Schwarzes Brett 🔴 Freitag, den 2. 12. 2022 Syrdal "Grenzlandgeschichten" um 19 Uhr 30
@Lorena,
hier ist schon einmal die Erzählung "Tauschgeschäft", die Syrdal als Zugabe am Freitag präsentiert hat.
Viel Freude wünsche ich,
Karl
Übrigens würden uns "Gefällt-mir" auf der Youtube-Plattform direkt und eventuell auch Kommentare dort, sehr erfreuen. Man darf den Youtube-Kanal des Seniorentreffs auch abonnieren 😁
Karl
P.S.: Das Hauptvideo mit den 4 Grenzlandgeschichten habe ich noch einmal verbessert und werde es erst etwas später einstellen können.
Danke Dir, @Karl
Das ist sehr freundlich von Dir - werde gleich mal reinschauen.
Ich wünsche Dir eine erfüllende Adventswoche.
LG Lorena
Lieber Syrdal
Ich danke ihnen für die berührenden Geschichten aus ihrer Kinderzeit.
Von der Puppe Maria, die der kl. Gabi von einem ihr unbekannten Mann geschenkt wurde, vom Wert des Brotes und dem verführerischen Duft, den es verströmte, vom Schicksal des Deserteurs, das hoffentlich ein gutes Ende nahm, vom Leben der Kinder in Grenznähe.
Bei ihrer Lesung habe ich vergessen, dass, entschuldigen sie wenn ich dies so sage, ein älterer Herr der Vorleser war, vor meinen Augen war deutlich das Bild dieses kleinen Jungen von damals entstanden.
Herzliche Grüße Lisa
Jetzt sind Syrdals Grenzlandgeschichten online:
Hallo Syrdal.
Vielen Dank für deinen Vortrag. Leider war ich am Freitag verhindert, gerne wäre ich live dabei gewesen. Aber Dank Karl kann man das nachholen. Dein Vortrag hat viele Erinnerungen in mir wach gerufen. Ich bin Jahrgang 1940 und kann mich an vieles erinnern. Wenn ich heute die Nachrichten sehe wie die Leute in der Ukraine in den U-Bahnen campieren, kommen die Erinnerungen verstärkt wieder. Bei Fliegeralarm war es bei mir schon Routine, ich zog mein braunes Mäntelchen an, Umhängetasche und meine Puppe im Arm und ab ging es in den Keller. Bei den Bombenangriffen wurde versucht wichtige Verbindungen wie Eisenbahn- und Autobahnbrücken zu zerstören. Wir wohnten nicht weit weg von der damals wichtigen Verbindung nach Berlin. Als eine Bombe eine Brücke treffen wollte, sie verfehlte, dafür einen Nahverkehrszug traf, da bekamen die Anwohner Angst, sie flüchteten aus ihren Wohnungen. Wir, und auch alle Hausbewohner, es waren alles Frauen mit Kindern, schlossen uns an. Am Ortsrand war ein Speckstein-Bergwerk, dort schlugen wir unser Lager auf. Für uns Kinder war es aufregend in einem Bergwerk zu übernachten. Wir schleppten Liegestuhl, Decken und Kissen mit. Einmal machte ich mich mit meiner Schwester und einem Jungen aus unserem Haus auf, um den Stollen zu erkunden, ausgerüstet mit einer Karbidlampe. Wer hatte damals schon eine Uhr? also zählten wir 1..2..3….bis 250 kamen wir, dann gab es viele Seitengänge und wir bekamen Angst, wir könnten uns verlaufen, und kehrten um. Die Hungersnot kam mit dem Kriegsende. Es gab nichts zu kaufen. Ich kam 1946 in die Schule, Zuckertüte? Fehlanzeige neuer Schulranzen auch, ich hatte eine abgelegte von meiner Schwester. Es begann mit Tauschgeschäften. Zum Glück hatte meine Mutter viel neue Bettwäsche und Handtücher. Wenn von einem Bauern eine Tochter heiratete wurde eingetauscht, Wäsche gegen Eier, Butter und Mehl. So konnte zur Konfirmation meiner Schwester was gebacken werden, andere konnten es nicht, sie hatten keinen Zucker, oder ein Junge musste mit braunen Stiefeln zur Konfirmation gehen. Es gab nicht zu kaufen. Dann wurden Lebensmittelmarken zugeteilt, ich bekam Zusatzmarken wegen Unterernährung, aber im Monat 125g Butter und einen halben Liter Vollmilch mehr, machte mich auch nicht fett.
Ich sage nochmal danke, ich werde bestimmt den Vortrag nochmal anschauen. Gruß Luise