Afrika ist weit.

Was wissen wir von Wüsten?
Wir kennen nur Küsten.
Mit feinem Sand und Palmen
Sonnenschirmen und Damen
Die Drinks aus Gläsern schlürfen,
Nicht belästigt werden dürfen.
Afrika ist weit.

In Afrika verdursten die Leute?
Schon so viele, nur heute?
Haben die dort keinen Supermarkt,
Wo man mit dem VAN einfach parkt
Und sich Wasser holen kann?
Das weiß doch Jedermann!
Afrika ist weit.

So weit müssen Frauen zum Doktor gehen?
Ja was ist denn mit dem Bus geschehen?
Fährt doch den ganzen Tag, quer durch die Stadt.
Auch am Land, wenn man ein Ticket hat.
Soll ja heiß sein dort und staubig,
Ich finde das traurig.
Afrika ist weit.

Man sollte doch darauf schauen,
dass die nicht so kleine Hütten bauen.
Ist ja sicher kein Platz für Herd und Spüle,
Fernsehgerät und Internetspiele.
Und wo stehen die Hometrainer dann,
ohne die kein Mensch fit sein kann?
Afrika ist weit.

Also, das ist kein Land zum Leben für mich
Und sicherlich auch nicht für dich.
Andererseits, wie Daktari einen Löwen im Haus
Da wäre ich bei meinen Freunden groß raus.
Oder einen Elefanten im Garten hinter den Rosen,
und einen Geparden zum herzen und kosen?
Afrika ist weit.

Wieso sind die immer so halbnackt und mager?
Die haben sicher keine Kleider auf Lager.
Einige meiner Kleider sind nicht mehr der letzte Schrei
Da gibt es sicher Kostüme, so zwei oder drei.....
Werde ich spenden, wenn ich von Nizza wieder zu Hause bin.
das ergibt sicher einen tieferen Sinn,
Afrika ist weit.




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Kommentare (8)

Linta Vorsicht liebe ninna,ich habe 14 Monate in Namibia gelebt und gearbeitet.

Herbie, Dein sicher gut gemeinter Rat "Vorsicht" gilt für mich eher weniger. Auch weiss ich wie die Bevölkerung dort lebt, den Kontinent bereise ich bereits regelmäßig seit 1962 und nicht als Luxusdämchen, dass sich tagsüber an Stränden in der Hitze bräunen und von
boys mit Cocktails verwöhnen läßt.
Ich genieße auf gänzlich andere Art. Strände kenne ich so gut wie gar keine......
(abgesehen von dem, den ich hier daheim vor meiner Haustür habe)
ninna
angelottchen wer das nicht beim Lesen versteht, ist schon ein wenig ... naiv. Du triffst den Nagel auf den Kopf mit Deinen Zeilen - der "Tourist von der Strasse" sieht nur das Afrika, das ihm Reisekataloge und Reportagen einerseits und Dokumentationen über Hunger, Dürre und AIDS andererseits zeigen - letzteres finden die Menschen hier denn auch sehr bedauerlich und schrecklich, ersteres wollen alle gerne einmal sehen. Dann fliegen sie nach Kenia oder Namibia und beschweren sich schon nach wenigen Tagen, dass sie am Strand ständig von Händlern angequatscht und belästigt werden, die ihnen irgend etwas andrehen wollen - schrecklich, und dabei dachten sie doch, dass da ein Privatstrand ist ... dass diese Jungs und Männer mit ihrem kleinen Handel am Strand ihre ganze Familie ernähren müssen, daran denken sie nicht ..
joana50 endlich einer, der mich versteht!!! Lach
Ich weiß auch nicht, warum man so oft missverstanden wird. Wie du sagtest, es sollte eine anklagende Satire sein.

Aber nun ist ja die Welt wieder in Ordnung.
LG joana
herbi27 Vorsicht liebe ninna,ich habe 14 Monate in Namibia gelebt und gearbeitet.Aus der Sicht der Touristen fein und wenn man viel Geld hat auch dort leben. Aber siehst Du das Umfeld auf Dauer nicht .Gut als Besucher siehst Du nur die Schokoladenseite(wie überall als Tourist)eines Landes.Aber behalte Dir Deine Faszination.
Joana hat in ihrem Gedicht die schwarze Welt und die dort leben müssen satirisch gemeint.
Da hat sie recht.
herbi27
joana50 Liebe joan,
Jaaaaaaaaaa alles war satirisch gemeint! Wollte aufzeigen in welchen wirren Mäandern eben manche Menschen denken!

Mit solchen Aktivitäten wollen sie nur ihr Gewissen beruhigen.
An sich verstehen sie gar nicht, was in solchen Gebieten vor sich geht und messen alles mit ihren Maßstäben
Liebe Grüße Joana50
joan Joana hast Du sicher auch satirisch gemeint-denn Textilien nach Afrika zu schicken,schadet dem Erfolg der dort gegründeten Industrie.Leider gibt es noch immer Hilfsprganisationen,die kistenweise Altkleidersammlungen in afrikanische Länder versenden ,die schon Hilfe zur Selbsthilfe erhielten und nun auf eigenen Erzeugnissen sitzen bleiben.Übrigens hast Du die Vortzuge unseres Wohlstandes eindrucksvoll und sehr vollständig aufgezählt-,sodass ich für die Möglichkeit,einen Löwen im Haus und einen Elefanten in den Rosen haben zu können,ausserordentlich danbar bin.Dasi ist natürlich auch Ironie -doch Du wirst niemanden ,den Du als oberflächlich bezeichnest,mit Deinem gutengemeinten Versuch zur Einsicht bringen.Ein bitteres Resumé.Joan
joana50 oh, Ninna, das kann ich schon verstehen! Doch du kommst ja dahin als Europäerin, mit allen Vorteilen und Privilegien die du da hast. Mein Gedicht ist bös-satirisch gemeint und das arme und mühsame Leben der Menschen, die dort leben m üs s s e n und keine Privilegien haben, hervorheben und vielleicht ein wenig zum Nachdenken anrege!

Denkst du nicht, dass viele Menschen viel zu oberflächlich sind, um das zu begreifen?

LG
Joana
Linta Also, das ist kein Land zum Leben für mich
Und sicherlich auch nicht für dich.


Ich könnte dort leben und wollte es, alles war schon vorbereitet, doch wie so oft im Leben kam es dann ganz anders.
Und wenn ich(wir) im Herbst wieder einmal nach einiger Zeit nach Namibia fliegen werde, wenn ich das Land wiedersehen werde, die rote Erde der Namib, so weiss ich schon jetzt, ich werde schwer mit mir zu kämpfen und zu ringen haben es wieder zu verlassen.......
Afrika hat mich von jeher fasziniert.
ninna

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