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Wirtschaftsthemen EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?

arno
arno
Mitglied

EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von arno
Hallo,

die EU-Klimaschutzauflagen für
Neuwagen provozieren im Auto-
Land Deutschland einen
Aufschrei der Entrüstung. Es
wird sogar "Vernichtungs-
feldzug" gegen die deutsche
Autoindustrie gesprochen.
Die Kanzlerin: "Ich glaube,
dass hier Industriepolitik
gemacht wird zulasten deutscher
Autohersteller."
Sigmar Gabriel: "Gewinner des
Richtlinienentwurfs sind
französische und italienische
Autobauer."

Wird die deutsche Automobil-
industrie mit der verordneten
Wettbewerbsverzerrung fertig?

Viele Grüße
--
arno
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf arno vom 20.12.2007, 09:46:11
Die deutschen (und auch anderen) Autohersteller haben vor Jahren schon versprochen, freiwillig die CO2-Emissionen ihrer Neuwagen auf ein bestimmtes Niveau zu drücken - es brauche dazu keine gesetzlichen Bestimmungen. Und was taten und tun sie? Es werden immer grössere, mehr Treibstoff fressende Wagen produziert. Begründung: Die Kundschaft will das so!

Soll die Politik auf weitere Versprechungen warten? Soll sie sich weiter vertrösten lassen? Müssen nicht endlich Taten folgen? Auf welcher Grundlage denn? Freiwilligkeit bis zum St. Nimmerleinstag?

--
schorsch
pharaox
pharaox
Mitglied

Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von pharaox
als Antwort auf schorsch vom 20.12.2007, 10:17:03
Genau schorsch,

schon kurz nach dem Krieg wurde in Deutschland neben dem Wankelmotor auch der mit Wasserstoff betriebene Motor entwickelt.
Was macht die Autoindustrie?
Läßt ihn in der Versenkung verschwinden, um ja den Ölkonzernen in ihrem Profitstreben nicht in die Quere zu kommen.
Genauso verhält sie sich beim Umweltschutz, da wird Zeter und Mord geschrieen, obwohl sie, wie Du schon ganz richtig bemerktest, sich freiwillig zur CO2 Reduzierung verpflichtet hatte.
Sollen sie sich doch ein klein wenig anstrengen, um umweltgerechte Autos zu bauen. Erst wenn der Absatz einbricht werden sie schlau.

pharaox

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Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pharaox vom 20.12.2007, 11:35:35
@pharaox,
Ob der Wankelmotor wirklich die Lösung der Probleme ist, ist mehr als fraglich!
Er braucht ja schließlich auch Vergaserkraftstoff und dann noch über 10% mehr, als ein Viertakt- Hubkolbenmotor. Die Wärmeverluste und Druckverluste beim Wankelmotor sind sehr hoch.
Auf Grund seiner Bauweise könnte er allerdings mit Wasserstoff betrieben werden.

Aber auch etwas zu Wasserstoff.
Klar - ein Wasserstoffmotor- welcher Art auch immer - würde bei der Verbrennung kein CO2 abgeben. Es entstehen neben Wasserdampf nur wenige andere Gase in geringen Spuren, wie NO,NO2,Kohlenwasserstoffe...
Abseits einiger technischer Problemstellung bleibt als weitere wichtige Frage, wo der Wasserstoff für Wasserstoffantriebe herkommt. Bei der Herstellung von Wasserstoff wird sehr viel Energie benötigt, die nun mal "irgendwie" bereitgestellt werden muss.
Größere Mengen Wasserstoff lassen sich heute aus alternat. Energ.( Wasserkraft, Sonnenenergie, Windenergie)noch nicht gewinnen.
Für die heutige Forschung zu Wasserstoffantrieben wird der Wasserstoff meist aus Erdgas gewonnen - dabei nimmt einerseits der Energiegehalt ab, andererseits ist es keine dauerhafte Lösung.
Andere Arten der Wasserstoffherstellung gehen beispielsweise über Elektrolyse, welche aktuell erst in Norwegen in größerem Maßstab betrieben wird, weil man dort mit Wasserkraftwerken mehr Strom produziert, als man verbraucht.
Man sollte nicht immer so tun, als ob der Wasserstoff irgendwo als Rohstoff vorliegt und einfach "abgebaut" werden könnte.

Wasserstoffantrieb kann eine Lösung sein, wenn umweltfreundliche Energie in größeren Mengen zur Verfügung steht. Ansonsten ist es nur eine Verschiebung der Probleme.
Das alles nimmt uns ( die Politik, die Autoindustrie und die Autofahrer ) in die Pflicht, verantwortungsbewusst die Probleme anzugehen. Dabei ist Hektik und Polemik, sowie politische Populistik fehl am Platze.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die Autofahrer der größte Problempunkt sind, wenn es darum geht, umweltfreundliche Autos zu benutzen.


--
klaus
hugo
hugo
Mitglied

Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von hugo
als Antwort auf schorsch vom 20.12.2007, 10:17:03
hallo schrosch, wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann sind wir beide schon auf dem besten Wege eine Vorreiterrolle in Sachen Spritsparen und Umweltschutz zu spielen,,,oder fährst du immer noch diesen ollen Porsche Cayenne Turbo S der, wenn er mit Vollgas unterwegs ist bei Tempo 270 auf 100 Kilometer nicht weniger als 66,7 Liter Kraftstoff verbraucht ?? *g*

Ich denke auch, das solche Fahrzeuge heutzutage nicht mehr zugelassen werden sollten.

,,und wenn das Protzen und Angeben noch soo toll ist wenn man seine Milliönchen zeigen möchte,,solln sich diese Leute doch zum Zeichen ihres Wohlstandes auf ihr Privatgrundstück dutzende Windmühlen aufstellen und an der größten am Flügelende eine begehbare Gondel anbringen und uns daraus zuwinkend, auf ihren Reichtum hinweisen,,,es muss nur in Mode kommen *g*

klaus hat recht, Wasserstoff ok, aber möglichst nicht mittels CO2 verursachender Energie produzieren,,
Vielleicht packen es unsere Enkel und bekommen die Kernfusion in den Griff,,
--
hugo
mart
mart
Mitglied

Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von mart
als Antwort auf hugo vom 20.12.2007, 17:40:10
Zuerst muß ja erst die Tauglichkeit für jeden im Normalbetrieb sichtbar gemacht werden und die zwangsläufig auftretende Kinderkrankheiten behandelt werden.

Daher ist es in dieser Phase m. M. nach völlig unerheblich, wie der Wasserstoff gewonnen wird.
--
mart

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Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 20.12.2007, 17:40:10
@hugo,
"Vielleicht packen es unsere Enkel und bekommen die Kernfusion in den Griff,,"

Da wirst du hier aber keinen Beifall ernten- mit dieser Aussage.
Oder doch - ich bin deiner Meinung ! Vielleicht haben wir ja doch die Möglichkeit "von oben" das nachzuprüfen.
--
klaus
hugo
hugo
Mitglied

Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2007, 18:02:00
ja, mit dem Beifall ,,das ist so eine Sache,,
Da möchte bei uns um die Ecke eine dänische Firma das sauberste Steinkohlekraftwerk bauen das je auf deutschem Boden stand und ??? du wirst es sicher ahnen,,einige Bürgerinitiativen haben sich dagegen verschworen
und zwar mit den blödesten Argumenten die ich jemals von solchen Leuten hörte,,,

Sie sprechen von Dreckschleuder, Schwermetallwerfer, Umweltvergifter, Effiziensruine,,,,,,und dabei wären hier sehr viele Menschen froh wenn wenigstens ein ganz klein wenig Hoffnung keimen könnte für Industrieneuansiedlung.

Ich denke das jedes ältere Kraftwerk welches dieser neuen Konkurrenz zum Opfer fällt und abgerissen wird, eine gewaltige Lücke in der Umweltverschmutzungsstatistik hinterläßt.

Aber das wollen diese Leute nicht einsehen, sie wollen Alles und sofort und absolut ohne zu ahnen das sie damit Unmögliches einfordern und die wirklichen Dreckschleudern am Leben erhalten.
Aber wie gesagt nach dem Prinzip Heiliger Sankt Florian / Verschon mein Haus / Zünd andre an!

Eine gestern geplante Anhörung (ein Zelt für 1000 Menschen wurde extra von weit hergeholt aufgebaut, beheizt ,,,,) wurde blockiert und bis auf Weiteres ausgesetzt,,

Die Fischer am Strand schüttelten nur die Köpfe als sie diese Chaoten sahen,,und einer meinte: die kommen von weit her, stänkern hier herum, versauen unseren Kindern die Arbeitsplätze, die Jugend muss abwandern und der Rest für einen Hungerlohn diese Herrschaften bedienen wenn sie denn mal für ein paar Tage hierher kommen aus ihren Industriegebieten, wo sie gut verdienen und bei uns den dicken Max markieren ,,

ob die wissen das für 1 Kilowatt installierte Windenergie oder Solarenergie derzeit noch 4 Kilowatt herkömmliche Energie vorgehalten werden muss ?

ob die wissen das allein China jede Woche zwei Kohlekraftwerke in Betrieb nimmt und deren CO2 kennt sicher auch keine Grenzen,,*g*

Klimaschutz ja, aber nicht unter steinzeitlicn Bedingungen,,

hugo
Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 20.12.2007, 23:12:20
@hugo,
dem müsste ich eigentlich nichts hinzufügen.
Ich stamme ja nun aus einem Braunkohlentagebau-Gebiet. Ich kann natürlich den Frust verstehen, der sich bei Hausbesitzern aufbaut, die wissen, dass sie in 10 oder 15 Jahren ihre "Scholle " verlassen müssen, obwohl sie alle neue Häuser eingerichtet bekommen, die meist einen erheblich beseren Standard haben, als ihre alten Gebäude. Es ist nun mal-besonders für Ältere- die Heimat.

Interessant aber waren die Zusammensetzung der "Kampftruppen gegen die Umsiedlung" und deren Motto. Sie kamen von weit her, sogar aus dem Ausland und wurden bei den Anwohnern "Kampftouristen" genannt. Ihr offizielles Motto im Kampf gegen die Umsiedlung von Horno z.B. war: "Geil auf Horno".
Bei Informationsveranstaltungen stellte sich heraus, dass sie nicht einmal über grundsätzliche Dinge zum Braunkohlenabbau und Kraftwerkstechnik informiert waren. Sie waren auch nicht bereit,sich informieren zu lassen, sondern brüllten alles nieder, was nicht ihrer "Meinung" war.
Diese "Truppen", die ständig unterwegs sind in den unterschiedlichsten Regionen und an den verschiedensten Objekten, haben viel kaputt gemacht und die tatsächlichen Probleme verwischt.


--
klaus
arno
arno
Mitglied

Re: EU-Klimaschutzauflagen für Neuwagen, ein Problem?
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 20.12.2007, 23:12:20
Hallo, hugo,

ich glaube nicht, daß man den derzeitigen
Stand der Technik im Kraftwerksbau
auf den Stand von Fahrzeugmotoren übertragen
kann.
Die Automobilindustrie hat die Zeit
schlichtweg verschlafen und jetzt sehen
sie ihre Fälle davon schwimmen!

Über die vielen Lobbyistenverbände der
Automobilindustrie werden jetzt die Politiker
aktiviert, damit im Fahrzeugmotorenbau
alles beim Alten bleiben kann!
Die EU-Klimaschutzauflagen sind schon
zukunftsweisend und sollten als Herausfordung
schnellstens angenommen werden.
Ich halte es für eine maßlose Verschwendung von
Rohstoffen, wenn 4-sitzige PKW´s mit über 50PS
Leistung gebaut werden.

Viele Grüße
--
arno

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