Aktuelle Themen Das Netz und die Dummheit: Hilferuf an die mindestens durchschnittlich Begabten v. Sascha Lobo

Meine Behauptung war die, dass von der obigen Statistik nicht die Aussage „Je dümmer, desto Social Media“ abgeleitet werden kann.

@hobbyradler, für mich schon, noch dazu in einer Kolumne.
Vielleicht ist deine Rechnung und deine Interpretation zu kompliziert? Ich kann ihr jedenfalls nicht folgen. Ich verstehe das wie Karl und auch wie alle Absender der Tweets zur Grafik (siehe Link). Von denen hatte offensichtlich auch niemand Verständnisprobleme damit, was die Grafik aussagen soll.
1. Dass die Addierung beider Werte nicht 100% ergibt, ist nicht ungewöhnlich, denn es gibt immer irgendwelche fehlenden Angaben, Ausnahmen etc.
2. Die Angaben beziehen sich laut Quelle auf einen Prozentsatz. Deshalb verstehe ich es so, dass 40% high formal education weniger sind als 60% no or low formal education. Das ist für mich eine klare Aussage. Demzufolge sind in den Sozialen Medien mehr Leute mit geringerer formaler Bildung als Leute mit höherer formaler Bildung vertreten. Das ergibt die Grafik und das wollte die OECD und Sascha Lobo m.M.n. aussagen.

Er hat diesen Unterschied in die griffige Formel gepackt: "Je dümmer, desto Social Media" (weil 60% mehr ist als 40%). Das kann man allein aus dem Vergleich der beiden Werte so zuspitzen. Eine differenziertere Unterscheidung unterschiedlicher formaler Bildungsabschlüsse würde die Formel freilich noch besser abstützen, muss aber nicht sein, noch dazu in einer Kolumne.

Hier ein ehrliches Lob an Karl und Margit!
In den letzten Tagen habe ich mich auch in "anderen" Medien getummelt...

Da wendet sich der Gast mit Grausen!
Marianne

Volle Zustimmung. Aber es wird auch an den hier Versammelten und dem reiferen Alter liegen.

Es gibt zwei verschiedene Bildungen:

- 1) die Schulbildung;

- 2) die Herzensbildung.

Da es mir nur vergönnt war, 1) rudimentär zu geniessen, habe ich mich auf 2) gestürzt!

Konkret: Schulbildung lässt sich eintrichtern; Herzensbildung muss sich Jede(r) selber erarbeiten.

Nix für Ungut.

Vielleicht gibt es ja mehr "Dumme" als "Gescheite"?

Vielleicht sind jene, die solche Statistiken erarbeiten, ja gar nicht so gescheit, wie sie sich selber sehen?

Vielleicht haben sie den "Unterteilungsstrich" nach ihrem eigenen "Bildungsgrad" gesetzt?

Deine Meinung würde ja bedeuten, dass in den überwiegend anderen Ländern die besser Gebildeten die Dümmsten sind. da ist der statistische Abstand noch größer.

Ich glaube das nicht. Polemik pur ist die Aussage von Sascha Lobo. Für mich ist es traurig mit solcher Polemik Meinungsbildung betreiben zu wollen.

Noch trauriger ist es, dass dies nicht bemerkt wird.

Ich greife nicht den Satz an, mag ja so sein, sondern mit wecher Statistik er bewiesen sein soll.

Ciao
Hobbyradler

Ich möchte aber gerne noch einen Punkt machen: Dummheit und Klugheit haben nicht notwendiger Weise etwas mit Bildung zu tun. Ich kenne sehr viele, sehr dumme Menschen, die sich für gebildet halten, nur weil sie Abitur haben und ich kenne sehr viele kluge und herzensgute Menschen, die kein Abitur haben.

Das Phänomen, das Sascha Lobo beschreibt, muss m. E. nicht primär an der Bildung festgemacht werden. Wenn ich z. B. in der Badischen Zeitung Kommentare mancher Herren und Frauen Dr. XY lese, wird der Beitrag durch solch eine Unterschrift nicht unbedingt geadelt. Was manchmal feststellbar ist, dass manchen Menschen die Schreibhand sehr locker sitzt und man beten möchte, sie sollten erst denken und dann schreiben. Das ist m. E. das Problem, dass oft Bauchgefühle formuliert werden anstelle von Denkergebnissen - und dies ist m. E. nicht notwendiger Weise ein Bildungsproblem, denn "Bauchgefühle" haben wir alle.

Unbenommen des oben Gesagten ist das Ergebnis der Statistik bemerkenswert, dass in Deutschland in den gebildeten Schichten relativ wenige sich in sozialen Netzwerken aufhalten. Das entspricht meiner Erfahrung, wenn ich im Kollegen- oder Freundeskreis unser Engagement für den Seniorentreff im Internet äußere. Es wurde sogar schon versucht, mich dafür auszulachen, was aber daneben ging

Ich fühle mich durch diese Untersuchung nicht entmutigt, sondern bestärkt darin, mit dem Seniorentreff im Internet eine Diskussionsplattform geschaffen zu haben, auf der schon einmal die Aussage Sascha Lobos zutreffen kann

Karl

P.S.: @ schorsch, ich lese Dich erst jetzt und stimme Dir mit der Herzensbildung zu.

Ich empfinde die Statistik, korrekt interpretiert, für Deutschland sehr positiv. Zeigt sie doch, dass in Deutschland, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, auch Menschen mit geringer Bildung Zugang zu „Sozialen Netzen“ haben.

Ciao
Hobbyradler

Da liegt Deutschland aber doch auch höchsten nur im Mittelfeld (Platz 9, wenn ich das richtig sehe), während bei den "Gebildeten" Deutschland eindeutig das Schlusslicht darstellt.

Am Besten in beiden Kategorien schneidet Island ab.

Karl

Ich kenne sehr viele, sehr dumme Menschen, die sich für gebildet halten, nur weil sie Abitur haben und ich kenne sehr viele kluge und herzensgute Menschen, die kein Abitur haben.

davon kann ich ein trauriges lied singen .

sitting bull

Ja - so ist es.

Schau die aber mal die ersten Länder in der Statistik an. Dort scheint der Zugang definitiv von hoher Bildung=Einkommen abhängig zu sein.

Ciao
Hobbyradler