Forum Kunst und Literatur Literatur Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute - am 9.10. - z.B. an:

Literatur Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute - am 9.10. - z.B. an:

longtime
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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 17.11. z.B. an Saramago
geschrieben von longtime
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.11.2009, 19:31:56
Danke für die Rückmeldung!

Ich habe den Roman auf meine Leseliste gesetzt.


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longtime
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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 17.11. z.B. an Saramago
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 17.11.2009, 23:44:33
Wer heute Anlass zu literarischem gednken sucht, kannn sich entscheiden:

Zwischen dem lyrisch so interessanten und lyrisch beliebten
Richard Dehmel
(18.11.1863-8.2.1920)

und


dem literarisch nicht so wichtigen, aber erzählerisch pfiffigen
Ernst Eckstein

(06.02.1845-18.11.1900).


Ich lese gerne in seinen zeittypischen Schulhumoresken:

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miriam
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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 17.11. z.B. an Saramago
geschrieben von miriam
als Antwort auf longtime vom 18.11.2009, 09:22:42
Danke für deine Vorschläge Longtime, zwischen diesen beiden entscheide ich mich für einen dritten, und zwar für Klaus Mann, der am 18 November 1906 in München geboren wurde.

Sein Leben und auch sein Werk - als Erstes las ich seinen Mephisto - haben mich schon in meiner Jugend fasziniert, natürlich auch die Tatsache, dass er als Sohn von Thomas Mann, kein leichtes Schicksal hatte.

Dass es ihm manchmal gelang diese Tatsache in einem geistreichen Satz zu fassen, verdient unsere Bewunderung. So schrieb er einmal den großen (Uber)vater:

"Du weißt doch, Papa, Genies haben niemals geniale Söhne, also bist du kein Genie."

Sehr zu empfehlen ist der Wikipedia-Beitrag über Klaus Mann.

Siehe Link

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miriam

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longtime
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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 17.11. z.B. an Saramago
geschrieben von longtime
als Antwort auf miriam vom 18.11.2009, 09:57:40
Ja, danke, miriam - eine Erinnerung an Klaus Mann - das ist ein wichtigerer, literarischer Beitrag, als die ich gefunden hatte.

Über Wiki habe ich gelesen, wie Uwe Naumann eine Ehrung für KM einleitete:

Ein Roman Heimito von Doderers beginnt mit den Sätzen: »Jeder bekommt seine Kindheit über den Kopf gestülpt wie einen Eimer. Später erst zeigt sich, was darin war. Aber ein ganzes Leben lang rinnt das an uns herunter, da mag einer die Kleider oder auch Kostüme wechseln, wie er will.«
Diese Worte kann man wie ein unfreiwilliges Lebensmotto des Schriftstellers Klaus Mann lesen. (...)



Unwichtiges P.S.:
Wie heißt dieser Roman von Doderer mit der rasanten Einleitung?


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longtime
enigma
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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 17.11. z.B. an Saramago
geschrieben von enigma
als Antwort auf longtime vom 18.11.2009, 10:14:57
“Ein Mord, den jeder begeht“?

***


Heute können wir uns auch erinnern an Wilhelm Hauff, der am 18. November 1827, gerade 24jährig, verstorben ist.
Was für ein Jammer, was hätte noch alles von ihm kommen können.

So müssen wir uns begnügen mit dem Werk, das er uns hinterlassen hat.

Und da kennt jede/r wahrscheinlich irgendeine der Novellen oder Märchen, wie “Jud Süß”, “Die Geschichte von dem kleinen Muck” , “Das Wirtshaus im Spessart” oder “Das kalte Herz”, die auch erfolgreich verfilmt wurden.

Seinen Roman “Lichtenstein” kenne ich leider nicht, sondern eigentlich nur einen Teil seiner Märchen.
Aber glücklicherweise ist noch mehr aus seinem Werk als die 3 Märchen-Jahresbücher erhalten geblieben.

Wer sich noch durch die Texte von Hauff weitergehend an sein Werk erinnern möchte, für den bietet z.B. “Gutenberg” einiges an - Linktipp!
Hier noch sein Gedicht “Morgenrot”, das wir wahrscheinlich alle kennen und das er im Alter von 22 Jahren geschrieben hat:

"Morgenrot,
Leuchtest mir zum frühen Tod?
Bald wird die Trompete blasen.
Dann muß ich mein Leben lassen,
Ich und mancher Kamerad!

Kaum gedacht,
War der Lust ein End' gemacht,
Gestern noch auf stolzen Rossen,
Heute durch die Brust geschossen,
Morgen in das kühle Grab!"

Hauff ließ sein Leben zwar nicht im Krieg, sondern starb an den Folgen einer Krankheit, die er sich auf einer Reise zugezogen hatte, nur wenige Tage nach der Geburt seiner Tochter.

Seine Grabstätte befindet sich in Stuttgart.

Gruß




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enigma
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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 17.11. z.B. an Saramago
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 18.11.2009, 11:03:46
Heute könnten wir noch einiger SchriftstellerInnen gedenken.

Ich möchte mich konzentrieren auf Margret Atwood, die am 18. November 1939 in Ottawa/Kanada geboren wurde und heute in Toronto lebt.

Nach dem Studium der englischen Sprache und Literatur an der University of Toronto und der Harvard University, das sie 1961 abschloss, lehrte sie ab 1964 an verschiedenen Universitäten.
Sie lebte zwischenzeitlich in verschiedenen Ländern in Europa und den USA.

Außerdem schrieb sie auch Literaturkritiken und veröffentlichte eigene literarische Arbeiten, zunächst als Lyrikerin..
Später schrieb sie auch Romane, zahlreiche Kurzgeschichten sowie Kinder- und Sachbücher.

Atwood thematisierte häufig in ihren Büchern die Stellung der Frau in der Gesellschaft, aber auch aktuelle gesellschaftliche Probleme und Umweltfragen.

Im Laufe der Zeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen.

Gelesen habe ich von ihr den Roman “alias Grace”, mit dem sie die Geschichte von Grace Marks erzählt, einer historischen Gestalt in Kanada in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die eines kaltblütigen Doppelmordes an ihrem Arbeitgeber Thomas Kinnear und dessen Haushälterin angeklagt, schuldig gesprochen wurde und hinter Gitter kam.
Ihr angeblicher Komplize, James McDermott, wurde gehängt. Das Urteil von Grace wurde buchstäblich in letzter Minute in eine lebenslängliche Gefängnisstrafe umgewandelt.
Grace Marks, die auch Jahre in einer Irrenanstalt verbracht hatte, wurde schließlich als unschuldig entlassen, blieb jedoch eine rätselhafte und schwer zu entschlüsselnde Figur.
Ein kleines Gedicht von Emily Dickinson, das dem 48. Kapitel vorangestellt ist, trifft die Stimmung gut:

“Es ist ein Riß in meinem Verstand -
Als wär gespalten mein Gehirn -
Versucht zu schließen ihn - Naht für Naht -
Aber die Stücke paßten nicht.”
Emily Dickinson, ca. 1860

Ein spannendes Buch, heute würde man sagen, ein Psycho-Drama.

Michael Ondaatje soll von Margret Atwood gesagt haben:
“Margret Atwood ist die stille Mata Hari, die geheimnisvolle, gewalttätige Gestalt, die sich wie eine Brandstifterin gegen die geordnete, zu saubere Welt wirft.”

Ich habe mir vorgenommen, zumindest noch einen Band ihrer Kurzgeschichten zu lesen.

Mehr über Margret Atwood
hier:

Abschließend noch der Text eines Interviews mit Margret Atwood, das mir gefallen hat, das vielleicht auch etwas von ihrer Persönlichkeit verrät - Linktipp!


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enigma

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longtime
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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken am 19.11. z. B. an Anna Seeghers
geschrieben von longtime
als Antwort auf enigma vom 18.11.2009, 19:22:56
Am heutigen Tage wäre Anna Seghers 109 Jahre alt geworden: Ihre Daten: *19.11.1900 - †01.06.1983.


http://www.kulturkurier.de/up/dla_autorenportrait/308b7ddb209cd2584b9831155813a93c.jpg[/img]

[i]Anna Seghers© DLA Marbach



Netty Reiling wurde in Mainz geboren. Den Namen Anna Seghers führte sie als Schriftstellerin ab 1928. Die Familie bekannte sich zum orthodoxen Judentum. Von 1920 bis 1924 studierte sie in Heidelberg und Köln Kunst- und Kultur-geschichte, Geschichte und Sinologie.
1924 promovierte sie an der Universität Heidelberg mit einer Dissertation über „Jude und Judentum im Werk Rembrandts“.
1925 heiratete sie den Ungarn Laszlo Radvanyi und zog nach Berlin um. 1933 floh sie über die Schweiz nach Paris und 1940 in den unbesetzten Teil Frankreichs. 1941 floh die Familie auf einem Dampfer von Marseille nach Mexiko. Dort wurde Anna Seghers Präsidentin des Heinrich-Heine-Klubs und arbeitete an der Zeitschrift "Freies Deutschland" mit. 1943 erlitt sie einen schweren Verkehrsunfall und kehrte 1947 nach Berlin zurück. Von 1952 bis 1978 war sie Vorsitzende des Schriftstellerverbandes der DDR und verhielt sich streng staats-konform.
Ihr frühes Werk ist interessant:
Zu ihren bekanntesten Werken gehören die Erzählung "Aufstand der Fischer von St. Barbara" (1925) und nach der Flucht aus Deutschland der Roman "Das siebte Kreuz" (1942), einen der wichtigsten Exilromane.

1983 starb Seghers in Berlin.


Die Seghers-website:





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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 17.11. z.B. an Saramago
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 18.11.2009, 10:14:57
Diese Charakterisierung fand ich noch von Klaus Mann:

Aus seinem Roman "Mephisto":


„Der Propagandaminister -- Herr über das geistige Leben eines Millionenvolkes -- humpelte behende durch die glänzende Menge, die sich vor ihm verneigte. Eine eisige Luft schien zu wehen, wo er vorbeiging. Es war, als sei eine böse, gefährliche, einsame und grausame Gottheit herniedergestiegen in den ordinären Trubel genusssüchtiger, feiger und erbärmlicher Sterblicher. Einige Sekunden lang war die ganze Gesellschaft wie gelähmt vor Entsetzen. Die Tanzenden erstarrten mitten in ihrer anmutigen Pose, und ihr scheuer Blick hing, zugleich demütig und hassvoll, an dem gefürchteten Zwerg. Der versuchte durch ein charmantes Lächeln, welches seinen mageren, scharfen Mund bis zu den Ohren hinaufzerrte, die schauerliche Wirkung, die von ihm ausging, ein wenig zu mildern; er gab sich Mühe, zu bezaubern, zu versöhnen und seine tief liegenden, schlauen Augen freundlich blicken zu lassen. Seinen Klumpfuß graziös hinter sich her ziehend, eilte er gewandt durch den Festsaal und zeigte dieser Gesellschaft von zweitausend Sklaven, Mitläufern, Betrügern, Betrogenen und Narren sein falsches, bedeutendes Raubvogelprofil.“


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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 20.11. z.B. an Selma Lagerlöf
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 19.11.2009, 16:18:11
Ehrentag für Selma Lagerlöf:

Selma Lagerlöf (20.11.1858 - 16.3.1940), schwedische Pädagogin und Schriftstellerin.
Nach dem Studium unterrichtete sie für zehn Jahre an einer Mädchenschule. Sie gilt als Schriftstellerin von reicher Fantasie, ihre Stoffe entnahm sie schwedischen Sagen und Märchen.

Ihr erstes Werk "Gösta Berlings Saga" wurde 1891 publiziert. 1895 ermöglichte ihr finanzielle Unterstützung durch die Königsfamilie und durch die Schwedische Akademie, deren Mitglied sie 1914 wurde, ausschließlich als freie Autorin zu arbeiten. Eigentlich als Schullektüre geschrieben, entstand 1906 mit "Die wunderbare Reise des Nils Holgersson mit den Wildgänsen" wird zwar als eines der bekanntesten Kindermärchen firmiert; ist aber durch die Panorama-Technik ein gedanklicher Vorgriff auf die Zukunft der optisch-akustischen Medien; es ist multimediale Erzählshow über Schweden, die Landschaften, Menschen und kulturellen Traditionen.
1909 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur.
Während der Zeit des sog. „dritten Reiches“ schützte Lagerlöf deutsche Intellektuelle vor der Verfolgung.

Zu der „Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“:

Selma Lagerlöf schrieb das Buch als Lesebuch für die Schule, um den Schulkindern die Landeskunde Schwedens nahezubringen.

„Das größte Glück ist, an sich selbst zu glauben“, hat eine körperlich behinderte Frau erkannt und für ihr Leben umgesetzt; s. Linktipp:


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Re: Neueste Folge: Literaturfreunde denken heute, am 20.11. z.B. an Selma Lagerlöf
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 20.11.2009, 08:56:05
"Fliegen können" als erzählerisch phantastischer Ausgleich für körperliche Behinderung:


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