Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"

Religionen-Weltanschauungen Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ob nun Papst Franziskus den Titel dieses
Threads gesagt hat oder nicht - es ist egal!

Auf alle Fälle wäre es entsetzlich, wenn Gott
sich einer religiösen Institution auch nur
annähernd identisch fühlen könnte.

Ein Trost für alle Christen, die eines
guten Willens sind.

Clematis
hema
hema
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von hema
als Antwort auf Gutkarl vom 13.02.2016, 13:16:27
Papst Franziskus verdient immer mehr meinen Respekt.
Er ist für mich das beste Oberhaupt seit Gründung der katholischen Kirche.


Den ersten guten Papst, Johannes Paul I. haben sie ja ermordet. Hoffe ihm geschieht jetzt nichts. Meinen Respekt hat Papst Franziskus auch. Wenn er könnte wie er wollte, bliebe kein Stein auf dem anderen im Vatican.

Er möchte die Kathol. Kirche zurück führen zur Lehre Christi. Ob ihm das gelingen kann, weis nur Gott. Ich erhoffe es und wünsche ihm viel Erfolg dabei.
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf hema vom 14.02.2016, 10:26:34

Er möchte die Kathol. Kirche zurück führen zur Lehre Christi.
geschrieben von hema


Zur Bescheidenheit.
Zum Menschlichen Verhalten gegenüber allen Menschen.

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hema
hema
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von hema
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.02.2016, 15:43:59
Ja, Bescheidenheit und menschliches Verhalten hat er zweifellos selben und lebt es auch.

Musste sehr lachen, als er von den hohen Würdenträgern im Vatikan verlangte, dass sie ihre Unterhosen - so wie er es macht - selber waschen müssen. Die Nonnen haben Anderes zu tun.

2. Beispiel: Das Essen nimmt der Papst in der Selbstbedienungs-Küche des Gästehauses, wo er auch wohnt, ein. Ein Reporter schrieb. Das Essen ist dort mehr als schlecht.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gutkarl vom 12.02.2016, 19:55:32
Warum sie sich so negativ über den Papst äußern ist mir ein Rätsel.

Gutkarl


Da ich auch diesen Papst nicht persönlich kenne, urteile ich nicht persönlich über ihn - weder positiv noch negativ. Die ganze Institution eines weltlichen Gottesvertreter für Katholiken finde ich nicht mehr passend. Zumal wenn sich dieser rot- oder weiss-gewandete Männerbund erdreistet, Frauen nur dienende Rollen zuzugestehen, bekennende Homosexuelle zu ignorieren (obwohl in den eigenen Reihen genügend davon sein müssten), viel Geld zu scheffeln und auch auf diesem Gebiet immer wieder für Skandale sorgt u.v.m. Wenn geschiedenen Eheleuten vieles verweigert wird, was diesen wichtig wäre - also grundsätzlich in Relikten längst vergangener Zeiten gelebt und festgehalten wird.
Das ist auch extrem schlechtes Marketing - weil ja immer mehr potentielle Kunden abspringen und diese Menschen ihr Leben so leben wollen, wie sie es selbst für richtig halten.

Ich habe als getaufte Katholikin viel persönliche Erfahrungen mit diesen klerikalen Organisationen und des sind nie gute gewesen, deshalb bin ich auch als zahlendes Mitglied bereits vor Jahrzehnten ausgetreten.
Ist Ihr Rätsel nun gelöst? Olga
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf olga64 vom 16.02.2016, 17:39:25
Warum sie sich so negativ über den Papst äußern ist mir ein Rätsel.

Gutkarl


Da ich auch diesen Papst nicht persönlich kenne, urteile ich nicht persönlich über ihn - weder positiv noch negativ. Olga


Na das klingt ja schon ganz anders als bei Ihrem Beitrag vom 12.02.
Papst Franziskus redet schon viel und gerne. Zuletzt erzählte er ja, unsere Kanzlerin hätte ihn erzürnt angerufen, weil er erklärte, Europa sei wie eine alte Frau und davon sei nicht mehr viel zu erwarten.
Unsere Kanzlerin wusste nichts von einem solchen Anruf und erklärte auch, sie würde über keine Standleitung in den Vatikan verfügen - auch der Vatikan musste dies richtigstellen: einen solchen Anruf gab es nicht.
Aber warum der ebenfalls nicht mehr taufrische Opa Franziskus so negativ über seine AltersgenossInnen spricht? Hat wohl doch zu wenig ERfahrungen mit Frauen gemacht.... Olga

Ist das keine Beurteilung?

Gutkarl

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Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von Sirona
Warum sich ein solcher Mensch (Papst) nicht von der Institution „Kirche“ trennt ist mir ein Rätsel. Ist er so blauäugig, dass er davon überzeugt ist diese Kirche zu den wahren Ursprüngen der Lehre Christi zurückführen zu können? Momentan lese ich das Buch

Franziskus unter Wölfen (Der Papst und seine Feinde)
von Marco Politi.


Hier wird beschrieben von welchem Machtstreben der Vatikan durchdrungen ist und dass Franziskus sich mit seinem Auftreten auf ein sehr dünnes Eis begibt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis den tatsächlichen Machthabern im Hintergrund der Geduldsfaden reißen wird. Man kann nur hoffen dass es ihm nicht so ergehen wird wie vielen Päpsten in der Vergangenheit.

Franziskus passt mit seiner Auffassung vom Christentum überhaupt nicht in diese Machtstruktur. Er hat die Botschaft der Bergpredigt begriffen, nur fehlt ihm der Mut diese auch bis in die letzte Konsequenz umzusetzen. Das würde nämlich bedeuten dass er das Amt als Papst nicht mehr anerkennen kann, denn Jesus Christus hat dieses Amt keinem Menschen übertragen. Der „Fels“, auf den man sich beruft, ist Jesus selbst und nicht Petrus (Übersetzungsfehler oder gewollte Manipulation der damaligen Kirchenfürsten, um ihre Macht zu behaupten?)

Sirona
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von Sirona
Interview mit Papst Franziskus und Antonio Spadaro

Als konfessionslose Gläubige lese ich selbstverständlich auch religiöse Schriften von Mystikern und kirchlich-gläubigen Schriftstellern nach der Empfehlung des Paulus: „Prüft alles, behaltet das Gute!“ Da mich die Ansichten von Papst Franziskus haben aufhorchen lassen, wurde meine Neugierde geweckt mehr über diesen Menschen zu erfahren. So habe ich das o.a. Buch erstanden um die Einstellung dieses Papstes zu Kirche und Evangelium kennenzulernen. Viele seiner Gedanken haben mich positiv angesprochen, ja sogar überrascht, denn hier spricht kein alter knöcherner Junggeselle sondern ein Mensch mit Lebenserfahrungen, mit Erfahrungen die er während seines Lebens und seines Amtes als Seelsorger sammeln konnte. Hier wurde die Frage in mir wachgerufen, ob dieser Mensch überhaupt auf dem „Stuhl Petri“ passt.

Hier einige Auszüge aus o.a. Buch:
„Wie behandeln wir das Volk Gottes? Ich träume von einer Kirche als Mutter und als Hirtin. Die Diener der Kirche müssen barmherzig sein, sich der Menschen annehmen, sie begleiten – wie der gute Samariter, der seinen Nächsten wäscht, reinigt, aufhebt. Das ist pures Evangelium. Gott ist größer als die Sünde. Die organisatorischen und strukturellen Reformen sind sekundär, sie kommen danach. Die erste Reform muss die der Einstellung sein. Die Diener des Evangeliums müssen in der Lage sein, die Herzen der Menschen zu erwärmen, in der Nacht mit ihnen zu gehen. Sie müssen ein Gespräch führen und in die Nacht hinabsteigen können, in ihr Dunkel, ohne sich zu verlieren. Das Volk Gottes will Hirten und nicht Funktionäre oder Staatskleriker. Die Bischöfe speziell müssen Menschen sein, die geduldig die Schritte Gottes mit seinem Volk unterstützen können, so dass niemand zurückbleibt. Sie müssen die Herde auch begleiten können, die weiß, wie man neue Wege geht.“
Statt nur eine Kirche zu sein, die mit offenen Türen aufnimmt und empfängt, versuchen wir, eine Kirche zu sein, die neue Wege findet, die fähig ist, aus sich heraus und zu denen zu gehen, die nicht zu ihr kommen, die ganz weggegangen oder die gleichgültig sind. Die Gründe, die jemanden dazu gebracht haben von der Kirche wegzugehen – wenn man sie gut versteht und wertet – können auch zur Rückkehr führen. Es braucht Mut und Kühnheit.“

Wir müssen das Evangelium auf allen Straßen verkünden, die frohe Botschaft vom Reich Gottes verkünden und – auch mit unserer Verkündigung – jede Form von Krankheit und Wunde pflegen. In Buenos Aires habe ich Briefe von homosexuellen Personen erhalten, die „sozial verwundet“ sind, denn sie fühlten sich immer von der Kirche verurteilt. Auf dem Rückflug von Rio de Janeiro habe ich gesagt, wenn eine homosexuelle Person guten Willen hat und Gott sucht, dann bin ich keiner, der sie verurteilt. Damit habe ich das gesagt, was der Katechismus sagt. Die Religion hat das Recht, die eigene Überzeugung im Dienst am Menschen auszudrücken, aber Gott hat uns in der Schöpfung frei gemacht: Es darf keine spirituelle Einmischung in das persönliche Leben geben. Einmal hat mich jemand provozierend gefragt, ob ich Homosexualität billige. Ich habe ihm mit einer anderen Frage geantwortet: „Sag mir: Wenn Gott eine homosexuelle Person sieht, schaut er diese Existenz mit Liebe an oder verurteil er sie und weist sie zurück?“
Man muss immer die Person anschauen. Wir treten hier in das Geheimnis der Person ein. Gott begleitet die Menschen durch das Leben und wir müssen sie begleiten und ausgehen von ihrer Situation. Wir müssen sie mit Barmherzigkeit begleiten. Wenn das geschieht, gibt der Heilige Geist dem Priester ein, das Richtige zu sagen.“


Eine missionarische Seelsorge ist nicht davon besessen, ohne Unterscheidung eine Menge von Lehren aufzudrängen. Eine missionarische Verkündigung konzentriert sich auf das Wesentliche, auf das Nötige. Das ist auch das, was am meisten anzieht, was das Herz glühen lässt – wie bei den Jüngern von Emmaus. Wir müssen also ein neues Gleichgewicht finden, sonst fällt auch das moralische Gebäude der Kirche wie ein Kartenhaus zusammen, droht, seine Frische und den Geschmack des Evangeliums zu verlieren. Die Verkündigung des Evangeliums muss einfacher sein, tief und ausstrahlend. Aus dieser Verkündigung fließen dann die moralischen Folgen“.

Ich gebe zu dass mein Beitrag sehr ausführlich geworden ist. Aber mir lag es am Herzen mit überholten Klischees aufzuräumen, die dem Amt eines Papstes anhängen. In erster Linie sollten wir den Papst als Menschen sehen und nicht als eine Amtsperson. Und ich glaube dass Franziskus ein volksnaher Papst ist, der sich nicht scheut den Muff und Staub aus dem Vatikan zu entfernen und nicht nur Worte predigt sondern auch handelt. Die Zeit wird es zeigen ob er mit seiner Vorstellung eine Kirche für die Armen zu schaffen Erfolg haben wird und ob seine Kraft ausreichen wird allen Widerständen zum Trotz etwas Positives, Neues zu bewegen?

Sirona
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von Sirona
Fußwaschung auch für Frauen zugelassen.

Papst Franziskus hat eine weitere alte Tradition in der Kath. Kirche geändert, in diesem Jahr sind erstmals Frauen zur Fußwaschung in der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag zugelassen.
Bereits im vergangenen Jahr wusch Franziskus Männern und Frauen die Füße, was in konservativen Kreisen für Unmut sorgte. Damals dachte der Vatikan an eine einmalige Ausnahme und betonte dass der Papst das Kirchenrecht nicht brechen wolle. Doch Franziskus hat sie eines Besseren belehrt.

Das große Vorbild von Papst Franziskus ist nicht Maria, sind nicht die Heiligen oder Aposteln – nein sein wichtigstes Vorbild ist Jesus Christus. Und so wie er mit seinem Amt umgeht und schrittweise Veränderungen vornimmt, kann man unschwer erkennen, dass er versucht in den Spuren Jesu zu gehen und die Kath. Kirche mitzunehmen. Nur ob es ihm wirklich gelingen wird uralte Traditionen dauerhaft zu brechen? Ich wünsche es ihm, endlich einmal hat ein Papst den Mut sich nicht nur nach den Dogmen der Kirche sondern nach dem Evangelium auszurichten.

Diesem Menschen zolle ich meinen größten Respekt!
Elisabet
Elisabet
Mitglied

Re: Papst Franziskus: " Gott ist nicht katholisch!"
geschrieben von Elisabet
als Antwort auf Sirona vom 21.03.2016, 12:48:07
Also für mich wäre dieser Papst erstmals glaubwürdig,
wenn er lautstark sagen würde und könnte,dass er Kein Heiliger Vater ist.

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