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Plaudereien Kein eigenes Auto mehr

Mitglied_5ccaf87
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Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lalelu vom 07.04.2011, 11:08:49
es stimmt, auf dem flachen Land ist es unbezahlbar, den öffentlichen Nahverkehr zufriedenstellend auszubauen. Es gibt einfach nicht genügend Menschen, die das Angebot annehmen könnten.

Das bestreite ich ernsthaft. Fast vor meiner Haustür (300m) hält das sg. Seehäsle. Diese Bahnstrecke wurde vor ca 25 Jahren stillgelegt: "Die Bahn kann nicht an jeder Milchkanne halten" hat der damalige Ministerpräsident von BW gesagt. Darauf hin hat die schweizer Mittelthurgaubahn einen Teil der Strecke gepachtet, rekonstruiert und 1996 wieder in Betrieb genommen. Alle Anlieger waren glücklich, die Arbeitgeber entlang der Strecke und auch die Schulen haben sich auf die Fahrpläne eingerichtet. Vor etwa 5 Jahren merkte auf einmal die Deutsche Bahn, das diese Strecke rentabel ist und Gewinne einfährt. Daraufhin hat sie die Pachtverträge nicht mehr verlängert und statt dessen der deutschen Hohenzollernbahn verpachtet.

Als der SBB bekannt wurde, das die Pachtzeit nicht mehr verlängert wird, hat sie auch keine Anstrengungen mehr zum Erhalt des Rollmaterials unternommen. Das ist logisch wird in der Wiki falsch dargestellt. Vergangenen Herbst erhielt die Strecke ein neues Gleisbett und bis zu den Kiesgruben in Schwackenreuthe erweitert. Immerhin rechnete man mit einem erhöhten Güteraufkommen zwischen den Kiesgruben und Stuttgart ....

Derzeit gibt es wieder Streit mit der Schweizer Gäubahn. Diese würde eine durchgehende Strecke von Basel über Singen und Konstanz nach St.Gallen einrichten. Das wäre auch für die Schweizer die schnellste und bequemste Städteverbindung. Leider hat sie nicht die Rechnung mit der Bundesbahn gemacht. Diese würde angeblich eine erhebliche finanzielle Einbuße haben. Das ist aber Quatsch. Die Einbuße wäre wohl eher im Prestige der Bahn und des Landes zu suchen.

Der Bodensee ist von der Deutschen Bahn abgehangen. Man benötigt mehr Zeit um von Konstanz nach Stuttgart als von Stuttgart nach Berlin oder Leipzig zu gelangen. Vor 10:00 Vormittags gibt es überhaupt keine Verbindung nach Stuttgart. Vielleicht merkt der Mitlesende jetzt, weshalb der alleinige Ausbau der Strecke Stuttgart-Ulm Schwachsinn ist und auch die Hinterwäldler dagegen sind. An diesem Zustand hätte sich nichts geändert.
Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2011, 12:52:49
'Alte Männer' können lesen,
und sie zanken sich nicht mit dusseligen Gewitterspritzen rum.
Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2011, 13:10:10
nett

äußerst liebenswürdig!

schön, daß du dir den schuh anziehst.

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Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2011, 13:10:10
'Alte Männer' können lesen,
und sie zanken sich nicht mit dusseligen Gewitterspritzen rum.


Das ist ja eine neue Wortschöpfung

Bislang kannte ich nur die Giftspritzen oder Gewitterziegen.
Aber man lernt nicht aus.
Als Schüler prägte ich auch mal so eine Wortschöpfung.

Rabisant.
Aus rabiat und rasant zusammengesetzt.

Nur so bringt man die Menschheit weiter.

Btw: Streitet Euch doch nicht.

nordstern
Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2011, 14:06:57

man lernt wirklich nie aus.
und es gibt eine sorte mäuse, die wirklich gewöhnungsbedürftig ist.

wenn ich schreiben würde, was ich dazu denke, dann fliege ich garantiert.



naja. besser nicht. nicht dafür
das lohnt echt nicht.
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von lalelu
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2011, 13:10:06
@ hafel & hinterwaeldler

Ok! Ich habe zu allgemeingültig formuliert, denn "flaches Land" ist nicht gleich "flaches Land". Ich habe mich auf unsere Region bezogen.

@hafel, einen Ort mit 3000 Einwohnern würde man hier schon fast als Großstadt betrachten, lach!!

Aber im Ernst – ohne dass ich jetzt die Einwohnerstatistik zu Rate ziehe: In unserer Verbandsgemeinde haben die meisten Ortschaften weniger als 300 Einwohner und liegen zudem ziemlich verstreut. Wer sollte ein so langes Streckennetz für so wenige Menschen errichten wollen oder regelmäßig Busse fahren lassen? Die Anzahl der Fahrgäste stünde wahrscheinlich in keinem Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern, so dass eine solche Strecke nur mit großzügiger Subvention zu halten wäre - und dann müssten sich die Verantwortlichen fragen lassen, ob die Subventionierung weniger zu Lasten der Allgemeinheit berechtigt ist.

Früher war wenigstens unsere Kreisstadt mit etwas mehr als 8000 Einwohnern (als Mittelpunktzentrum im Umkreis von gut 30 Kilometern mit ansonsten guter Infrastruktur) an das Schienennetz angeschlossen, aber das ist lange her. Es scheint jedoch trotz jahrelanger Verhandlungen keinen Investor ernsthaft zu reizen, diese Strecke wieder zum Leben zu erwecken, obwohl es sich jetzt sicher mehr rentieren würde als früher. Der Flughafen Hahn soll nämlich per Zugverbindung an Frankfurt angeschlossen werden, und man sucht ganz offiziell einen Investor. Trotzdem scheint der Ausbau sich nicht wirklich zu lohnen, sonst wäre das Interesse auf Investorenseite sicher größer.

@ hinterwaeldler: Manches Mal spielen sicher Interessenkonflikte eine Rolle, so wie von dir angeführt, wenn aber überhaupt niemand anbeißen will, scheint mir das eher an nicht vorhandenen Verdienstmöglichkeiten zu liegen.

Lalelu

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olga64
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Mitglied

Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von olga64
als Antwort auf lalelu vom 07.04.2011, 14:37:18
Es gibt in der Tat einen Unterschied zwischen der Land-, Kleinstadt- und Grossstadt-Bevölkerung. In Grossstädten wie München, Berlin usw. gibt es gut funktionierende Car-Sharing-Konzepte plus optimalem öffentlichem Nahverkehr (U-Bahn, S-Bahn, Busse und Trambahnen). Insbesondere bei den jüngeren Menschen ist es nicht mehr erstrebenswert, überhaupt ein Auto zu besitzen, für das man dann mühsam einen Parkplatz suchen muss oder eine Garagenmiete zu bezahlen hat, für die man anderswo fast ein Appartment anmieten kann.
Ich glaube aber, dass auch auf dem Land durch Fahrgemeinschaften geholfen wäre; irgendwann sollten sich auch Senioren daran gewöhnen, denn irgendwann ist die Autofahrer-Phase vorbei in unserem Leben. Und als Statussymbol genügt ein Auto längst nicht mehr. Olga
Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2011, 15:08:55

gerade aber die jüngeren menschen sind bestimmt nicht bereit, auf das
auto zu verzichten. kindergarten/schule/kinder hier und dort hinfahren -
wie sollte das alles funktionieren.

gerade die jüngeren leute (familien) haben jeweils 1 auto.
und warum auch nicht?

das ist meine erfahrung.
ingo
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Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von ingo
als Antwort auf lalelu vom 06.04.2011, 23:41:57
Du hast es auf den Punkt gebracht, lalelu: Ich bezeichne Hannnover immer als "liebenswerte Provinzstadt". Deshalb war die Expo 2000 für mich auch unpassend.
olga64
olga64
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Re: Kein eigenes Auto mehr
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2011, 15:12:35
Das ist in Grossstädten völlig anders, wie ich täglich erlebe und dies nicht nur in München, sondern auch in Berlin. Bei uns am See ist es grossenteils so,dass die Männer mit der S-Bahn nach München zum job fahren und die ladies das Auto behalten, um ihre kids zum Kindergarten, Schule, Klavier- und Ballettunterricht zu kutschieren. Ob dies nötig ist, mag ich nicht zu beurteilen, es stärkt vor allem die Bequemlichkeit der Prinzen und Prinzessinnen.
Natürlich verbinden die feschen, jungen Mamies solche Touren auch mit Einkehr zum Latte Macchiato und treffen dort ihre gleichgelagerten Freundinnen.
Es gibt natürlich auch kids, die die Nahverkehrsbahn nehmen, den Bus oder gar das Fahrrad, ganz einfach weil die Mamies keine Zeit haben durch eigene Berufstätigkeit. Olga

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