.07.2010, 10:34:23
Danke Rolf für Deine Unterstützung, ich hatte es vergebens versucht. Ich muss es noch lernen.
Stange
adam
adam
Mitglied

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 20.07.2010, 09:48:57
Es gibt keinen einzigen Grund -zumindest kann ich den nicht erkennen- warum die Palästinenser irgendjemandem auf dieser Erde glauben schenken sollten das sich an der 100 Jahre langen Zunahme und Ausbreitung dieser Eindringlinge (denn diese als willkommene Freunde zu betrachten das dürftest sogar Du etwas seltsam empfinden,,)demnächst etwas ändern wird.

Ich möchte den Menschen sehen der sich noch wohlfühlt wenn sich in seinem Haus zunehmend ungebetene Gäste breit machen, er selber hinausbugsiert und irgendwo im Hinterhaus zwangseinquartiert wird.

Das zumindest ist meine Meinung aus Palästinensersicht.

Zu der Sicht auf israelischer Seite hab ich ja schon geschrieben das viele Juden aus aller Welt hingetrieben oder angelockt wurden mit der Hoffnung dort sehr willkommen zu sein und endlich ein befreites Leben leben zu können.

das sie nun selber die Ursache von Vertreibungen sind wollen viele nicht wahrhaben,,ich seh jedoch keine andere Version.
geschrieben von hugo


Was jetzt karl?

Hugo beklagt die Einwanderung von Juden nach Palästina in den letzten 100 Jahren und bekundet Sympathie für deren Vertreibung. Selbstverständlich aus palästinensischer Sicht, aber es ist seine Meinung, wie er bekennt.

Also sprechen wir nicht mehr vom Existenzrecht Israels, wenn schon die Einwanderung von Juden vor 100 Jahren als unberechtigt angesehen wird?

Du wolltest über Hilfe für die Palästinenser sprechen und jetzt hast Du Hilfe. Die Hilfe besteht lt. Hamas und hugo darin, daß die Juden aus Palästina vertrieben werden. So einfach ist das.

Nein, nein karl. Ich habe hugo schon richtig verstanden, denn er grenzt ganz klar zur Staatsgründung Israels ab, damit auch keine Mißverständnisse aufkommen, wer denn wen "überfallen" hat:
Wenn Du die Geschichte mit irgendeinem Punkt beginnst z.B sagen wir mal 1947 nach der Staatsgründung Israels,,
und die vorhergehenden zahlreiche wechselseitigen Terroranschläge radikaler Zionisten und arabischer Nationalisten unterschlägst und nur aus israelischer Brille guckst dann kommste folgerichtig (folgefalsch)auf ein Überfallenes junges Land Israel.
geschrieben von hugo


Und ich idealistischer Idiot habe geglaubt, man könne über Frieden sprechen, worin ich die wirkliche Hilfe für die Palästinenser sehe. Das ist ärgerlich, aber dafür ist nun die rosa Brille, mit der ich unbedingt guten Willen sehen wollte, endgültig weg.

--

adam




Karl
Karl
Administrator

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 20.07.2010, 11:37:19
dafür ist nun die rosa Brille, mit der ich unbedingt guten Willen sehen wollte, endgültig weg
geschrieben von adam
Lieber adam,

Du machst Dir doch was vor. Diese rosa Brille war in Bezug auf Äußerungen von Hugo doch nie da. Du interpretierst ihn immer schlimmstmöglich und das ist nicht mit einer rosa Brille erklärbar, nein, das ist einäugig und offenbar Strategie. Hugo hat gesagt, man dürfe nicht bei einem beliebigen Punkt der Betrachtung historischer Ereignisse beginnen, sondern die Gesamtentwicklung im Auge haben. Hugo hat nirgends das Existenzrecht Israels in Frage gestellt. Du wiederholst auch wie eine Litanei, dass die Hamas das Existenzrecht Israels in Frage stellen und übergehst bewusst, du hast zumindest nicht auf sie reagiert, Aussagen neueren Datums, die ich zitiert habe, die etwas anderes ausdrücken.
Im Juli 2009 sagte Chalid Maschal, der in Syrien lebende politische Führer, dass die Hamas mit den USA kooperieren würde um eine Lösung im Arabisch-Israelischen Konflikt voranzutreiben. Die Hamas würde unter der Voraussetzung, dass Palästinensische Flüchtlinge nach Israel zurückkehren dürfen und Ostjerusalem als Hauptstadt anerkannt wird, einen israelischen Staat in den Grenzen von 1967 akzeptieren.
geschrieben von Wikipedia

Es gäbe also die Möglichkeit zu reden und zu verhandeln, falls nicht immer wieder zurückgefallen würde auf alte, überholte Positionen. Das machen nur Menschen, die keine positive Entwicklung wollen und Feindschaften pflegen.

Karl
adam
adam
Mitglied

Re: Wie kann man denn den Menschen in Gaza helfen?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 20.07.2010, 13:42:28
@karl,

auch wenn es zwischen hugo und mir in der Nahostfrage keinerlei Berührungspunkte gibt, pflege ich deshalb noch lange keine Feindschaft mit ihm. Hast Du hugo schon mal geschrieben, er würde eine Feindschaft mit mir pflegen, wenn er sich in einer Antwort an mich, gegen meine Meinung wendet?

Bedrückend für die Diskussion finde ich zweierlei:

Einmal, daß Du selber hugo nicht widersprichst, denn er schreibt von Vertreibung der Juden und begründet sie. Und zum anderen, daß jetzt ein Bericht über die Aussage eines Hamasführers hugos Aussage relativieren soll. Was hat hugos Meinung mit der Hamas zu tun? Daß die Charta der Hamas unverändert gilt, erwähne ich nur als Ergänzung.

Nach wie vor bin ich der Ansicht, daß nur ein dauerhafter Friede im Nahen Osten der Bevölkerung hilft. Und wenn ich daran denke, welche Möglichkeiten sich vergeben, wenn dort endlich Friede herrscht, welche Goldgrube in friedlichem Miteinander erschlossen werden kann, ist es zum Verzweifeln, daß hier immer wieder nur die Gründe der Feinschaft angeführt werden.

Auf meinen Vorschlag, für den Frieden, nach den Gründen für den andauernden Konflikt zu suchen, bist weder Du, noch hugo eingegangen. Dabei sollte endlich klipp und klar festgestellt werden, daß die Vertreibung der Juden aus Palästina ebenso wenig eine Alternative für die Lösung des Konfliktes sein kann, wie eine andauernde Vertreibung der Palästinenser.

--

adam


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