Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?

Religionen-Weltanschauungen Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?

musikerin
musikerin
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von musikerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 22:49:21
Na also, eirene

da kommen wir uns doch schon "näher". Immerhin hast du Kenntnis davon, was Priester so alles "treiben" *g*.

Den Vergleich mit den weltlichen Personen darfst du natürlich anstellen, aber darum ging es hier doch gar nicht. Die Misere, die das Zölibat mit sich bringt, wird doch dadurch nicht einen Deut besser.

Weißt du, ich habe mich grad arg gewundert über deine folgende Aussage:

eirene: Bis jetzt glaubte ich, dass sie im Bett etwas anderes tun als zu heucheln, scheinheilig zu sein und verlogen, und Rücksichtslosigkeit kann sogar gefragt sein, je nach den Vorlieben des Liebchens.

Ich lasse es unkommentiert, ich denke, es spricht für sich *g*.

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musikerin
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf musikerin vom 25.07.2007, 23:04:17
Na also, eirene

da kommen wir uns doch schon "näher". Immerhin hast du Kenntnis davon, was Priester so alles "treiben" *g*.

eirene:
Ich tue mir hier offensichtlich etwas leichter. Von mir weiß ich, dass ich kein Engel bin, daher verlange ich von andern auch nicht, dass sie es sind.

Da liegt das Problem. Wenn du meinen Link verwendet hast, der zu einer Seite eines Pastors führt, dann müsstest du wissen, dass die zölibatären Priester der rkK nicht besonders viel mehr Prozente bei den Sexualstraftätern stellen als Pastoren und andere Berufstände. Für mich ist die Aussage, Zölibat habe unausweichlich sexuelle Verirrungen zur Folge, einfach falsch.


eirene:
Ich bin verheiratet und habe einen Sohn. Und so alt bin ich auch noch nicht, dass ich wieder an den Storch glaube.

--
eirene
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 20:18:42
eine scheidungskind kennt ihre eltern.
und wenn es ein halbwegs zivilisierte scheidung ist, hat er kontakt zu der/diejenige, der nicht mehr mit ihm lebt.
ein scheidungskind muss in schule keine wilde storys wegen den herrn papa erfinden, falls das kind überhaupt weiss, wer der papa ist.


was missbrauch an kinder angeht, von priestern begangen, beispiele gibt es mehr als genug, auch in österreich.
--
eleonore

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Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 26.07.2007, 06:04:34
eine scheidungskind kennt ihre eltern.
und wenn es ein halbwegs zivilisierte scheidung ist, hat er kontakt zu der/diejenige, der nicht mehr mit ihm lebt.
ein scheidungskind muss in schule keine wilde storys wegen den herrn papa erfinden, falls das kind überhaupt weiss, wer der papa ist.


was missbrauch an kinder angeht, von priestern begangen, beispiele gibt es mehr als genug, auch in österreich.
--
eleonore


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eirene
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Viele Mütter halten die Besuchsregelungen nicht ein, die Kinder wissen zwar, dass der Vater noch lebt, sehen ihn aber kaum. Die Gerichte reagieren sehr schnell, wenn ein Vater säumig ist beim Zahlen. Bekommt er aber sein Kind nie zu sehen, kann er zu Gericht laufen, so oft er will, der Frau passiert nichts. Deshalb gibt es auch Selbsthilfegruppen von geschiedenen Vätern, die jahrelang ihr Kind nicht gesehen haben. Was dabei in den Kindern vorgeht, interessiert offensichtlich außer die Väter niemanden.
Ich weiß es aus der Steiermark, wie teuer es dem Steuerzahler kommt, wenn Kinder durch die Scheidung so geschädigt wurden, dass sie einen Psychiater brauchen. Auch Sozialarbeiter werden auf Trab gehalten, alles Dinge, die Kosten verursachen und das Kindesleid nur bedingt beenden.

Natürlich kann und darf man Kindesmissbrauch nicht bagatellisieren, das ist eine furchtbare Angelegenheit. Ich selbst kenne eine junge Frau, die mit ihrem Problem wohl nie fertig wird, sie war aber das Opfer des eigenen Vaters.

Es lässt sich mit Zahlen belegen, dass der Prozentsatz an Priestern, die in diesem Zusammenhang straffällig werden, "nur" geringfügig über den Prozentsätzen anderer Berufsgruppen liegt. Ich halte es daher für sinnlos, die Gesamtschuld dem Zölibat unterjubeln zu wollen. Die Missbrauchfälle durch Familienmitglieder, Verwandte und gute Freunde des Hauses und auch Lehrer lässt man hier einfach unter den Tisch fallen, um mit Hilfe der schwarzen Schafe der rkK eins auszuwischen. Die Absicht ist durch das Ausblenden der anderen Täter deutlich erkennbar.

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eirene
musikerin
musikerin
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von musikerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2007, 09:16:39
(..)dass die zölibatären Priester der rkK nicht besonders viel mehr Prozente bei den Sexualstraftätern stellen als Pastoren und andere Berufstände.

Hallo Eirene,

auch dadurch, dass du dieses in fast jedem Posting von dir aufführst, wird es nicht besser.

Würden wir hier über Handwerker reden, könnte man evtl. einen Vergleich ziehen zu Kaufmännischen Angestellten.

Aber hier geht es um kath. Priester. GERADE von diesen Personen erwartet man doch WENIGER Unrecht, als von anderen Menschen.

Aber ausgerechnet bei den Priestern liegt die Quote der Verbrechen HÖHER. Glaubst du wirklich, dass das nur ein Zufall ist und mit dem Zölibat nichts zu tun hat?

Bitte erspare uns allen weitere Links, aus denen hervorgeht, dass die Verbrechen der Priester "nur wenig" höher sind als bei anderen Berufsgruppen.

Freundliche Grüße
--
musikerin

P.S.: Niemand will der katholischen Kirche "eins auswischen". Mach dich von dem Gedanken frei.
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf musikerin vom 26.07.2007, 09:37:30
Ich verstehe nur nicht ganz, wie man bei der Besprechung eines Problems sich auf eine Tätergruppe beschränken kann. Natürlich ist es schlimm, wenn sich Priester eines Sexualverbrechens schuldig machen, in erster Linie wegen der oft für`s Leben geschädigten Opfer, dann aber auch, weil sie die Arbeit ihres eigenen Berufstandes in Verruf bringen. Ist einmal das Vertrauen weg, wird man auch mit größter Mühe kaum noch an die Menschen herankommen, um das zu tun, was man als eigentliche Aufgabe übernommen hat.
Aber eine Einrichtung abschaffen, für die es durchaus ideelle Gründe gibt, rein auf Verdacht hin, ist meiner Meinung nach nicht zielführend.

Vielleicht sollten sich aus der Reihe der Menschen, die den Zölibat für den Hauptschuldigen halten, welche der Mühe unterziehen und endlich eine ordentliche Statistik erstellen, aus der die Prozentsätze der einzelnen Tätergruppen exakt hervorgehen, dann wären derartige Ratespiele bzw. unbewiesene Vorwürfe überflüssig.

Tatsächliche wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse müssten Einfluss auf Entscheidungen der Kirche haben, Behauptungen bewirken aber sicher keine Reaktion.

--
eirene

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2007, 10:09:00
warum kann man nicht einfach zugeben, das priester auch nur männer sind????
oder geben die ihre primäre männliche geschlechts merkmale incl. hormone ab, wenn die ihre priesterweihe erhalten???

warum wird dessen missbrauch so runtergespielt???
es ist genauso fies und folgenreich für den missbrauchten, als hätte es der nachbar getan.
--
eleonore
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 26.07.2007, 13:06:55
warum kann man nicht einfach zugeben, das priester auch nur männer sind????
oder geben die ihre primäre männliche geschlechts merkmale incl. hormone ab, wenn die ihre priesterweihe erhalten???

warum wird dessen missbrauch so runtergespielt???
es ist genauso fies und folgenreich für den missbrauchten, als hätte es der nachbar getan.
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eleonore


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eirene

Das finde ich lustig. Wie oft habe ich hier schon geschrieben, dass es sich bei den Priestern um Menschen und nicht um Engel handelt? Daher sind sie logischerweise Männer, eben aufgrund ihrer Sexualhormone und Geschlechtsmerkmale.

Der Missbrauch wird nicht heruntergespielt, ich bin nur dagegen, dass man alle Fälle, die teils sogar den Vätern, teils auch Onkeln oder Freunden des Hauses anzurechnen sind, ebenfalls den Priestern zuschreibt, nur weil sie sich für ein zölibatäres Leben entschieden haben. Es geht an den meisten Usern hier völlig vorbei, dass sich immer mehr Frauen, die in keinen Orden eintreten wollen, einer Jungfrauenweihe unterwerfen und ein zölibatäres Leben führen, um dann im Arbeitsumfeld ein christliches Leben vorzuleben.
Hier geht es um ein Charisma, das Ungläubigen offensichtlich völlig unverständlich ist.
Aber muss man in erster Linie über Dinge reden, die man nicht versteht und oft gar nicht verstehen will?
Die Väter und Onkel oder Freunde im Laienstand können ja heiraten oder sind schon verheiratet, warum sind es dennoch diese, die oft straffällig werden und hier verschwiegen werden?

Nun gehe ich baden, bei dieser Hitze bleibe ich nicht am PC sitzen.
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eirene
hema
hema
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von hema
als Antwort auf eleonore vom 26.07.2007, 13:06:55
Priester sind auch Männer! So ist es.
Ein Priester in meiner Umgebung beklagte sich, dass die Einsamkeit groß ist bei ihm und seinen Kollegen.

Das glaub ich sofort. Niemand da zu Reden, mit dem man Probleme besprechen oder um Rat fragen kann.
Auch fürs Herz nichts oder wenig da.

Das muß man einmal ein ganzes Leben lang aushalten !

Aus diesem Grund bin ich für die Abschaffung des Zölibats.

Und weil es heißt: Das Größte aber ist die Liebe !"




--
hema
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 26.07.2007, 17:31:09
Priester sind auch Männer! So ist es.
Ein Priester in meiner Umgebung beklagte sich, dass die Einsamkeit groß ist bei ihm und seinen Kollegen.

Das glaub ich sofort. Niemand da zu Reden, mit dem man Probleme besprechen oder um Rat fragen kann.
Auch fürs Herz nichts oder wenig da.

Das muß man einmal ein ganzes Leben lang aushalten !

Aus diesem Grund bin ich für die Abschaffung des Zölibats.

Und weil es heißt: Das Größte aber ist die Liebe !"
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hema
geschrieben von hema


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eirene

Eines ist klar, der Zölibat ist nicht gleich zu setzen mit einem göttlichen Gebot oder einem Dogma, aber er ist Teil der Tradition, es gibt Historiker, die behaupten, dass die Einführung des Zölibatzs auf die Apostel zurückgeht.

Der Zölibat ist auch kein Gebot des Glaubens, d. h., es steht jedem Menschen frei, für oder gegen den Zölibat zu plädieren.
Das gegen den Zölibat Plädieren wird gerade hier sehr fleißig geübt, d. h., es regen sich die am meisten darüber auf, die nie in die Situation kommen können, sich gegen "die Zumutung Zölibat" wehren zu müssen.

Andrerseits ist natürlich auch keiner hier, der in der Lage wäre, seiner Überzeugung irgendwie Nachdruck zu verleihen und die Entscheidungen in Rom auch nur geringfügig zu beeinflussen.
Für mich ist diese Art der Diskussion eine Art negativer Auto- und Fremdsuggestion. Fast alle schimpfen und poltern gegen den Zölibat, agieren aus dem Bauch heraus und bestätigen sich gegenseitig ihre fortschrittliche Haltung in dieser Frage.
Am Ende können dann alle in den Beschimpfungen der Kirche übereinstimmen, weil diese so stur ist und den weisen Empfehlungen der User nicht folgt.

So schafft man Frust, nicht nur für sich sondern auch für andere.

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eirene

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