Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?

Religionen-Weltanschauungen Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?

Karl
Karl
Administrator

Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von Karl
Die Sachlage: In den USA sind 4392 katholische Priester des sexuellen Missbrauchs an Kindern beschuldigt. Die katholische Kirche in der Erzdiözese Los Angeles hat sich jetzt in einem Vergleich zur Zahlung von 660 Millionen Dollar Schadensersatz an die Opfer bereit erklärt.

Die Ursache: In der katholischen Kirche werden Männer in absolute Machtpositionen gehievt, denen man zuvor ein zutiefst unmenschliches Gelöbnis abverlangt hat.

Meine Meinung: Das kann ja nicht gut gehen.

Meine Frage: Muss sich die Gesellschaft nicht vor solchen Übergriffen schützen?

Ich bin mir des für einige provozierenden Inhalts meiner Frage bewusst, aber diese Frage rumort in mir schon lange und sie musste anlässlich der aktuellen Geschehnisse in den USA einmal raus. Es kann ja nicht um den Schutz religiöser Eiferer gehen, sondern es geht um den Schutz der Kinder, die solchen Priestern anvertraut werden.

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karl
hugo
hugo
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 17.07.2007, 21:39:51

Wenns nach mir ginge dann sollten noch ganz andere Dinge verboten werden, aber das können wir hier nicht offen und und in aller Ruhe diskutieren.

Aber zeitgemäß, finde ich, ist solch Gelöbnis sicherlich nicht mehr, es wird auch eines Tages fallen.

hugo
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 17.07.2007, 21:39:51
wer so bigott ist, sich das zölibat anzutun, soll es auch erleiden. wer dann allerdings doch den ministranten zwischen die beine fast, gehört in den knast!

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 17.07.2007, 21:39:51
Ein katholischer Pfarrer wird gefragt, ob der Personalmangel in der katholischen Kirche möglicherweise mit dem Zölibat erklärt werden könne. Antwort: "Das ist schon denkbar. Ich werde die Aufhebung des Zölibats wohl nicht mehr erleben - aber vielleicht meine Kinder..."

die idee des zölibats stammt aus der frühe mittelalter, hab ich mal gelesen.
es ging dabie mal wieder um besitz und geld.
durch die zölibat sollte es verhindert werden, das nachkommen eines priesters anspruch auf land und besitztümer erheben.
also entstand flugs die zölibat, und die besitz der kirche zu schützen.

es ist ein abartiges ansinnen seitens der kirche,so von männer wie frauen (nonnen) zu verlangen, jede sexuelle bedürfnis zu unterdrücken.
das es dann zu übergriffe, homosexualität und kindesmissbrauch kommt, ist nicht weiter verwunderlich.
genauso peinlich finde ich, wie die übeltäter von kirche geschützt werden.

--
eleonore
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf dutchweepee vom 17.07.2007, 23:41:25
Die katholische Kirche nutzt die jugendliche Unbefangenheit aber auch den jugendlichen Schmerz über eine erste grosse Liebe schamlos aus um sich solche armen jungen Männer unter den Nagel zu reissen.

Da es unter den Oberen der katholischen Kirche aber auch viele Homosexuelle gibt, ist ihnen nicht zu verdenken, dass sie dauernd auf Frischblut aus sind.....
--
schorsch
hema
hema
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von hema
als Antwort auf eleonore vom 18.07.2007, 06:16:54


Zölibat
Ehelosigkeit „um des Himmelreiches willen“. In der Urkirche keine Pflicht. Im Abendland von der Synode von Elvira (300) Bischöfen, Priestern und Diakonen vorgeschrieben. Papst Leo I (440-461) erweiterte die Bestimmungen auch auf Subdiakone. Im Orient durften verheiratete Priester ihre Ehe fortsetzen, doch keine neue schliessen. (vgl. kirchenrechtliche Regelungen der Ostkirche, im katholischen Bereich die Priester der – mit Rom – unierten Kirche des byzantinischen Ritus. Diskussiongrundlage auch für Alternativen in röm.-kath. Kirche). Mönche mussten im Osten wie im Westen unverheiratet sein.
Aus religiösen Gründen gewählte Ehelosigkeit. („um des Himmelreiches willen“), verbunden mit Keuschheit und Jungfräulichkeit (bei Priestern, Angehörigen von Orden und Instituten des geweihten Lebens). Beginnt mit der Weihe zum Diakon. Seit 1139 Pflichtzölibat, als das zweite Laterankonzil Priesterehen für nichtig erklärte. Dispens ist mit Entlassung aus dem Klerikerstand verbunden. (Laisierung)



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Ich bin gegen den Zoelibat, er widerspricht dem Prinzip der Liebe.
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hema

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hema
hema
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von hema
als Antwort auf eleonore vom 18.07.2007, 06:16:54


Vom Charisma der Ehelosigkeit bei Paulus

• Und im 4. Kapitel dieses Briefes wird er noch direkter. Er schreibt: „Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und Lehren von Dämonen zuwenden, getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist:

Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die Gott doch dazu geschaffen hat, dass die, die zum Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, sie mit Danksagung zu sich nehmen.

Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird; es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet“.
1 Tim 4, 1 – 5


--
hema
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 17.07.2007, 21:39:51
Die Sachlage: In den USA sind 4392 katholische Priester des sexuellen Missbrauchs an Kindern beschuldigt. Die katholische Kirche in der Erzdiözese Los Angeles hat sich jetzt in einem Vergleich zur Zahlung von 660 Millionen Dollar Schadensersatz an die Opfer bereit erklärt.

Die Ursache: In der katholischen Kirche werden Männer in absolute Machtpositionen gehievt, denen man zuvor ein zutiefst unmenschliches Gelöbnis abverlangt hat.

Meine Meinung: Das kann ja nicht gut gehen.

Meine Frage: Muss sich die Gesellschaft nicht vor solchen Übergriffen schützen?

Ich bin mir des für einige provozierenden Inhalts meiner Frage bewusst, aber diese Frage rumort in mir schon lange und sie musste anlässlich der aktuellen Geschehnisse in den USA einmal raus. Es kann ja nicht um den Schutz religiöser Eiferer gehen, sondern es geht um den Schutz der Kinder, die solchen Priestern anvertraut werden.

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karl
geschrieben von karl


Ich hätte eine Frage: Gibt es Statistiken über die prozentuelle Beteiligung von Vertretern einzelner Berufsgruppen an sexuellen Straftaten? Allein der Umstand, dass die Kirche als "Arbeitgeber" der Priester weltweit fassbar und damit zu Schadensminderung verurteilt werden kann, beweist ja nicht, dass nicht weltweit gesehen Pädophilie u. a. in anderen Ständen gleich oft auftritt. Dort fehlt aber die schöne Übersicht, eine weltweite Organisation z. B. für Lehrberufe, die für die einzelnen gerade stehen muss, gibt es ja nicht.
Ich habe noch nirgends etwas zum Lesen gefunden, dass es nachweisbar ist, dass sich Pädophilie, Hang zur Kinderprornographie oder Homosexualität u. a. auf die Priester der rkK beschränken.
Für einen vielleicht etwas größeren Anteil an Homosexuellen unter den Priestern könnte es eine Begründung geben, wenn man das einmal als Tatsache annehmen will.
Durch den Zölibat ist der Priester zur Ehelosigkeit verpflichtet. Ein Homosexueller wird durch seine Ehelosigkeit also kaum auffallen, wenn er sich unter die Priester eingereiht hat. Das könnte in der Vergangenheit einen gewissen Prozentsatz dazu gebracht haben, die Priesterlaufbahn zu ergreifen. Da es aber heute kaum noch als Schande gilt, wenn sich jemand zu seinen Neigungen bekennt, wird heute eine so schwerwiegende Entscheidung für den Priesterberuf sicher seltener aus diesem Grunde gefällt.

Ich persönlich habe einen guten Freund, der sehr religiös ist, der seine Berufung aber im Vorleben christlicher Ideale am Arbeitsplatz sieht und daher nicht Priester wurde. Er hat sich daher nicht in Form eines Gelöbnisses zum Zölibat verpflichtet, aber er lebt freiwillig zölibatär. Nach dem, was hier so geschrieben wird, wird er wahrscheinlich hier als bisher nicht erwischter Sexualstraftäter gehandelt, weil man sich einfach nicht vorstellen kann, dass der Sexualtrieb sublimierbar ist zugunsten eines als höherwertig betrachteten Zweckes, wodurch ungeheure Seelenkräfte freigesetzt werden können für den Dienst am Nächsten.
Natürlich gibt es auch Priester, die es lieber nicht hätten werden sollen, weil sie mit dem Zölibat doch nicht zurande kommen. Diese haben aber die Möglichkeit der Laiisierung, sie müssen sich daher nicht durch ein Leben quälen mit einer Lebensform, die ihnen nicht liegt.

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eirene
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eirene
vitaraw
vitaraw
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von vitaraw
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.07.2007, 09:40:06




aber was ist mit den männern die sich zum priesteramt berufen fühlen ,aber nicht zur sexuellen abstinenz ?

warum kann ein mensch der seine gefühle und auch gelüste auslebt nicht ein guter seelsorger sein ?

ich verstehe es nicht .....wer dieses gelübbte ablegen will kann einem orden beitreten , das amt des priesters sollte nicht an diese voraussetzung gekoppelt sein.
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vitaraw
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf vitaraw vom 18.07.2007, 10:36:17
.....und wem würde es denn einfallen von Richtern zu verlangen, dass sie zöllibatisch leben? Dabei kann doch nur wirklich jemand unbeeinflusst über andere richten, der niemandem verpflichtet oder gar hörig ist.
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schorsch

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