Nordlichter

Nordlichter

Die Feuerwehr kriegt das Feuer nicht an.


Gestern war der 21. Februar. Das ist der Tag, an dem an der Küste in Nordfriesland seit Jahrhunderten die Biikefeuer brennen. Früher: zur Verabschiedung der Männer, die auf Walfang gingen. Oder, moderner: um dem Winter Ade zu sagen. Dazu werden riesige, meterhohe Reisighaufen aufgeschichtet. Ganz oben ist eine Puppe, die symbolische Verkörperung der kalten Jahreszeit. Bei Einbruch der Dunkelheit, also gegen 6 Uhr abends, werden die Feuer entzündet, damit sie weit übers nordfriesische Wattenmeer leuchten, daher auch der Name Biike (Leuchtfeuer).

Diese Feuer sind inzwischen zu einer Attraktion geworden, die Hunderte Besucher aus der Umgebung und von weither anlockt. Sie leuchten auf Sylt, Föhr, Amrum, Nordstrand, Pellworm, auf den Halligen und an der Küste. Überall dort leuchten die Feuer am 21. Februar.

Wir sind rechtzeitig, trotz Regens, losgefahren. In Simonsberg bei Husum sollte ein besonders großes Feuer sein. Dazu freuten wir uns auf ein deftiges, zünftiges Grünkohlessen im Hotel Lundenbergsand, das wir noch nicht kannten. Als wir in Simonsberg ankamen, sahen wir am fast wolkenfreien Himmel die winzige Mondsichel und Züge von Wildgänsen. Es hatte aufgehört zu regnen. Endlich, nach drei Tagen Dauerregen.

Das Hotel Lundenbergsand. Ein sehr schönes, obwohl so abgelegen, gut gehendes Hotel.


Innen ist es sehr ansprechend eingerichtet. Die Tische waren gut eingedeckt, mit weißen Tischtüchern und Stoffservietten. Es wurden viele Gäste erwartet. Gut, wer sich zum Essen angemeldet hatte. Hier ein Schiffsmodell.


Ich bin schon mal zum Biikeplatz gegangen. Kurz nach 6 Uhr. Die Feuerwehr war gerade dabei, den Riesenholz- und Reisigstapel anzuzünden.


Zurück zum Hotel. Typisch für die Jahreszeit und den Anlass: ich hatte Grünkohl bestellt.


Grünkohl. Dazu leckere Bratkartoffeln, karamelisierte Kartoffeln, Kassler, Kochwürstchen,Bauchfleisch, und die dazu passenden Getränke.


Nach dem Essen, gegen kurz vor acht, sind wir wieder zum Biikeplatz. Aber, es schien schon zu spät. Das Feuer war nicht zu sehen. War es schon ganz runter gebrannt? Das konnte eigentlich nicht sein. Viele Leute kamen uns entgegen.


Am Platz angekommen, sah ich das Malheur. Der Stapel war noch in voller Höhe da. Zwei Feuerwehrmänner versuchten immer noch, das Feuer in Gang zu kriegen. Aber das Gestrüpp wollte einfach nicht brennen, nach tagelangem Dauerregen.


Einer versuchte es immer wieder, mit einer Feuerlanze das Feuer in Gang zu bekommen. Aber, was er erreichte, war Riesenqualm.


Es wollte einfach nicht brennen. Gegen 8 Uhr haben sie es frustriert aufgegeben.


Nur der Feuerwehrnachwuchs, die Kinder, saßen auf Strohballen fröhlich rund um ein kleines Feuer und wärmten sich. Die Erwachsenen trotzten der Temperatur um Null mit Hilfe von Bratwürsten, Bier und Schnaps.


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