Die Tricks der Diebe ...



Das macht mich doch ein wenig nachdenklich, was Rosenbusch am Ticket-Automaten geschehen ist! Ich kenne es nicht anders, als auf "den" gewissen Abstand zu achten und Wertsachen grundsätzlich vorn am Körper in verschlossener Tasche bei mir zu halten.

Ab meinem 12. Lebensjahr waren dreimal jährlich fast eine Woche die "Menschenströme", die zum münsterschen Send (Kirmes) an meinem Elternhaus vorbei hin und zurück wanderten, mit Vorsicht zu beachten. Es sind sicherlich nur Wenige, die möglicherweise dabei Böses im Sinn haben, aber zu viel Vertrauensseligkeit wäre dumm gewesen. Genauso war es ein paar Jahre später, als ich es vorzog, den Rosenmontagszug auf dem Prinzipalmarkt zu erleben, statt vom Parterre-Fenster meiner Großeltern aus, wo der Zug viele Jahre vorbeiführte, aufgrund der spendierten Getränke für diverse "Kapellen" auch dort gern hielt.

Das Gedränge der Menschen unter dem Bogen auf dem Prinzipalmarkt war enorm, die Kaufleute hatten zu der Zeit schon jedes Jahr ihre Schaufenster mit Holzschutz versehen, weil das Gedränge für die Schaufensterscheiben einfach zu heftig war – ideal für einen Fremdgriff in so manche Hosen- oder Jackentasche!


Mein Mann und ich waren Mitglieder im Schiffsmodellbauklub. Wir freuten uns, dass auch zwei Jugendliche (14 und 15 Jahre) Interesse zeigten. Mein Mann lud sie sogar in seinen Hobbykeller ein, ihm beim Erstellen der Schiffchen zuzuschauen, sie auch beim Bau ihrer eigenen Bötchen anzuleiten. Es führte sogar dazu, dass verschiedene Klubmitglieder den Werkunterricht in der Schule der Jungs übernahmen!

Dann wurde eine Ausstellung vorbereitet und mein Mann nahm die Beiden mit, tragen zu helfen. Einmal sollten sie jedoch in seinem Pkw warten, weil er bei einem anderen Mitglied kurz etwas erledigen wollte. Als er wieder einstieg, sah er, dass der Deckel seines Pkw-Aschers nicht mehr ganz verschlossen war. Das Versteck diente ihm als Vorratskasse für unverhoffte Geldausgaben. Eine kurze Überprüfung ergab, dass der Fuffziger weg war! Ihm war noch nie aus seinem Pkw etwas weggekommen, gestohlen worden, und so hatte er den Verdacht, dass einer der Jungs seine Abwesenheit genutzt hätte.

Er stellte sich ahnungslos, wollte nicht gleich seinen Verdacht äußern. Als die Jungs ein Modell in den Ausstellungsraum des Klubhauses brachten, legte er – nach Rücksprache mit einem Kripobeamten, der auch Klubmitglied war – einen nun unsichtbar markierten weiteren Schein in den Ascher und ließ die Jungs dann noch einmal kurz warten. Wieder zurück, öffnete er den Ascher in Gegenwart der Jungs und des Kripobeamten – auch der markierte Schein war weg.

Die Jungs stritten empört die Anschuldigungen ab. Doch das nutzte ihnen nun nichts mehr. Eine Speziallampe des Kripobeamten zeigte schnell, dass einer der Jungs das Markierungsmittel an seinen Händen hatte. Noch stritt der alles ab, zeigte die leeren Taschen seiner Jacke und seiner Hose. Aber der Beamte kannte weitere Verstecke: der Junge hatte tatsächlich beide Scheine im Absatz eines seiner Schuhe!! Und seine Socke wie auch der Schuh zeigten eindeutig Kontakt mit dem Markierungsmittel. Da endlich gab der junge Mann seinen Diebstahl zu. Er gab das Geld zurück.

Mein Mann aber fuhr mit den Jungs zu dessen Eltern, wo der betroffene Bursche seine „Beichte“ ablegte. Ab sofort waren die Zwei keine Klubmitglieder mehr. Welche Strafe die entsetzten Eltern ihrem Nachwuchs zukommen ließen, ist mir nicht bekannt. Auf eine Anzeige hatte mein Mann verzichtet.

Ganz „koscher“ war die Überführungsmethode des Kripobeamten allerdings auch nicht. Um den jungen Dieb in der vorbenannten Art zu überführen, hätte er tatsächlich offiziell vorgehen müssen. Das aber wollten die beiden Männer nicht. Doch vermutlich dürfte der junge Mann wohl damit eine Lehre für sein Leben erhalten haben ... Bei einer "richtigen Anzeige" wäre der 15-Jährige wohl um ein erstes
Gerichtsverfahren nicht herum gekommen. Ob er das zu schätzen wusste??

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