Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent

Wirtschaftsthemen Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent

eleonore
eleonore
Mitglied

Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von eleonore
das die gaspreise jetzt 25% steigen ist eine ausgemachte sache.
jetzt wird befürchtet, dass es zum herbst nochmal 40-45% steigen wird.

kann und will die regierung, die preisbindung von öl und gas aufheben??

hier in berlin kochen viele haushalte mit gas,(wir auch) und heizen auch damit.
ich bin am überlegen, in unsere küche ein feuerstelle zu bauen.
wenn ich so unsere nebenkosten jeden monat ansehe, laufen mir die tränen runter.

Wenn es tatsächlich so kommen sollte, wäre die Bezeichnung "dramatisch" noch untertrieben. "Über die bereits bekanntgewordenen 25 Prozent hinaus kann es im Herbst noch einmal eine Erhöhung des Gaspreises um bis zu 40 Prozent geben", sagte der parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium, Michael Müller (SPD), der "Welt am Sonntag". Gründe seien die Koppelung an den Ölpreis und Spekulation an den Spotmärkten. "Die Energieunternehmen erhöhen die Preise für Gas immer erst mit einer Verzögerung von mehreren Monaten", sagte Müller. Am Freitag hatte der Ölpreis mit mehr als 139 Dollar pro Barrel ein neues Rekordhoch erreicht.
geschrieben von spon


ich bin nach wie vor die meinung, dass gewisse sachen, wie energie versorgung, post, bahn in staatliche hand gehören.
--
eleonore
arno
arno
Mitglied

Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von arno
als Antwort auf eleonore vom 09.06.2008, 07:34:50
Hallo, eleonore,

in der Wirtschaft ist es üblich, Unsicherheiten bei der Preisentwicklung
mit Hilfe von Preisgleitkauseln auszugleichen. Wenn solche Bindungen an die
Preise anderer Produkte aufgehoben werden, treten viel schneller größere
Preisschieflagen ein. Würde beim Gaspreis zum Beispiel die Bindung an Erdöl
wegfallen, würde der Erdgaspreis nur für sehr kurze Zeit in den Keller rutschen.
Die Folge davon wäre, daß alle Energieverbraucher schnellstens auf Erdgas
umstellen würden und dadurch den Erdgaspreis in ungeahnte Höhen treiben würden.
Aus dem Grunde bin ich gegen die Aufhebung von der Preisgleitkausel für Erdgas.

Die Politiker haben zu Genüge bewiesen, daß sie viel schlechter planen und
wirtschaften können als die private Wirtschaft.

Für die vernünftige Organisation unserer Gemeinschaft sind die Politiker
ohnehin schon überfordert, den die Konzepte dafür liefern heute die Lobbyisten
und nicht mehr die Parteiprogramme.

Deshalb bin ich der Meinung, daß jede Privatisierung für den Bürger mehr Vorteile bringt, als wenn wasserkopflastige Behörden etwas organisieren.

Viele Grüße
--
arno
hafel
hafel
Mitglied

Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von hafel
als Antwort auf eleonore vom 09.06.2008, 07:34:50
Die Energieminister der größten Industrienationen der Welt können noch so aufgeregt mit den Flügeln schlagen: … An weiter steigenden Öl- und Gaspreisen werden sie mit ihren Appellen nichts ändern können. Die in Japan vereinbarte „Kooperationspartnerschaft zur Energieeffizienz“ ist etwa so hilfreich wie Loriots Tipp, bei einem Großbrand Eiswürfel im Mund zergehen zu lassen.

Natürlich gerät der Motor der Weltwirtschaft ins Stottern, wenn sein Schmierstoff unablässig teurer wird. Doch mit hektischem Gerde am grünen Tisch lässt sich die Lage nicht entschärfen. Solange die größten Energieverbraucher der Welt den Akteuren auf dem internationalen Ölmarkt nicht glaubhaft signalisieren, dass sie alles tun werden, um ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, wird sich der Aufwärtstrend nicht brechen lassen.

Experten schätzen, dass ein Fünftel des gegenwärtigen Ölpreises durch Spekulationen verursacht ist. Öl wird noch immer weitgehend in Dollar gehandelt. Wenn die Amerikaner der Talfahrt ihrer Währung weiter tatenlos zuschauen, lohnt es sich, darauf zu wetten, dass das schwarze Gold immer teurer wird.

Die Zeiten des billigen Öls sind endgültig vorbei.

--
hafel

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von hugo
als Antwort auf arno vom 09.06.2008, 10:10:49
arno den steigenden Preisen kann man ja als Verbraucher theoretisch etwas entgegensetzen,,, Da ich schon länger weiss, das Öl und Gas usw knapper werden, war es eben günstig z.B bei bei RWE vor ca 3 Jahren und bei EON vor 5 Jahren Aktien zu ordern,,

Die Kurse sind nun von damals 20 € bzw 40 € auf gegenwärtig ca über 80 bsw 120 € gestiegen und haben die Preisanstiege mehr als wett gemacht,,
Nun bräuchte ich ja nur noch die Daumen drücken das die Preise weiter explodieren und die Zeit abwarten um mit den Aktiengewinnen diese läppische Preisspanne zu begleichen,,*g*

Aber das brauch ich ja den gelernten BRD-Bürgern nicht zu erklären, die wissen das ja sowie so besser,,

Du schreibst: Die Politiker haben zur Genüge bewiesen, das sie viel schlechter planen und wirtschaften können als die private Wirtschaft.

Oh ja arno das stimmt, noch nie hat ein Staat soviel Gewinn für seine Bürger aus einer staatliche Firma herausgeschlagen, wie die privaten Firmen und Unternehmen es für sich und ihre Aktionäre auf Kosten dieser Bürger schaffen
und genau deshalb bin ich gegen eine Verstaatlichung bestimmter wichtiger -unser Aller täglich Leben beeinflussender - Wirtschaftszweige.

Nach Deinen Worte müsste dann ja auch die Armee privatisiert werden, das Finanzamt, die Arbeitsämter, das Bildungswesen, der BND usw wenn das alles weitaus effizienter und/oder gewinnbringender bei den Privaten aufgehoben wäre,,

warum werden so oft Industrien privatisiert, gehen dann Pleite und der Staat muss dann aus der Patsche helfen?
warum werden denn so viele Staatsunternehmen zerschlagen teilprivatisiert ? weil nur die Filetstücke gewinnbringend für die Privaten sind,,

Nun kannst Du vermutlich einige Beispiele bringen, wo das mal gut war für die Bevölkerung, bitte zähle sie mal auf, ich werde dann versuchen mit misslungenen Beispielen gegenzuhalten und dann könnten wir abwägen,,*g*


hafel denkt wohl richtig,,,unsere Minister werden allein durch fromme Wünsche keinen Einfluss auf weltweite Gaspreise bekommen,,

Momentan ist zwar die Gelegenheit günstig durch Verhandlungen mit Gasprom (die Russen sind einer von nur drei großen Gasexporteuren neben IRAN und den Saudis, die anderen verbrauchen ihr Gas selber oder beliefern uns kaum)

Wenn wir es jetzt schaffen, eine langfristige Liefervereinbarung mit einem auf lange Frist ausgelegtem manierlichem Preisniveau ( was natürlich nur ein Preisanstieg sein kann aber eben vielleicht linear) könnte es uns weiterhelfen die Frist bis zum Ende des Erd-gaszeitalters halbwegs vernünftig zu überstehen und durch alternative Ersatzbeschaffung verträglicher zu gestalten.
--
hugo
gutgelaunt
gutgelaunt
Mitglied

Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf hugo vom 09.06.2008, 11:23:25
Momentan ist zwar die Gelegenheit günstig durch Verhandlungen mit Gasprom (die Russen sind einer von nur drei großen Gasexporteuren neben IRAN und den Saudis, die anderen verbrauchen ihr Gas selber oder beliefern uns kaum)
geschrieben von hugo


na`hugo,
wo hast du denn recherchieren lassen????...)
meine Recherchen sehen nämlich etwas anders aus...


gutgelaunt
arno
arno
Mitglied

Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 09.06.2008, 11:23:25
Hallo, hugo,

es gibt genug Militärfirmen, Steuerfachfirmen, Arbeitsvermittlungsfirmen, usw.
die kostengünstiger jede Behördentätigkeit übernehmen.
Staatsbetriebe, wie die RAG, sind Jahrzehnte lang mit jährlich vielen
Milliarden Steuergeldern subventioniert worden.
Hugo, wie verbuchst Du denn diese jährlich vielen Milliarden Steuergelder?
Unter Gewinn, ohne Leistungserbringung oder unter laufende Einnahmen?
Wenn aus diesem Konzern Filetstücke privatisiert werden, ist der Steuerzahler
nur noch für die Superpensionen der freigesetzten Beschäftigten verantwortlich.
Bei Banken und Sparkassen mit ihren politisch besetzten Verwaltungs- und
Aufsichtsratsposten sieht, wie wir es gerade erleben durften, die
Situation anders aus.

Immer mehr Bürger in Pleitestädten erleben eine soziale Demontage des
Gemeinwesens, weil hochbezahlte Bürgermeister und Stadtfraktionen die
Stadtkasse über Jahrzehnte für noch mehr Jahrzehnte ruiniert haben.
Und diese Stadtpolitiker wollen dann den Bürgern noch Glauben machen,
daß nur sie den Ausweg aus der Misere, die sie selbst verursacht haben,
wissen und umsetzen können!
Für wie bekloppt halten diese Menschen die Bürger eigentlich?

Viele Grüße
--
arno

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angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf gutgelaunt vom 09.06.2008, 12:04:56
ob Plagiat oder nicht- Putins Dissertation spricht doch schon vom Titel her Bände:

"„Die strategische Planung der Reproduktion der mineralischen Rohstoffbasis der Region unter den Bedingungen der Herausbildung von Marktbeziehungen“
--
angelottchen
Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 09.06.2008, 13:37:49
.
Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 09.06.2008, 10:10:49
@arno,
"weil hochbezahlte Bürgermeister und Stadtfraktionen die
Stadtkasse über Jahrzehnte für noch mehr Jahrzehnte ruiniert haben. "


Wenn ein Bürgermeister die Stadt über Jahrzehnte ruiniert, frage ich mich, warum er dann immer wieder gewählt wurde.
Da muss man doch wirklich bekloppt sein.
Auch wir hatten einen Bürgermeister, dem es gelungen war, innerhalb einer Legislaturperiode so ruinös zu arbeiten, dass die Stadt am Rande des Kollapses stand.
Er bekam beim "Wiederwahlversuch" eine gehörige Klatsche (9,8%).

Dein Schlusssatz zu den "Bürgermeistern und Stadtfraktionen" bekommt dann schon fast eine tragische Note: "Für wie bekloppt halten diese Menschen die Bürger eigentlich?"
Wahrscheinlich richtigerweise für ziemlich bekloppt.
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Was deine Hinweise zum Erdgaspreis und die Kopplung an den Ölpreis, sowie die Privatisierung oder Verstaatlichung anbetrifft, gebe ich dir Recht.
--
klaus
hugo
hugo
Mitglied

Re: Umweltministerium befürchtet Anstieg der Gaspreise um 40 Prozent
geschrieben von hugo
als Antwort auf gutgelaunt vom 09.06.2008, 12:04:56
hallo gutgelaunt,,,momentan bin ich hier so oft wie noch niemals zuvor im Leben damit befasst mir die Argumente und Gegenargumente der Befürworter und Ablehner von Gaspipelines, GuD Kraftwerken, Steinkohlekraftwerken, Fernwärmeangeboten, KKW-Geländenachnutzung und allem was damit zusammenhängt anzuhören,,,,
( auch Strom von Offshore-Windparks in der Ostsee soll hier eingespeist werden)


Kannst mir glauben, was da gegenwärtig an Informationen, an Bemerkungen, an Aufschreien, an seriösen und scheinbar seriösen Behauptungen in die Welt gesetzt wird ist unvorstellbar,,
Wie oft hier schon die Investoren wechselten, sich die Verantwortlichen der Unternehmen, die Politik und die Brüsseler Behörden in die Wolle bekamen, zumal ein gewaltiger Streit um die Fördertöpfe entrannt ist,,,da werden Daten bekanntgegeben alle natürlich unter Vorbehalt,,,da wird gekungelt,,,

Ich nehme mir nun schon die Zeit und nutze jede Gelegenheit Befürworter und Gegner anzuhören,,,auch Besichtigungen von Kraftwerken in Dänemark und Brandenburg Teilnahme an Foren usw gehören für mich dazu,,und natürlich lese ich tagtäglich alles, was sich dazu anbietet,,,,es liegt ja auch in meinem Interesse, wir hier sind ja direkt betroffen,, egal ob es die Pipeline durch die Ostsee sein wird , die Leitungen nach Berlin und Großbritannien, ob es die geplanten Kraftwerke sind und deren Versprechungen bezüglich günstiger Versorgung der hiesigen Bevölkerung,,

Da sich die Preissituation ständig komplizierter entwickelt, die Vorschau auf die Effektivität der Kraftwerke natürlich davon abhängt, so wie sie auch von Umweltauflagen abhängen und das Verbrennen von Erdgas in riesigen Kraftwerken immer unbezahlbarer wird,,(bzw der daraus entstehende Strom)
gegenwärtig finden bei uns auch Probebohrungen statt mit dem Ziel unterirdisch günstige Formationen zu finden für einen CO2 Eintrag. (Lagerung über viele Jahrhunderte)

Auch mögliche Erdgaszwischen-, und Speicherlagerstätten werden und wurden hier erkundet und einige brauchbare Salzstöcke schon gefunden,,(wir streiten gerade, wie sich deren Hohlraumschaffung mittels Ausspülung auf den Bodden auswirken könnte,,
usw usf.

Die Zeit bezüglich der lohnenden oder nichtlohnenden Nutzung von Rohstoffen zur Verstromung ist dermaßen schnelllebig, die Informationen dazu sind so unsicher und so schnell veraltet das es schwer ist, den Überblick zu behalten.
dazu kommen die nicht genau vorhersehbaren Entwicklungen alternativer Angebote, die internationalen strategischen und taktischen Fragen, die Gewinnerwartungen der großen Versorger (Absahner)

wenn ich solche Futurologenbeiträge von der Atomlobby über das Ende der Vorräte lese wie: Diese beträgt für Erdöl rund 41, für Erdgas 67, für Kohle 192 und für Uran (ohne Brutreaktoren) rund 50 Jahre.“

oder - ein Ende des Erdöls um 2035,
- von Erdgas vermutlich vor 2040,
- Kohle reicht bis maximal 2100.
- Uran reicht bei der heutigen Förderung nur bis 2040.
wie es die OECD (International Energy Agency, IEA) berechnete,

oder die Panikzahlen von Greenpace usw,,,,,ich glaub denen alle zusammen kein Wort, die haben sich noch stets und fast immer geirrt, die Einflussfaktoren sind zu vielseitig um halbwegs genau Vorhersagen zu machen.


--
hugo

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