Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!

Religionen-Weltanschauungen Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!

angelottchen
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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf gila vom 14.08.2007, 20:22:21
gila: nicht die Diskussion , sondern schorsch .. der kaum eine Gelegenheit auslässt, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen ...
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angelottchen
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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - Maria In der Orthodoxen Kirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung bezeichnet und Maria Entschlafung ...
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf mart vom 14.08.2007, 07:34:40
In den orthodoxen Kirchen heissts "Maria Entschlafung" und es wird gewallfahrt wie sonst nur zu Ostern ...
Auf Tinos, eine ägäischen Insel zwischen Siros und Mykonos, steht die wichtigste Wallfahrstkirche Griechenlands und schon Tage vor dem Feiertag strömen hier die Massen von den Fähren - zum teil rutschen sie schon die schmale treppe von der Fähre auf den Pier auf allen Vieren ... jedes Jahr spielen sich dort unglaubliche Szenen ab und wiederholen sich tausenfach. 2 Jahre habe ich dort auf den Inseln gelebt und gearbeitet, 2x habe ich das miterlebt - und war in jeder Weise so beeindruckt wie entsetzt ... Frauen in Schwarz, oft auch noch schwanger, rutschten auf allen Vieren die 600m hinauf zur Kirche - neben ihnen ihre Männer, mit einem aufgespanntem Schirm in der Hand, um sich - und manchmal auch der Fra ... Schatten zu spenden und ihr ab und zu etwas Wasser in den Nacken zu giessen - sofern er eine freie Hand hatte und nicht an einem Cornett Eiscreme lutschte ... links und rechts die eifrigen Devotionalienhändler, die vor allem Kerzen anbieten, Kerzen, die die Pilger dann ehrfürchtig in der Kirche vor ihrer angebeteten Muttergottes anzünden und im Zeittakt anbeten dürfen. Dann werden sie von den Popen auch schon wieder auf der anderen Seite hinausgedrängt, wenige Minuten bleiben die Türen geschlossen "um den Raum neu zu segnen" heisst es... dazu gehört auch, das die hinteren Reihen der grossen Kerzen ausgemacht und eingesammelt werden, bevor der nächste gläubige Pulk hineingelassen wird. Die eingesammelten Kerzen werden am Docht kurz abgeschnitten - aus Alt mach Neu - und hurtig wieder durch die Hintertür in die Läden gebracht . diese wiederum gehören oft dem Popen oder seiner Familie und die verkaufen die selbe kerze dann ein 2. oder 3. Mal ...

Hier im Link ein Artikel über die Wallfahrt nach Tinos - wie ich lesen konnte, hat sich in den 20 Jahren, vor denen ich dort war, nichts geändert..im Gegenteil ...
Hier gehts zum Artikel aus der Süddeutschen ...


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angelottchen
mart
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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - Maria In der Orthodoxen Kirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung bezeichnet und Maria Entschlafung ...
geschrieben von mart
als Antwort auf angelottchen vom 14.08.2007, 21:07:36
Danke für den anschaulichen Bericht - Ob das wirklich noch als Eingottglaube bezeichnet werden kann?

mart

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schorsch
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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von schorsch
als Antwort auf angelottchen vom 14.08.2007, 20:54:54
Was wäre denn der Mensch ohne Fantasie? Ich denke, sie ist es in erster Linie, die ihn vom Tier unterscheidet. Würde er nämlich keine Fantasie haben, wäre auch das Märchen von Marias unbefleckter Empfängnis nie entstanden....
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schorsch
mart
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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von mart
als Antwort auf schorsch vom 15.08.2007, 09:12:40
Achtung Schorsch:

Das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis bezieht sich auf die Tatsache, daß Maria als einziger Mensch ohne Erbsünde das Licht der Welt erblickte.
Es ergeben sich daraus für Theologisches Denken allerdings nicht unbeträchtliche Schwierigkeiten. (Habe zur diesen Ausführungen leider erst später Zeit).

Ich denke aber, daß mit diesem mißverständlichen Ausdruck nicht unabsichtlich auch ein trübes Licht auf den Geschlechtsverkehr geworfen werden soll.


"Papst Pius IX. verkündete am 8. Dezember 1854 in seiner dogmatischen Bulle (auch Päpstliche Bulle) Ineffabilis Deus („Der unbegreifliche Gott“):
„Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben.“



mart

Aber es ist durchaus positiv, daß in Österreich (und anderen Ländern?) zwei gesetzliche Feiertage dieser Unbefleckten Empfängnis und der Himmelfahrt zu verdanken sind
Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 15.08.2007, 09:32:56

Aufgrund des aus der Bibel ableitbaren Menschenbildes ist laut kirchlicher Lehre allein die Ehe der Bereich der gelebten Suxualität. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Sexualität für die Kirche negativ besetzt wäre. Schließlich ist die Kirche auch der Auffassung, dass die Ehe durch den Vollzug des Geschlechtverkehrs zur Ehe wird, die Eheleute spenden sich das Sakrament gegenseitig. Der Priester ist nur Zeuge der Kirche für das öffentliche Eheversprechen. Wie sollte ein Sakrament in einem trüben Licht stehen?

Dass die Kirche mit der "Unbefleckten Empfängnis Mariens" nicht Marias Schwangerwerden meint, sondern damit ausdrücken will, dass Maria ohne Erbschuld empfangen und geboren wurde, weißt du so wie jeder, der den katholischen Religionsunterricht besucht und dabei aufgepasst hat.

Dein Satz oben beweist aber, dass bei dir die Kenntnis der kirchlichen Lehre kein Hindernis dafür ist, der Kirche zusätzlich irgendwelche negative Intentionen
unterzujubeln.

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eirene

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Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - Maria In der Orthodoxen Kirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung bezeichnet und Maria Entschlafung ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf angelottchen vom 14.08.2007, 21:07:36
Hallo angelottchen, was du da schilderst, ist traurige Wahrheit weltweit, nicht nur bei orthodoxen Christen. An katholischen Wallfahrtsorten geht es häufig nicht besser zu. Für mich ist das fehlgeleitete Volksfrömmigkeit, an der wohl kaum jemand etwas ändern kann. Papst Johannes Paul II, der selbst ein großer Marienverehrer war, hat in einer öffentliche Aussendung verlangt, die richtige Grenzen der Verehrung einzuhalten. Übertriebene Verehrung eines Menschen kann durchaus zum Götzendienst werden.

Dass ist ein Problem, welches innerkirchlich zu einem Krebsgeschwür auswachsen könnte, weil es Splittergruppen gibt, die auch davor nicht zurückschrecken, mit Hilfe angeblicher Privatoffenbarungen durch Maria ein weiteres Dogma anzustreben, welches im offenen Widerspruch zur Bibel stünde. Zum Glück ist die Situation so klar, dass kein Papst in diesem Sinne handeln könnte, ohne dadurch zum Häretiker zu werden.

eirene
Re: Maria Himmelfahrt - 15.August - So leicht kann man vom göttlichen UND kath. Glauben abfallen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 14.08.2007, 07:34:40

Wenn einer zwar getauft wird, aber nie im Glauben unterwiesen wurde, muss man mit Schuldzuweisungen vorsichtig sein. Zur Sünde gehört u. a. auch die Kenntnis darüber, dass eine Handlung oder Unterlassung eine Sünde darstellt. Wenn er das nicht weiß, ohne das Unwissen selbst verschuldet zu haben, kann eine Handlung oder Unterlassung objektiv ein sündiger Tatbestand sein, der nicht schuldhaft Unwissende bleibt aber ohne persönliche Schuld..

In der Bibel gibt es Stellen, die die Heilsnotwendigkeit des Glaubens, und andere, die die Notwendigkeit der Taufe betonen.
Aber der Fall des Todes ungetaufter Säuglinge und Kleinkinder ist in der Bibel nicht abgehandelt.
Im täglichen Leben werden Menschen aber leider oft mit dem Tod kleiner Kinder konfrontiert, die Bibel bot keine Aussage über ihr Schicksal. Da kam es eben zu Spekulationen von Theologen.
Der Limbus war ein Kostrukt, auf welches man kam, weil man das Fehlen von Taufe und Glauben nicht wegdiskutieren konnte, andrerseits die Bibel Gott auch barmherzig nennt.
Man dachte sich, wenn die Kinder ohne eigene Schuld Glaube und Taufe nicht hatten, Gott aber barmherzig ist, kann so ein Kind nicht verdammt werden, sondern wird einen Zustand natürlichen Glücks erreichen.
Dabei handelt es sich also um reine Spekulation, die sich nur z. T. (bezüglich der Barmherzigkeit Gottes) auf die Bibel stützen kann.

Das war auch der Grund, warum Papst Benedikt XVI aufforderte, einfach der Barmherzigkeit Gottes zu vertrauen, es ist sicher, dass er Unschuldige nicht bestraft.

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eirene
hema
hema
Mitglied

Maria Himmelfahrt
geschrieben von hema
als Antwort auf mart vom 12.08.2007, 13:10:00
Ich zitiere aus einem Reiseführer über Ephesus, den ich mir vor Jahren dort gekauft hab.

PANAYA KAPULU *Das Haus der heiligen Jungfrau*

Seit Jahren gibt es in der christlichen Welt zwei Theorien über den Tod Marias und ihr Grab:

1. Der Tod ereignete sich im Geburtsort Christi ??, den Geschichtsschreiber *dormitio Hierosoymitana*, den Tod in Jerusalem ??nennen. (Paßt nicht ganz zusammen Geburtsort und Jerusalem).

2. Einige Geschrichtsschreiber meinen wiederum *dormitio Ephosiana* (der Tod in Ephesus). Dieser Tod ereignete sich beim Hl. Johannes in Ephesus dem Christus seine Mutter anvertraut hate, als er sich am Kreuze befand. (Johannes 19, 26-27.

Nach der lateinischen Überlieferung schreibt der Hl. Johannes, dass er persönlich Maria in sein Haus genommen hat. Er hat also in Ephesus gelebt, war dort der kirchliche Vater und ist dort gestorben.

Der Papst hat schriftlich folgendes veröffentlicht (1740-58)
*Johannes hat die ihm anvertraute Regentschaft meisterhaft vertreten. Als er sich nach Ephesus begab, nahm er Maria mit und die glückliche Mutter ist von der Welt gegen Himmel geflogen*

Zitat Ende

Nahe Ephesus gibt es auch "Das Haus der Maria" und eine Marien Statue im Olivenhain.

Des weiteren den Mutter Maria Brunnen. Darüber steht im Buch geschrieben:

Mutter Maria lebte ihre letzten Tage (30-35 n. Chr.) indem sie das heilende Wasser dieser Fontaine trank. Wunder dieses Wassers und der Asche des Herdes der Mutter Maria. Es wurde noch Asche im Herd gefunden, als man das Haus der Maria durch einen Hinweis der Bayrischen Seherin Catherine Emmerich (gestorben 1824) fand.

Diese Seherin sah auch 500 m von Haus entfernt auf einem Hügel das Grab der Gottesmutter, das man aber trotz zahlreicher Grabungen NICHT fand.

*****************************************************

Ich war schon damals sehr erstaunt, als ich das gelesen hab. Es könnte aber so gewesen sein. Nachdem kein Grab gefunden wurde, ist die Himmelfahrt Marias (Jesus fuhr gegen Himmel, müßte nachlesen - aber ich glaub Elia auch) nicht auszuschließen!
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hema
Re: Maria Himmelfahrt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 20.08.2007, 00:30:09
Wenn ich lese, was Lk über Maria schreibt, dann war Maria eine außergewöhnliche Frau. Der Engel grüßte sie: "du Begnadete, der Herr ist mit dir." Und weiter: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden."
Elisabeth sagte zu Maria: "Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes."
Maria sprach: "Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter."

Dass sich um Maria Legenden gebildet haben, lässt sich aus ihrer Bedeutung als Mutter des Herrn unschwer erklären, ich hänge aber meinen Glauben nicht an die Richtigkeit dieser Legenden. Wo sie ins Grab gelegt wurde, halte ich für unwichtig. Von mir aus kann sie aber auch gleich nach dem Tode von Jesus heimgeholt worden sein. Von der Antwort auf solche Fragen hängt keines Menschen Heil ab.
Was man aus der Bibel über dieses Thema erschließen kann, hat die Kirche ja gemacht. Wenn jemand darüber hinaus sich noch an religiösen Legenden erbauen will, sei ihm das unbenommen.

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eirene

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