Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!

Religionen-Weltanschauungen Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!

Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf simba vom 12.08.2007, 13:54:18
Das unterschreiben sich auch viele Christen. Die Praxis hat nun einmal ergeben, dass eine Trennung von Staat und Kirche notwendig ist,das zeigt auch die österreichische Geschichte zwischen dem erstem und zweiten Weltkrieg.
Auch mittelalterliches Versagen der Kirche hätteweniger schlimme Folgengezeitigt, wäre der Staat nicht mit der Kirche verquickt gewesen.

eirene
Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 12.08.2007, 15:01:24
Wenn es einen freiwilligen Zweifel gibt, muss es wohl auch einen unfreiwilligen geben. Ich bitte um die Definitionen.

Für mich hat das Auftreten eines Zweifels mit dem Willen nichts zu tun. Man hört etwas und alles sträubt sich im Inneren, das zu glauben und als Tatsache anzuerkennen.

Ich Falle eines Glaubenszweifels habe ich 2 Möglichkeiten:
a.) Ich weiß zwar nicht viel über die Gründe, warum etwas als Glaubensgut verkündigt wurde, das interessiert mich aber nicht, ich lehne den Glauben daran ab und beziehe ab nun unverückbar eine Gegenposition.
b.) Ich bin zwar auch nicht besonders informiert und zweifle an der Realität des Glaubensgutes, ich entschließe mich aber, zuerst einmal einen besseren Wissensstand zu erreichen. Zweifel sind an sich ja notwendig, damit man sich mit dem Glauben gedanklich beschäftigt, da sonst die Gefahr bestünde, es handle sich einfach um einen "ausweniggelernten" Glauben, der nie hinterfragt wurde.
Solange ich Informationen sammle und alles offen lasse, ist der Zweifel also als positiver Antrieb zur Sammlung von Wissen anzusehen und daher positiv zu bewerten.

Ein Zwist tritt dann ein, wenn man alles Erreichbare gedanklich verwertet, aber die Bedenken nicht ausgeräumen konnte.
Dann muss es zu einer Gewissensentscheidung kommen, vor allem wenn man dem neuen Glaubensgut eventuell Häresie zuordnet. In dieser Situation schreibt mir das Gewissen bindend vor, dass ich das nicht zu glauben habe.

Ich z. B. halte eine wichtige kirchliche Lehre am Köcheln und sammle nun schon Jahre passende Informationen, die ich bekommen kann, alles Für und Wider, und fühle mich nicht in der Lage, der Kirche zuzustimmen oder Gegenposition zu beziehen. Aber ich trete nicht in der Öffentlichkeit gegen die Lehre auf, damit würde ich die Phase der Informationssuche beenden.

Das Beziehen einer Gegenpositionen macht einen Menschen nicht gottlos.
Die Gewichtung hängt von der Wichtigkeit des umstrittenen Glaubensgutes ab.
Es gibt sicher Glaubensinhalte, deren Nichtanerkennung gleichbedeutend ist mit einer Verabschiegung von der rkK.

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eirene
Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 12.08.2007, 15:01:24

Das finde ich "heiter". Ein von der Kirche zur Lehre Berufener soll deiner Meinung nach seine persönliche Meinung als Glauben oder Lehre der Kirche verkünden dürfen, und die Kirche soll ihn nicht kündigen und sein Treiben vielleicht noch unterstützen.

Was sagtest du, wenn der Botschafter eines Staates im Ausland nicht die politische Linie seines Heimatstaates verträte, sondern die eines verfeindeten Staates?
Meinst du, man dürfte seine wirtschaftliche Existenz nicht vernichten, man darf ihn nicht kündigen? Für mich wäre er nicht nur zu kündigen sondern als Verräter zu bestrafen.

Wäre die Erhaltung der wirtschaftlichen Existenz ein Ausschließungsgrund für Kündigungen, dann sähe es in der Welt etwas anders aus. Schau dir die Zahlen der vielen von der Wirtschaft und oft auch vom Staat kurz vor der Pension Gekündigten an, da gibt es viele, die bis zur Pension keine Arbeit mehr bekommen und dafür auch noch geringere Pensionen in Kauf nehmen müssen.
Dir liegen natürlich ein paar abtrünnige Theologen mehr am Herzen als benachteiligte Arbeiter.

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eirene

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mart
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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.08.2007, 16:28:09
Deine Frage, was unter "freiwilligen Zweifel" verstanden werden soll, mußt du Pius XII fragen oder handelt es sich dabei um eine falsche Übersetzung ?

Im Wesentlichen kann ich deiner Ansicht zustimmen.
Wenn allerdings ein Mensch oder ein Theologe ein nicht mehr geglaubtes Dogma durch Schweigen respektieren soll, dann verleitet und führt das zur Unredlichkeit und Heuchelei, meine ich.

Frage:
Kennst du, eirene, das offizielle Lehrwerk der römisch-katholischen Kirche von Josef Neuner - Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung, neubearbeitet von Karl Rahner und Karl-Heinz Weger, Regensburg 1971, 13. Auflage 1992 (ISBN 3-7917-0119-3).


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mart
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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.08.2007, 16:42:45
Na ja, dann erübrigt sich auch hier ein weiterer Gedankenaustausch!

Ein der Häresie Angeklagte soll zumindest das Recht erhalten, vor dem Gericht Stellung zu den Vorwürfen nehmen zu dürfen.

Und zur Vernichtung der Existenz ... zum Glück hat die kath. Kirche nicht mehr die Macht Scheiterhaufen zu errichten. In diesem Sinne ist wirklich ein Fortschritt zu erkennen.
--
mart
mart
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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von mart
als Antwort auf mart vom 12.08.2007, 17:06:41
Vielleicht muß ich für dich nochmals klarerstellen, um was es mir geht --- nicht um einen Staat und die politische Bühne, nicht um entlassene Arbeiter.

Es geht um den Konflikt zwischen "Denken" und "vorgeschriebenen Glauben".

Wenn ich hier äußere, daß ich nicht an die körperliche Auffahrt der gestorbenen Maria glaube, sondern glaube, daß sie in ihrem Grab verweste, ja wenn ich nur an der Himmelfahrt beharrlich zweifle, bin ich ein Häretiker und von der kath. Kirche ausgeschlossen, exkommuniziert, gleich ob jemand mein Meinung kennt oder nicht, ob ich sie geheimhalte oder hinausposaune.
Sterbe ich in diesem Zustand, muß ich nach dem römisch-katholischem Glauben in die ewige Hölle.
Geht es hier um den Machterhalt einer Institution und die geistige Beherrschung von Menschen oder um eine Nachfolge im Sinne Christi?







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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 12.08.2007, 17:42:46
Vielleicht muß ich für dich nochmals klarerstellen, um was es mir geht --- nicht um einen Staat und die politische Bühne, nicht um entlassene Arbeiter.

Es geht um den Konflikt zwischen "Denken" und "vorgeschriebenen Glauben".

Wenn ich hier äußere, daß ich nicht an die körperliche Auffahrt der gestorbenen Maria glaube, sondern glaube, daß sie in ihrem Grab verweste, ja wenn ich nur an der Himmelfahrt beharrlich zweifle, bin ich ein Häretiker und von der kath. Kirche ausgeschlossen, exkommuniziert, gleich ob jemand mein Meinung kennt oder nicht, ob ich sie geheimhalte oder hinausposaune.
Sterbe ich in diesem Zustand, muß ich nach dem römisch-katholischem Glauben in die ewige Hölle.
Geht es hier um den Machterhalt einer Institution und die geistige Beherrschung von Menschen oder um eine Nachfolge im Sinne Christi?
geschrieben von mart


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eirene

Ist schon klar, alle Arbeitgeber haben das Recht, von den Arbeitnehmern die Erfüllung bestimmter Pflichten einzufordern und bei Nichtbeachtung zu kündigen, sicher auch, wenn durch Arbeitnehmer eine Rufschädigung des Arbeitgebers erfolgt, indem ihm Aussagen unterschoben werden, die nicht seine sind.
Aber die Kirche soll rechtlos sein. Gott sei Dank, einige Zeit ist unser Staat noch
ein Rechtstaat, der nicht einzelne Bekenntnisse als Arbeitgeber benachteiligt.
Übrigens hatten die Deutschen Evangelischen auch ein derartiges Problem, und das Oberste Gericht bestätigte der Kirche, dass die Kündigung rechtens war.

Wenn du ein Dogma nicht glaubst, dann weiß niemand etwas davon, wenn du nicht öffentlich mit deinem Nichtglauben hausieren gehst. Daher könnte niemand eine Exkommunikation aussprechen. Ist die Häresie schuldhaft, erfolgt die Exkommunikation aber automatisch. Persönliche Schuld tritt z. B. dann ein, wenn du Aussagen ablehnst, mit denen du dich nie beschäftigt hast und von denen du den Werdegang nie erkundet hast.
Die Geschichte eines Dogmas sagt viel aus darüber, wie weit verbreitet ein Glaubensgut war, und zwar vor der Dogmatisierung. In den meisten Fällen ist die Dogmatisierung eine nachträgliche Festschreibung eines Glaubensgutes, welches schon lange im Volke vorhanden war. Wenn alle Bemühungen nichts fruchten, musst du deinem Gewissen folgen, eine höhere Instanz gibt es nicht.

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eirene
hl
hl
Mitglied

Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von hl
als Antwort auf mart vom 12.08.2007, 17:42:46


Es geht um den Konflikt zwischen "Denken" und "vorgeschriebenen Glauben".

Wenn ich hier äußere, daß ich nicht an die körperliche Auffahrt der gestorbenen Maria glaube, sondern glaube, daß sie in ihrem Grab verweste, ja wenn ich nur an der Himmelfahrt beharrlich zweifle, bin ich ein Häretiker und von der kath. Kirche ausgeschlossen, exkommuniziert, gleich ob jemand mein Meinung kennt oder nicht, ob ich sie geheimhalte oder hinausposaune.
Sterbe ich in diesem Zustand, muß ich nach dem römisch-katholischem Glauben in die ewige Hölle.
Geht es hier um den Machterhalt einer Institution und die geistige Beherrschung von Menschen oder um eine Nachfolge im Sinne Christi?
geschrieben von mart


Das Problem ist, dass aufgrund dieser Dogmen das Denken nicht erlaubt ist und dass Glauben gefordert wird.

Um was geht es? "Maria ist zum Himmel aufgefahren".

Mein erster Gedanke: In welcher Sprache wurden die Worte der Bibel geschrieben? - In keiner, die Bibel beruht auf mündlichen Überlieferungen, wurde von einer Sprache in die andere übersetzt, wurde von den unterschiedlichsten Menschen ausgelegt und kommentiert. Dieses Ergebnis soll nun geglaubt werden, sagt ein "unfehlbares" Oberhaupt der katholischen Kirche.

Ich denke lieber.

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hl
Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 12.08.2007, 17:04:51
@mart, bis jetzt kam ich nicht dazu, und wenn ich hier weiter schreibe, kommt es nie so weit. Aber ich habe genug Quellen zur Verfügung, die für meine Bedürfnisse ausreichen, ein Nichtdazukommen wäre also sicher keine persönliche Katastrophe.

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eirene
Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 12.08.2007, 17:06:41
Einen Gedankenaustausch sehe ich ohnehin nicht. Du überprüfst, ob meine Gedanken in dein Schema passen, dann bekomme ich öfters Noten. Da ich mich mit Benotungen normalerweise zurückhalte, gibt es nichteinmal einen Notenaustausch.

Übrigens glaube ich, dass ich dir aus der Seele spreche, wenn ich sage, dass ich an einem Gedankenaustausch im wörtlichen Sinne kein Interesse hätte.

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eirene

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