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Aktuelle Themen Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.

Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf youngster vom 23.03.2014, 11:10:12
In Anbetracht der wieder überall aufflammenden Warnstreiks des öffentlichen Dienstes verursacht durch die Gewerkschaft Verdi möchte ich mein Thema noch mal zu Diskussion stellen.

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Bin nach wie vor der Meinung, dass solche Streiks, die dem Gemeinwohl schaden, ohne dass die Betroffenen das ändern können, gesetztlich verboten gehörten. Dazu kommt noch, dass die im öffentlichen Dienst Beschäftigten alle auf sicheren Posten sitzen und i.d.R. weder mit betriebsbedingten Kündigungen oder Kündigungen wegen wirtschaftlicher Probleme der Unternehmen rechnen müssen. Ausserdem haben alle eine soziale Zusatzversorgung von der viele Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft nur träumen können.

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Gruß youngster


Hallo Youngster,

genau so ist es und für mich nicht nachvollziehbar, wenn sie immer mehr und mehr wollen, dabei haben sie doch schon die vielen von dir beschriebenen Vorteile … (und das "mehr" muß auch vom Steuerzahler bezahlt werden)
… und der kleine einfache Arbeiter, der an der Bushaltestelle auf den Bus wartet, der wegen Streik nicht kommt, verliert dadurch vielleicht noch seinen Arbeitsplatz, weil sein Chef kein Verständnis für das zu spät kommen hat…

LG sirod49
EhemaligesMitglied44
EhemaligesMitglied44
Mitglied

Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von EhemaligesMitglied44
als Antwort auf schorsch vom 23.03.2014, 16:05:40
Ja, über ein solches Streikverbots-Gesetz würden alle Arbeitgeber sich freuen. )(


Ja Schorsch,
genau so ist es.
Vor allem aber Frage ich mich ob joungster der Zeit nicht etwas nach hängt Betreff sicher im Sattel sitzen.
Es dürfte niemanden entgangen sein daß sehr viel Personal abgeabut wurde von Städten und Gemeinden. Geschlossene städtische Bäder, Bibliotheken und vieles mehr, Personalmangel in den Kliniken usw.
Die Komunen haben kein Geld weil sie zu viel für unsinngiges Zeug verschwenden, die Angestellten sind die Dummen die werden eingespart.
Gerade die die nicht mehr zu r Arbeit müssen sollten da etwas toleranter sein, wenn kein Auto vorhanden ist einfach mal das Taxi benutzen oder die Fahrt verschieben. Tut auch gar nicht weh.
Da stimme ich Olga sogar bei, jammern auf höchster Ebene, so sind sie die Deutschen.(bin selber Deutscher,jammere aber nicht)
LG
Holger
herra
herra
Mitglied

Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von herra
eine Lösung dieses Problems weiß ich auch nicht, aber diese Streikerei
finde ich schädlich für unsere Wirtschaft.
Sind eigentlich Gewerkschaftsangestellte auch in einer Gewerkschaft ?? Können die auf so eine Art und Weise ebenfalls Lohnerhöhungen durchsetzen ?
Sind die Gewerkschaften denn nicht ständig im " Zugzwang ". Keine Lohnerhöhungen -- dann weniger >Mitglieder ???
Die Gewerkschaften müßten für den wirtschaftlichen Schaden verantwortlich gemacht werden..!!!!!
herradam

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Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 23.03.2014, 16:11:45
Mit verständigen Arbeitgebern muss niemand streiken.
Ob es nun die "Öffentlichen" sind oder Private: irgendjemand muss immer darunter leiden.
Wäre da nicht das Damoklesschwert des Streiken-könnens, würde sich wohl kein Arbeitgeber dazu hinreissen lassen, seinem Personal mehr Lohn zu bezahlen, als es bräuchte, damit die Arbeitnehmer mit ihren Familien nicht grad verhungern!
Das, Schorsch, wird immer wieder so proklamiert. Weil man es leider nicht besser weiß. Und Gewerkschaften schüren ganz geschickt dieses Feuer, obwohl genau das hirnrissig ist.

Ein vernünftiger Arbeitgeber/Unternehmer jedoch weiß, dass zufriedene Mitarbeiter viel mehr Erfolg bringen. Und diese wird der AG päppeln wie einen Schatz; denn es ist auch sein Schatz.
Unzufriedene und mies bezahlte Mitarbeiter richten einen Betrieb regelmäßig hin. Und genau das hilft niemandem, vor allen Dingen nicht dem Arbeitnehmer.

Allerdings muss der Unternehmer im Auge behalten, zu welchem Preis er seine Leistung verkaufen kann. Gute Ware, die von zufriedenen Mitarbeitern produziert wird, hat seinen reellen Preis. Mit dem können alle leben, der Unternehmer, der Arbeitnehmer und der (wiederkehrende) Kunde. Auch der Staat mit seinen Steuern.

Der Unternehmer muss genau so gut auf die Qualitäten seiner Arbeitnehmer achten; denn nur eine einzige 'Gurke' vergiftet den gesamten Betrieb. Somit kommen nur ausgebildete, qualifizierte Arbeitnehmer infrage. Und diese werden gepäppelt, deren Familien futtern nicht den Kitt aus den Fenstern.
Für einen Arbeitnehmer nicht immer einfach, seine an ihn gestellten Forderungen zu erfüllen, aber er wird sie erfüllen ohne zu meckern und ohne zu jammern; denn er weiß was für ihn und seine Angehörigen davon abhängt. Und er wird dem Cheffe auch seinen Batzen gönnen; denn für diesen hängt weitaus mehr vom guten Lauf eines Ladens ab - und ordentlicher Verdienst beflügelt auch den Cheffe. Erfolg für alle ist das Ergebnis.

Leider stehen von Gewerkschaften 'anonym' verlangte und erpresste Forderungen dazu in keinem Verhältnis; denn diese Forderungen unterqualifizierter Arbeitnehmer müssen von den Qualifizierten aufgebracht werden - zusätzlich von Unternehmer, der seine Ware schwer oder gar nicht mehr los wird.

Niemand müsste jammern oder gar streiken.
Und auch keine Ansprüchen an die Allgemeinheit stellen - außer in echten Notfällen.
Karl
Karl
Administrator

Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von Karl
Undank ist der Welt Lohn.

Leute, ohne die Gewerkschaften und die Arbeiterbewegung würde die Masse nicht in dem Wohlstand leben, wie sie es heute gewohnt ist. Die berühmten Hinz und Kunz leben heute besser als damals der König von Frankreich.

Historisch haben die Gewerkschaften ein großes Verdienst und gerade wir in Deutschland haben es mit relativ gemäßigten Gewerkschaftsvertretern zu tun, die keinesfalls aus ideologischen Gründen den Ast absägen wollen, auf dem sie sitzen.

Das Wechselspiel der Kräfte hat sich bewährt. Ohne Gewerkschaften würde die Sklaverei bzw. Leibeigenschaft schneller wieder eingeführt als ihr gucken könnt.

Karl
youngster
youngster
Mitglied

Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von youngster
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.03.2014, 19:23:04
Hallo Digizar,

du hast es wunderschön erklärt wie eigentlich die Wirtschaft funktionieren sollte und komischer Weise, funktionieren viele mittelständische Betriebe nach diesem von dir erklärten Prinzip wunderbar ohne - Betriebsrat und Gewerkschaften -.

Die Arbeitnehmer sind dort meistens soger besser motiviert, arbeiten gerne und lustvoll bei einem guten Lohn, Gehalt.
In solchen Betrieben ziehen alle an einem Strang angefangen vom obersten Boss bis hin zum "einfachen Arbeiter".

Warum funktioniert es dort so gut? Weil sowohl der Arbeitgeber weiss, dass er ohne seine gualifizierten und motivierten Mitarbeiter seinen Laden dicht machen könnte umgekehrt die Arbeitnehmer genau wissen, dass wenn sie ihre Leistung nicht erbringen weder der Lohn erwirtschaftet werden kann noch die Stelle langfristig gesichert ist.

Diese Beobachtungen kann man sowohl bei guten Handwerks- und Handelsbetrieben als auch bei mittelständischen Industriebetrieben und immer bei allen Firmen feststellen, die von der geistigen Kapazität ihrer Mitarbeiter leben bzw. auf diese angewiesen sind; als da sind Softwareschmieden, Werbefirmen, Beratungsfirmen, Freiberufler etc..

Diese alle brauchen weder einen Betriebsrat und erst recht keine Gewerkschaft und funktionieren erstklassig.

Das sollte zu denken geben.

Gruß youngster

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kolli
kolli
Mitglied

Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von kolli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.03.2014, 11:56:22
. . .
Streik ist seitens der Gewerkschaften pure Dummheit, --- Mehr als primitiv.----

Verhandeln geht auch ohne Streik, wie ja das Ergebnis eines Streikes zeigt. Streik zeugt von fehlenden Argumenten. Bei Streik ist für Streikende noch nie etwas wirklich Gutes rausgekommen. . .

Last not least - unsere bekannten roten Fahnenschwinger mit den hinreichend bekannten Parolen auf den Plan rufen. Und genau deswegen ist es eigentlich falsch, hier darüber zu diskutieren. Das gibt denen nur Nahrung für ihre Ideologie. Ich sollte mich arg wundern wenn es anders käme.


Jeder darf ja nach Lust und Laune gegen die böse Gewerkschaft polemisieren. Digi, du alles immerzu sich streng der Logik unterordnender Zeitgenosse,
( den Genossen bitte nicht als roten Sprachbegriff auslegen!) ignorierst mit dieser Feststellung komplett die Logik.
denn: das Ergebnis eines Streiks ist das Ergebnis des Streiks!! (und nicht wie du schreibst: das Ergebnis vom Verhandeln!
dass die Gewerkschaften durch Streiks noch nie etwas gutes errungen hätten, entspricht den geschichtlichen Tatsachen in keiner Weise.
"Hier" ist es sicher nicht falsch dieses Thema zu besprechen.
Jedoch sollte man etwas mehr über die jeweiligen Gründe wissen die zu solchen Streiks führen. Die Gewerkschaften handeln meistens verantwortungsvoller als die Vertragspartner.
Gruß: kolli
Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.03.2014, 20:03:11
.
Leute, ohne die Gewerkschaften und die Arbeiterbewegung würde die Masse nicht in dem Wohlstand leben, wie sie es heute gewohnt ist. Die berühmten Hinz und Kunz leben heute besser (...)
Historisch haben die Gewerkschaften ein großes Verdienst und gerade wir in Deutschland haben es mit relativ gemäßigten Gewerkschaftsvertretern zu tun, die keinesfalls aus ideologischen Gründen den Ast absägen wollen, auf dem sie sitzen.
Das Wechselspiel der Kräfte hat sich bewährt. (...)
geschrieben von karl


im grossen und ganzen bin auch ich dieser ansicht, karl.

tatsächlich hätte die bevölkerung (nicht nur in deutschland) ohne organisation der arbeitnehmer in gewerkschaften (sowie ohne die arbeitskämpfe der vergangenheit) NIE das heutige einkommens- und lebens-niveau erreicht.
.

in der heutigen zeit sehe ICH in grösseren firmen sehr vereinfacht folgende struktur:

es gibt sie, die ganz hohe etage, die ich persönlich "den olymp" nenne.
mittlerweile werden sich dort viel zu hohe bezüge selbst genehmigt.

mitglieder der nachfolgenden etagen können, aufgrund ihrer bildung, ausbildung und jeweiligen position, noch sehr gut für sich selbst kämpfen.

wackeliger wird es bereits in den mittleren etagen.
noch unsicherer ist die verhandlungsposition um das einkommen bei dem heer der der unteren etagen,
hier kommt man m.e. ohne gewerkschaften nicht aus.

gemässigte gewerkschaften haben AUCH HEUTE IMMER NOCH eine dringende existenzberechtigung,
auch wenn manche/viele(?) es nicht mehr wahrhaben möchten.

je besser es uns ging, umso weniger wurden die erfolge gedanklich mit den gewerkschaften verknüpft.
das erkämpfte kam ja "automatisch" auch bei nicht-mitgliedern an.
mehr und mehr mitglieder stiegen aus, hauptsächlich zur vermeidung der beitrags-zahlung,
aber auch aus anderen gründen. wie etwa abneigung gegen den manchmal nicht mehr zeitgemässen forderungston.
.

bei unseren fluggesellschaften sehe ich dagegen allerdings auch den nunmehr enormen konkurrenzdruck,
zum beispiel durch gesellschaften, wie die emirates.
die meisten aufstrebenden fluggesellschaften haben unvergleichlich bessere ausgangsbedingungen als bei uns,
z.b. durch steuerfreiheit.

hier ist zurückhaltung von seiten des staates und der arbeitnehmerschaft geboten
und von seiten der gewerkschaften geschickte verhandlungsbereitschaft.
ein streik ist wirklich nur "der allerletzte strohhalm".

emirates - fluggesellschaft mit sitz in dubai

m./.
.
Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.03.2014, 20:03:11
Bravo, bin absolut deiner Meinung. Gewerkschaften sind in der Regel große Gebilde mit vielen Mitgliedern mit Funktionären aus fast allen Bevölkerungsschichten, da gibt es natürlich auch Funktionäre deren Meinungen einen nicht gefallen, aber damit kann man leben.

Man sollte immer schauen welche Schnittstellen man gemeinsam mit Organisationen hat, egal ob politische Parteien oder Gewerkschaften!!

Ohne Gewerkschaften wäre man der Willkür der Arbeitgeber hoffnungslos ausgeliefert.
youngster
youngster
Mitglied

Re: Chaos auf dem Flughafen in Frankfurt a.M.
geschrieben von youngster
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2014, 09:05:26
Nun hat sich der Thread zu einer Diskussion über den Sinn und Zweck von Gewerkschaften entwickelt, diese Fragestellung war gar nicht mein Anliegen sondern vielmehr die, ob es gerechtfertigt ist dem Allgemeinwohl dienende Einrichtungen durch Gewerkschaftsaufrufe bestreiken zu lassen und damit gerade diejenigen zu bestrafen, die mit der tariflichen Auseinandersetzung gar nichts zu tun haben.

Es darf nicht vergessen werden, wie viele volkswirtschaftliche Resourcen bei so einem Streik ganz nebenbei vernichtet werden, die mit den Tarifkontahenten gar nichts zu tun haben. Es ist einfach nicht hinnehmbar, dass um ein paar %-Punkte Lohn- bzw. Gehaltserhöhung durch zusetzen der gesamte Personennahverkehr, Flughäfen, Müllentsorgung, Kinderversorgung etc. ausser Betrieb gesetzt werden. Hier sollte ms.E. ein gesetzlicher Riegel vorgeschoben werden. Denn es ist nicht so einfach diese Ausfälle zu kompensieren wie das bei Branchen möglich ist, die nicht für das tägliche Leben unmittelbar benötigt werden.

Im Grunde ist die durchgesetzte Tariferhöhung doch eine Milchmädchenrechnung, denn sie ist es doch die dazu beiträgt, dass immer mehr Personal von dem AG eingespart wird oder die Aufgaben auf untere Lohngruppen verlagert werden sobald dies nur möglich ist, ganz abgesehen von den dann folgenden Gebühren- und Steuererhöhnungen. Irgend jemand muss es ja bezahlen. Das ist dann auch einer der Gründe dass versucht wird überall Personal einzusparen bzw. die zeitlichen Vorgaben zu verkürzen.

Dennoch habe ich es nach meinem Wissen noch nie lesen müssen, dass im öffentlichen Dienst AN betriebsbedingt entlassen wurden, so wie es in der freien Wirtschaft ganz schnell vorkommen kann. Das Personal wird im höchsten Fall nicht mehr ersetzt oder die Panstellen auf höhere Eingruppierungen werden zusammengestrichen. Aber wer auf seinem Posten sitzt behält ihn auch mit all seinen Privilegien.

Das wollte ich noch mal zum Disskutieren geben.

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