Bis ans Ende der Welt


Bis ans Ende der Welt

Ich kann nicht bleiben "bis ans Ende der Welt" –
auch wenn es mir noch so gefällt.
Kann nicht bleiben, bis unsere Arten
die Ausreise zum Mars hin starten.

Ich kann nicht bleiben, bis für immerdar
auf der Welt ein einziger Frieden war.

Ich kann nicht bleiben, bis nur Sonne und Wind
uns wärmt wie die Mutter ihr Kind.

Ich kann nicht bleiben, bis die Enkel gar
genannt werden Oma und Opapa.

Ich kann nicht bleiben,
muss mich vertreiben,
den Platz freigeben:
für neues Leben.


Ich kann nicht bleiben "bis ans Ende der Welt",
auch wenn ich jemandem noch so fehlt'.
So gehe ich doch, wenn’s am Schönsten ist,
mit einem lächelnden Gesicht.

Bin bereit für die Trennung – jetzt, hier und heut.
Wann immer auch ende meine Zeit.
Lass die Seele frei –
ist doch einerlei.

Ich habe gelebt - an jedem Tag,
habe gefühlt so manchen Herz-Schlag.
Mal Oben mal Unten mal Mittendrin.
Was will ich mehr?
Ich geb‘ mich hin.

Lass mich treiben und lasse los.
Es ist wie ein Spiel - das Ganze bloß …

Was wird danach? Wer will es wissen?
Ich ruhe sanft auf meinem Kissen.

Adoma

Anzeige

Kommentare (2)

Adoma Inzwischen habe ich allerlei Gespräche anläßlich meines "Ergusses" gehabt.
Und es wurde viel gelacht.
Auf die Frage, ob es uns Angst macht, zu sagen: 'Ich bin bereit' hatte jemand die Vorstellung, der Tod sagt: 'Prima, Adoma will schon mal , dann kann ich sie aus der Liste streichen, Haken hinter und fertig.'
Herzlichst gelacht haben wir. So wird es wohl nicht gehen.
HerrnAdoma hätte ich filmen sollen, als er mich 130-jährig vormachen wollte, durch die Gegend hüpfend und immer rufend:
'Ich bin bereit, ich bin bereit', dabei immer nach hinten umschauend: 'ja, wo seid ihr denn, wo seid ihr denn...?!'
Übrig bleiben will wohl auch niemand.
Adoma, die gern lebt - solange es ihr vergönnt ist.
Drachenmutter Na ich hoffe doch, dass Du uns noch eine ganze Weile erhalten bleibst. Du wirst noch gebraucht. Also nur zum Ausruhen in die Kissen.

Knuddeli,
woelfin

Anzeige