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Religionen-Weltanschauungen Über den eigenen Schatten springen

Mitglied_bed8151
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Mitglied

Über den eigenen Schatten springen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Fundamentalisten mögen nicht über den eigenen Schatten springen - jüdische nicht, christliche nicht, islamische nicht. Ihnen gilt die jeweils eigene Relgion (besser: Politik) als sakrosankt. Beispiel: Horst Seehofer, ein Christlich-Sozialer (so nennt er sich), Bayerns Ministerpräsident. Der lehnt alles Islamische ab. Leute seines Schlages taugen nicht als Brückenbauer.

CLAUS LEGGEWIE - Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen - blickt auf die konfliktschürende und friedensstiftende Rolle von Religionen in der Weltgeschichte, schätzt, dass sich beides in allen Glaubensrichtungen ungefähr die Waage hält, und meint: "Deswegen muss auch der Westen über den Schatten seiner Kultur springen und damit verbundene Hegemonieansprüche aufgeben."

Recht hat der LEGGEWIE - finde ich.

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Wolfgang
andreadoria
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Mitglied

Re: Über den eigenen Schatten springen
geschrieben von andreadoria
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.11.2010, 12:45:37
Liest man das von Dir gebrachte Zitat, eingebettet in den Kontext, lässt es andere Schlüsse zu, als Deine Aussage.

"Das erlaubt schließlich, religiöse Identität (nur) als eine mögliche neben der öffentlichen und privaten Existenz als Staatsbürger, Familienmitglied, Nachbar und Reiter diverser Steckenpferde anzunehmen. Religiöse Menschen nähmen sich ernster, wenn sie Religion nicht mehr so wichtig nehmen müssten. Wenn Menschen nicht nur religiös verschieden sind und sein dürfen, sondern natürlich auch in jeder anderen Hinsicht, dann geht es in multikulturellen Gesellschaften um solche Gruppenzugehörigkeiten, die man im Zweifel aus freien Stücken verlassen darf. Kern eines so verstandenen Multikulturalismus ist demnach die individuelle Selbstbestimmung. Solche Ansprüche findet man in allen Kulturen und Religionen, und deswegen muss auch der Westen über den Schatten seiner Kultur springen und damit verbundene Hegemonieansprüche aufgeben."

Und dass die Kirche der Christen dem Anspruch der individuellen Selbstbestimmung innerhalb einer Religion im Vergleich zum Islam gerecht wird, wird ja keiner ernsthaft bestreiten wollen.

Auch nicht die Tatsache, dass den Anhängern Mohammeds hier in Deutschland ein sehr breiter Spielraum zur Ausübung und Verbreitung ihrer Religion gewährt wird.

Falls Du nicht nur plakatieren, sondern auch diskutieren möchtest, kannst Du ja mal schreiben, über welchen Schatten der Westen und speziell Deutschland hier springen soll.



Medea
Medea
Mitglied

Re: Über den eigenen Schatten springen
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.11.2010, 12:45:37
Eine friedensstiftende Rolle kann ich in den meisten Suren des Koran nicht entdecken. Möglicherweise dann, wenn er mal gründlich aus seiner Einschränkung und Verengung den Weg in die Gegenwart findet, wie ja von mutigen islamischen Gläubigen seit Jahren gefordert wird. Doch so lange diese potentielle Todeskandidaten sind, sehe ich das mit Beklommenheit.

Medea.

olga64
olga64
Mitglied

Re: Über den eigenen Schatten springen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 17.11.2010, 14:10:15
Medea - das sehe ich ähnlich. Allerdings machen mich auch die jahrzehntelangen Missbräuche in den christlichen, vorwiegenden religiösen Vereinigungen sehr beklommen, da sie mich auch an die eigene Jugend erinnern: aufgewachsen im "schwarzen" Bayern, prügelnde Pfarrer, die Religionsunterricht abhielten, Erziehung in einem klösterlichen Internat (schulisch betrachtet eine gute Idee). Dann sofort mit Erreichen der Volljährigkeit Austritt aus der katholischen Kirche, um mich nicht auch noch den restriktiven Anordnungen des Herrn Ratzinger (heute Papst) auszusetzen.
Heute gehe ich gerne in schöne Kirchen, lausche in Italien bei Messen den schönen Stimmen und halte auch Zwiesprache mit einem wie auch immer gearteten Gott, allerdings in meiner Sprache ohne Gebets- oder Anbetungscharakter. Eine ungefähre Einhaltung der 10 Gebote erfolgt aufgrund persönlichen Anstands und Erziehungsbasis. Ja, und wenn es mir mal nicht so gut geht, halte ich öfter Zwiesprache mit "meinem" Gott. Ich denke, so machen es viele Leute in unserer christlichen Gesellschaft. Olga

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