UNsere Opas

Frau Baerbock ist ja nicht gerade meine Favoritin, aber jetzt ein Bahei über
ihren  Opa zu machen, könnte man sich sparen.

Früher  blieb unseren Opas und z.T. auch Papas ja nichts anderes übrig, wollten
sie den Repressalien der Nazis entgehen. Mein Opa war allerdings Bergmann,
und die brauchte man und Opa fuhr unter Tage und schuftete.

Unsere Wohnung war in der Nähe der Nähe der Zeche Zollverein. Wenn die 
Bergleute Schicht zu Ende hatten, kamen sie mit schwarzumrändeten Augen
(der Kohlenstaub ging nicht so leicht weg) an unserem Haus vorbei und ich
schaute ihnen zu. Ich war noch zu jung zu begreifen, dass das kein
Zirkus war.

Ich wartete auf Großvater. Dann kam er und beachtete mich nicht.
Dann plötzlich tat er überrascht ( das war mein Zirkus)  " Da war doch
noch etwas ? Ach ja, da hat mir ein  Häschen sein Butterbrot für
dich mitgegeben. Ts Ts "- Andächtig packte ich es aus.

Er hatte die ganze lange Nachtschicht nichts gegessen!
Ich aber aß es mit Genuss auf,.
Noch heute schäme ich mich. Aber Du , Du hörst es nicht mehr
da drüben, wo Du jetzt bist.

Und nein Hitlerbilder oder Bücher gab es bei uns nicht. Und  meine  Mutter
wurde ohnmächtig, wenn sie im Bund deutscher Mädchen, Hitlers Fahne
tragen sollte. Komisch, sie ist sonst nie ohnmächtig geworden in ihrem
ganzen Leben nicht. Not macht erfinderisch, toll gemacht Mama.

Distel1fink7
und nein ich werde auch keine Fähnchen schwenken
 


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Kommentare (4)

Distel1fink7

Rosi65,  Roxana,  Claudia, Christine62,  Lisak,, Pippa,

möchte Euch danken , dass Euch mein kleiner Bericht gefallen hat.
Opas haben wir ja alle gehabt oder vllt. noch immer, wenigstens im
Herzen,.

Distel1fink7
Renate💖
 

indeed

Tja, liebe Renate,

ich habe mich gefragt, warum du auf die Großväter in deinem Blog verweist. Mein Großvater starb am Ende des I. Weltkrieges und der andere Großvater hat es überlebt als Soldat gegen Frankreich. Er hatte mehrere Berufe und betrieb einen Tischlereibetrieb.

Mein Vater konnte nie gut über den II. Weltkrieg sprechen. Zu tiefe schlimme Erlebnisse, die ihm zu schaffen machten.

Wie vielen jungen Menschen wurden durch die Kriege ihre Chancen genommen, über ihre Zukunft in der Weise überhaupt nachdenken zu können, geschweige denn sie umzusetzen, wie es heute den Nachkommen gegeben ist!

Auch mir wurden diese Möglichkeiten damals nicht gegeben. So bin ich dann auf eigene Faust mit knapp 21 Jahren für einige Jahre ins Ausland gegangen, um wenigstens meine Englischkenntnisse zu vervollkommnen. Ich hatte gerade 750 DM noch im Geldbeutel. Das reichte nicht einmal für einen Rückflug. Fand aber schon recht bald eine Anstellung im Büro.

Was ich damit sagen will, jeder sollte aus seiner Situation heraus das tun dürfen, was er für sich richtig hält, ohne andere damit zu belasten.

Mit herzlichen Grüßen von
Ingrid




I

Distel1fink7

@indeed  

LIebe Ingrid,

dasThema Großväter kam mir durch das Thema Bärbocks Opa
hoch. Ich mag sie zwar nicht, finde aber, dass ihr Opa Nazi war,
warum auch immer, kann man ihr beileibe nicht anlasten.

Hoffe, dass ich Dich richtig verstanden habe.

Gruß Distel1fin7
Renate

Rosi65

Liebe Renate,

die Arbeit der Bergleute war eine sehr harte körperliche Arbeit, verbunden mit Dunkelheit, Dreck und Enge. Dazu drohte auch noch ständig die Gefahr von Steinschlag. 
Dein Großvater muss Dich wirklich sehr lieb gehabt haben, wenn er sein Hasenbrot extra für Dich aufbewahrte, nur um es Dir zu geben. Es war ihm also ein großes Bedürfnis Dir mit dem "Hasenbrot" eine Freude zu machen, denn er hatte ja nichts anderes. Hättest Du es nicht angenommen wäre er sicher sehr traurig gewesen. 
Ich finde es aber sehr schön, dass Du ihn noch gekannt hast, denn meine Großeltern sind leider alle  vor meiner Geburt verstorben.

Viele Grüße
   Rosi65

NS. Auf der Zeche Zollverein war ich natürlich auch schon mal zur Besichtigung.


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