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Aktuelle Themen De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen

Edita
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Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von Edita
als Antwort auf schorsch vom 09.04.2014, 10:17:10
dass sich die Trauer-feier wohl in eine Lach-feier wandeln würde!


Ich habe mal, ist aber schon 35 Jahre her, an einer Trauerfeier teilgenommen............es war ein Honorar dieser Gemeinde verstorben, und als der Trauerzug nach der Kirche in den Friedhof einzog war über Mikrofon zu hören " so ein Tag so wunderschön wie heute "!
Das war aber nicht weil der Verstorbene ein Biest war, sondern weil der Totengräber sternhagelvoll die Mikrofonprobe absolvierte und nicht gemerkt hat, daß der Trauerzug schon im Anmarsch war!

Edita
val
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Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von val
als Antwort auf schorsch vom 09.04.2014, 10:17:10
"Das Dasein mit diesem Menschen war anstrengend, aufreibend und langweilig. Wir sind alle erleichtert, dass er nicht mehr unter uns weilt!"

Ich bin davon überzeugt, dass das sehr oft der Fall ist. Aber es zu auszusprechen gilt als Sakrileg und würde schockieren, was die meisten ungern tun.

Wie Allegra und Caya sagten: wenn nichts gutes, dann garnichts - und bestimmt keine Schön-Rederei! Val
schorsch
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Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf caya vom 09.04.2014, 10:33:47
"Humor und Geduld sind zwei Kamele, mit denen man durch jede Wüste kommt. syrischen Sprichwort" steht von dir geschrieben auf deiner HP. Aber leider kein Alter. Aber ich vermute, dass du mich (82) überleben wirst.

Seufz: Also wohl keine humorvolle Grabesrede von mir. )(

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olga64
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Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Klaro vom 08.04.2014, 19:59:48
Auch bei uns in Bayern (insbesondere auf dem Land) ist der Leichenschmaus eine wichtige Sache, wo auch wieder die Trauernden danach beurteilt werden (a schöne Leich) und wie viel Geld sie investierten.
Ich gehe gerne über Friedhöfe, insbesondere in Grossstädten. Dort ist es meist sehr ruhig und beschaulich - auch die Inschriften auf Gräbern lese ich sehr,sehr gerne. Einen werde ich nie vergessen. Anscheinend ein Witwer liess auf den Grabstein für seine "geliebte" Ehefrau eingravieren: bleib, wo Du bist. Auch nicht schlecht, oder? Olga
CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
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Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf olga64 vom 09.04.2014, 16:45:10
Liebe Olga, Sie haben ein Thema eröffnet, das auf unsere große Resonanz gestoßen ist. Aber bitte, könnten Sie die Überschrift richtig stellen, daß die alten Lateiner nichts zu beanstanden hätten? Es muß heißen "de mortuis nil (=nihil) nisi bene". Es handelt sich ja nur um einen kleinen Buchstabendreher.
Wie von einigen Userinnen interpretiert, habe ich es auch so "gelernt", daß man aus Respekt vor der Endgültigkeit des Todes von einem Verblichenen nichts Schlechtes sagen sollte, zumal der sich ja nicht mehr "wehren" kann.
Respekt ist auch bei Lebenden angebracht,wenn man seine Meinung über Abwesende äußert, die sich bekanntlich auch nicht unmittelbar "wehren" können.
"imperare sibi maximum imperium est" - sich selbst befehlen ist der höchste Befehl. Ich befehle mir selbst: Respekt vor Toten......und auch vor Lebenden, ob sie nun Carmen G. oder Bernhard B. heißen.
CharlotteSusanne
Irona
Irona
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Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von Irona
Warum duerfen wir nur gutes ueber Verstorbener reden? Wenn sie schlechte Menschen waren, und ich weiss es, wuerde ich kein gutes Wort fuer sie sagen. Ein Mann war immer betrunken, schlug Frau und Kinder, sie mussten oefters draussen schlafen....neulich starb er und ich meine ( und sagte laut ) dass sein Tod ein Segen fur Kinder und Frau ist. Seine Frau war nicht begeister ueber meine Worte, aber nach kurzer Zeit bestetigte sie mir, wie schoen sie jetzt lebt, ohne Angst und in Ruhe.

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olga64
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Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von olga64
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 09.04.2014, 20:28:14
Ich danke Ihnen sehr, dass Sie mich auf meinen "Dreher" aufmerksam machen - ich merke doch, dass es Jahrzehnte her ist, dass ich Latein büffeln musste.
Sicher ist es ethisch, auch über Lebende nichts Böses zu sagen (auch wenn diese es verdienen?). Es gehört zumindest Mut dazu, jemanden die Wahrheit zu sagen - in jedem Falle sollte man sich bemühen, nicht beleidigend zu werden. Denn der oft bevorzugte Weg, Gemeinheiten und die "Wahrheit" versteckt in die Sätze zu verpacken, wird ja nur von einigermassen intelligenten Menschen verstanden, die auch zuhören können. Der Rest wird es einfach überhören.
Ich persönlich bin der Meinung - und danach lebe ich auch - dass es bei sehr engen Freunden und auch in der Beziehung normal sein sollte, jemanden auch zu sagen, wo er oder sie nicht gut war. Es bietet sich an, dies zu Lebzeiten zu machen, da dann noch die Chance der Verbesserung besteht, bzw. zur Reaktion. Alles andere fände ich in engen Beziehungen grosse Heuchelei und Unehrlichkeit, wenn ich dann z.B. mit einer Freundin über die Unarten meines Partners sprechen würde. Olga

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