….Wenn ich noch nicht gedichtet habe,
erfasst mich ein Gefühl von Scham,
dass ich mich nur am Nichtstun labe,
faulenzend, nutzlos, flügellahm.
…. Da such ich mir ein Schreibgerät
und find es schließlich irgendwo.
Die Angst ist wie vom Wind verweht,
ein solcher Ablauf macht mich froh.
….Dann such ich mir ein Thema aus –
es gibt ja hunderttausend Themen.
Doch ich kann aus dem Blumenstrauß
ganz nach Belieben etwas nehmen.
….Es sollte was Besond´res sein,
doch hab ich Nichts, rein Nichts gefunden.
Ein Akt der Schöpfung voller Pein
mit alten, unverheilten Wunden.
….Ich komm und komm und komm nicht weiter,
es läuft nicht, wie es mir gefällt.
Jetzt brauch ich Haken, Strick und Leiter.
Ade, du öde, schnöde Welt!

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Kommentare (4)

Manfred36

Defizit an „Besonderm“ kann's nicht geben.
Weil „Besondres“ relativ ist im Leben,
gemessen an alldem was schon war,
was sich ereignet Jahr für Jahr.
Greif einfach hinein in das Allerlei
und pflück aus dem zähen Lebensbrei
was heraus aus der positiven Seite.
Nimm ein Stück von der weißen Kreide
und schreib das Gefund'ne deutlich auf.
Mach dann mit Buntstift Farbe drauf,
so dass vor allem es glänzt heraus:
Das macht dann das Besond're aus.

 

silesio

@Manfred36
Dir gehen nie die Worte -
wie schön für dich, doch auch ein Graus:
Du tust, wenn du so vorwärts gehst,
 
als ob du diese Welt verstehst.
Jedoch die Welt ist unverstehbar,
bald hierhin und bald dorthin drehbar.
Du weisst zwar viel, doch weisst nicht alles,
und das ist für den Fall des Falles
ein Aufruf zur Bescheidenheit
besonders auch in dieser Zeit.
Doch nichts für ungut: Gute Tage
wünsch ich dir künftig, ohne Frage
Christoph

Edit

Morgen ist ein neuer Tag,
dann kannst du wieder richten
und die schnöde Welt verdichten

mit lieben Gruß 
Edith

silesio

@Edit
Mich trifft dein Spott, du machst`s (!) dir leicht.
du hast vielleicht den Ziel erreicht.
Ich finde leider keinen Hebel
und stochere im dichten Nebel.
(Ehrlich, ich habe schon Besseres geschrieben)  


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