Mein liebes Töchting,

jetzt bist Du dran, wieder ein Jahrzehnt durchlebt zu haben – man sagt, man „nulle“.

Dass das nun schon dreißig Jährchen her ist, wo ich Dich, ganz frisch angekommen, in die Arme bekam, und damit wir Beide nicht frieren, saß ich mit Dir unter einer rötlich leuchtenden und Wärme strahlenden Lampe, darauf wartend, dass Deine Mutter versorgt war und Du Deine erste Wäsche und Einkleidung bekamst. Es war draußen dunkel, aber hier im Kreißsaal war es hell beleuchtet.

Du möchtest mal nachdenken, wie Du das da gefühlt hast, ob Du Dich daran erinnern magst.

Und nun bist Du auf dem Wege, eine echte Lehrerin zu werden. Wie schade, dass ich Dir dazu und dabei nicht so recht beistehen konnte. Ich blieb mit meinen Gedanken an Dich so sehr viel alleine, hätte zu gerne Deine Fragen an mich über Gott und die Welt beantwortet.

Nun gibt es hier jemanden, der mir den Trost gibt, Dich irgendwann, aber gewiss auch bald, bei mir / bei uns empfangen zu können. Nur Zeit für Dich und etwas für uns mögest Du mit nach Berlin mitbringen – so, wie es über Ostern Melanie, meine zweite Enkelin, und ihr Freund aus K. machen.

Vielleicht aber hast Du auch einmal Zeit und Lust, so abends (bis zwölfe) einfach mal anzurufen:
....


Schon Deine Stimme einmal wieder zu hören, wäre mir eine ganz große Freude – auch, wenn wir viel-leicht vor Aufregung mehr stottern als reden können.

Nun wünsche ich Dir eine fröhliche und zugleich besinnliche Geburtstagsfeier im Kreise von Freunden. Für die nächsten Jahre (mindestens bis 2082) wünsche ich Dir alles Gute, rechte Gesundheit, viel Freude und Raum für die Entdeckung der Welt.

Dein Dich liebender Vater, der ganz stolz auf Dich ist.


ortwin

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