Wie gut sind Deutsche wirklich versichert?

Es wird immer gesagt, dass die Deutschen übervorsichtig und sehr gut versichert sind. Bei existenziellen Risiken sollen deutsche Bundesbürger einen umfangreichen Versicherungsschutz genießen. Die wichtigsten Risiken sind durch die private Haftpflichtversicherung, private Unfall- und Hausratversicherung abgedeckt. Für den Hinterbliebenenschutz eignet sich heutzutage am besten die Risikolebensversicherung. 
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©Yaroslav Shuraev | Pexels.com

Versicherungsschutz in Deutschland

Tatsächlich sind in Deutschland viele Haushalte unterversichert. Das ergeben Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die zeigen, dass in großen Teilen der Bevölkerung die wichtigsten Versicherungen fehlen. Jeder Bürger sollte mindestens über eine private Haftpflichtversicherung verfügen, die viele Alltagsrisiken abdeckt und bei beispielsweise Personenschäden Dritter, die Schadenssummen in Höhe von Hunderttausenden ergeben können, um vor dem finanziellen Ruin geschützt zu sein. Leider sind in Deutschland nur rund 73 % der Haushalte durch eine private Haftpflichtversicherung geschützt.
 
Beim Hinterbliebenenschutz durch die Risikolebensversicherung sind es erschreckenderweise nur rund 6 %. Laut Statista werden etwa 36 % aller privaten Pkw in Deutschland per Kredit oder Leasing finanziert. Bei Neuwagen sind es sogar etwa 46 Prozent. Knapp 300.000 Eigenheime sind im Jahre 2020 bundesweit verkauft worden. Fällt der Hauptverdiener durch einen Todesfall weg, kann sich die hinterbliebene Familie den gewohnten Lebensstandard und die laufenden Kredite häufig nicht mehr leisten.

Unverzichtbare Policen

Versicherungen sind dafür gedacht, dass sie im Fall der Fälle den Schaden übernimmt. Manche Versicherungen grundsätzlich sinnvoll und unabhängig von der individuellen Lebenssituation. 
Zunächst sollte jeder über eine gute Haftpflichtversicherung verfügen. Denn schnell kann es passieren, dass man ohne Vorsatz einen Schaden verursacht. Der bereits genannte Personenschaden kann schnell schwindelerregende Schadenssummen verursachen. Eine ausreichende Versicherungssumme ist daher essenziell.
Dies gilt auch für die Hausratversicherung. Egal ob in der Mietwohnung oder im Eigenheim: Alle Einrichtungs- und Wertgegenstände sind durch diese Police versichert. Kommt es zu einem Brand, Einbruch oder einem Schaden durch Hagel oder Sturm, in dem beispielsweise Gegenstände entwendet, beschädigt oder zerstört werden, springt die Hausratversicherung ein.
Auch in diesen genannten Szenarien kann es schnell zu hohen Schadenssummen kommen, beispielsweise wenn man an die Hochwasserkatastrophen denkt. 
Die private Haftpflicht- und die Hausratversicherung bilden den Basis-Versicherungsschutz, den jeder unabhängig von den individuellen Lebensumständen haben sollte.

Hinterbliebene absichern

Wenn die finanzielle Sicherheit der Angehörigen vom eigenen Einkommen abhängen, sollte man eine Risikolebensversicherung abschließen. Diese Versicherungspolice leistet im Fall des eigenen Ablebens eine Versicherungssumme an die Hinterbliebenen. Gerade wenn bereits genannte Kredite vorhanden sind, die von den Hinterbliebenen nicht allein getragen werden können, ist diese Police unverzichtbar. Der Verlust eines Familienmitgliedes ist schon belastend genug, tragisch wäre dazu noch die Bedrohung der finanziellen Situation. Dies könnte beispielsweise den Verlust der gewohnten Wohnstätte nach sich ziehen. Entscheidend ist auch hier die Versicherungssumme.
 
Experten raten dazu, dass die Versicherungssumme einer Risikolebensversicherung das Bruttoeinkommen der versicherten Person für einige Jahre ersetzen soll. Die Summe muss daher bestenfalls beim Drei- bis Fünffachen des Jahresbruttoverdienstes des Versicherten liegen. Gerade bei Familien mit einem Alleinverdiener ist dies zu empfehlen. Neben eventuellen Hauskrediten sollte man auch beispielsweise die Ausbildungskosten der Kinder berücksichtigen.
Bei kinderlosen Paaren ohne Eigenheim kann die Summe auch geringer ausfallen, wenn keine anderen Darlehen oder Schulden vorhanden sind.

Krankenversicherungen selbst wählen

Eine Krankenversicherung zu haben, gehört in Deutschland automatisch zu den Leistungen, die jedem zustehen. Allerdings besteht hier durchaus die Möglichkeit seine Krankenversicherung selber auszuwählen. Denn es gibt erhebliche Unterschiede bei den einzelnen Versicherungen in Bezug auf die Leistungen und die Beiträge. Ein Vergleich kann sich hier mehr als lohnen. Der Wechsel von der einen zur anderen Krankenkasse dauert in der Regel 2 – 3 Monate. Wenn sich die Beiträge der bestehenden Versicherung erhöhen, dann gilt für den Versicherungsnehmer ein Sonderkündigungsrecht. Beachten sollte man nur, dass wenn man die Kasse wechselt, man erstmal für weitere 12 Monate an die neue Krankenversicherung gebunden ist. Auch gibt es ein gesondertes Kündigungsrecht, wenn Versicherte zum Beispiel den Job wechseln und der neue Arbeitgeber ein Abkommen mit einer Krankenkasse hat, die günstigere Tarife anbietet. Auch hier kann ohne Einhaltung der Bindefrist gewechselt werden.

Unfähig zu Arbeiten

Es gibt Unfälle, bei denen es vorkommen kann, dass man so schwer verletzt wird, dass man nicht mehr fähig ist, seinen bisher ausgeübten Beruf weiter zu betreiben. Dieser Verlust der Arbeitskraft kann einen dann an den finanziellen Ruin treiben, da man einfach nicht mehr fähig ist, sein Einkommen zu verdienen. Damit dies nicht eintritt, kann man sich für den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung entscheiden. Wer also nur durch sein verdientes Geld gesichertes Einkommen nachweisen kann, der ist mit dieser Versicherung nach einem Unfall oder einer schweren Krankheit gut aufgehoben. Sie ist dafür da, die Existenz zu sichern. Aber auch hier gibt es bei der Auswahl große Preisunterschiede und auch Leistungsumfänge.
Bevor man sich nun hinsetzt und online schnell die eine oder andere Versicherung abschließt, der sollte sich vorher ganz genau informieren. Das Einschalten einer qualifizierten Makleragentur kann hier durchaus Geld sparen und dafür aber noch die besten Leistungen herausschlagen. 
 

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