Religionen-Weltanschauungen Gewissensbildung

yankee
yankee
Mitglied

Re: Gewissensbildung
geschrieben von yankee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2009, 17:43:03
Mann/Frau kann doch wieder zum Thema zurückkehren.
Also nicht alles so bierernst nehmen.

Gruß,Astrid



O.K. Astrid, dann nehm ich dich halt nicht mehr so ernst. Oder ich sauf mir erst einen an und nehm es dann ernst )
--
yankee
Re: Gewissensbildung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yankee vom 02.02.2009, 17:50:09
Hallo Yankee,
wer wird denn meinetwegen gleich anfangen
zu trinken??? Lass es bitte,kommt nichts
GUTES bei rum. ))

Lieben Gruß,Astrid
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Gewissensbildung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf yankee vom 02.02.2009, 17:39:56
die herausbildung der normen und gesetze haben in entscheidendem maße mit dem gewissen und seiner formung zu tun. wenn ich ein gesetz verstehe und als für mich geltend erachte, so ist es für mich eine gewissensfrage dieses einzuhalten. ich werde unter keinen umständen das gesetz übertreten und auch bei anderen mitgliedern der gemeinschaft verstöße nicht dulden.

wird ein gesetz jedoch aus unverständlichen gründen erlassen, findet eine norm keine gesellschaftliche akzeptanz, so hat man auch keine gewissensbisse, diese norm zu übetreten. selbst durch zwang und strafe werden diese gesetze dann auch nicht durchsetzbar sein.

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Re: Gewissensbildung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 02.02.2009, 18:07:36
Ich stimme Dir zu - jedenfalls für den jetzt erwachsenen Bereich.
Aber die Gewissensbildung beginnt im frühkindlichen Alter, also einer Zeit, in der das rationale Nachdenken in dieser Form nicht ausgebildet ist.
Hier werden die Gesetze und Gebote der Eltern übernommen und erst sehr viel später überprüft und in ein Wertesystem übernommen oder nicht übernommen.

Und ich meine, dass dieses Überprüfen eine wesentliche Voraussetzung für unser Wachstum und den Reifungsprozeß ist.
Indem ich meine Werte - bis auf einige wenige Grundwerte - immer wieder überprüfe, die innere Freiheit der Veränderung habe, arbeite ich ständig auch an meiner Gewissensbildung.
Dies ist also ein Prozess, der ein Leben lang anhält, vorausgesetzt, dass ich diese innere Freiheit erarbeitet oder mit auf den Weg bekommen habe.

Meli
Re: Gewissensbildung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yankee vom 02.02.2009, 17:39:56
Die spätere Fähigkeit zur Einsicht in moralische Normen und das Danach-Handeln ist an neuronale Strukturen gebunden, die sich nach der Geburt erst entwickeln müssen.
Diese Gehirnentwicklung eines Kindes ist nur unter spezifischen sozialen Bedingungen möglich. Von ausschlaggebender Bedeutung für eine gesunde Gehirnentwicklung sind verlässliche Bezugspersonen im frühesten Kindesalter. Fehlen diese in den ersten Lebensjahren, kann das katastrophale Folgen für das spätere Sozialverhalten haben, die sich nachträglich nur schwer oder gar nicht mehr korrigieren lassen....

--
ursula
felix
felix
Mitglied

Re: Gewissensbildung
geschrieben von felix
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2009, 20:11:21
Meine Reaktion auf einige Beiträge:

zu yankee:

Gewissensbildung ist nur nach Vorhandensein von angeborenen und erlernten Normen und Regeln möglich.

- Das Gewissen ist quasi die Kontroll- und Bewertungsinstanz des Verhaltens.
- Normen und Regeln sind die Führungs- und Regelgrössen der Verhaltenssteuerung.

- Das individuelle Überleben kann nicht einfach mit "gutem" Verhalten gleichgesetzt werden. Ethisch erwünscht ist auch altruistisches Verhalten, das Überlebensvorteile vorallem für die Sippe oder Art zur Folge hat.

zu dutchweepee:

- Die religiösen Gebote gehen aus allgemeinen Normen hervor. Durch die Gottgegebenheit bekommen sie den Anstrich des Absoluten, Nichtdiskutierbaren, was den Kirchen auch diese Macht verleiht.

z.B. zur Bewertung der Homosexualität, des freien Denkens, der Abtreibung, der Verhütung oder des Jungfräulichkeitswahns etc.


--
felix

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dutchweepee
dutchweepee
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[fast OffTopic]
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf felix vom 02.02.2009, 20:37:00
zitat FELIX:

"Die religiösen Gebote gehen aus allgemeinen Normen hervor. Durch die Gottgegebenheit bekommen sie den Anstrich des Absoluten, Nichtdiskutierbaren, was den Kirchen auch diese Macht verleiht."

das stimmt so nicht ganz. über mich hat keine kirche macht. kirchen haben nur immer soviel macht, wie man ihnen gewährt. Napoleon I. nahm den kirchen und klöstern in seinem einflußbereich einen großteil der macht und reichtümer und machte sich dadurch verdient. wahrscheinlich wären wir sonst heute noch so mittelalterlich wie einige muslimische staaten derzeit.

wenn sich heute noch kirchen macht, einfluss und mitspracherechte in politischen angelegenheiten erlauben, so liegt das an der mangelnden kompetenz der regierenden in fragen von vertrauen, wahrheit, moral und ethik. das können wir aber zum glück demokratisch ändern - ohne blutvergießen.

all das kirchliche machtgehabe mit prunk, popanz und gesängen wirkt auf mich eher lächerlich und altertümlich. es ist kein ausdruck der macht, sondern ein ängstliches beharren auf traditionen, die schon immer die menschen eingelullt haben. mit zunehmender bildung und aufklärung, werden die menschen solche "prunkumzüge" nur noch wie einen karnevalsumzug betrachten.

yankee
yankee
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von yankee
als Antwort auf dutchweepee vom 02.02.2009, 18:07:36
dutch

Ich stimme ja mit dir überein. Ich frage mich bloss, was dann zuerst da war, das Gewissen oder die Regel bzw. Norm ?
Natürlich war diese Entwicklung notwendig um das Zusammenleben in immer grösser werdenden und immer komplexeren Gesellschaften zu ermöglichen.
Hinzu kommt die grosse Bedeutung und Einfluss der Religionen.
Was ich allerdings bisher nicht akzeptiere sind Aussagen, welche die Norm als vererbbar bezeichnet.Das würde ja voraussetzen, daß Wissen verbbar ist.
Die Entwicklung von Gesellschaftssystemen und deren Normen und Regeln basiert m.E. doch ausschliesslich auf Traditionen, welche gepflegt werden und somit dann an die Folgegeneration weiter vermittelt wird. Später dann in Form von Schriften als Archiv für Informationen.
(Vielleicht habe ich auch etwas falsch aus den Beiträgen interpretiert)

--
yankee
yankee
yankee
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Re: Gewissensbildung
geschrieben von yankee
als Antwort auf felix vom 02.02.2009, 20:37:00
Felix

Was ist denn eine angeborene Norm ?
--
yankee
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Gewissensbildung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf yankee vom 03.02.2009, 01:17:25
@yankee

ich stimme mit dir überein, daß die komplexen normen unseres zusammenlebens nicht vererbbar, oder gar genetisch bestimmt sind. schlimmstenfalls sind sie überliefert. ein kind, das in einer familie aufwächst, wird egal wo es lebt lernen, daß der bruder keine kinder mit der schwester zeugt, seine mutter ehrt und vom vater sein handwerk lernt. das sind grundlegende erziehungsmechanismen. interessant ist in diesem zusammenhang das buch von Siegmund Freud "Totem und Tabu".

heute haben wir die chance unser wissen nicht nur aus dem familienkreis zu beziehen, oder als "kulturelle-instanz" vom pfarrer. heute haben wir humanistische schulen verschiedener qualität und sollten diese unterstützen unsere nachkommen zu unabhängig denkenden und wissbegierigen menschen ohne dogmen zu erziehen. die unwissendheit und ignoranz ist der nährboden für die macht der kirchen.

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