Internationale Politik Offene Worte von Gauck

olga64
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von olga64
als Antwort auf chris33 vom 04.06.2012, 17:13:21
So haben auch Sie etwas dazugelernt: das Englisch unserer Kanzlerin wird allgemein als sehr gut bezeichnet - ausserdem spricht sie ja noch Deutsch und Russisch. Auch bei ihrem Mann, der ja ein anerkannter, internationaler Chemie-Professor ist, ist gutes Englisch vorhanden- er hält bei Gastprofessuren - wie üblich - seine Vorlesungen in Englisch. Olga
hafel
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von hafel
als Antwort auf chris33 vom 04.06.2012, 17:13:21
Liebe Chris33: ich denke, da musst Du ein wenig zurück rudern.

Ich glaube schon, dass unsere Kanzlerin über fundierte Englischkenntnisse verfügt, war ihre Mutter doch Lehrerin in Latein und Englisch. Ihre schulischen Leistungen lassen so manchen erblassen: Abitur Note 1,0.
Außerdem hat sie in Moskau und Leningrad Physik studiert, was man/frau zu damaliger Zeit nur konnte, wenn gute Sprachvoraussetzungen vorhanden waren. Sie hatte in Russisch und Mathematik herausragende Leistungen.

Was wahr ist sollte auch wahr bleiben.

hafel

silhouette
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von silhouette
als Antwort auf olga64 vom 04.06.2012, 16:36:38
. Und diese Übersetzungen muss vorab jemand prüfen, der beider Sprachen mächtig ist. Sonst kann es sein, dass ein Übersetzer (Translator) eigene Gedanken einbringt, die nicht gewünscht sind. Schon mal darüber nachgedacht? Olga

Keine Ahnung, aber davon jede Menge?
Was du da schreibst, ist ausgemachter Schmarrn. Und ich wiederhole nicht, was ich schon dazu geschrieben habe.
Wer simultan "übersetzt", heißt übrigens Dolmetscher - interpreter. Und der Übersetzer (Translator) hat dabei gar nichts zu suchen, am allerwenigsten etwas zu prüfen. Und der Dolmetscher, der eigene Gedanken bringt, hat seinen Beruf verfehlt und fliegt - beim ersten Mal. Was sollen diese Einsprengsel, außer die eigene angebliche Weltläufigkeit mal wieder hervorkehren?

Vorher gefertigte Manuskripte werden ggf. vorher "übersetzt", damit die Presse auch was zum Futtern hat, die Sprache richtet sich nach dem Publikum. Mit einem kleinen Vermerk am Textende: es gilt das gesprochene Wort.

Ganz feierliche Ansprachen für ganz hohe Tiere werden auch nicht simultan gedolmetscht, sondern immer noch konsekutiv. Jemand wie die Queen würde sich nicht ein portables Kopfhörerchen im Stil eines Hörgeräts ins Ohr stecken lassen.

Nicht gewusst? Dann hast du jetzt mal was dazugelernt. Erzähle mir nicht, was ich 40 Jahre lang wie gemacht habe. Deine Rechthaberei ist einfach lächerlich.

Für die zweite Garnitur der Kollegen, die heute u.a. beim ZDF beschäftigt werden, kann ich nichts. Sie machen's halt für deutlich schlechtere Konditionen. Wenn ich sie höre, dreht sich mir der Magen um und ich schalte bisweilen den Ton ab.


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olga64
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von olga64
als Antwort auf silhouette vom 04.06.2012, 17:31:03
Vom logischen Denken scheinen Sie nicht viel zu halten?
Angenommen, ein Übersetzer übersetzt seine eigene Sicht aus z.B. dem Deutschen und diese Sicht wurde publik - er wird dann entlassen, aber das Unheil dürfte angerichtet sein? Oder seit wann kann man das gesprochene Wort zurücknehmen? Geht wohl nicht - siehe oben: Logik. GEbe Ihnen mit Vergnügen Ihren Schmarrn zurück. Olga
silhouette
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von silhouette
als Antwort auf olga64 vom 04.06.2012, 17:44:30
So nackig hättest du dich nicht zu machen brauchen. Schweigen hätte vielleicht noch etwas gerettet.

Was glaubst du, was die Voraussetzungen sind, bis ein Dolmetscher auf solche "Veranstaltungen" losgelassen wird? Dein altkluges Geplapper hilft da nicht weiter.

Doch, in diesem Falle könnte man das gesprochene Wort zurücknehmen, und außer für den Dolmetscher hätte das kaum nennenswerte Konsequenzen. Die Bildzeitung würde es vielleicht freuen, wenn es gerade an "Stoff" mangelt, sofern sie von einer solchen Peinlichkeit überhaupt etwas erfährt. Passiert ist es noch nie, s.o. Deshalb ist das eine recht hypothetische Frage. Praktische Antwort: Lebenslang H-4 gegen eine sofortige Entfernung aus einem recht hohen Beamten-Status bzw. die sonst üblichen Honorare wäre ein mehr als schlechter Tausch.

Englisch ist übrigens seit gut 20 Jahren unter Wissenschaftlern auf der ganzen Welt allgemeine Verkehrssprache, lingua franca, du verstehen? Angefangen hat das schon viel früher. Dazu genügt eine simple Tagung, es braucht keine Gastprofessur. Sprachliche Globalisierung. Merkels Kenntnisse hängen vor allem mit dem Quellenstudium und dem Publizieren zusammen. Ob oder wie die Leute es können, davon könnte ich viele Geschichten erzählen. So viel zum Herrn Chemieprofessor..... Leider bin ich in manchen Dingen, vor allem im Zusammenhang mit Namen, an ein paar Regeln des Berufsethos gebunden.

Für die Niveau-Kritiker: Es tut mir leid, wenn ich das zulässige Niveau nicht eingehalten habe. Solche Dummheiten konnte ich nicht um Raum stehen lassen.
hafel
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von hafel
als Antwort auf silhouette vom 04.06.2012, 18:01:18
@ silhouette:

Ich erinnere mich so ganz dunkel, dass es eine Peinlichkeit wegen schlechten Dolmetschers beim Kennedy-Besuch gab. Kannst Du mir da meine Erinnerung etwas auffrischen?

Hafel

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silhouette
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hafel vom 04.06.2012, 20:12:10
Oh hafel,
mit diesem Fall wollte ich meinen Text nicht aufblähen.
Also die Geschichte hätte beinahe das Ansehen unseres Berufs ruiniert:

Kennedy begann seinen Deutschland-Besuch in Köln und Bonn. Seine jeweiligen Ansprachen dort, im Freien und vor eine Masse von Menschen, waren eigentlich eine rhetorische Glanzleistung. Aber als Dolmetscher hatten sich die Amis wie anscheinend schon früher mal einen Journalisten vom RIAS geordert, der zwar in D geboren war, aber das war's dann. Der Job hat ihn deutlich überfordert. Er brachte viele Sätze nicht, oder nur zur Hälfte. Und das mit einem Ton, der eher zum Einschlafen war.

Kennedy hat das natürlich auch mitgekriegt, er vermisste die Begeisterung beim Publikum. Das Auswärtige Amt hat dann die Amis dazu überreden können, seinen Chefdolmetscher für die Rede am Schöneberger Rathaus zu akzeptieren. Wir kennen sie, und sie "saß", auch auf Deutsch, und das Publikum war hingerissen. Die Presse hat die Übersetzung Wort für Wort so übernommen. Und Heinz Weber fehlte von da an in keiner Begegnung zwischen deutschen und amerikanischen Regierungsmitgliedern.

In Hamburg hatten wir einen sehr guten Dolmetscher, der hieß bis auf den Vornamen gleich wie der Möchtegern. Und er hatte manchmal Probleme danach, um zu erklären, dass er jemand anderes ist. (Hat übrigens etliche historisch bedeutende Bücher über die Kriegsmarine geschrieben, z.T. auch auf Englisch).

Der Kollege von Heinz Weber in der "französischen Abteilung" war Hermann Kusterer. Von ihm gibt es ein Buch zu kaufen, das viel von diesem Job erzählt: Der Kanzler und der General. Oder in Paris der Kollege Paul Falkenburger: Ich bin ein Berliner (der Titel hat mir nicht gefallen, der Satz steht ja irgendwie unter Patentschutz). Oder Brigitte Sauzay: Retour à Berlin.

Diese Erinnerungen darf man jetzt publik machen, sie leben alle nicht mehr, und und nirgends finden sich persönliche Indiskretionen, die nicht schon bekannt gewesen wären.

Grüßle
U.
hafel
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von hafel
als Antwort auf silhouette vom 04.06.2012, 20:42:48
@ Silhouette:

Danke für die sachkundige Aufklärung.

Hafel
silhouette
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Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hafel vom 04.06.2012, 20:50:31
Jooo. Ich hoffe, es war auch ein bisschen unterhaltsam und nicht zu langatmig.

Wenn O. noch irgendeine Banalität dranklatschen will, soll sie es meinethalben tun.
Re: Offene Worte von Gauck
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 04.06.2012, 20:52:08
Und ich schlage mich jetzt mit dem Problem herum, welchen Roman ich vor Jahren gelesen habe, in dem ein Dolmetscher vor einem politischen Gremium (UNO?) bewusst eine Passage falsch übersetzt hat, um den Verlauf der Politik nach seinem Wunsch zu ändern. Ich komme nicht drauf * grübel grübel*. Ich glaube, das Buch war von einem spanischen Autor.
Das war Literatur und demzufolge natürlich nicht realistisch. Aber es war gute Literatur und damals in vielen Medien besprochen, vielleicht kennst du das Buch, Silhouette? Oder jemand anders? Ich habe mal wieder einen „Blackout“, den ein Übersetzer nicht haben sollte

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