Haushaltsauflösung für Rentner: Der Umzug ins Seniorenheim

Es betrifft immer mehr alte Menschen: Ein Umzug ins Seniorenheim steht an. Früher wohnten Familien mehr zusammen und die ältere Generation wurde bis ins hohe Alter und sogar bis zum Tod in der Familie versorgt. Das hat sich drastisch geändert, sodass heute für den Großteil der Senioren irgendwann der Umzug in ein Alten- oder Pflegeheim ansteht. Was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
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©annastills | Freepik.com

Ein Wohnortwechsel steht an

In Deutschland wohnt ein großer Teil der Senioren allein in einer Wohnung oder einem Haus. Wenn dies aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht mehr möglich ist, steht der Umzug in das Betreute Wohnen, eine Seniorenresidenz oder ein Alten- und Pflegeheim an. Viel mitnehmen kann man dabei in der Regel nicht, sodass in den meisten Fällen eine Haushaltsauflösung nötig wird. Selbst mit Angehörigen ist das keine einfache Aufgabe und ohne diese kaum zu bewältigen. Damit der Wohnortswechsel nicht zur unlösbaren Herausforderung wird, gibt es spezielle Entsorgungs- und Entrümpelungsunternehmen, die sich dieser Aufgabe gerne annehmen.

Wie gelingt eine Haushaltsauflösung?

Das A und O einer erfolgreichen Haushaltsauflösung ist eine ausführliche Planung. Dabei sind ein paar spezielle Punkte besonders wichtig:

1. Verträge kündigen

Um Kosten zu vermeiden, gilt es darauf zu achten, rechtzeitig alle Verträge, die mit der Wohnung oder dem Haus in Verbindung stehen, zu kündigen. Dazu gehören Mietvertrag, Verträge mit Versorgern für Strom, Telefon, GEZ, Zeitungsabos und Versicherungen.

Tipp: Das Einhalten der Kündigungsfristen spielt bei der Kündigung der Verträge eine wichtige Rolle und spart zusätzliche Kosten.

2. Vollmachten einholen

Ist der eigentliche Vertragspartner nicht mehr dazu in der Lage, diese Angelegenheiten selbst zu erledigen, sind entsprechende Vollmachten für die Angehörigen ein wichtiges Hilfsmittel. Diese sogenannten Vorsorgevollmachten schließt man am besten schon sehr frühzeitig ab, damit dann im Fall der Fälle alles geregelt ist. Die Vorsorgevollmacht dient nicht nur dazu Verträge zu kündigen, sondern es können damit auch im Namen des Vollmachtgebenden Bankgeschäfte erledigt und neue Verträge abgeschlossen werden. Das macht für die älteren Menschen einiges leichter. 

Tipp: Eine rechtssichere Vorlage für eine Vorsorgevollmacht stellt das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz kostenlos als Download auf seiner Internetseite zur Verfügung.

3. Ausräumen und Sortieren

Bevor es zur eigentlichen Haushaltsauflösung kommt, sollte man bei der Planung Zeit für das Sortieren und Ausräumen des Hausrats einrechnen. Dafür ist es wichtig zu wissen, welche Sachen den Wohnortswechsel mitmachen und was nicht mit in das neue Zuhause darf. Eventuell eignen sich einige Hausratgegenstände oder Möbel zum Verkauf oder Verschenken. Alles was am Ende nicht entsorgt werden muss, spart Geld.

Tipp: Nach §40 Abs.4 Sozialgesetzbuch XI kann die Pflegekasse einen finanziellen Zuschuss für einen Umzug gewähren, wenn der Umzug als Maßnahme zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes des Pflegebedürftigen gilt. Die Förderung kann bis zu 4.000 EUR ausmachen. Dafür muss bei dem Umziehendem mindestens Pflegegrad 1 vorliegen. Auch das Jobcenter übernimmt in einigen Fällen die Kosten eines Umzugs.

Beim Sortieren sollten auch Keller und andere Nebenräume wie beispielsweise der Dachboden oder eine Garage nicht vergessen werden.

4. Sperrmüllabholung nutzen

In vielen Städten und Gemeinden findet in regelmäßigen Zyklen eine kostenlose Sperrmüllabholung statt. Nutzt man diese, spart auch das wieder Zeit und Kosten für die Haushaltsauflösung.

5. Entrümpelung starten

Sind alle o.g. Punkte erledigt, kann der Termin für die Entrümpelung des restlichen Hausrats mit einem professionellen Entrümpelungsunternehmen vereinbart werden. Dabei sollte man nicht bis auf den letzten Tag warten, um seinen Wunschtermin zu bekommen.

Tipp: Ein Entrümpelungsunternehmen aus der Region spart die hohen Anfahrtskosten. Außerdem hat man als Kunde immer einen Ansprechpartner in Reichweite.

Am Tag der Entrümpelung muss man nicht vor Ort sein. Ein professioneller Entrümpler wird das Ausräumen der Wohnung und die Entsorgung des gesamten Hausrats durchführen und am Ende eine besenreine Wohnung übergeben.

Tipp: Ein seriöses Entrümpelungsunternehmen erkennt man an folgenden Kriterien:
 
  • Das Unternehmen erstellt ein transparentes Festpreisangebot ohne versteckte Kosten.
  • Es wird eine kostenlose Vorab-Besichtigung angeboten, um alle Arbeiten genau abzusprechen.
  • Das Unternehmen besitzt eine Haftpflichtversicherung.
  • Auf Wunsch wird dem Kunden ein schriftlicher Entsorgungsnachweis erstellt.
 

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Kommentare (1)

taralenja1.11.

ein umzug in ein altenpflegeheim, oder in eine kleine betreute wohnung und seniorenresidenz muss wirklich schon frühzeitig vorbereitet werden. wer weiß, dass angehörige oder ein pflegedienst die versorgung nicht übernehmen kann und weiß, dass man in ein pflegeeinrichtung ziehen wird sollte sich langfristig von all denen dingen trennen, die man nicht mehr nutzt. dabei boden und keller nicht vergessen. am besten ist die möbel zu entscheiden, die bei möglichkeit mitgenommen werden können. in manchen heimen ist es möglich, möbel mitzunehmen. am besten ist es, langfristig zu planen, was man mitnehmen muss und was man gern bei sich hätte, wie fotos, bücher, liebgewordene deko, hobbysachen, kleidung usw.
ich musste innerhalb von 3 wochen erfahren, dass ich in ein altenpflegeheim muss. ich durfte nicht noch mal in die wohnung, um meiner betreuerin sagen zu können, was ich mitnehmen möchte. so ist wahnsinnig viel verloren gegangen, auch wertvolles, wie meine bilder und bücher von mir wichtigen autorInnen.

viel glück!
taralenja1.11.
 


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