Literatur Ich lese gerade
heute das buch von joey kelly "hysterie des körpers" noch einmal gelesen- der extremsportler der berühmten kelly-familie beschreibt seinen fußmarsch von wilhelmshaven bis auf die zugspitze über 989 km.mit essen und trinken nur was sich am wege findet- schlechtes wetter, übernachten unter einer zeltbahn, einsamkeit und verzweiflung- der lauf seines lebens über knapp drei wochen. nichts für mich...
Manchmal ist man perplex, kann gar nicht glauben was passiert, es wird aber achtsam erklärt, warum es so geschehen musste. Ausgesprochen spannend ist der Krimi auch. Wer schwarzen Humor nicht mag, sollte ihn nicht lesen. Was ich nicht wusste, es handelt sich bei "Achtsam morden" um eine ganze Reihe, nämlich 5 Romane. Mal schauen, ob ich nächstens noch einen geschenkt bekomme.🙏
Erst einmal Danke für eure Tipps, habe mir schon einiges aufgeschrieben. Hole es mir aber in der Bibliothek, wenn es das dort gibt.
Denn nach einer schweren Krankheit vor zwei Jahren, habe ich beschlossen, meine Büchersammlung aufzulösen. Seitdem lese ich meine vorhandenen Bücher, die mich noch interessieren noch ein zweites Mal und anschließend werden sie in einer Bücherbox oder Telefonzelle entsorgt. Dort kann sie sich jeder holen der Interesse hat kostenlos.
Im Moment lese ich "Sommerleuchten" von Maeve Binchy. Die war ja vor einigen Jahren sehr angesagt.
Es ist eine Geschichte über ein irisches Dorf, den irischen Familien und ihren Problemen und einen amerikanischen "Iren". Seine Vorfahren waren ausgewandert. Er kommt zurück und möchte sein Elternhaus wieder aufbauen, was zu viel Unruhe im Dorf führt. Ein unaufgeregtes Buch, kein Krimi, nur ein Unfall passiert, der zur Querschnittslähmung in einer der Hauptfamilien führt.
Ich lese gerade das gleiche Buch. Hab es aus einer Telefonzelle die zu einem Bücherschrank umgewandelt wurde. Da haben schon einige Bücher aus meinem besitz eine Heimat gefunden 😀
Gruß Brita
Obwohl ich bisher nur gut ein Drittel (400 von 1050 Seiten) des Buches "Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit" von Karl Ove Knausgård gelesen habe, möchte ich es jetzt schon vorstellen und begeistert empfehlen und loben! Ich bin bereits dabei, die Lektüre zu "dosieren", d.h. ich gönne mir täglich nur 30 oder 40 Seiten. Das mache ich nur sehr selten, bei ganz großartigen Büchern, damit ich noch eine zeitlang die morgendliche Vorfreude haben kann, wenn ich aufstehe, und daran denke, dass ich nachmittags oder abends wieder in dem Buch lesen werde.
War bereits das Buch "Morgenstern" des Autors für mich ein großes Lese- und intellektuelles, aber auch spannendes und nachdenklich stimmendes Buch über ein knappes Dutzend Menschen, die ihren Alltag leben, trotz der Bedrohung durch einen plötzlich auftauchenden neuen Stern, der seltsame Dinge auslöst, so ist dieses neue Buch von Karl Ove Knausgård beinahe noch eine Steigerung. Es steht auch in indirektem Zusammenhang mit dem "Morgenstern" (der Autor sieht beide Bücher als Teile einer Serie von Büchern), und erzählt die Geschichte einer Familie aus der Perspektive eines ca. 20jährigen Sohnes. Obwohl es um diese Familie geht (bisher jedenfalls) und eines ihrer "Geheimnisse", so ist es keineswegs nur ein Familienroman. Es ist auch ein Entwicklungsroman, ein philosophischer Roman, ein politischer Roman, voller Humor und Ernst, Traurigkeit, Melancholie, Sorge, Not und Hoffnung. Ja, es ist ein "Lebens-Roman" von großer Sprachkraft, schönen Metaphern, düsteren Gedanken und liebevoller Nähe.
Ich bin begeistert!
DW
Ich muss meine obige hymnische Kritik leider etwas revidieren. Die ersten 800 Seiten waren wirklich fantastisch, und da gilt nach wie vor das, was ich oben schrieb.
Dann aber wurde es zum einen undurchsichtig (es wird ein Essay einer der Nebenpropagandistinnen wiedergegeben, der meiner Meinung nach nichts mit dem Rest des Buches zu tun hat; zumindest erschloss er sich mir nicht). Und für mich ist es eine Frechheit, dass zuletzt ein Dialog zwischen einem Norweger und einer Russin wiedergegeben wird, der in seinem indirekten Teil (also wenn ÜBER den Dialog berichtet wird) in Deutsch, der Dialog selbst aber in Englisch wiedergegeben wird. Und das ohne Übersetzung! Da meine Praxis von Schulenglisch 52 Jahre zurückliegt, und ich seitdem so gut wie nie Englisch gesprochen oder gelesen habe, ist es geradezu eine Tortur, einen so langen Text mit einem englisch-deutschen Wörterbuch daneben lesen zu müssen. Aber man kann ihn auch nicht ignorieren, da dieses Gespräch im Prinzip der Höhepunkt der Geschichte ist.
Eine große Enttäuschung nach großer, langer Begeisterung. Ich überlege, ob ich dem deutschen Verlag nicht schreiben soll, dass man als nicht oder schlecht englisch sprechender Leser nicht erwarten könnte, dass es eine Übersetzung gäbe, als Fußnoten, als Anhang und als beigelegte Blätter.
LG
DW
Lieber D.W.,
Eine große Enttäuschung nach großer, langer Begeisterung. Ich überlege, ob ich dem deutschen Verlag nicht schreiben soll, dass man als nicht oder schlecht englisch sprechender Leser nicht erwarten könnte, dass es eine Übersetzung gäbe, als Fußnoten, als Anhang und als beigelegte Blätter.
LG
DW
das würde ich in jedem Fall machen - an den Verlag schreiben. Aber nicht wutentbrannt o.ä., sondern nur Ihre Einstellung dazu schildern.
Bringen wird es evtl .erst bei einer Neuauflage etwas - denn ich gehe nicht davon aus,dass die alte Auflage deshalb eingestampft wird.
Viel Erfolg und lassen Sie uns daran teilhaben, ob und wie der Verlag reagiert. Olga
Liebe Olga,
ich habe heute an den Luchterhand-Verlag eine Mail geschrieben. Ruhig, sachlich, aber dennoch habe ich meiner großen Enttäuschung Ausdruck verliehen. Ich werde berichten...
LG
DW
Leben in Korea - Dieses Buch behandelt ein wichtiges und trauriges Thema. Die Ungleichheit der Geschlechter in Südkorea. Emanzipation ist dort ein Fremdwort.
Kim Jiyoung wusste bereits als Kind, dass ihre Mutter alle Träume aufgab, um Kinder zu bekommen. Aber Kim gibt immer ihr Bestes. Sie studiert, obwohl sie weiß, dass sie kaum eine Chance hat im Anschluss einen Job zu bekommen - Männer werden immer bevorzugt.
Frauen werden in jeder Lebenslage und von klein auf an benachteiligt:
Mädchen werden keine Klassensprecher, dafür dürfen sie aber die Tafel putzen, was einem Jungen untersagt ist.
Sexuell belästigte Frauen, werden gerügt, dieses mit einem zu kurzen Rock provoziert zu haben.
Sogar während der Schwangerschaft stehen sie unter Druck - 'hoffentlich ist es ein Junge', denn Mädchen sind minderwertig und die Familie könnte enttäuscht sein; schwangere Frauen kündigen lieber ihren Job, als ihr Recht den Mutterschutz in Anspruch zu nehmen. Minderwertigkeitsgefühle gegenüber den Kollegen und der Gesellschaft lasten schwer.
GsD ein flüssiger Stil, aber ich musste doch häufig schlucken. Dieses Buch soll sogar Massenproteste in Korea ausgelöst haben.
LG Ladouce
Ich lese derzeit den Überraschungs-Bestseller des letzten Jahres: 22 Bahnen von Caroline Wahl.
Die Autorin ist sehr jung (28 Jahre) und liefert damit ihren lesenswerten Debüt-Roman ab.
Es handelt von einer Kleinfamilie (Mutter und zwei Töchter), wo die Mutter aufgrund von Alkoholismus ausfällt. Die grössere Tochter,die bereits studiert, übernimmt die Pflichten wie KOchen, Einkaufen und vor allem kümmert sie sich um die jüngere Schwester.
Das ist bedrückend geschrieben, vor allem weil diese ältere, studierende Tochter und Schwester auf vieles verzichten muss, was ihr in ihrem eigenen jungen Leben ja zustehen würde.
Aber trotzdem überwiegt Optimismus in diesem Buch und das tut gut, gerade in diesen krisenhaften Zeiten, die uns alle betreffen. Olga
Ich stimme in allen Punkten zu, liebe Olga, mir ging es ähnich beim Lesen dieses Buches. Der Optimismus überwog, und das war gut so.
Jetzt lese ich "Der fürsorgliche Mr. Cave" von Matt Haig. Dieses Buch hat einen Sog, dem ich mich bisher nicht entziehen konnte. Es ist kein Buch für schwache Nerven, und nach der Lektüre bin ich bestimmt fällig für leichtere Kost zur Erholung.
LG Ladouce