Forum Kunst und Literatur Literatur Für Rätsel-Freunde - Runde XV

Literatur Für Rätsel-Freunde - Runde XV

welling
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von welling
als Antwort auf enigma vom 07.01.2009, 12:46:10
Hallo Rätselfreunde und -freundinnen,

alles Gute euch im neuen Jahr und weiterhin viel Freude beim Raten und an der Literatur.

Dieses kleine Rätsel verbindet diesen Thread mit dem "Von Äpfeln...."

Einer der vielen Aphorismen des Karl Kraus lautet:

"Seitdem faule Äpfel einmal in der deutschen Dramatik zur Anregung gedient haben, fürchtet das Publikum, sie zur Abschreckung zu verwenden."

Wer oder was mag Theaterbesucher(-innen) davon abhalten, sich fauler Äpfel zu bedienen, um den Unmut kundzutun? (neben anderen, nebensächlichen ) Gründen, versteht sich)

Gruß

welling
cecile
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von cecile
als Antwort auf welling vom 07.01.2009, 19:54:19
Hallo Welling,

Ich kann mir auch einige "nebensächlichen Gründe" vorstellen, warum man im Theater nicht mit faulen Äpfeln werfen sollte

Aber vielleicht hat Karl Kraus diesen speziellen Grund gemeint:


Faule Äpfel in Schillers Schublade


--
cecile
welling
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von welling
als Antwort auf cecile vom 07.01.2009, 21:49:35
ja, Cecile, mir fiel auch Schiller ein, als ich den Aphorismus las.
Danke auch für deine zusätzlichen Informationen.

Vielleicht fällt dir ein Rätsel ein, alle Interessierten würden sich freuen.

Gruß

welling

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senhora
senhora
Mitglied

Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von senhora
als Antwort auf welling vom 08.01.2009, 06:24:41
Dann versuche ich es doch einmal, da ich aus einer früheren Raterunde ohnehin noch ein Rätsel schuldig bin.
Für die Literatur-Spezialisten wird es sicher wieder viel zu leicht sein........

Also, heute ist ein Osteuropäer zu erraten, der im 19. Jahrhundert lebte und zu den bedeutenden Erzählern seiner Heimat zählte. Er schrieb zahlreiche Erzählungen, die Spiegelbilder des Lebens in seiner Zeit waren und die sich durch Charakterschilderungen auszeichneten.
In einem bedeutenden Werk verwandte er angeblich erstmals einen Begriff, der bis heute verwendet wird.

Das sollte erst einmal reichen (falls nicht, gibt es weitere Stichworte), viel Spaß.

Senhora
claudiawien
claudiawien
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von claudiawien
als Antwort auf senhora vom 08.01.2009, 09:24:11
Hallo senhora,

spannend, spannend!
Ich tippe mal ganz kühn auf Iwan Alexandrowitsch Gontscharow und den Begriff "Oblomowtum" bzw. "Oblomow".
senhora
senhora
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von senhora
als Antwort auf claudiawien vom 08.01.2009, 19:14:36
Hallo claudiawien,
die Richtung ist geografisch schon sehr gut, aber Gontscharow und Oblomowtum wird nicht gesucht.

Hier ein weiterer Hinweis, noch etwas allgemein, damit es spannend bleibt (lach).

Der Schriftsteller besuchte mit 16 Jahren die Hochschule in Moskau, später Studium an der Berliner Universität, er studierte dort Sprachwissenschaften und Geschichte. Er lebte überwiegend im Ausland.

senhora

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claudiawien
claudiawien
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von claudiawien
als Antwort auf senhora vom 09.01.2009, 06:06:41
Guten Morgen, senhora,

ich muss gerade über mich selber grinsen: Habe heute früh sofort nach dem Aufwachen begonnen zu überlegen, welchen Autor ich dann später hier raten lassen könnte ...
Und jetzt sehe ich, dass die Antwort "Gontscharow" ja gar nicht stimmt!! ))

Also weiterraten ...!
welling
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von welling
als Antwort auf claudiawien vom 09.01.2009, 08:31:59
Guten morgen Senhora,

Iwan S. Turgenew könntest du meinen.

Gruß
welling
senhora
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von senhora
als Antwort auf welling vom 09.01.2009, 09:42:51
Volltreffer welling, Turgenew wurde gesucht.

Der Roman Väter und Söhne, der als sein bedeutendster gilt, löste in Russland heftige politische Diskussionen aus. Durch das Buch fand nicht zuletzt der Ausdruck »Nihilismus« allgemeine Verbreitung.

Dann auf ein neues Rätsel......

senhora
welling
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Re: Für Rätsel-Freunde - Runde XV
geschrieben von welling
als Antwort auf senhora vom 09.01.2009, 09:55:07
So soll es sein. Und wir wechseln das Jahrhundert.

Zu finden ist ein europäischer Autor, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geboren, der im Mannesalter den Kontinent wechselte, seine frühere Tätigkeit aufgab und von da an schrieb. Und das mit Erfolg!

Ort seines vorläufig letzten Romans ist eine Stadt in seinem Geburtsland. Beim Leser kommt schnell der Wunsch auf, sie mal wieder zu besuchen oder überhaupt kennenzulernen, wenn es um den Protagonisten auch gefährlich turbulent zugeht.

Wer den Roman gelesen hat, kennt die Lösung schon jetzt. Ich gebe aber noch einige Textstellen:

" ...Wenn ich krank wurde, verlor der Vater schnell die Geduld und überließ mich nach der zweiten schlaflosen Nacht der Obhut einer Nachbarin, um für zwei Tage zu verschwinden. Mit der Zeit hatte ich den Verdacht, er hoffe mich nach der Rückkehr tot vorzufinden und so die Last dieses Kindes mit der zarten Gesundheit los zu sein, das zu
nichts zu gebrauchen war.
Mehr als einmal verspürte ich den Wunsch, es möge so kommen, aber immer war ich bei seiner Rückkehr noch am Leben, ja munter und ein wenig größer. Zwar schämte sich Mutter Natur nicht, mich mit der ganzen Reichhaltigkeit ihres Keim- und Plagenkatalogs zu erfreuen, aber nie fand sie einen Weg, das Gesetz der Schwerkraft endgültig auf mich anzuwenden. Entgegen jeder Vorhersage überlebte ich die Gratwanderung, die die Kindheit vor der Entdeckung des Penizillins war. Damals hauste der Tod noch nicht in der Anonymität; man konnte überall sehen und riechen, wie er die Seelen mitriss, die noch gar keine Gelegenheit zum Sündigen bekommen hatten.
Schon früh waren Papier und Druckerschwärze meine einzigen Freunde."


"Was liegt ihnen denn sonst noch auf der Seele, mein Freund?"
"Dasselbe wie immer. Ich bin nicht sicher, ob ich der Nihilist bin, den Sie benötigen."
"Das ist niemand. Nihilismus ist eine Pose, keine Doktrin. Halten Sie einem Nihilisten eine Kerzenflamme unter die Hoden, und Sie werden sehen, wie schnell er das Licht des Lebens sieht. Was Sie stört, ist etwas anderes."

Nun genug, viel Freude beim Raten und vielleicht dann auch beim Lesen.

welling

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