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Musik Große Komponisten

Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
als Antwort auf SamuelVimes vom 23.05.2017, 15:47:42
Heute ist mir nicht nach beschwingter Musik.

Gustav Mahler: Urlicht. Symphony No.2
Wiener Kammerchor
Ursprünglcih gehörte das zu den "Des Knaben Wunderhorn" Lieder -
wurde dann aber in die 2. Symphony eingefügt.Hier eine Chor-Version.
Text:
O Roeschen rot!
Der Mensch liegt in groesster Noth!
Der Mensch liegt in groesster Pein!
Je lieber moecht' ich im Himmel sein.
Da kam ich auf einen breiten Weg:
Da kam ein Engelein und wollt' mich abweisen.
Ach nein! Ich liess mich nicht abweisen!
Ich bin von Gott und will wieder zu Gott!
Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben,
Wird leuchten mir bis in das ewig selig Leben!



LG
Sam


Sam, Deinem Beitrag möchte ich das Adagietto von Mahler aus seiner 5. Sinfonie beifügen, das die Stimmung wiedergibt in die man angesichts des fürchterlichen Anschlages in Manchester versetzt wird. Nur noch unendliche Trauer über den unbegreiflichen Terror.!

SamuelVimes
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Re: Große Komponisten
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf Sirona vom 24.05.2017, 09:44:49
Danke @ sirona
Heute gehts weiter mit meinen "Lieblingsklassikern"
und ich verspreche - nicht mehr so traurig.

Pablo de Sarasate - Carmen Fantasy
Anne-Sophie Mutter, Violine Tanglewood Youth Orchestra
Dirigent: Andris Nelsons


Dieses Stück gab es hier schon einmal - aber der Link ist tot, weil
das Video gelöscht wurde:
Schubert - Impromptu Op.90 N.4 (Rubinstein)


LG
Sam
SamuelVimes
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Re: Große Komponisten
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf SamuelVimes vom 24.05.2017, 15:03:00
Und weiter gehts
Beethoven - Tripelkonzert op. 56 C-Dur
Capuçon, Braley & Haitink


aus Wikipedia
Das Tripelkonzert weist Ähnlichkeiten zur Gattung des Klaviertrios und der „Sinfonia Concertante“ auf, wie sie beispielsweise von Johann Christian Bach, aber auch von Haydn und Mozart gepflegt wurde. Dies wird auch in zwei Vorläuferwerken aus Beethovens Feder deutlich: So skizzierte Beethoven 1786/87 die unvollendet gebliebene Romanze cantabile in e-Moll für Flöte, Fagott, Klavier und Orchester; diese wurde im Jahr 1952 in Wiesbaden veröffentlicht. Ebenfalls unvollendet blieb die 1802 begonnene Concertante in D-Dur, die für ein für Frühjahr 1803 geplantes, aber nicht zustande gekommenes Konzert gedacht war. Mit ihrer Klaviertrio-Besetzung wäre die Concertante für die gleiche Besetzung angelegt gewesen wie das Tripelkonzert.

Das Tripelkonzert folgt dem gleichen Schema wie das Klavierkonzert Nr. 1 von Beethoven. Im Vergleich mit dessen Klavierkonzert Nr. 3 findet sich jedoch ein Unterschied: Während im Klavierkonzert Nr. 3 der Orchesterpart ein größeres Gewicht erhalten hatte, als es bis dahin üblich war, wird im Tripelkonzert der Part der Solisten betont.

Durch das Übergewicht des Cellos gegenüber der Violine erhält das Tripelkonzert ansatzweise den Charakter eines Cellokonzerts.

LG
Sam

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SamuelVimes
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Re: Große Komponisten
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf SamuelVimes vom 25.05.2017, 01:55:11
Zur "Abwechslung" - ein Ballett
Igor Strawinsky - Petrushka,1997
Bolshoi Ballet Nina Ananiashvili - Andris Liepa - Andrey Chistyakov



aus Wikipedia
Petruschka (französisch Pétrouchka, russisch Петрушка) ist ein Ballett in vier Bildern nach der Musik von Igor Strawinsky. Die Handlung spielt auf einem Jahrmarkt in Sankt Petersburg im Jahr 1830. Hauptfiguren sind drei Puppen eines Gauklers, die auf geheimnisvolle Weise zum Leben erwachen: Petruschka, die Ballerina und der Mohr. Der Petruschka ist eine dem Kasper entsprechende Figur des volkstümlichen russischen Puppentheaters.

Strawinsky schrieb gemeinsam mit Alexander Benois das Libretto. Die Choreographie stammte von Michel Fokine, die Kostüme und das Bühnenbild von Benois. Dieser gab dem Werk auch den Beinamen „Ballett der Straße“. Es wurde am 13. Juni 1911 in Paris von den Ballets Russes unter der musikalischen Leitung von Pierre Monteux uraufgeführt.

LG
Sam
Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona


Sam, Dein Beitrag erinnert mich an den Puppenmacher aus dem Ballett Coppelia von L. Delibes. Nur dass er im Fall seiner Coppelia an der Nase herumgeführt worden ist bemerkt er leider erst viel später.
Im 2. Akt erwachen die verschiedenen Puppen und tanzen zur Verwunderung der neugierigen Mädchen, die während der Abwesenheit des Puppenmachers in dessen Atelier eingedrungen sind.

Danke auch für Deine Beiträge.

LG Sirona
Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
Sind es nicht auch die einfachen Lieder, die unser Herz auf eine ganz besondere Weise berühren? Viele Komponisten haben uns nicht nur großartige Werke geschenkt, sondern auch ihre Gefühle in Liedern zum Ausdruck gebracht.



Schumann komponierte den Zyklus „Myrten“ als Hochzeitsgeschenk für seine Frau Clara und dieser umfasst insgesamt 26 Lieder. Er wählte zu der Komposition "Widmung" dieses Rückert-Gedicht aus, um Clara seine Gefühle in Musik zu gestehen.

Du meine Seele, du mein Herz,
du meine Wonn’, o du mein Schmerz,
du meine Welt, in der ich lebe,
mein Himmel du, darein ich schwebe,
o du mein Grab, in das hinab
ich ewig meinen Kummer gab.

Du bist die Ruh, du bist der Frieden,
du bist vom Himmel mir beschieden.
Dass du mich liebst, macht mich mir wert,
dein Blick hat mich vor mir verklärt,
du hebst mich liebend über mich,
mein guter Geist, mein bessres Ich!

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SamuelVimes
SamuelVimes
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Re: Große Komponisten
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf Sirona vom 26.05.2017, 10:13:04
Giacomo Puccini - O mio babbino caro
Anna Netrebko (aus der Oper: Gianni Schicchi)


Lauretta fleht ihren Vater an, den listigen Florentiner Gianni Schicchi: Er soll der habgierigen Familie ihres geliebten Rinuccio beim Erben helfen. In einer entwaffnenden Mischung aus echter und gespielter Verzweiflung droht sie damit, sich im Arno zu ertränken

Text:
O mio babbino caro,
mi piace è bello, bello;
vo’andare in Porta Rossa
a comperar l’anello!
Sì, sì, ci voglio andare!
e se l’amassi indarno,
andrei sul Ponte Vecchio,
ma per buttarmi in Arno!
Mi struggo e mi tormento!
O Dio, vorrei morir!
Babbo, pietà, pietà!

Übersetzung:
O mein lieber Papa,
ich liebe ihn und er ist schön, schön;
ich will zur Porta Rossa gehen,
um den Ehering zu kaufen!
Ja, ja, ich will dorthin gehen!
Und wenn die Liebe vergeblich war,
gehe ich zum Ponte Vecchio,
stürze mich in den Arno!
Ich zerstöre und quäle mich!
O Gott, ich möchte sterben!
Vater, hab’ Mitleid, hab’ Mitleid!

LG
Sam
SamuelVimes
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Re: Große Komponisten
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf SamuelVimes vom 26.05.2017, 19:14:10
Antonín Dvořák - Rusalka
Mondarie / Lied an den Mond
Anna Netrebko



Text (Übersetzung)
Silberner Mond du am Himmelszelt,
strahlst auf uns nieder voll Liebe.
Still schwebst du über Wald und Feld,
blickst auf der Menschheit Getriebe.
Oh Mond, verweile, bleibe,
sage mir doch, wo mein Schatz weile.
Sage ihm, Wandrer im Himmelsraum,
ich würde seiner gedenken: mög' er,
verzaubert vom Morgentraum,
seine Gedanken mir schenken.
O leucht ihm, wo er auch sei,
leucht ihm hell, sag ihm, dass ich ihn liebe.
Sieht der Mensch mich im Traumgesicht,
wach' er auf, meiner gedenkend.
O Mond, entfliehe nicht, entfliehe nicht!

LG
Sam
Sirona
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Re: Große Komponisten
geschrieben von Sirona
Rubinstein über sich selbst:
„Ich bin ein Glücksmensch, dass ich einen Beruf habe, der mir erlaubt, so viel unterwegs zu sein. Und dann wiederum kann ich von Glück sagen, dass ich Pianist bin. Ein großartiges Instrument, das Klavier gerade groß genug, um es nicht mitnehmen zu können! Anstatt zu üben, kann ich lesen, essen, trinken und anderen Aktivitäten nachgehen. Bin ich nicht ein Glückspilz?“

Oft schon habe ich Äußerungen gehört, dass Rubinstein steif wie ein Brett mit unbeweglicher Miene vor dem Konzertflügel sitzt. Doch Rubinstein lag es eher am Herzen die klassischen Werke in ihrer formvollendeten Schönheit in den Vordergrund zu rücken und die Aufmerksamkeit nicht durch übertriebene Gesten auf sich zu lenken. Wie kein anderer verstand er es, den so charakteristischen Chopin’ Tonfall zu erfassen und zu deuten. Da kann man nur sagen: Chapeau Meister Rubinstein!



In dem Film „Der Pianist“ ist diese Ballade zu hören. Ein jüdischer Pianist versteckt sich gegen Ende des Krieges in den Ruinen von Warschau und wird von einem deutschen Offizier entdeckt. Als dieser Offizier erfuhr dass der untergetauchte Jude ein Pianist war und im polnischen Rundfunk gespielt hatte, wollte er dies natürlich überprüfen und forderte ihn auf etwas zu spielen. Nach einer kurzen Besinnung spielte er diese Ballade. Der Offizier hat diesen jüdischen Pianisten mit Nahrung versorgt als Gage für seine „Privatkonzerte“. Da er selbst auch Klavier spielen konnte war es nicht auffällig, dass aus der Ruine Klaviermusik zu hören war.
Ich habe ein umfangreiches Buch mit Briefen von Hosenfeld an seine Frau Annemie bzw. Familie. Erschütternde Dokumente!
Hosenfeld hatte bereits viele Juden vor der Vernichtung gerettet und damit sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt. Er geriet in russ. Gefangenschaft und trotz vieler Bemühungen dieses Pianisten (Wladyslaw Szpilman), der wieder beim polnischen Rundfunk angestellt war, ihn freizubekommen, wurde H. Hosenfeld nicht entlassen und starb 1948 in einem russ. Lager. Er hat seine Familie nie wiedergesehen.
SamuelVimes
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Re: Große Komponisten
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf Sirona vom 29.05.2017, 07:14:53
Ja Chopin danke @sirona - auch für die immer wieder gelungenen Texte.

Franz Schubert - Ständchen (Serenade), D 957, Nr. 4 "Leise Flehen Meine Lieder"
Schwanengesang)

Piano: Rudolf Buchbinder Gesang: Peter Schreier
Schönbrunn Palast, Wien



Text:
Leise flehen meine Lieder
Durch die Nacht zu dir;
In den stillen Hain hernieder,
Liebchen, komm zu mir!

Flüsternd schlanke Wipfel rauschen
In des Mondes Licht;
Des Verräters feindlich Lauschen
Fürchte, Holde, nicht.

Hörst die Nachtigallen schlagen?
Ach! sie flehen dich,
Mit der Töne süßen Klagen
Flehen sie für mich.

Sie verstehn des Busens Sehnen,
Kennen Liebesschmerz,
Rühren mit den Silbertönen
Jedes weiche Herz.

Laß auch dir die Brust bewegen,
Liebchen, höre mich!
Bebend harr’ ich dir entgegen!
Komm, beglücke mich!

LG
Sam

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