Forum Kunst und Literatur Sonstiges Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene

Sonstiges Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene

Mitglied_a867230
Mitglied_a867230
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von ehemaliges Mitglied
OT
Anmerkung – Auf vorstehende, themenfremde Beiträge, habe ich im Bereich "ST-Internes" - Rubrik: Sonderthemen -Betreff: Thread: Sinn und Unsinn :-) des Lebens geantwortet. Die dafür vorgesehen ist, „Streitthemen aus der ,Schusslinie`" nehmen zu können, „ohne sie zu schließen“.
Mitglied_a867230
Mitglied_a867230
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ein schönes Kinderbuch zum Thema: "Die große Frage"
Aus dem "Klappentext":
"Auf die große Frage "Warum bin ich auf der Welt?" weiß Wolf Erlbruch auch keine Antwort, darum lässt er andere antworten (...) Nur die Ente hat keine Ahnung. Mit wenigen Worten und in wunderbar einfachen Bildern sammelt Wolf Erlbruch die verschiedensten Ansichten über das Warum ein und alle sind sie es wert.

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von Der-Waldler

Ich empfinde die Frage nach dem Sinn des Lebens als eine existentielle. Aber ob man darüber in diesem Forum diskutieren kann, weiß ich nicht. Ich glaube, man muss mutig sein.

Nichts desto trotz möchte ich ein Buch empfehlen, das mich seit fast 20 Jahren begleitet.

Es ist das Buch

"Der Sinn des Lebens",

das im Jahr 2000 von Christoph Fehige und Ulla Wessels bei dtv herausgegeben wurde.

Es ist großformatig (also größer als die üblichen dtv-Taschenbücher), hat fast 600 Seiten, und enthält mehrere Dutzend Auszüge aus Werken der philosophischen, psychologischen und sonstigen Weltliteratur, von der Antike bis zur Gegenwart.

Die Aufsätze und Auszüge sind von kurz (1 Seite) bis sehr lang (fast 40), und sie beleuchten das Thema unter den verschiedensten philosophischen, psychologischen und allgemeinen Gesichtspunkten.

Durch dieses Buch habe ich z.B. das Werk von Raymond Smullyan "Das Tao ist Stille" kennengelernt (es war ein längerer Auszug in dem "Sinn-Buch" abgedruckt), das für mich eines der interessantesten über den Taoismus ist. Es kann als Aktualisierung dieser 2500 Jahre alten Lehre durch einen Mathematiker, Philosophen und Logiker gelesen werden (Smullyan starb 2017 im Alter von 98 Jahren).

Natürlich gibt das Buch keine definitiven oder gar ultimativen Antworten im Sinne von "Sinn des Lebens ist...". Aber es gibt interessanten Lesestoff und wunderbare Anregungen, über dieses große Thema nachzudenken.

Schönen Gruß

DW

 

Anzeige

Mitglied_a867230
Mitglied_a867230
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich habe es schon einmal an anderer Stelle erwähnt. - ich meine, weil Glück zwar nicht deckungsgleich mit Sinn ist, aber ein Bestandteil von ihm sein kann - dass ein schönes Buch (bzw. Film) zum Thema ist: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück.
Es geht um eine Psychiater, der sich auf eine Weltreise macht um herauszufinden, was verschiedene Leute glücklich macht, welche Ziele und Werte sie haben. - Von der Konzeption her ist es sozusagen die Erwachsenenvariante😉 des (weiter vorne genanten) Kinderbuchs zum Sinn: „Die große Frage“.

- - - - -
Ich habe dies schon mal in einem verwandten Thread erwähnt „Der Sinn des Lebens“, ein Buch von Terry Eagleton (Prof. f. engl. Literatur) Aus dem Vorwort: "Wer so unvorsichtig ist ein Buch mit einem Titel wie diesem zu schreiben, macht sich am besten auf einen Sack voll Briefe ... gefasst. Der Sinn des Lebens ist ein Thema für Verrückte oder Komiker - ich hoffe, ich gehöre eher zur letzteren Kategorie.  ...  das ganze Thema hat etwas absurd Anspruchsvolles, ...". 

Da steckt schon eine Prise Humor und Leichtigkeit drin. Ich habe den Eindruck, dass das Thema „Sinn“ und „Sinnsuche“ sehr oft, viel zu oft, mit „mühselig, anstrengend, sehr kompliziert", evtl. auch mit "verwirrend“ in Verbindung gebracht wird.
Ich meine hingegen, es kann sehr spannend sein, viel Freude bereiten; und man muss dazu nicht einmal ein einziges Buch gelesen haben. Viele Wege können nach „Rom“ führen. Die einen sind „umständlicher“ (gemeint ist damit: indem viele Nebenwege genutzt werden), die anderen sind es weniger, sie sind „gerader“. - Ich würde es so sagen, nicht erst am Ende gibt es den "Lohn", schon auf dem Weg hin gibt es Schönes und Vergnügen.

Mitglied_a867230
Mitglied_a867230
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich will noch einmal auf das zurückkommen. was @Nick42 sagte:
"Es macht durchaus einen Sinn, mit einem gewissen  Vermögen zu sterben, zum Beispiel dann, wenn ich eine schöne Beziehung zu meinen Nachkommen hatte. Denn in den Erinnerungen unserer Nachkommen gibt es (im Gegensatz zum christlichen Glauben) ein Weiterleben nach dem Tod."
Für mich ist das ein wichtiger Punkt. Mir fiel zum Zusammenhang von Geld und Sinn noch ein, dass außerdem so viel Geld zu haben, dass man sich um Materielles keine Sorgen zu machen braucht, einem Zeit und Muße verschaffen kann, über solche Fragen nachzudenken. In beiden Fällen ist Geld dann nicht Selbstzweck, aber eine nützliche Rahmenbedingung. Die aber alleine nicht weiterhilft. - Ich habe ein Faible für lakonische Redensarten, was in dem Fall bedeutet (man kann auch "Sinn" dafür nehmen): Geld macht nicht glücklich, aber kein Geld auch nicht.

Mitglied_a867230
Mitglied_a867230
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von ehemaliges Mitglied
OT
an Philosophie wie gleichermaßen an Sport Interessierte können hier unter der Rubrik: "Kunst und Literatur / für Autoren und Herausgeber" mal nachschauen: "Der Berg und die Macht des Schicksals."

Anzeige

Mitglied_a867230
Mitglied_a867230
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Freidenker" hat als TE in einem "Sinn-Thread", deutlich eingegrenzter auf Zitate, im Intro einen Link zu Sinn-Aphorismen gesetzt. Dort fand ich einen, der mir ausnehmend gut gefällt: 
"Es ist besser, das Leben hat keinen Sinn, als es hat einen Sinn, dem ich nicht zustimmen kann." (Ashleigh Brilliant)
Der mir deshalb so gefällt, weil er aus meiner Sicht (versteckt, implizit) einerseits auf die "Kreationsfreiheit" hinweist und zweites zum Lachen anregt, einem, das auch ein Stück Freiheit "ist".
Mitglied_a867230
Mitglied_a867230
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Nick42 vom 29.11.2021, 16:22:48
"Denn in den Erinnerungen unserer Nachkommen gibt es (im Gegensatz zum christlichen Glauben) ein Weiterleben nach dem Tod."

Aus "Die Eroberung des Glücks" (Bertrand Russell), das geht in die Richtung: "Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des "Ichs" liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich."
- - - - -
Vielleicht wäre es eine hilfreiche Methode für "Sinnsucher", sich neben anderem auch zu fragen, was sie meinten, was für sie gleich bliebe und was anders wäre, wenn sie ihn (für sich) gefunden hätten.
Mitglied_a867230
Mitglied_a867230
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Vor kurzem schrieb @Der_Waldler

"Ich empfinde die Frage nach dem Sinn des Lebens als eine existentielle. Aber ob man darüber in diesem Forum diskutieren kann, weiß ich nicht. Ich glaube, man muss mutig sein."

Vorab, keine Theorie kann quasi "alles rundum" erklären. In diesem Sinne also.
Ich möchte zum Thema "Sinn", und warum "man" sich (u. a.) dabei so schwer tut, ihn zu definieren, ein paar Überlegungen einbringen. Die Ansicht vertritt Ludwig Wittgenstein. - Ich mache es so kurz wie möglich, quasi in Steno.
Erst ist es etwas abstrakt, aber ich versuche dann, die praktischen Konsequenz daraus zu schildern, die ich für plausibel halte.
Er  vertrat zwei Ansichten, 1. und 2.
1. Die Welt und die Sprache haben haben eine Gemeinsamkeit (was die logische Struktur angeht. Und deshalb kann die Sprache nur in Bezug auf Empirisches sinnvoll etwas aussagen. (über die Welt als Gesamtheit der Tatsachen, eingeschlossen: mögliche Tatsachen, es gilt das wahr-oder-falsch-Prinzip). Alles andere Reden ist sinnlos. - Wichtig dabei: W. missachtet sinnloses Reden nicht, im Gegenteil, nur: Man sei im „Käfig der Sprache gefangen“, käme also nie zu sinnvollen Aussagen.

2. Dann verwirft er die ganze Nummer 1. Reden über etwas außerhalb der Welt (Sinn, Gott, ethische Werte etc.) könne sehr wohl sinnvoll sein. Aber die Bedeutung ist nur im Zusammenhang zu verstehen, sie ist nicht isoliert definierbar. Mit Zusammenhang ist sind gemeint: individueller Lebensweise (was tut jemand, was sagt jemand, wie entscheidet er etc); die zudem eingebettet ist in einer kulturellen Gemeinschaft.

Die Schlussfolgerung, am besten versteht man, was jemand mit einem für ihn gefundenen Sinn (Gott, ethisch Wertvollem u. ä.) meint, wenn man ihm bei „Erzählen“ (reden, tun, leben) "zuhört". Oder umgekehrt, lässt er sich in ganz weitem Sinne "definieren", indem man gewissermaßen Geschichten erzählt.

Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Sinn - und Unnsinn :-) - des Lebens / Ansichten von Philosophen, Dichtern , Schriftstellern etc. und eigene
geschrieben von Nick42
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.12.2021, 01:32:13
"Denn in den Erinnerungen unserer Nachkommen gibt es (im Gegensatz zum christlichen Glauben) ein Weiterleben nach dem Tod."

Aus "Die Eroberung des Glücks" (Bertrand Russell), das geht in die Richtung: "Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des "Ichs" liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich."
 
Hallo Waldemar,
für mich ist Russell ein scharfsinniger und humaner Denker. Ich habe seine Bücher und sein  Leben immer mit Interesse und Bereicherung verfolgt.

Nick42

Anzeige