Grippaler Infekt oder Grippe: Krankheitsbild und Behandlung

Sie haben Husten, Schnupfen und fühlen sich gar nicht gut. Aber handelt es sich dabei um einen grippalen Infekt oder schon eine echte Grippe? Der Unterschied ist wichtig, denn eine banale Erkältung wird in der Regel auch anders behandelt als eine Influenza.
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Unterschied Grippe und grippaler Infekt

Medizinisch ist der Unterschied von der Grippe zum grippalen Infekt einfach. Die echte Grippe wird nur von Influenzaviren hervorgerufen. Der grippale Infekt kann dagegen aus einem von mehr als 200 verschiedenen Erkältungsviren entstehen.¹

Ein grippaler Infekt äußert sich zudem in einem eher milden Verlauf. Er ist also die typische Erkältung, für die Sie in der Apotheke frei verkäufliche Mitte wie GeloProsed bekommen. Meist schwächen sich die Symptome nach etwa einer Woche wieder ab.² Eine Grippe geht dagegen mit plötzlich einsetzendem, teils recht hohem Fieber einher. Sie fühlen sich in der Regel wirklich krank und auch die Erholung dauert deutlich länger als bei einem grippalen Infekt.

Zudem ist die Grippe eine saisonale Krankheit, die vor allem in der dunklen und kalten Jahreszeit über den Herbst und Winter auftritt. Einen grippalen Infekt können Sie sich wiederum das ganze Jahr hindurch zuziehen. Im Sommer wird dieser zwar oft als Sommergrippe bezeichnet, hat aber nichts mit der echten Influenza zu tun.

Grippaler Infekt – das Krankheitsbild

Eine Erkältung kündigt sich in der Regel an. Sie fühlen sich vielleicht etwas schlapp und müde und die Nase läuft. Bald kratzt auch der Hals und das von Tag zu Tag mehr und aus dem Fließschnupfen wird eine verstopfte Nase. Oft gesellt sich ein anfangs noch sehr trockener Husten hinzu, der später produktiv wird. Eventuell haben Sie beim grippalen Infekt auch leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und werden heiser.

Haben Sie nur eine Erkältung, dauert diese in der Regel rund sieben Tage.³ Das setzt voraus, dass Sie sich in dieser Zeit auch schonen. Hausmittel und Medikamente aus der Apotheke können bei den Symptomen helfen, aber das Immunsystem leistet die hauptsächliche Arbeit.

Grippaler Infekt – Hausmittel bei Erkältungen

Das einfachste und wirkungsvollste Hausmittel beim grippalen Infekt ist Ruhe. Schlafen Sie, wann immer Sie müde sind – ihr Körper benötigt die Zeit zur Regeneration. Schonen Sie sich und bleiben Sie lieber einmal mehr auf der Couch, eingekuschelt in der warmen Decke. So kann der Körper seine Ressourcen optimal gegen die Viren bündeln. Das muss er auch, denn Antibiotika helfen bei diesen Viren nicht.

Sofern Sie rauchen, hilft auch ein Rauchverzicht für die Zeit sehr gut. Der ohnehin kratzende Hals wird weniger gereizt und der Organismus muss sich nicht mit den Giften aus der Zigarette auseinandersetzen.

Wenn Sie eine Erkältung haben, sollten Sie außerdem viel trinken. Am besten sind Tees. Hier haben Sie eine große Auswahl, die typische Erkältungskräuter wie Lindenblüten, Süßholz oder Salbei enthält. Ein Löffel Honig im Tee beruhigt außerdem den Hals. Bei starkem Halsweh hat sich auch Gurgeln mit Salbeitee bewährt. Oder Sie lutschen Salbeibonbons.

Gegen die verstopfte Nase helfen Dampfbäder. Als Zusatz ins dampfende Wasser eigenen sich beispielsweise Meersalz, Kamille oder Thymian. Zusätzlich können Sie beim grippalen Infekt auch trocken inhalieren, etwa mit Pfefferminzöl.

Erkältung – Hilfe aus der Apotheke

Reichen Hausmittel beim grippalen Infekt nicht mehr aus, können Sie die Symptome gezielt mit Medikamenten aus der Apotheke lindern. Gegen die verstopfte Nase etwa hilft ein Nasenspray, sodass Sie vor allem nachts besser durchatmen und gut schlafen können. Bei Halsschmerzen tun Pastillen oder Tabletten zum Lutschen gut, die oft leicht betäubende Wirkstoffe enthalten. So lässt der Schmerz meist nach.

Wenn Ihnen ein trockener Husten den Schlaf raubt, können Sie zu Hustenstillern greifen. Diese lindern den Husten und sollten immer abends eingenommen werden. Über den Tag ist das Gegenstück der Hustenstiller, die sogenannten Hustenlöser, sinnvoll. Sie fördern den Prozess, der aus dem trockenen einen produktiven Husten macht. So können Sie die Keime besser abhusten, die die Erkältung verursachen. Lassen Sie sich in jedem Fall von Ihrem Arzt oder Apotheker zu geeigneten Arzneimitteln beraten.

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[1] Deutsche Lungenstiftung e.V.: Abgrenzung zu Erkältungskrankheiten.
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/grippe/abgrenzung-zu-erkaeltungskrankheiten/ (15.10.2020).

[1] Deutscher Berufsverband Der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: Schnupfen – Anzeichen und Verlauf.
https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/schnupfen/anzeichen-und-verlauf.html (15.10.2020).

[1] DFV Deutsche Familienversicherung AG: Erkältung (grippaler Infekt): Ursachen, Symptome & Behandlung.
https://www.deutsche-familienversicherung.de/ratgeber/artikel/erkaeltung-grippaler-infekt-ursachen-symptome-verlauf-und-therapie/ (15.10.2020).
 


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