Fortsetzung Weihnachten 42-43 oder die gute Stube


Kugeln wurden wie Edelsteine behandelt und wenn eine entzwei ging war das schon eine mittlere Katastrophe. Lametta wurde gebügelt, sehr sorgsam aufgelegt und genau so sorgsam wieder verwahrt. Unsere Nachbarn hatten einen Christbaumständer, der sich drehte und ein Weinachtslied abspielte - es war himmlisch.
An einem Heiligabend gingen oder kamen wir aus der Kirche, es war dunkel und schneite sehr stark, meine Patentante griff in die tanzenden Flocken und - schwupps - hatte sie ein Puppenkleidchen in der Hand, - ich habe lange daran geglaubt, dass es wirklich für mich aus dem Himmel vom Christkind fiel. Meine erste Apfelsine bekam ich mit 13 Jahren,
habe erst das Fruchtfleisch und (ehrlich) die Schale aufgegessen. Trotz des heutigen Rummels - ich sehe wie die meisten Frauen sich bemühen, zu dem Fest auch etwas von dieser Erwartung und Weihnachtstimmung beizutragn.Ich weiß, ich weiß, all die grossen Worte - Friede auf Erden, der Geschenkezwang (muss man ja nicht mitmachen), aber nicht vergessen, warum wir das Christfest feiern. In diesem Sinne, ich wünsche allen, auch den Weihnachtsmuffeln, ein frohes Weihnachtsfest.

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Kommentare (1)

tilli Weihnachten in dieser Zeit, wie gut, das unsere Enkelkinder es nicht erleben müssen.
Bei mir war es nicht so schön. Gerade im Jahre 1942 zur Weihnachten bekam meine Mutter die Nachricht, das Vater als vermisst gemeldet wurde.
Also es war kein Weihnachten.
Weihnachten , das Fest der Familie.
Heute bin ich dankbar, das Frieden ist , auch wenn du schreibst es sind große Worte.
Frieden zu haben in einer Guten Welt, das sind nicht bloß Große Worte, ich empfinde große Dankbarkeit ,mögen alle Kinder diese Welt immer ein Weihnachten haben - ohne Angst.

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