Plaudereien Wie geht es Dir? Nur eine Floskel?

Das habe ich auch schon mal gemacht.
Ich weiss zwar nicht, ob ich das schon mal irgendwo erwähnt habe.

Der Nachbar:
'Wie geht's? Gut gell?'

Da habe ich dann ehrlicherweise geantwortet: 'Nein'.

Seine grossen Augen und seine Sprachlosigkeit werde ich auch nicht so schnell vergessen.

 

Ich geh von mir aus und verstehe *Wie geht es dir?* als Floskel oder ehrliche Frage, je nachdem wer fragt, und was mir mein Gefühl sagt.

Als wir zum allerersten Mal in einem riesigen, fast unüberschaubaren Supermarkt in Canada noch spät abends eingekauft hatten , was  so um 1980 gewesen sein muß, und sowas von futuristisch anmutete,  konnte ich nur staunen.

Aber den letzten Kick an Bewunderung und Begeisterung für Canada gab mir dann die Kassiererin an der Kasse.
Sie schmetterte uns ein fröhliches:  "Hello, how are you today?" entgegen, schaute uns in die Augen und begann unsere Ware einzutippen , gleichzeitig packte am Ende des Laufbandes eine andere freundliche Angestellte unser Eingekauftes in große Tüten und verabschiedete uns mit einem gute Nacht Gruß.

Nun sind die Canadier gegenüber den Amerikanern auch tiefgründig zu nennen. 😉

WOW, das hat mich beeindruckt, ob ehrlich gemeint oder nicht, allein die Floskel ließ mich fortan die Canadier lieben .

Howdy, liebe Majorie😘
Schönen Tag allen😄
Caya



 

Jeder freut sich der ehrlichen Nachfrage nach seinem Befinden. Aber was ist so ein schnell daher gesagtes "Wie geht es Dir" überhaupt wert? Könnte es manchmal nicht fast den Anschein machen, dass das vordergründige Interesse für dein Wohlbefinden bloss ein "Ritual" ist. Denn flugs wird vom Thema abgeschweift und es werden die eigenen "Interessen" in den Vordergrund gerückt. Selten wird überhaupt das Gesagte abgewartet, mit Augentkontakt erwidert und darauf eingegangen. Ist es purer Egoismus, dass das Wort des anderen meistens eine Untergeordnete Rolle spielt. Ist es evtl. ein Spiegel unserer Gesellschaft sich selber wichtig zu nehmen und andere Anliegen zu ignorieren und gekonnt abzuschweifen. Ist es Euch auch schon passiert, dass ihr den Eindruck hattet, der/die hört mir gar nicht zu? Leider habe ich oft den Eindruck, mein Wohlbefinden interessiert die wenigsten, dafür sind sich die meisten mit sich selbst beschäftigt.Könnte man diesen Egoismus nicht einmal für ein Gespräch abstreifen?
Ist das Euch auch schon passiert?
Liebe Grüsse
Ernst

Versuchs mal mit "auch schlecht" als Antwort, Camillo.
Gewöhnlich bewirkt das, dass Du gefragt wirst: "Wieso, mir gehts doch nicht schlecht?"
Und schon bist Du im Gespräch.
Machs jedoch immer nur dann, wenn Du das auch willst.

Diese Frage wollte ich noch nie hören, denn niemand interessiert es wenn es einem schlecht geht und warum.
 

Wenn ich mich von meinem Sohn am Telefon oder bei einem seiner eher seltenen Besuche verabschiede sage ich schon manchmal: "Pass auf dich auf!" und das meine ich auch so. Lege ihm also ans Herz, dass er auf sich achten soll, gesundheitlich, im Alltagsgeschäft und auf seinen Geschäftsfahrten.

Früher sagten die Leute "Lebe wohl" - "Lebwohl" und ähnliches. Soll ein gutes Omen für den Weg sein.

Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht sage ich grundsätzlich und nachdrücklich: "Gut, sehr gut!" - und das irritiert auch so manchen.

Auf eine solche Frage antworte ich in etwa so: "Hast du eine halbe Stunde Zeit, um dir all meine Wehwehchen abzuhören?"

Die meisten Fragenden haben ja gar nicht die Absicht, des Befragten Antwort abzuwarten, sondern legen gleich mit ihren eigenen "Botschaften" los.....

verglichen mit dem englischen "How do you do" betrachte ich dieses "Wie geht es Dir" ganz einfach als das, was es ist - eine Begrüßungsformel, mehr nicht - Begrüßungsrituale sind in bestimmten Sprachen geradezu Pflicht und wer sie  auslässt, gilt als absolut unhöflich. 
Diese kleinen Rituale gehören in wie Tischmanieren und Trinkgeld-Geben zur Umgangskultur in den meisten Kulturen dieser Welt (wobei das Trinkgeldgeben in Japan ausgesprochen unhöflich ist ..)

Man kann gewaltig ins Fettnäpfchen treten, wenn man diese Rituale nicht kennt oder falsch ausführt - und es ist sicher ebenso daneben, wenn die Angesprochenen diesen Teil der Begrüssung falsch interpretieren und dann tatsächlich ihre aktuelle krankengeschichte erzählen, auf ein "Wie geht es Ihnen oder Dir"  ... 

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Wie gehts?
Gestern gings noch, heute noch nicht probiert.
Oder
--schon mal besser.

Die Gesichter sprechen Bände

Hier in der Nachbarschaft gibt es ein besonderes Exemplar einer "Frau wie gehts".

" ach sie habe ich aber lange nicht gesehen ( obgleich es erst 2 oder drei Tage her ist)
wie geht es ihnen denn, es geht ihnen gut ich seh das, ach ginge es mir doch nur
einmal so gut wie ihnen!" 
Es folgt sofort die Aufzählung aller Arztbesuche sowie der Beschwerden, die manchmal
etwas variieren.

Inzwischen unterbreche ich sie rigoros "ich kann nicht mehr stehen, gute Besserung ihnen"

LG Xalli

Nachtrag: zu einer Antwort digi, kommt man bei dieser Frau nicht, meinen Schlußsatz
                hört sie, glaube ich, auch nicht weil sie mächtig erstaunt ist wenn ich weg gehe

Wenn ich jemanden frage, "wie geht es dir", meine ich das auch genauso, denn ansonsten würde ich das nicht fragen.
Natürlich gibt es genug Menschen, die zwar fragen aber eigentlich gar nicht wissen wollen, wie es einem geht und das merkt man auch recht schnell. Das sind aber auch oft Menschen, die eh oberflächlich sind, sich nicht interessieren und auch oft keinen Blickkontakt suchen. Die kann man ja meiden, wenn's möglich ist.

Kristine