DOKUMENTE 1933 - 1950


Aus der norwegischen Zeitung "Aftenposten" vom 26. 04. 05 (übersetzt von mir)

Briten verhinderten Hitlers Sturz.


Hitlers Spionagechef Wilhelm Canaris versuchte vor und im Beginn des Wk2 verzweifelt, die Norweger vor einem “Kaffeebesuch” von Hitlers Armee zu warnen.

In einem neuen Buch über den legendären Chef des deutschen miltärischen Nachrichtendienstes wird Canaris als Held bezeichnet. Es wurde geschrieben von Richard Bassett und trägt den Titel “Hitlers Spy Chef”. Canaris wird darin als “Held” gerühmt, der viel beigetragen habe zum Kampf der Alliierten gegen Deutschland.


Basset schreibt, dass dieser “Held” noch vor Hitlers Einmarsch in die Tschechei versucht habe, einen Staatstreich gegen diesen zu unternehmen. Daraaus wurde nichts, weil der britische Premier Chamberlain nach München reiste, um den Frieden auszuhandeln.

Basset schreibt weiter, 1943 sei die Chance für einen Kompromissfrieden am grössten gewesen, aber die Briten seien damals ganz besessen gewesen, Deutschland zu zerschlagen, Frieden hätte für sie nichts bedeutet, obwohl dadurch Millionen Menschenleben hätten bewahrt werden können, wenn der Krieg 1943 statt 1945 zu Ende gegangen wäre.

In Norwegen ist Admiral Canaris meist bekannt, als der Mann, der Hitlers Pläne einer Invasion des Landes entlarvte, an welche die norwegische Regierung nicht glauben wollte.

Canaris Warnung ging über seinen engen Mitarbeiter Hans Oster auch an den Norwegischen Botschafter in Berlin, der sie aber nach Oslo nicht weitergab.

Der Berliner Korrespondent Theo Findal begriff den Ernst der Botschaft Osters und meldete nach Oslo, ein “Gerücht”, dass grosse Truppenansammlungen in Norddeutschland beobachtet worden seien. Diese wären für die norwegische Südküste bestimmt. Es handele sich um 1.5 Millionen Soldaten. Die Journalisten von “Aftenposten” schickten diese Meldung damals an das Norwegische Aussenministerium, das sie aber nicht weitergab, da es sie für zu unwahrscheinlich hielt.

Streng genommen ist es Landesverrat, andere Länder vor Invasionen zu warnen,- das kann das Leben von Soldaten in Gefahr bringen. Dass trotzdem gewarnt wurde, zeigt nur, wie desperat die Konspirateure um Canaris waren. Canaris war der Ansicht, der Kriegswahnsinn müsse um jeden Preis gestoppt werden, denn er würde nur zum Untergang des Deutschen Reiches führen. Canaris hatte sogar naiverweise gehofft, dass die deutschen Truppen von den Norwegern im Skagerak zurückgeschlagen werden würden.

Nach dem Erfolg des Unternehmens “Weserübung” aber bekam Canaris die volle Ehre, dass alles so gut gegangen war, - trotz der Verluste des Schweren Kreuzers “Blücher” im Oslo-Fjord und 10 Zerstörern vor Narvik.

Canaris selbst hat Oslo im März 1940 besucht, wo er zusammen mit seiner Sekretärin Frau Puck in aller Heimlichkeit einen Aussenposten des militärischen Nachrichtendienstes aufbaute. Diese Frau Puck war es, die kurz nach der Invasion Norwegens am 9. April 1940 zu Reinhard Heydrichs Sicherheitsdienst (SD) ging und mitteilte, sie verdächtige ihren Chef, Admiral Canaris, Umsturzpläne gegen Hitler zu verfolgen. Canaris liess diese Dame kurzerhand in die Klapsmühle einweisen.

Obwohl Admiral Canaris letzlich alles misslang, verdient er es doch, aus der Geschichte Dunkelheit geholt zu werden.


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