Internationale Politik Jörg Haider bei Verkehrsunfall ums Leben gekommen

Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider ist am frühen Samstagmorgen bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Kurz vor dem Unfall überholte er ein anderes Auto, dessen Fahrerin den Unfall meldete. Haider war allein in seinem Dienstwagen unterwegs[...]



Haider hatte 1999, auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere, mit seiner FPÖ erstmals die konservative ÖVP überflügelt. Obwohl Haider damals auf einen Posten in der Regierung unter dem ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel verzichtete und Anfang 2000 auch den Parteivorsitz niederlegte, kam es zu heftigen Protesten. Die EU-Staaten hielten monatelang bilaterale Sanktionen gegen Österreich aufrecht. 2002 rief er mit einem Besuch beim irakischen Machthaber Saddam Hussein erneut internationalen Protest hervor.

Auszüge aus dem Material von dpa und ap


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miriam

Diese Nachricht hat mich heute auch geweckt. Den Rechten in Österreich ist damit eine charismatische Führungsfigur verloren gegangen. Angesichts des tragischen Unfalls kann ich keine Häme empfinden. Für den Menschen Haider tut es mir leid, für den Politiker nicht.
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karl

Meine Befürchtung ist, dass der Tod von Jörg Haider, auch wenn er in einem Verkehrsunfall ums Leben kam, eher zu einer Heroisierung des Rechtspopulisten führen wird.
Damit würde er seiner Partei einen letzten großen und für Österreichs Politik, gefährlichen Dienst erweisen.


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miriam

Was mir nicht gefällt, ist die Art der Formulierung der Süddeutschen. Ungefähr so "der Rechtspopulist Haider ist ums Leben gekommen" und nicht ungefähr so "Haider, Chef der FPÖ, ist ums Leben gekommen, er galt als Populist und Rechtsaußen".

Das ist offenbar der Stil, in dem heute auch solche ehemals angesehenen Blätter wie die SZ ihre Auflage sichern. Für mich ein Mosaiksteinchen des gesamten kulturellen Defizits und Ungeists in diesem Land. Es ist der gleiche Boden, auf dem auch Rassismus gezüchtet werden kann. Wir schauen auf Türkenfeindlichkeit und Antisemitismus und übersehen die allgemeinen geistigen Wurzeln.

Schau mal, wie die NZZ das angepackt hat. So geht's nämlich auch. Und ein bisschen detaillierter noch dazu.
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silhouette

Hallo Silhouette,

ja sicherlich entspricht der Stil in der NZZ eher dem guten Journalismus.

Habe mir aber ein Detail angeschaut: der Artikel in der Süddeutschen ist um 7:18 geschrieben - derjenige in der NZZ um 8:39.

Nach meiner Meinung ist die Süddeutsche nach wie vor eine sehr gute Zeitung - fast alle Blätter leiden aber unter dem Druck solche Nachrichten sehr schnell zu veröffentlichen, vielleicht ist man in der Schweiz etwas weniger hecktisch.
Warum? Noch immer mit dem Ruf der Neutralität behaftet - oder doch ein Stück weiter weg von der EU?

Zurück zum Thema: könnte es nun sein, dass durch dem Tod von Haider die BZÖ und die FPÖ sich vereinen? (Habe dies gerade als Mutmassung gelesen).

Dies würde Strache sehr stärken - auch eine fürchterliche Perspektive.
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miriam

dem kann man sich nur anschliessen.
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angelottchen

Der Wortlaut von NTV.de ist identisch und erschien vor 8Uhr.

Sehr ausgewogen berichtet wie ich finde.

Mein Beileid der Familie, es handelte sich um einen Menschen, was er auch immer war oder dachte.
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susannchen

Hallo Miriam,
um korrekt zu berichten, braucht es m.E. nicht mehr Zeit, sondern mehr Geist. Auch die SZ kann inzwischen danebengreifen, das wäre nicht das erste Mal. Verlang bitte kein Zitat, aber in meinem Bauch grummelt da so einiges aus der Vergangenheit.

Wo so etwas kulminiert, zeigt gestern einmal mehr die Bild: auf der Titelseite ein großes Foto mit den verkohlten Bergsteigern, auf der Erde herumliegend, überdeutlich zu erkennen, auf dem Flugplatz von Lukhla/Nepal. Sch.. auf die Angehörigen daheim.

Wenn dieser Strache "es" macht, dann bedeutet das, dass in Österreich einer latenter rechtsextremistischer Nährboden vorhanden ist. Und nu? Vielleicht hätten die Deutschen den auch, wenn sie ihn offener zeigen dürften?
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silhouette

Wenn dieser Strache "es" macht, dann bedeutet das, dass in Österreich einer latenter rechtsextremistischer Nährboden vorhanden ist. Und nu? Vielleicht hätten die Deutschen den auch, wenn sie ihn offener zeigen dürften?

Da möchte ich dir doch widersprechen, Silhouette.

In Österreich hat man sich mit der so genannten Entnazifizierung viel weniger als in Deutschland befasst.
Dies betrifft hauptsächlich die gesellschaftliche Ebene, es entstand sehr bald der bequeme Mythos auf dem man sich gerne bezogen hat, die Österreicher wären die ersten Opfer Hitlers gewesen.

Deutschland ist nach einer zögerlichen Zeit, dann in diese Thematik viel ehrlicher eingestiegen. Und das war sicherlich keine leichte Angelegenheit.

Die Untaten die im Namen des Nazionalsozialismus von Österreichern begangen wurden, sind nicht konsequent geahndet worden.

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miriam

mir drängen sich paralellen zum mord an Pim Fortuin seinerzeit in den niederlanden auf. damals schnellte danach seine partei auf über 20% bei den wahlen, konnte aber ohne ihren charismatischen führer keinen fuß mehr auf den boden bekommen, da sie ein sammelbecken von allerlei rechten wirrköpfen war, die von Fortuin auf linie gehalten wurden.

ich hoffe den österreichern bleibt das erspart.

p.s.: schade um den schönen Phaeton