Lebenshilfe Mein Sterben

DerSanfte123
DerSanfte123
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Mein Sterben
geschrieben von DerSanfte123


Der Tag als ich starb.
Mir wurde gesagt, dass ich in diesem Monat sterben würde.
Natürlich war ich erschrocken und fragte, ob das auch so sei, ob man nichts mehr für mich tun könnte.
Nein es ist soweit. Noch in diesem Monat wirst Du sterben, und man sagte mir den Tag, die Stunde sogar auf der Minute genau wann es für mich hier auf Erden vorbei sein wird.
Nach dem ich diese Nachricht verdaut hatte, fragte ich mich, wie geht es jetzt weiter!
Ich bin ein gläubiger Mensch und ich bin mir bewusst, dass mit dem hier auf Erden nicht alles vorbei ist.
Es würde sehr schmerzhaft sein, besonders für meine Frau. Wir hatten, ja wir haben eine gute Ehe und sie war meine große Liebe.
Und mein Kinder, meine Enkelkinder. Es wird schwer für sie sein.
Aber so ist nun mal das Leben. Ich habe immer gewusst, dass es hier ein mal vorbei sein wird. Und ja, ich glaube an Jesus an den allmächtigen und gütigen Gott. Ich war mir seit September 1986 (meiner Bekehrung) ganz klar bewusst, dass Gott mich mehr  liebt als irgend jemand auf Erden. Eigentlich wollte ich immer zu ihm, meinem liebenden Vater. Und nun war es so weit. Gut, sagte ich mir: Ich werde mich von meinen Lieben verabschieden. Dass das nicht einfach sei, wusste ich, aber ich schaffte es. Nun war ich gefasst und wartete auf den Tag, der mein letzter hier auf Erden sein würde. Meine Tätigkeiten übte ich weiter aus, als Ehemann, als Vater und Opa. Sogar die Gemeinnützigen. Ich sagte mir, es würde auch ohne mich weitergehen, wie das sein wird, sollte nicht meine Sorge sein.
Heute ist der Tag da. Ich sitze im Sessel, meine Liebsten sind bei mir. Ich schaue auf den Zeiger der Uhr. Ich weiss wenn er auf zwölf steht, auch der Sekundenzeiger, ist meine Uhr abgelaufen.
Es ist sehr eigenartig. Ich habe keine Angst. Ich war gespannt wie das Sterben von statten geht. Ich hatte überhaupt keine Angst. Ich würde ja bei Ihm meinem geliebten Vater im Himmel sein. Ja ich freute mich, meine Angehörigen wieder zu sehen. Auch sie hatten an Gott geglaubt und ich war echt gespannt wie das da „oben“ aussah.
Die Zeit ging weiter und der Zeiger bewegte sich auf die zwölf zu.
Noch 5 Sekunden, 4, 3, 2, eine Sekunde…ich wartete auf das was jetzt kommt….
Leider war es nicht den Himmel den ich sah, ich sah dass ich im Bett lag und geträumt hatte.
Lange lag ich wach und dachte über den Traum nach. Ja es war ein Traum. Aber seit dem Tag habe ich nie mehr Angst vor dem Sterben.
 
 

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Mein Sterben
geschrieben von schorsch
als Antwort auf DerSanfte123 vom 26.11.2019, 11:47:24

In welcher Sekte (pardon: Konfession) bist du?

RE: Mein Sterben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 26.11.2019, 15:33:58

Das war doch nur sein Traum, den er geträumt hatte nachts. Scheinbar ein sehr ausführlicher Traum oder steckte da auch ein Körnchen Wahrheit mit drin?


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aixois
aixois
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RE: Mein Sterben
geschrieben von aixois
als Antwort auf DerSanfte123 vom 26.11.2019, 11:47:24

Es gibt Dinge, die man letztlich nicht rational fassen  kann.

Vor etlichen Jahren rief mich mein Onkel (damals knapp über 80) morgens gegen 4h an und berichtete ziemlich aufgewühlt von einem Traum, aus dem er soeben erwacht war.
In diesem Traum sah er sich auf der Eckbank in der Küche seines Elternhauses sitzen, als plötzlich durch die geschlossene Tür eine gleißend helle Gestalt schwebte und die Hand auf ihn legte. Er erkannte die Gestalt als seinen "Oheim". Der nannte ihn bei seinem Namen und sagte zu ihm, "in 2 1/2 Jahren komme ich wieder und hole dich". 
Mein Onkel ein getaufter Christ, aber kein Kirchgänger oder sonst gläubig, war in einem technischen Beruf tätig, rational denkend, pragmatisch-mathematisch planend und handelnd, jedem spirituellen "Firlefanz" abgeneigt. Umso mehr hat ihn dieser Traum verunsichert , er hat ihn aber als 'reale ' Botschaft geglaubt und war überzeugt, dass er nur ca. 30 Monate zu leben hätte. Er fing an, seine letzten Dinge zu ordnen, um es den Hinterbliebenen leichter zu machen alles abzuwickeln. Ansonsten führte er sein Leben weiter wie bisher, vielleicht ein bisschen bewusster, er hatte ja für sich die Gewissheit, wieviel Lebenszeit ihm noch blieb.Aber nicht so, dass er auf diesen Todeszeitpunkt (der ja ohnehin recht vage war) hinlebte.

Zu Neujahr seines Todesjahres wünschte er allen ein gutes neues Jahr mit dem Zusatz, dass dies seine letzten Neujahrswünsche wären.

Drei Monate später, knapp 29 Monate nach seinem Traum, verstarb er an einer Virusgrippe.
 

JuergenS
JuergenS
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RE: Mein Sterben
geschrieben von JuergenS

Interessant, ich denke, Religion ist da gar nicht direkt im Spiel.

So konkret hab ich, obwohl auch auf der denkbaren Zielgerade des Lebens, noch nie geträumt.

Vor Jahren allerdings hab ich geträumt, dass mir irgendwer mitgeteilt hat, dass ich nun sterben würde. Der Traum war nur ein solcher, aber es fiel mir im Traum nicht schwer, diese Ankündigung zu akzeptieren, quittierte es nur mit Hinnahme.

Servus💬

DerSanfte123
DerSanfte123
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RE: Mein Sterben
geschrieben von DerSanfte123
als Antwort auf aixois vom 01.12.2019, 13:05:33

Ja das Leben ist mehr als ein rationales Hier Sein.
Viele machen in ihrem Leben Erfahrungen vom Jenseits. Wie dieses Jenseits erfahren ist jedermanns Sache. Ich bin froh dass es hier nicht zu Ende ist und bin sehr neugierig auf das was kommen wird. Doch glaube ich dass jeder der sich auf die Suche macht nach dem Woher Warum und Wohin   wird auch eine Antwort finden.
 


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DerSanfte123
DerSanfte123
Mitglied

RE: Mein Sterben
geschrieben von DerSanfte123
als Antwort auf JuergenS vom 01.12.2019, 13:28:08

Manchmal gibt es Träume die eine Aussage haben 
. Die sollte man ernst nehmen 

RE: Mein Sterben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf DerSanfte123 vom 01.12.2019, 15:16:10
Böcklin, Arnold.jpg
Hallo Sanfter,

Träume sind wichtig.
Wir merken am Aufwachen, welchen wir aufmerksam anschauen sollten.

Clematis
 
DerSanfte123
DerSanfte123
Mitglied

RE: Mein Sterben
geschrieben von DerSanfte123
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.12.2019, 15:26:41

Genau so ist es. Ich könnte manchmal eine Roman darüber schreiben. Es erstaunt mich schon mal was im Unterbewusstsein vor sich geht

aixois
aixois
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RE: Mein Sterben
geschrieben von aixois
als Antwort auf DerSanfte123 vom 01.12.2019, 15:48:15

A propos "Unterbewusstsein" , eine kleine Story hierzu:

Es ist mitten in der Nacht. Vor vielen Jahren.  In einem Land in Afrika. Unsere kleine10 Monate alte Tochter hat Malaria. Sie fiebert, weit über 40 Grad. Meine Frau weckt mich, da sie in der fest verschlossenen Wohnung plötzlich meinte, Stimmen gehört zu haben.

Es ist unsere Tochter, die im Fieber "spricht", laut und recht deutlich und mit einer eigenartig tief-gutturalen Stimme.  Viele Worte, Satzfetzen, die sie bisher noch nie gesprochen hatte und lange Zeit nach dem (glücklichen) Abklingen des Malariafiebers auch nicht mehr spricht. Wir waren einigermassen erschrocken.

Als sie dann anfängt im für Kleinkinder normalen Alter  zu sprechen, sind es genau diese Worte und Sprachelemente, die sie etliche Monate vorher im Fieberdelirium schon gesprochen hatte. Uns kam es vor als ob sie diese Worte "frühkindlich" gehört, aufgenommen und gespeichert hatte, so dass sie zum richtigen Entwicklungszeitpunkt schon im "Unterbewusstsein"  'sprechfertig' waren und nur auf die körperliche Reife (Mund, Stimmbänder, Lippen, Zunge usw.) gewartet hatten.Das hat zwar mit Träumen nichts zu tun, zeigt aber, dass das Gehirn sich unserem Bewusstsein und unserer Kontrolle in seiner Entwicklung und seinem Funktionieren die meiste Zeit entzieht.

Umgekehrt gilt: Ältere, die wegen einer Lähmung nicht mehr sprechen können, sind oft durchaus in der Lage das Gesprochene mental (im Gehirn) zu verstehen, auch wenn ihre Umwelt das nicht wahrnimmt und dann oft gerade nicht mit ihnen spricht (es kommt ja keine Antwort) oder gar abwendet oder im schlimmsten Fall, in Gegenwart der 'stummen' Person despektierlich mit anderen in ihrer Gegenwart über sie redet.

 


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