Virusgefangen
Gesichtsloses Treiben im Strom dieser Zeit,
alleine, gefangen, umringt von Gefahr,
von denen gesteuert und fremd einverleibt,
die selber nicht wissen, was wird und was war.
Ein Meer leerer Städte, die Stille ringsum,
erschreckend durchbrochen von kläglichem Weinen,
da liegen die Kranken, ein Virus geht um,
es fürchten den Tod nun die Großen und Kleinen.
Die Luft hinter Tüchern ist schlecht und zu knapp,
nicht nur den Kindern fehlt Freiheit gemeinsam,
sie reißen sich zornig die Mundlappen ab,
zu viele sind ängstlich und noch viel mehr einsam.
Wer weiß schon genau, was wirklich passiert,
wen rafft es hinweg, wer wird hier besteh‘n?
So manche sie fühlen sich fremdhand dressiert,
die andern, voll Hoffnung, uns wird nichts gescheh’n?
floravonbistram 2020
Kommentare (5)
Syrdal
Sehr schön, dich, liebe Flora, nach langer Zeit mal wieder hier lesen zu können… leider nun gleich mit einem trefflichen Gedicht zu weniger angenehmen Vorgängen. Lass uns trotz der nun mal notwendigen Vorsichtsmaßnahmen und Zurückgenommenheiten optimistisch sein, dass auch wieder „normale“ Zeiten kommen und wir diese mit Freude erleben werden.
Auf weitere wie immer schöne FvB-Gedichte freut sich mit heiteren Grüßen zum stillen Advent
Syrdal
Komet
Danke liebe Flora,
schön Dich wieder mal zu lesen.
Herzliche Grüße und einen schönen 2. Advent mit den Wünschen
bleib gesund.
Ruth
floravonbistram
@Komet
Danke dir.. Ja, bin nur noch selten hier, da die meisten Freunde und Vertrauten auch bei Facebook sind.
Alles Liebe
Das Virus, das umgeht, es hat kein „Gewissen“,
es lebt seine Art, die der unsern zuwider.
Seh'n wir den Zustand doch nicht so verbissen.
Wir stehen im Leben nicht einfach darüber
und auch der Gescheiteste kriegt seinen Stüber.
Doch Angeh'n dagegen, das woll'n wir nicht lassen.
Auch Halbheiten können, wenn ernst sie genommen,
zu einem Grade ihr Ziel nicht verpassen.
Das sollte doch Jedem, der mitdenkt, wohl frommen.
Die Unfreiheit wird nicht über uns kommen!