Neues von der Technologiefront Neuartige Transistoren am Horizont

Neuartige Transistoren am Horizont
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die neuen Transistoren funktionieren nicht mehr auf der Regulierung von Strom, sondern auf Quanteneffekten, sogenannten Magnonen. Es handelt sich aber nicht um einen der häufig erwähnten "Quantencomputer", sondern um klassische Transistoren, die nur auf einer anderen Technik beruhen. Die Vorteile liegen unter anderem in einem erheblich verringerten Stromverbrauch und den Möglichkeiten zu weiterer Verkleinerung von Computerchips. Die bisherige Technik wird in nicht allzu ferner Zukunft an ihre Grenzen stoßen, weil die immer dünner werdenden Verbindungen mehr Wärme produzieren, die ab einer bestimmten Grenze nicht mehr abgeführt werden kann.

Prozessoren für Großrechner stießen schon vor ca. 20 Jahren an diese Grenze. Die Abwärme konnte nur noch durch Wasserkühlung der Chips abgeführt werden und auf diese Methode hatte ihre Grenzen. Erst die Multiprozessortechnik mit stark verbesserten CMOS-Chips brachte hier eine Wende.

Hoch integrierte Chips haben heute bis zu 8 Milliarden Transistoren. Die Zahl vermittelt ein wenig das Gefühl dafür, mit welchen Problemen Chip-Designer kämpfen.

det
Karl
Karl
Administrator

Re: Neuartige Transistoren am Horizont
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2015, 17:07:19
"für den Computer für übermorgen". Das ist spannend, det. Ich wusste bisher nicht, was Magnonen sind, aber dies zeigt mir, dass die Physik noch viele Tricks möglich macht, um die Informationsverarbeitung effizienter zu machen. Was dies für den Nutzen unseres eigenen Gehirns im beginnenden Wettstreit bedeuten wird, ist kaum abzusehen.

Jeden Tag erfährt Materie dramatische Umwandlungen. Wir sind Zeuge der erstaunlichen Entwicklungsprozesse, die aus relativ unstrukturierten Eizellen fertige Organismen entstehen lassen. Wir wissen auch von der Evolution, der Selbstorganisation der Materie bis zum Menschen. Dabei sind wir nicht Krone, nicht Endglied einer Entwicklung, sondern bestenfalls - wenn wir als Menschheit das Überleben meistern - Zwischenstation. Niemand kann die zukünftige Metarmorphose der Materie im Detail voraussehen. In diesem Aufsatz vertrete ich jedoch den Standpunkt, daß intelligente Maschinen eine wesentliche Rolle bei der kommenden Metamorphose spielen werden.

Wir sind Zeugen einer explosionsartigen Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Computern und haben Anlaß, uns zu fragen, ob dem maschinellen Leistungsvermögen Grenzen gesetzt sind. Ergänzen Computer unsere menschlichen Fähigkeiten oder erwächst uns in ihnen ein ebenbürtiger oder sogar überlegener Partner?

Für eine grundsätzliche Diskussion dieser Frage genügt es nicht, über heutige Computer und ihre Leistungsfähigkeit nachzudenken. Es gilt, die Konsequenzen der möglichen Ausdehnung der Computerfähigkeiten bis an theoretische Grenzen abzuschätzen. Es ist notwendig, ein flexibles Maschinenbild zu haben. Extrapolationen in die Zukunft, die eine Verfeinerung der Technologie nicht berücksichtigen, werden durch die tatsächliche Entwicklung sehr bald ins Lächerliche gezogen. Quelle.
geschrieben von KFF 1981


Karl
Specht
Specht
Mitglied

Re: Neuartige Transistoren am Horizont
geschrieben von Specht
als Antwort auf Karl vom 05.04.2015, 10:05:17
Und heute lese ich, dass in naher Zukunft 12% der deutschen Arbeitsplätze durch die Automatisierung vernichtet werden. Kompensiert wird das einigermassen durch das dadurch stark ansteigende Personal im psychiatrischen Bereich, das die schwer beschädigten Seelen der "Freigestellten" behandeln wird, allerdings ohne klare Heilungsaussichten wie in dieser Branche üblich.
Abhilfe kann vielleicht die alte Einstellung des Grossbürgertums "Arbeit ist etwas Negatives für bescheidene Gemüter" helfen.
kirk
kirk
Mitglied

Re: Neuartige Transistoren am Horizont
geschrieben von kirk
als Antwort auf Specht vom 02.06.2015, 09:29:24
Sollen wir jetzt Forschung und Entwicklung einstellen, weil dadurch Arbeitsplätze vernichtet werden können?
Es gibt unzählige Beispiele für Erfindungen die als erstes Arbeitsplätze und sogar ganze Berufe "vernichtet" haben.
Autos haben die Pferdekutschen verdrängt, Dampfmaschinen und später die Elektrifizierung haben weitgehend die menschliche Muskelkraft ersetzt. Heizer auf den Dampflokomotiven entfielen ersatzlos, Setzer in den Druckereien der Zeitungsverlage wurden obsolet da die Redakteure diese Arbeit am Computer übernehmen usw. usw.
Die andere Seite ist, dass in Folge der neuen Technologien auch neue Arbeitsplätze und Berufe entstehen. Das heisst aber auch, dass man nicht mehr sein ganzes Berufsleben mit einem einmal erlernten Beruf verbringen kann. Das prophezeite uns unser Lehrer schon 1966 auf unsere Abschlussfeier.
Ich habe als Starkstromelektriker angefangen, Computer repariert, später Prüfgeräte für die Telefonindustrie entwickelt (Hard- und Software) und am Ende war ich dafür verantwortlich, dass in der Endfertigung unserer Anlagen alles funktionierte.
Lebenslanges Lernen war in meinem Berufsleben von Anfang an wichtig und das wird für künftige Generationen sicher noch wichtiger um "am Drücker" zu bleiben, gerade in einem Land, dessen Ressourcen hauptsächlich aus Know-How bestehen.

Kirk
Specht
Specht
Mitglied

Re: Neuartige Transistoren am Horizont
geschrieben von Specht
als Antwort auf kirk vom 03.06.2015, 11:04:50
Wegen der miserablen Qualität von Software werden wenigstens Heerscharen von Informatikern benötigt

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