Zu hoher Blutdruck – heimtückisch und gefährlich

Bluthochdruck ist eine heimtückische Erkrankung. Er verursacht keinerlei Schmerzen. Allerdings kann er unbehandelt massive Schäden verursachen, beispielsweise an den Blutgefäßen. In der Folge sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall möglich. Die frühzeitige Erkennung und gezielte Maßnahmen können das verhindern.
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Ab welchem Blutdruckwert wird es bedenklich?

Um einen zu hohen Blutdruck festzustellen, sind Messungen an unterschiedlichen Tagen notwendig. In der Sprechstunde beim Arzt fallen die Messwerte häufig höher aus. Liegen die Werte an verschiedenen Tagen bei 140 zu 90 mmHg oder höher, ist die Rede von Bluthochdruck.

Bei der Hochdruckliga gibt es dazu noch genauere Informationen.Bei Selbstmessungen zu Hause sollten die Werte nicht höher als 135 zu 85 mmHg liegen. In der Arztpraxis sind viele Patienten aufgeregt und innerlich angespannt, was zu einem höheren Wert führen kann. Für die Selbstmessung in gewohnter Umgebung gibt es günstige Blutdruckmessgeräte, die sich einfach in einer Online-Apotheke bestellen lassen.

Was ist beim Messen des Blutdrucks zu beachten?

Die Blutdruckmessung sollte im Sitzen vorgenommen werden. Dabei ist es notwendig, schon fünf Minuten vor der Messung körperlich Ruhe einzuhalten. Auch auf den Konsum von Kaffee oder Alkohol ist zu verzichten. Experten empfehlen, den Blutdruck zwei- oder dreimal hintereinander mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zu messen. Für die Diagnose ist der Durchschnittswert der letzten beiden Messungen ausschlaggebend. Die ersten Blutdruckmessungen sollten an beiden Armen stattfinden. Danach immer an dem Arm messen, an dem die Werte zuvor höher war.

Den Blutdruck langsam senken

Der Blutdruck sollte mindestens auf Werte unter 140 zu 90 mmHg sinken. Patienten mit Nierenerkrankungen, die mit starken Eiweißausscheidungen einhergehen, sollten ihren Blutdruck sogar noch weiter absenken, auf unter 130 zu 80 mmHg. Auch bei älteren Menschen, die schon über 80 Jahre alt sind, hilft eine Absenkung der Blutdruckwerte auf unter 150 mmHg. Wichtig dabei ist, dass die Blutdrucksenkung ganz langsam erfolgen sollte. Die Werte lassen sich auch auf natürliche Weise absenken. Wer schon blutdrucksenkende Medikamente bekommt, sollte diese auf keinen Fall ohne ärztlichen Rat einfach absetzen oder die Dosis eigenmächtig senken.

Bei vielen Patienten besteht das Problem, dass sie zwar Medikamente gegen zu hohen Blutdruck von ihrem Arzt bekommen haben, diese aber nicht ordnungsgemäß einnehmen. Der Grund liegt sehr oft in den Nebenwirkungen, die mit der Einnahme einhergehen oder einhergehen könnten. Teilweise nehmen die Betroffenen die Medikamente nicht – aus Angst vor den Nebenwirkungen. Dabei vergessen sie, wie gefährlich Bluthochdruck werden kann und dass er einer der größten Risikofaktoren für einen Schlaganfall ist.

Was jeder selbst gegen zu hohe Werte tun kann

Die Medikamente nicht einzunehmen, ist nicht der richtige Weg. Besser ist es, selbst etwas zu tun, damit die Einnahme nicht mehr notwendig ist. Je nachdem, wie hoch der Blutdruck ist, können Patienten es schaffen, ganz von den Medikamenten loszukommen.

Tipp 1: Bewegung hilft, den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken

Ein wohl durchdachtes Sportprogramm kann den Blutdruck beeinflussen und die Werte bis zu 5 oder 10 mmHg senken. Die Wirkung kann von Mensch zu Mensch verschieden sein. Welcher Sport gewählt wird und wie sich der Umfang des Trainings gestaltet, ist dabei entscheidend. Welche Sportarten empfehlenswert sind oder wie viele Sporteinheiten helfen, den Blutdruck zu senken, ist bei der Deutschen Herzstiftung e.V. nachzulesen.

Tipp 2: Mit Kräutern würzen

Viele Menschen reagieren mit erhöhten Blutdruckwerten auf eine zu hohe Salzzufuhr. Wer davon betroffen ist und seinen täglichen Salzkonsum auf unter sechs Gramm absenken kann, kann seinen erhöhten Blutdruck deutlich senken. Die meisten Menschen essen heutzutage viel zu viel Salz. Eine unbedachte Ernährungsweise kann zu einem Salzkonsum von zehn bis 15 Gramm pro Tag führen. In manchen Fällen sind 30 Gramm pro Tag normal. Dabei ist es so, dass Essen mit sehr wenig Salz nicht zwangsläufig fade schmecken muss. Das ist eine weit verbreitete, irrige Meinung. Frische Kräuter und ausgewählte Gewürze können den Geschmack der Speisen sogar deutlich verbessern und Salz fast überflüssig machen.

Tipp 3: Übergewicht reduzieren

Wer an Übergewicht leidet und gleichzeitig mit zu hohem Blutdruck zu kämpfen hat, sollte zunächst sein Körpergewicht etwas reduzieren, am besten normalisieren. Die Anstrengungen beim Abnehmen lohnen sich oft in mehrfacher Hinsicht. Eine andere Ernährung, eine neue Freizeitaktivität mit anderen zusammen, vielleicht sogar eine Teamsportart, machen Spaß und lassen das Abnehmen zu einer Bereicherung werden. Der deutliche Zugewinn an Lebensfreude macht sich erfahrungsgemäß schnell bemerkbar.

Tipp 4: Alkohol überlegt konsumieren

Ab bestimmten Mengen kann Alkohol blutdruckerhöhend wirken. Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag trinken, was ungefähr einem viertel Liter Wein entspricht, Frauen sollten sogar nur die Hälfte konsumieren. Sie bauen den Alkohol langsamer ab als Männer.

Tipp 5: Stress abbauen

Der Blutdruck kann durch bestimmte Formen von Stress in die Höhe gehen. Das führt zu einem höheren Risiko für Herzerkrankungen. Dabei ist insbesondere der psychische Stress zu nennen. Berufliche und private Spannungen können allmählich den Blutdruck erhöhen. Früher oder später treten Folgeerkrankungen auf, wie Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder sogar einem Herzinfarkt. Deshalb rät die Deutsche Herzstiftung allen, sich um ihr seelisches Wohlbefinden zu kümmern und negativen Stress nicht als gegeben hinzunehmen.

Als Gegenmittel für den Stress sind Entspannungstechniken ein gut geeignetes Mittel. Hier sollte jeder selbst herausfinden, welche Entspannungstechnik am besten geeignet ist. Gut sind beispielsweise Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Manche Menschen brauchen zum Entspannen absolute Ruhe und wollen alleine sein, andere bevorzugen eine geführte Meditation, während sie die suggestive Stimme eines Trainers hören. Sie wollen lieber in einer Gruppe die Entspannungstechniken lernen und anwenden. Das Wichtigste dabei ist, regelmäßig zu üben. So lässt sich die Entspannungstechnik in einer stressigen Situation einfacher abrufen.

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