Religionen-Weltanschauungen Junge Muslime besuchen Auschwitz

mane
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RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von mane
als Antwort auf Sirona vom 13.01.2018, 10:16:23


Was mich sehr überrascht hat war dass diese jungen Muslime Parallelen zu der feindlichen Einstellung und Ideologie ihres Ursprunglandes gegenüber den Juden bzw. Israel gezogen haben.  Und auch dass sie es sich zur Aufgabe machen wollen in ihren Familien und Bekanntenkreisen den Wahnwitz solcher übernommenen Feindschaften zu erklären.
 
Hier ist ein bewegender Artikel über die Auseinandersetzung eines arabischen Vaters, der 1958 in Jarmuk, einem Vorort von Damaskus geboren und aufgewachsen ist. Der Ort ist ein riesiges, inzwischen befestigtes Flüchtlingslager, welches 1957 nach der Sueskriese entstanden ist. Dorthin mussten seine Eltern aus dem Gazastreifen fliehen. Nach dem Abitur ging er vor 34 Jahren zum Studieren nach Deutschland. Hier wurde der Autor des Artikels geboren. Er beschreibt seinen Vater als einen herzlichen, gebildeten Menschen: "Und er ist Antisemit."

Für den Jungen war der Vater lange Zeit ein Vorbild und er hinterfragte dessen Haltung nicht - bis er durch Gespräche mit einem Lehrer, seiner (deutschen?) Mutter und Freunden den Anstoß bekam, sich über den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust zu informieren...
Ich möchte euch den Artikel, ans Herz legen:
Papa, warum bist du Antisemit?

Mane
Sirona
Sirona
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RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von Sirona
als Antwort auf mane vom 13.01.2018, 11:03:30
Ich möchte euch den Artikel, ans Herz legen:
Papa, warum bist du Antisemit?
(Beitrag mane)

Ein sehr aufschlußreicher Artikel der deutlich aufzeigt wie schwer es Menschen fällt sich von ihren anerzogenen Ideologien und Gewohnheiten, ja sogar eingefleischtem Hass gegenüber anderen Nationen zu befreien. Noch so gut fundierte Argumente finden meistens kein Gehör bzw. Widerhall.

Insofern kann ich die jungen Muslime nur bewundern dass sie sich nicht scheuen in ihrem Umkreis auf die falsche Propaganda hinzuweisen und versuchen ihre Angehörigen und Freunde aufzuklären. Eine sehr schwere aber auch mutige Aufgabe die sie sich gestellt haben. Mit Sicherheit werden sie vehementen Anfeindungen ausgeliefert sein und sich nur bei wenigen ihrer Landsleute Gehör verschaffen können.
 
Anhand dieses Artikels ist erkennbar wie wichtig Bildung ist und das es erforderlich ist die jungen Flüchtlinge bzw. Migranten über die wahren Zusammenhänge der Konflikte in ihren Heimatländern zu informieren und dass hierfür hauptsächlich auch eine fanatische Religion der Auslöser ist. Ich würde die Einführung eines Ethikunterrichts an allen Schulen befürworten anstelle eines Religionsunterrichtes.  
Der Dalai Lama wagte sogar einmal die Behauptung: „Ethik ist wichtiger als Religion“. Und dem kann ich mich nur anschließen.

Sirona

 
schorsch
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RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hackibg vom 12.01.2018, 18:04:05
Ich bin einfach sprachlos,man hat aber vergessen,das die Geschicht,die Sieger geschrieben haben und die Wahrheit ein wenig anders ist als dargestellt,natürlich war es schlimm,das ist klar,aber warum stellt man nicht alle Länder zum Vergleich,was dort geschah.Ich mußte die Gedenkstätte auch in meiner Schulzeit besuchen,aber es wird immer dann wieder herausgekrahm,wenn ein Problem ansteht um uns sehr klein werden zu lassen,obwohl wir schon jetzt nicht mehr über den Tellerrand schauen dürfen,ich habe es einfach satt,denn ich war daran nicht beteiligt,werde aber dafür bestraft.
Wenn Jeder vor seiner eigenen Haustür wischt, ist die ganze Erde sauber....

Was weisst du denn darüber, wie andere Länder die Mitschuld am Holocost bewältigen?

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mane
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RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von mane
als Antwort auf Sirona vom 13.01.2018, 12:08:58
Ich möchte euch den Artikel, ans Herz legen:
Papa, warum bist du Antisemit?
(Beitrag mane)
 
Ein sehr aufschlußreicher Artikel der deutlich aufzeigt wie schwer es Menschen fällt sich von ihren anerzogenen Ideologien und Gewohnheiten, ja sogar eingefleischtem Hass gegenüber anderen Nationen zu befreien. Noch so gut fundierte Argumente finden meistens kein Gehör bzw. Widerhall.

Insofern kann ich die jungen Muslime nur bewundern dass sie sich nicht scheuen in ihrem Umkreis auf die falsche Propaganda hinzuweisen und versuchen ihre Angehörigen und Freunde aufzuklären. Eine sehr schwere aber auch mutige Aufgabe die sie sich gestellt haben. Mit Sicherheit werden sie vehementen Anfeindungen ausgeliefert sein und sich nur bei wenigen ihrer Landsleute Gehör verschaffen können.
 
geschrieben von Sirona
Hallo Sirona,

in Deutschland darf es keinen Antisemitismus mehr geben - weder durch Muslime noch aus der rechten oder linken Ecke. Vielleicht beschränken wir uns in diesem Thread auf den Antisemitismus der Muslime (?) über den wenig gesprochen oder geschrieben wird. Ich hoffe sehr, dass die Chance besteht, den Antisemitismus unter den Flüchtlingen in den kommenden Jahren einzudämmen. Gelingt das nicht, "könnten wir in 20 bis 30 Jahren etwas ganz Schlimmes erleben" - so Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland. Jeder ist gefordert gegen Antisemitismus einzutreten. Es ist wichtig, neu Eingewanderten das Wertegefüge der Bundesrepublik zu vermitteln und falsch, aus Angst der Islamophobie bezichtigt zu werden, zu ignorieren, dass viele Zuwanderer eine antisemitische Weltanschauung mitbringen.

Folgender Artikel von Bassam Tibi hat mich sehr nachdenklich gemacht und ich denke, er enthält viel Wahres.
Nie wieder!?

Mane
Sirona
Sirona
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RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von Sirona
als Antwort auf mane vom 15.01.2018, 20:11:25
Ein sehr interessanter Artikel, der sprachlos macht; ich denke dass den wenigsten Bürgern unseres Landes bekannt sein dürfte, dass es einen islamischen Antisemitismus gibt. Aber meiner Meinung nach wäre hier die Politik gefragt, die solchen Strömungen entgegenwirken muss. Wir als Einzelne können lediglich in unserem Umfeld durch Aufklärung dagegen steuern.
Herr Schuster sollte unsere Politiker mit Nachdruck auf diese Gefahr hinweisen. Wie ich schon schrieb wäre es angebracht, dass in den Geschichtsunterricht ein KZ-Besuch eingebunden werden sollte. Da auch viele muslimische Kinder die Schulen besuchen so könnten sie schon von der Grundschule an auf diese Thematik vorbereitet werden. Integration bedeutet auch die deutsche Geschichte und unsere Verfassung zu erlernen.
 
Sirona
 
RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 15.01.2018, 23:07:28

Guten Morgen Sirona und mane,
mane, Du hast heute meinen ganzen Zeitplan durcheinander gebracht.Lächeln
Ich danke Dir für Deinen Link, habe mich dann aber bei Tante Google ein bisschen schlau gemacht, über Bassam Tibi, dabei bin ich auch über einen Artikel von 2009 im Spiegel gestolpert.

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/leitkultur-erfinder-bassam-tibis-blick-zurueck-im-zorn-a-655535.html

Auch dieser Artikel vom 04.07.2016 |
https://www.welt.de/debatte/article156781355/Deutschland-ist-immer-noch-kein-normales-Land.html

Zurzeit weiß ich beide Artikel nicht richtig einzuordnen, ich hoffe hier schreiben noch einige ihre Meinung dazu.

Von meinen Enkelkindern weiß ich dass im Unterricht in meiner Heimatstadt  an den Schulen über Antisemitismus früher und heute gesprochen wird. Gerade die weiterführenden Schulen sind dort sehr aktiv.
 
Von meinen Enkelkindern weiß ich dass im Unterricht in meiner Heimatstadt  an den Schulen über Antisemitismus früher und heute gesprochen wird. Gerade die weiterführenden Schulen sind dort sehr aktiv.
 


 

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RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.01.2018, 10:57:22

Bitte den doppelten Eintrag überlesen, konnte nicht mehr den Beitrag abändern
 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Sirona vom 15.01.2018, 23:07:28
........ ich denke dass den wenigsten Bürgern unseres Landes bekannt sein dürfte, dass es einen islamischen Antisemitismus gibt. ...............
 
Sirona
 
Da denkst du wohl falsch. Denn in den umliegenden arabischen Staaten und bei den "Ureinwohnern" Palästinas (den Palästinensern) steht das in ihren Absichtserklärungen sinngemäss so: "Die Juden müssen ins Meer gejagt werden"!
Sirona
Sirona
Mitglied

RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von Sirona
als Antwort auf schorsch vom 16.01.2018, 11:10:02
Richtig, Schorsch, das ist mir schon bekannt. Aber dass diese ungute Einstellung zu den Juden auch hier bei uns Fuß fassen könnte ist schon beängstigend. Drohender Pogrom durch den Islam in unserem Land? Das wäre das Fatalste das man sich überhaupt vorstellen mag. Aber ich denke dass unsere Politik so stark ist diesem entgegen zu treten. 
Leider darf man solche Befürchtungen in unserer Gesellschaft nicht verlauten lassen, da man gleich mit der AFD und Pegida in Verbindung gebracht wird. 
Insofern habe ich mich über diese mutigen muslimischen jungen Männer mit ihrer beabsichtigten Aufklärungskampagne gefreut, die hoffentlich auch von Erfolg gekrönt sein wird. 

Lara, die von Dir eingesetzten Internetseiten habe ich mit Interesse gelesen. Man kann nur hoffen dass die dort geäußerten Prognosen nicht eines Tages wahr werden. 

Sirona

 
mane
mane
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RE: Junge Muslime besuchen Auschwitz
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.01.2018, 10:57:22

Guten Morgen Sirona und mane,
mane, Du hast heute meinen ganzen Zeitplan durcheinander gebracht.Lächeln
Ich danke Dir für Deinen Link, habe mich dann aber bei Tante Google ein bisschen schlau gemacht, über Bassam Tibi, dabei bin ich auch über einen Artikel von 2009 im Spiegel gestolpert.

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/leitkultur-erfinder-bassam-tibis-blick-zurueck-im-zorn-a-655535.html

Auch dieser Artikel vom 04.07.2016 |
https://www.welt.de/debatte/article156781355/Deutschland-ist-immer-noch-kein-normales-Land.html

Zurzeit weiß ich beide Artikel nicht richtig einzuordnen, ich hoffe hier schreiben noch einige ihre Meinung dazu.
geschrieben von lara

 
Liebe lara,

ich habe dich eine Weile nicht mehr im ST gesehen und freue mich, dich hier zu lesen.

Es ist wichtig zu wissen, welch Geistes Kind ein Autor ist, wenn ein Artikel von ihm eingestellt wird, da gebe ich dir Recht. Bis jetzt wusste ich nicht so detailliert über Bassam Tibi Bescheid und habe die von dir eingestellten Links sorgfältig gelesen.  Der erste Artikel gefällt mir gut, ich finde, er berichtet  differenziert über Bassam Tibi. Dem Resumee  am Ende des Artikels stimme ich zu:

Seine wissenschaftlichen Positionen, aber auch sein zum Teil aufbrausender Stil und seine Grobheit im Umgang mit Kritik haben seine Popularität schwinden lassen. Es ist die Tragik des Falles Tibi, dass genau das, wonach er strebte - die Anerkennung als Wissenschaftler - in den medialen Debatten um seine Person in den Hintergrund rückt. Die Entwicklungen der letzten Jahre stimmen ihn traurig. Öffentlichkeit und Kollegen kann man in dieser Lage wohl nur ans Herz legen, ihn mit Fairness zu betrachten: als einen facettenreichen Menschen, als einen streitbaren und wichtigen Gelehrten, der den deutschen Islamdiskurs in den vergangenen 30 Jahren wie kein zweiter prägte.

Mir ging es aber weniger um die Person von Bassam Tibi, sondern um seine Worte zum Holocaust und ich finde seine Worte aus meinem eingestellten Link nachvollziehbar:

 „dass Deutsche keine Tabus über den arabo-islamischen Antisemitismus zulassen dürfen, wenn sie es mit dem Gelübde `Nie wieder` nach dem Mord an sechs Millionen Juden wirklich ernst meinen. Die Realität sieht leider anders aus. Viele Deutsche tabuisieren und verfemen Islamismus-Kritiker als` Panikmacher“
Dazu möchte ich einen Artikel aus der „ Jüdischen Allgemeine“ einstellen, der die Ängste der jüdischen Bevölkerung in Deutschland sehr gut beschreibt:
Die Gesellschaft scheint angesichts des Judenhasses muslimischer Migranten ratlos. Das muss sich ändern.

Er spricht von den unterschiedlichen Realitäten in denen jüdische und nichtjüdische Deutsche offenbar leben und von der Annahme, dass der muslimische Antisemitismus bislang aus falsch verstandener Rücksichtnahme unterschätzt wird. "Wer das macht, muss sich aber darüber im Klaren sein, wer für diese Rücksichtnahme den Preis zahlt: die Juden.
Juden erleben die Auswirkungen des stärker werdenden muslimischen Antisemitismus seit Jahren, und wenn sie auf Kippa und Davidstern verzichten, sind in Städten wie Berlin oder Frankfurt keine Neonazis der Grund dafür, sondern Judenhasser mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund."
Mane

 

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