WIR LEBEN NOCH TEIL 25

wir haben in unserem blog „wir leben noch“ immer mal wieder erwähnt, dass wir sehr krank sind. Gestern waren wir beim nephrologen (nierenfacharzt) , weil wir eine niereninsuffizienz stufe 4 haben und bis jetzt immer ganz knapp an der dialyse vorbei geschrammt sind. Gestern hat der arzt ein sehr ausführliches gespräch mit uns geführt. Er kann eine dialyse bei unseren vielen anderen erkrankungen und unsere psychischen besonderheit nicht verantworten. Dialyse hieße für uns jeden zweiten tag in irgendein dialysezentrum fahren, wo uns doch beim autofahren immer übel wird. Wir müssten auf unbequemen stühlen 4 stunden lang sitzen, was bei uns aufgrund des kaputten rückens gar nicht möglich ist. Und wir können nicht laufen und selbständig zur toilette gehen.
Auf unsere frage hin, wie hoch unsere lebenserwartung ohne dialyse wäre, antwortete der doktor, dass 2 von 3 patient*innen die nächsten 5 jahre nicht überlebt.
Es ist auch fraglich, ob wir mit dialyse länger leben, da es körperlich unheimlich anstrengend ist und wir ja noch viele andere schwerwiegende erkrankungen haben.
Eigentlich haben wir vor zwei jahren erstmal richtig angefangen zu leben, auch wenn vieles körperlich einfach nicht mehr geht. Und der assistenzarzt von der hausärztin hat geagt, wir leben noch mindestens 20 jahre. Der lag da ja voll daneben.
In unserem kopf rattern die gedanken. Was können wir noch tun, um den prozeß des absinkens des GFR-wertes zu verlangsamen. Die ernährung weiterhin beachten, was in einem altenheim sehr schwierig ist und die trinkmenge einhalten. Das ist besonders schwer.
Aber wir haben ja noch etwas vor. Und wir haben noch einen traum: wir möchten unbedingt noch an die nordsee und das ist ein sehr weiter weg. Ob wir das noch erleben?

taralenja und familie


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Kommentare (2)

Christine62laechel


Liebe Taralenja, der Wille allein könnte nicht genug sein; wenn aber vor Medikamenten unterstützt, und von medizinischen Behandlungen, die bei Euch möglich durchzuführen wären, da kann es noch wirklich besser werden. Hold on to your dreams, hieß es in einem alten Lied. Ich wünsche Euch, dass Ihr die Nordsee ganz real sehen könnt.

Mit herzlichen Grüßen
Christine

taralenja1.11.

@Christine62laechel  

liebe christine,
ganz lieben dank für deinen kommentar.
unser problem ist, dass bei uns eine dialyse nicht durchführbar ist, weil es nicht zu verantworten wäre. auch fühlen wir in uns, dass bei uns dafür keine kraft mehr da ist. wir haben zu viele baustellen, wo wir schon hart kämpfen müssen. und trotz der aussage des arztes haben wir noch wünsche und träume.
einen schönen abend wünschen dir

taralenja und familie


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