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Tierschutz Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch

Mitglied_3fbaf89
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hera vom 04.11.2022, 12:21:06

Hallo Hera, ja den Boller kenne icg sogar gut 😊 , dort kaufen wir gerne und oft - wir wohnen nicht so weit vom Hof entfernt in Richtung Bad Marienberg.

Mitglied_162e28b
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 04.11.2022, 11:36:16

Danke, DW, für deine Stellungnahme.

Letztendlich läuft es logischerweise schon darauf hinaus, gar kein Fleisch mehr zu essen, gar keine Produkte tierischen Ursprungs mehr zu konsumieren, wenn man Tierleid vermeiden möchte.
Da gebe ich dir völlig Recht.


Doch ist es mir viel zu oberflächlich, zu argumentieren, dass das Tier ja sowieso sterben müsse um auf dem Teller zu landen. So als ob es bei der Tierhaltung keine Unterschiede gäbe (nicht von dir).

Ich finde es jedenfalls immer noch anerkennenswerter, sich zumindest darum zu bemühen, Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren zu kaufen und zu konsumieren, als sich in dieser Frage völlig desinteressiert zu zeigen und seine egoistischen Bedürfnisse in den Vordergrund zu schieben.

Wir haben sehr oft den Jahreswechsel auf einem Biohof im mittleren Schwarzwald verbracht. Seit mittlerweise 40 Jahren wird dort nach strengen BIO Richtlinien gearbeitet. Die Angusrinder werden artgerecht gehalten und selbst vermarktet. Davon kann sich jeder Besucher selbst überzeugen und es werden ihm/ihr alle dazugehörigen Fragen bereitwillig beantwortet.
Es gibt Biofleisch. Tatsächlich .Wieviel de facto auf den Markt kommt, den Namen "Bio" verdient und vom Endverbraucher gekauft werden kann, kann man recherchieren. Mir kommen die von dir angegebenen
3% sehr wenig vor. Letztendlich liegt es am Konsumenten, was er kauft und in welchen Mengen. Der Konsument kann sich durch Nichtkaufen der Produkte dem tierquälerischen System durchaus verweigern.
Wem es ernst ist damit Tierleid weitestgehend zu vermeiden, hat die Möglichkeit dazu.

Du bist dagegen, dass Tiere getötet werden damit sie verspeist werden können. Das finde ich sehr nachvollziehbar und ich bewundere dich ehrlich für deine Konsequenz.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mindestens 1 Generation brauchen wird um unsere althergebrachten Esskonventionen zu verändern. Und damit all die daraus folgenden negativen Konsequenzen für die Umwelt und damit für uns selbst.

Und nein, ich strebe mitnichten an, mich wegen des Themas herumstreiten zu wollen.
Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden.
Und - wie du das ganz richtig schreibst - dabei sollte die Toleranz den Andersdenkenden gegenüber gewahrt bleiben. Auch, wenn's schwerfällt!

Der-Waldler
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.11.2022, 14:10:02

Liebe Enya,

ich stimme Dir in allem zu, vor allem aber darin, dass Fleisch aus einer wirklich guten, biologischen (am besten  Demeter-) Haltung auf jeden Fall besser ist, als sich das Fleisch beim Discounter zum holen. Äße ich noch Fleisch, würde ich einmal pro Woche ein wirklich gutes Stück aus der Demeter-Haltung essen, als drei-, vier- fünf- oder gar siebenmal pro Woche Billigfleisch...!

Zum Anteil von Biofleisch: Ich war da sogar optimistisch...

"Man könnte meinen, dieser Anstieg sei durch die neue Biowelle zu erklären. Doch dem ist nicht so. Denn Biofleisch machte 2017 in der gesamten Fleischproduktion nur einen Anteil von 1,28 Prozent aus, 2008 sogar nur einen Anteil von 0,92 Prozent."

Quelle: Quarks!

Wie die Zahlen von 2021/22 sind, weiß ich allerdings nicht. Nach den Steigerungen der vielen Jahre, die in dem Quarks-Text genannt werden, dürfte der Anstieg aber genauso minimal sein (befürchte ich).

Du, bei mir gibt es nichts zu "bewundern". Ich wurde vor über 40 Jahren Vegetarier durch Schock (ich musste zufällig mit ansehen, wie in Dänemark (ich war dort in Urlaub) eine Kuh durch Bolzenkopfschuss getötet wurde, und deren Blick (sie sah mir direkt in die Augen) werde ich niemals vergessen!) und Veganer wurde ich durch das Begreifen, dass sogenannte "Nutztiere" auch leiden, wenn sie nicht getötet werden.

Beides zu verwirklichen, fiel mir nicht schwer, und daran ist vermutlich die Tatsache "Schuld", dass ich nie wirklich gern Fleisch gegessen habe. Würstchen und "Frikadellen" ja, aber "richtiges" Fleisch??? Nee, schon als Kind mochte ich das nicht, und ich hatte glücklicherweise eine Mutter, die das voll akzeptierte.

Liebe Grüße

DW


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Mitglied_3fbaf89
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 04.11.2022, 15:10:54

einmal abgesehen vom besseren Fleisch: aus tiersschützerischer Sicht wäre zu überlegen, was einem eher im Hals stecken bleibt: Das Fleisch eines Tieres aus schlechter Haltung, das endlich erlöst wurde oder das Fleisch eines Tieres , das ein glückliches Bauernhofleben hatte und sterben musste, weil da jemand Demeterfleisch haben wollte ---? 

Mitglied_162e28b
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.11.2022, 15:14:33

Eine Frage von fast schon philosophischer Qualität! 
Wenn ich deinen Gedanken folgerichtig weiterverfolge, lande ich - da der Mensch nun mal ein Wesen ist, das komplett auf Kosten anderer Lebewesen lebt - bei dem Schluss mir besser heute als morgen die Kugel zu geben.
Denn nur dann wäre gewährleistet, dass ich keine Resourcen mehr beanspruche.

Und dann bin ich ganz schnell bei @jewellers Credo - nämlich dem, dass dem ständig zunehmenden
Bevölkerungswachstum Einhalt geboten werden muss, wenn man darauf abzielt, dass unsere Welt inkl.
ihrer Bewohner, also Mensch, Tier, Pflanzen..... sich erholen soll.

olga64
olga64
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von olga64

Die vielen sachlichen und sehr vernünftigen Beiträge zu diesem Thema habe ich mit Interesse gelesen. Es kristallisieren sich für mich aber zwei wichtige Eckpunkte heraus:

Zum einen sieht der KOnsument/Verbraucher auch auf diesem Gebiet seine wichtige Rolle untergeordnet. Würden Fleischesser wirklich ihre Gewohnheiten, ihr Verhalten und auch ihre Zahlungsbereitschaft ändern oder im Gegenzug die Konsummenge an Fleisch einschränken, wäre es sicher den Tierhaltern, den Metzgern und allen involvierten Stellen möglich, wertvolleres Fleisch anzubieten und zu verkaufen. Es wäre - wie generell bei Lebensmitteln - einfach mehr Respekt gegenüber dem Produkt - in diesem Fall dem Tier - nötig.

Es wird hier auch von Kontrollen geschrieben,die bei Bio-Bauern oder -Herstellern stattfinden sollen. Woher weiss man so etwas? Z.B. in welchen Intervallen kontrolliert wird? Erfolgen die Kontrollen angekündigt oder überraschend? Welche Kriterien befinden sich in solchen Prüfkatalogen? Wir dann auch nachgeprüft, wenn Mängel festgestellt und gefordert wurde, diese innerhalb einer bestimmten Zeit abzustellen?
Meist haben diese Kontroll-Organisationen ja das grosse Problem, zu wenig Leute zu haben,die auch noch über eine entsprechende Expertise verfügen.

Sehr deutlich sieht man dies z.B. bei den Kontrollen von Restaurants, wo immer wieder so unappetitliche Fälle wie zuletzt bei Burger King auftauchten, die dann vollmundig Besserung versprechen und - wenn wieder Ruhe eingekehrt ist und die Kunden zurück sind - alles wie vorher gemacht wird.
Auch da unterschätzt der Kunde seine wichtige Rolle: Boykott wäre die richtige Antwort - dann existieren solche Läden nicht mehr lange. Olga

 


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Heidrun11
Heidrun11
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf olga64 vom 04.11.2022, 16:15:35
Es wird hier auch von Kontrollen geschrieben,die bei Bio-Bauern oder -Herstellern stattfinden sollen. Woher weiss man so etwas? Z.B. in welchen Intervallen kontrolliert wird? Erfolgen die Kontrollen angekündigt oder überraschend? Welche Kriterien befinden sich in solchen Prüfkatalogen? Wir dann auch nachgeprüft, wenn Mängel festgestellt und gefordert wurde, diese innerhalb einer bestimmten Zeit abzustellen?
Meist haben diese Kontroll-Organisationen ja das grosse Problem, zu wenig Leute zu haben,die auch noch über eine entsprechende Expertise verfügen.
 

Mit den schlechten Kontrollen haben sie Recht, was EU Bio betrifft. Ich habe eine Sendung über Hühnerhaltung gesehen  -   spätestens seid dieser Sendung halte ich nichts von EU Bio. Das ist nur Geldschneiderei 😖

Anders ist es bei den Verbänden Demeter, Bioland und Naturland. Die Verbände kontrollieren zusätzlich und hätten auch einen Ruf zu verlieren. Demeter ist besonders streng. Demeterprodukte habe ich bei uns auch noch nicht bei Lidl usw gesehen. Edeka hat bei uns einige Demeterprodukte.

LG Heidrun
Heidrun11
Heidrun11
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von Heidrun11
Ich wollte nur mal zeigen wie im Nachbarort die Puten gehalten werden. Es ist kein Biobetrieb.

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Nachts werden sie eingesperrt, weil sich sonst der Fuchs bedient. Morgens wenn sie rausgelassen werden rennen und flattern sie laut "erzählend", bis sie auf der Wiese sind. Als ich das erste Mal das sah war ich fasziniert.

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Es sind sehr viele, aber auf dem großen Gelände verteilen sie sich.

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Und diese drei "Herren", Chef im Hintergrund, stolzierten würdevoll auf die Wiese 😄

In einem anderen Nachbarort werden die Legehühner ähnlich gehalten, allerdings ist das Gelände dort nicht ganz so groß und der Stall steht auf Rädern, damit er umgestellt werden kann. Auch das ist kein Biolandwirt.
Es hat Vorteile wenn man "auf dem Land" wohnt 😃

LG Heidrun
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Heidrun11 vom 04.11.2022, 16:32:37
Anders ist es bei den Verbänden Demeter, Bioland und Naturland. Die Verbände kontrollieren zusätzlich und hätten auch einen Ruf zu verlieren. Demeter ist besonders streng.
 

Liebe Heidrun,

das sind auch meine favorisierten Labels. Ich versuche, mein Getreide, Mehle, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Samen, Kerne usw. auch dahingehend zu kaufen, dass eines der drei Labels "draufsteht".

Von Discounter-Bio halte ich nichts mehr, seitdem ich da mal einen Bericht drüber gelesen oder gesehen habe. Da tut man sich mit konventionell angebauter Ware, wenn man sie "lokal und saisonal" kauft, einen größeren Gefallen. Und der Umwelt sowieso.

LG

DW
minerva
minerva
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RE: Pferde als Blutspender für die Massenproduktion von Fleisch
geschrieben von minerva

früher hab ich auch lange vegetarisch gelebt bis mir klar wurde, daß dafür auch tiere getötet werden.
gelebt haben sie gut, da sie auf dem bauernhof, den ich gut erreichen konnte, weil ich ein auto hatte, den ganzen tag auf der weide waren.

dann hab ich versucht vegan zu essen, aber das ist mir garnicht bekommen, was mich zuerst gewundert hat bis mir klar wurde, daß ich div. allergien und uv hab, besonders heftig bzgl. soja (soja ist oft auch kreuzallergen zu birken usw.) und das ist halt in vielen veganen produkten enthalten. und für den soja-anbau werden große flächen im regenwald (lebensraum vieler tiere und sauerstoffproduzent) zerstört.

außerdem fehlen bei einer veganen ernährung einige vitamine usw. und in pillenform sind sie keineswegs gesund, zumal die pillen meist auch noch farbstoffe usw. enthalten.


lg
minerva

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